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Nach Aufnahme in die Klinik erhielt die Pat. neben gleichzeitiger lokaler Behandlung mit Pyrogallus, Arsen innerlich und Bromipininjektionen. Die Anfälle wurden wesentlich reduzirt und wiederholten sich jetzt wöchentlich nur 1-2mal. Nachdem wir uns schließlich überzeugen konnten, daß die Anfälle rein hysterischer Natur seien, wird Pat. nur mit ganz indifferenten inneren Medikamenten behandelt, die unter dem Namen einer neuen Brommedizin verabreicht werden. Die Anfälle sind jetzt ganz ausgeblieben.

Merkwürdig und die Diagnose erschwerend ist das Vorkommen dieses einzigen, an ein serpiginöses Syphilid erinnernden Herdes.

Schindler stellt aus der Klinik Neisser einen typischen Fall von Acrodermatitis chronic. atrophicans vor. Befallen sind die Acra der unteren und oberen Extremitäten. Besonders charakteristisch sind an den oberen Extremitäten die bläulich roten Infiltrate und beginnende Fältelung der Haut und der vom proceß. styloid. ulnae schräg über den Unterarm ziehende infiltrierte bläulich rote Streifen. An den unteren Extremitäten, besonders an den Knien zigarettenpapierähnliche Fältelung der Haut.

Schwab (Klinik Neisser): Strichförmiges Narbe nkeloid in der linken Kniebeuge. In der linken Kniekehle finden sich 2 wenige Millimeter hohe parallele Streifen, die in frühester Jugend nach Auflegen eines Blasenpflasters entstanden sein sollen.

Schwab (Klinik Neisser): Ein Fall zur Diagnose. (Ekzema parasitarium od. Lupus erythematodes.)

Die hier vorgestellte Hauterkrankung begann vor etwa 2 Jahren mit einem roten mäßig juckenden Fleck an der linken Schläfenseite. Gleichzeitig erschien auch auf der Brusthaut eine gerötete Stelle, die mit bräunlicher Pigmentierung abheilte. Als Pat. vor 1/2 Jahren in unsere Behandlung kam, fand sich eine zirka markstückgroße, kaum infiltrierte, blaßrote Stelle an der linken Schläfenseite, eine etwas kleinere links auf der Stirne. Die Herde zeigten minimale Schuppung und starkes Hervortreten der Hautfelderung. Gleichzeitig bestand mäßige Kopfseborrhoe. Innerhalb der nächsten Monate breitete sich nun die Affektion weiter aus. Vor zirka einem Jahre umfaßte sie links die Schläfe und reichte bis zur Mitte der Stirn. Nach oben ging sie bis zur Haargrenze, nach unten bis zum Orbitalrande. Der Krankheitsherd zeigte das gleiche Aussehen wie anfangs, insbesondere fehlte jede stärkere Schuppung und jede Narbenbildung.

In den nächsten Monaten verkleinerte sich nun die erkrankte Stelle mehr und mehr. Zuerst schwindet die Rötung an der Schläfe. Für ganz kurze Zeit tritt auf der rechten Stirnseite ein zirka 5markstückgroßer, minimal schuppender Krankheitsherd auf, der jedoch nach wenigen Wochen völlig abheilt. Die Kopfseborrhoe ist bald stärker, bald schwächer; zur Zeit ist sie sehr gering. Augenblicklich sehen wir an beiden Schläfen eine ganz minimale Schuppung und an der linken Stirnseite einen zirka 3markstückgroßen, leicht pigmentierten, kaum geröteten Herd, der nur sehr wenig schuppt. Gegen die Haare zu ist er sehr scharf von der gesunden Haut abgesetzt, nach dem Orbitalrande zu findet ein allmählicher Übergang zur normalen Haut statt. Eine leichte Fältelung der Haut in dem früher erkrankten Gebiete könnte vielleicht an eine ganz oberflächliche Atrophie denken lassen.

Subjektive Beschwerden fehlen gänzlich. Therapeutisch kamen. Schwefel und -Naphthol in Salben oder Trockenpinselung zur Verwendung

Diagnostisch kommen Lupus erythematodes und parasitäres Ekzem in Betracht. Beim Fehlen von Narben und von irgendwelchen typischen Erscheinungen eines Lupus erythematodes möchten wir den Fall als parasitäres Ekzem auffaßen.

Siebert (Klinik Neisser): ein Fall von Lupus erythematodes discoides, der auf Tuberkulininjektion eine Art lokaler Reaktion gezeigt hat. Der Pat., ein 32jähriger Maurer, ist hereditär nicht belastet und immer gesund gewesen. Die Hauterkrankung begann im Jahre 1898 und zwar am rechten Ohr und breitete sich von dort aus in disseminierten Plaques über das ganze Gesicht aus. Auf beiden Wangen finden sich jetzt markstückgroße und größere, leicht erhabene, derbe Effloreszenzen mit weißgrauen, schuppigen Auflagerungen.

