Gambar halaman
PDF
ePub

Nun wird eine halbe Flasche Wernarzbrunnen getrunken, dabei werden folgende 24 st. Urinmengen gefunden:

2000; 2200; 2500; 2300; 2400 mit dem spec. Gewicht 1012-1014.

Auch war die Wirkung des Brunnens längerdauernd, als die Anwendung geschah. Denn die erste Tagesanwendung brachte ein Ergebniss von 2000 ccm Urin für diesen Tag, dann aber während 8 folgender Tage ohne Brunnen: Mengen zwischen 1400 und 1900 (1017-1019), welche meist über das normale Maximum hinausliegen. Dann wird nochmals Brunnen genommen, als am 10. Tage des Versuchs mit 2200, und endlich am 11. Tage des Versuchs nochmals mit 2500 ccm Urin. Der darauf folgende Tag, also der 12. der Reihe, ohne Brunnen bleibt ohne die vorhin angenommene, länger dauernde Einwirkung des Brunnens; denn die Ziffer ist 1000. Dahingegen ergeben zwei folgende Tage mit Brunnen: beziehentlich 2300 und 2400.

Es wird dann eine ganze Flasche getrunken. (Hier ist die Reihe durch unregelmässig erfolgten Genuss von Bier und Thee nicht mehr ganz verwerthbar.) Gefunden werden: 2300 (Bier); 2600; 1500; 1700 ccm an je dem 1., 7., 9., 17. Tage der Versuchsreihe Die Tage, welche selbst ohne Brunnen den genannten Brunnentagen folgen, ergeben beziehentlich zwischen: 1350 und 2200;

-

1700; 1000 und 2250; 1300 und 2000.

Eine vergleichende Beobachtung über die Einwirkungsgrösse des Seltersbrunnens (21) ergab an 4 Tagen folgende 24 stündige Urinmenge:

1850; 1650; 1900; 1400 (1016—1021).
Folgende Beobachtungen betreffen Kranke.

1. Fall. (Syphilis, Amyloid der Leber, Milz, Niere. Pleuritis. Hydrops.)

Urinmengen ohne Brunnen 1000-1400, 1700-2000, und 4 nachfolgende Tage ohne Brunnen: 1400-1900.

mit

[ocr errors]
[merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]

Jacob (44) scheint von dem Satze auszugehen, dass die balneologische Wirksamkeit ausschliesslich veranschaulicht werden kann durch Temperaturmessungen im Rectum, der Achselhöhle, oder mehr an der Peripherie. Die sich dabei ergebenden Unterschiede lassen ausschliesslich den Schluss auf „Reiz“, „Blutdurchströmung" gerechtfertigt erscheinen. Seine eigenen Untersuchungen sind ihm also das A und 2 der Studien. Gleichwohl ist keine andere Untersuchung so unsicher, muss man dagegen sagen. weil auch unter ganz normalen und gewöhnlichen Verhältnissen die Körpertemperatur um Zehntelgrade steigt und fällt.

Ausserdem sind dem Verf. die Arbeiten anderer Beobachter über Urinausscheidung und Athemeducte unter dem Einfluss der Bäder, auch diejenigen des Ref., beweisunkräftig, weil die Forderung des „Stickstoffgleichgewichtes" bei den betreffenden Versuchsreihen vermisst würde. Der Herr Verfasser scheint mit diesem Ausdruck einen ganz besonderen Sinn zu verbinden, denn gewöhnlich ist derselbe nur zu beziehen auf Reihen von Tagebeobachtungen. Bei des Ref. Beobachtungen wurden aber nur Ergebnisse einzelner unmittelbar sich folgender Stunden desselben Tages - und obendrein noch bei absolutem Fasten mit einander verglichen. Diese Arbeiten sind überdies nur zum Vergleiche der Wirkung von Thermalsool- und gemeinen Wasserbädern angestellt worden*). Die Zuntz-Rörig'schen Versuche sind dem Verf. nicht beweiskräftig, weil sie an Kaninchen angestellt wurden, aber die Wirkung verschieden ausfallen könne, wenn Kaninchen oder wenn Menschen baden. Statt nun zu behaupten, die Wirkung des Salzes im Bade sei noch nicht sicher erwiesen, behauptet der Verf. die Nichtwirkung des Salzes im Bade sei erwiesen.

Schliesslich nahm die 6. Versammlung der balneologischen Section folgende von Liebreich vorgeschlagene Resolution mit allen gegen eine Stimme an: „dass nach den klinischen Erfahrungen das Soolbad ein mächtiges spezifisches therapeutisches Heilmittel ist, welches heutzutage nicht mehr entbehrt werden kann, wenn auch zur Zeit, wie bei anderen Heilmethoden, die physiologische Wirkung noch nicht ganz klargestellt ist.“

Auch diese Arbeit von Jacob (46) enthält Beobachtungen über Verhalten der Achsel- und Fingertemperatur in 31° warmen Bädern von Süsswasser und Kohlensäure wasser (auch Pulse und Respiration wurden gezählt). Die aus den Beobachtungen gezogenen Schlüsse sind im Auszuge nicht wieder zu geben. 11 Tabellen enthalten die Ziffern, von denen ich auszugsweise einige mittheile :

Die Arbeit über Nauheimer Soolthermen, Marburg 1859", welche S. 33 angeführt wurde, ist nicht vom Referenten und demselben gänzlich unbekannt.

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small]
[blocks in formation]

20 umfangreiche Thesen bilden das Resumé.

Die Beobachtungen Jaworski's (47) über das Verhalten verschiedener Wässer (auch des Karlsbader Quellsalzes) im menschlichen Magen erweitern erfreulicherweise unsere Kenntnisse über bis dahin dunkle Dinge. Die folgenden Fragen sind Gegenstand der Untersuchung: 1) Weilen verschiedene Wässer verschieden lange Zeit im Magen? 2) Werden von den in den verschiedenen Wässern gelösten Stoffen relativ verschiedene Mengen resorbirt? 3) Haben verschiedene Temperaturen der getrunkenen Wässer Einfluss verschiedenen Grades auf Concentration der Magenflüssigkeit, bezw. auf die ausgeschiedenen Chloride? Die Beobachtungen wurden an einem gesunden 29 jährigen Manne angestellt, der nüchtern ins Labotorium kam und die bekannten Mengen verschiedener Flüssigkeiten trank, nachher aber ruhig dasass. Nach einer viertel bis halben Stunde wurde der Magen ausgehebelt. Der Mageninhalt war stets frei von Speiseresten. Dieser, sowie vorher das eingeführte Wasser, wurden sorgfältig chemisch analysirt.

Ueber die erste Frage befindet sich S. 69 eine Tabelle, welche ich der besseren Uebersicht wegen verändert in der Form vorführe. Eingeführt wurden 500 cc, nach 1/4 Stunde erfolgte die Aspiration der Magenflüssigkeit. Die aspirirten Mengen betrugen bei dest. Wasser Racozzi Mühlbrunnen

[merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][merged small]

Die Beseitigung des heissen Mühlbrunnens geschieht demnach fast 4 Mal rascher.

Für