Der Fall fiel von vornherein durch die eigentümlich schwarzbraune Verfärbung einzelner Herde und die fast zinnoberrote Verfärbung am Rande auf. Auf zwei Milligramm Alt Tuberkulin starke Allgemein-Reaktion und eine örtliche Schwellung und Rötung des ganzen Herdes und der Randzone, die durchaus an eine örtliche Reaktion erinnerte. Merkwürdigerweise aber reagierte nur ein einziger unter den vielen Herden so deutlich, die übrigen sehr viel weniger oder gar nicht.

Aus dem stark reagierenden Herde konnte eine Excision nicht gemacht werden. Eine Untersuchung eines anderen Herdes ergab nichts, was für örtliche Tuberkulose sprach. Es fanden sich ziemlich scharf abgesetzte Rundzellen-Infiltrate, besonders in der Umgebung der Talgdrüsen. Riesenzellen und epitheloide Zellen waren auch in Serienschnitten nicht zu finden. (Moulage Nr. 677.)

Siebert (Klinik Neisser) stellt einen Fall von einem sehr ausgedehnten Lupus erythematodes discoides vor.

Die Erkrankung begann bei der 40jährigen Frau vor etwa 7 Jahren. Es sollen zunächst rote Flecken auf der Stirn und auf den Wangen aufgetreten sein. Von hier aus hat sich die Affektion dann im Laufe der Jahre weiter auf Brust und Rücken und auf die Finger gezogen. Im Gesicht ist die Affektion abgeheilt. Am Stamm zieht dieselbe sich in ihrer jetzigen Ausdehnung in Gestalt eines hinten breiten und sich nach vorne verschmälernden Gürtels um den unteren Teil des Thorax herum. Die breiteste Stelle des Gürtels befindet sich in der Mittellinie des Rückens und reicht hier von der Mitte der Brustwirbelsäule bis fast zum Kreuzbein heran. Nach vorne verschmälert sich der Gürtel zu einem etwa 3 querfingerbreiten Bande, das unter beiden Mammae wegzieht. Auf der rechten Bauchhaut findet sich noch ein handtellergroßer isolierter Herd. Die befallenen Hautpartien zeigen eine im Niveau der übrigen Haut liegende blaßrötliche Verfärbung mit einem leichten Stich ins Blauliche. Die Epidermis erscheint stark verdünnt und leicht schuppend. Auffallend ist eine starke Pigmentanhäufung an den Randpartien der Affektion. In der Umgebung der erkrankten Hautbezirke, besonders auf dem oberen Teile des Rückens ist die Haut narbig atrophisch verändert. Im Jahre 18 8 von diesem Falle angefertigten Moulagen Nr. 104 und 105 zeigen auch an diesen Stellen Veränderungen wie sie jetzt an den erwähnten Stellen noch sichtbar.

Pat. befindet sich zweier luetischer Ulzerationen am rechten Unterschenkel wegen in klinischer Behandlung.

Auf Tuberkulin hat Pat. bei ihren früheren Aufnahmen und auch bei ihrer jetzigen weder allgemein noch lokal reagiert.

Da Pat. durch den Lupus erythematodes in keiner Weise gestört wird, so ist auch kein Versuch gemacht, denselben therapeutisch zu beeinflussen

Siebert (Klinik Neisser); Fall von Erythema centrifugum (Lupus erythema t.) bei einer 46jährigen Frau. Die Affektion begann vor etwa 3 Wochen in Gestalt eines kleinen, roten, etwas erhabenen Fleckes auf der linken Wange etwas unterhalb des linken Orbitalrandes. Subjektiv verspürte Pat. an dieser Stelle ein leichtes

Brennen. Der Krankheitsherd setzt sich jetzt aus drei nierenförmigen, etwa bohnengroßen Effloreszenzen zusammen, die in Form eines Halbkreises angeordnet sind, dessen Konvexität nach unten gerichtet ist. Die Effloreszenzen selbst sind leicht erhaben, glänzend, fühlen sich derb an und zeigen eine frisch rötliche Verfärbung mit einem leichten bläulichen Schimmer. Auf den Effloreszenzen sind kleine Gefäßerweiterungen sichtbar. Unter einer indifferenten Behandlung breitete sich die Affektion während der ersten Woche der Behandlung noch peripher etwas aus, bildet sich in den letzten Tagen unter Abflachen und Erblassen zurück. Eine Schuppung war weder auf der Höhe des Prozesses noch bei der Rückbildung wahrzunehmen. Im zentralen Teil der ganzen Affektion ist eine leichte Pigmentierung zurückgeblieben.

Schwab (Klinik Neisser) stellt vor einen Fall von Lupus erythematodes (früher Granulosis rubra?) bei einem 16jährigen Mädchen. Vater und ein Bruder der Pat. sind an Lungenkrankheiten gestorben Pat. selbst hatte mit 6 oder 7 Jahren einen krustösen Ausschlag auf dem Kopfe. Vor 6 Jahren bestand eine Augenentzündung, vor 3 Jahren Gelenkrheumatismus. Wann das uns jetzt interessierende Hautleiden begonnen, läßt sich nicht eruieren. Die Kranheit soll jedoch mit Blattern im Gesicht und stecknadelkopfgroßen Bläschen auf der Nase begonnen haben. Aufgefallen ist der Pat., daß ihre Nase viel stärker als das übrige Gesicht schwitzte.

Diese Angaben, das eigenartige feucht-fettige Gefühl, das die Nase vor Jahresfrist bot, mögen die Veranlassung gewesen sein, den Fall als Granulosis rubra zu diagnostizieren. Die übrigen Angaben des Status vom 2./VII. 1902: „leichte Schuppung an den Ohrmuscheln, erweiterte, stark vortretende Talgdrüsenmündungen auf dem geröteten Nasenrücken, Auflagerung kleinster Krüstchen in dem erkrankten Gebiet" führen viel eher zu der Diagnose, die jetzt mit absoluter Sicherheit gestellt werden muß. Heute ist die Rötung eine auffallend starke, hervorgerufen durch unzweckmäßige Behandlung eines Kurpfuschers, sonst stimmt der Status durchaus mit dem am 13./V. aufgenommenen überein, das uns folgendes Bild gibt. Nasenrücken und Seitenteile der Nase bläulich rot, die Follikelmündungen treten stark hervor und tragen an einzelnen Stellen gelblichweiße Schüppchen, die nach Abkratzen auf ihrer Unterfläche feine Fortsätze zeigen. Im geröteten Bezirke sind einzelne kleine oberflächliche Narben. Größere deutlich eingesunkene bilden beiderseits an der Nasenwurzel den Abschluß der erkrankten Partie gegen die gesunde Haut.

Die Wangen sind leicht gerötet und zeigen ganz geringe Schuppung, ebenso auch die Stirne. In der Ohrmuschel finden sich beiderseits neben festhaftenden Schuppen narbige bläulich rote Stellen. Der Haarboden weist zahlreiche erbsen- bis kirschgroße, eingesunkene Narben auf, die zum Teil an ihrem Rande noch gelblich weiße, fettige, festhaftende Schüppchen zeigen. Pilze lassen sich in den Schuppen nicht nachweisen.

Einzelne Halsdrüsen sind leicht geschwollen. An den inneren Organen kein pathologischer Befund.

Weik (Klinik Neisser). Lupus erythematosus der Nase bei einer 52jährigen Frau. Beginn Mai 1904; Ausdehnung in der Größe eines 3 Markstücks. Keine Reaktion auf A. Tuberkulininjekt. (bis 10 mg).

Weik (Klinik Neisser). Lupus erythematosus des Kopfes bei einer 60jähr. Frau, auffallend durch seine starke Ausbreitung im Gesicht und auf dem behaarten Teil des Kopfes, ferner durch seine geringe Infiltration und unscheinbare Narbenbildung nach dem Abheilen. Das ganze Krankheitsbild erinnert ein wenig an Psoriasis.

472 Verhandlungen der Breslauer dermatologischen Vereinigung.

Specht (Klinik Neisser). Lupus erythematodes des Gesichts, des behaarten Kopfes und der Ohren, welcher über 2 Monate nach Holländer mit Chinin und Jodtinktur ohne jeden Erfolg behandelt wurde.

Schwab (Klinik Neisser) stellt vor einen Fall von Granulosis rubra nasi bei einem 12jährigen Mädchen.

Anamnese: Eltern gesund, von den 3 jüngeren Geschwistern zeigt keines die gleiche Affektion. Eine jetzt 8jährige Schwester hatte einmal eine Lungenentzündung, und vor einigen Jahren eine Lungenspitzenerkrankung.

Die kleine Patientin war immer schwächlich, hat erst im zweiten Lebensjahre Laufen gelernt, ist schon 3mal an Lungenentzündung erkrankt und hatte mit 6 Jahren einen rechtseitigen Spitzenkatarrh. Schon im ersten Lebensjahre zeigte sich eine leichte Rötung der Nasenspitze, die jedoch bis vor einem Jahre stabil blieb. Sommer 1902 bemerkte die Mutter auf der erkrankten Stelle und auf den auch jetzt noch leicht geröteten Wangen Bläschen, die etwa 14 Tage bestanden. Daran anschließend hat sich die Affektion weiter ausgebreitet. Seit frühester Jugend schwitzt die Patientin auffallend stark an der Nase.

Status: Nasenspitze, distale Hälfte des Nasenrückens und eine kleine Partie der Nasenflügel zeigen neben diffuser Rötung und zahlreichen dilatierten Gefäßchen einzelne blaßgelbe, etwa stecknadelkopfgroße und kleinere Erhebungen, die keine nennenswerte Infiltration nachweisen lassen. Einige dieser Papelchen sind von einem schmalen roten Hof umgeben. In der erkrankten Partie finden sich kleinste Narben, die nur wenig unter dem Niveau der umgebenden Haut liegen. Bei Glasdruck läßt sich keinerlei Pigmentierung erkennen, die Haut erscheint dann durchaus normal.

Auf der Wange findet sich beiderseits ein etwa 5 markstückgroßer, leicht geröteter Bezirk mit einzelnen kleinsten Papelchen. Eine größere, unter das Niveau der umgebenden Haut eingesunkene Narbe ist auf der linken Wangenseite zu sehen. Die Stirne ist mit zahlreichen stecknadelkopfgroßen, weißen Narben besetzt. Hier wie an den Wangen treten die Follikelmündungen sehr deutlich hervor. An den erkrankten Stellen haben wir verschiedentlich zahlreiche feinste Schweißtröpfchen gesehen, heute allerdings fehlen dieselben, es fühlt sich jedoch die Haut sehr feucht an.

Herz o. B., Lungen, RV und HO auskultatorisch leichte Abschwächung des Atemgeräusches und ganz vereinzelte trockene Rasselgeräusche.

Das Allgemeinbefinden der kleinen Patientin ist zur Zeit gut, wir sehen jedoch auch hier wie bei den übrigen in der Breslauer Hautklinik beobachteten Fällen, daß das Kind entschieden in seiner Entwicklung zurückgeblieben ist, es ist klein, mager und blaß.

Unsere Behandlung mit Ichthyoltrockenpinselung hat bis jetzt noch keinen Erfolg gehabt.

Hautkrankheiten.

Bildungsanomalien.

Hirschberg, M. Heilung eines Hautepithelioms durch direkte Sonnenbestrahlung. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 41. 1905. Hirschberg beobachtete an sich selbst das völlige Verschwinden eines an seinem rechten Ohre sitzenden Epithelioms während eines vierwöchentlichen Winteraufenthaltes im Hochgebirge. Er erklärt die schädigende Wirkung der Sonnenstrahlen auf Epitheliomzellen dadurch, daß letztere nicht im stande sind wie die Zellen der normalen Haut durch Pigmentierung, Hautbräunung, sich einen natürlichen Selbstschutz gegen die chemische Wirkung des Lichtes zu schaffen.

H. Hübner (Frankfurt a. M.)

Fordyce, John A. (New York.) Paget disease der Glutealregion; wirkungsvolle Röntgenstrahlung. The Journ. of cut. dis. incl. Syph. XXIII. Nr. 5.

Nach Fordyces Meinung existieren Übergänge zwischen der Paget disease und dem flachen ulcus rodens. Bei einer 60jährigen Frau hatte sich seit einem Jahre an der linken Glutealregion eine unregelmäßige runde, flache, dunkelrote, an den Rändern leicht elevirte, im Zentrum gering exfolierende und leicht blutende Affektion gebildet, die bei eventueller Lokalisation an der Brustwarze für eine typische Paget disease angesehen worden wäre. Die histologische Untersuchung zeigte auch am Rande der Affektion eine der Paget disease entsprechende Struktur, freilich ohne gut markierte Pseudococcidien in der Epidermis, dagegen entsprach das Zentrum der Affektion einem ulcus rodeus. Die Röntgenisierung der Affection gab nach kräftiger Reaktion vollständige Abheilung mit Narbenbildung. Rudolf Winternitz (Prag).

Dalous et Lasserre. Sur le processus histologique des radio-épithélites (action des rayons-x sur l'épiderme normal et sur les tissus epitheliomate ux). Ann. de derm. et de syph. 1905. p. 305.

Untersuchung eines Hautepithelioms nach wiederholter Röntgenbestrahlung; die hochgradigsten Veränderungen zeigen die Zellen des Rete Malpighi beziehungsweise der äußersten Schichte der Tumormassen, insofern sie losgelöst und isoliert erscheinen und im weiteren Verlaufe atrophieren und vollkommen schwinden. Im Gefolge dieser Erscheinungen kommt es an vielen Stellen zur Loslösung der Epidermis vom Bindegewebe, zur Verdünnung und Atrophie des Epithels; die Tumorlappen,

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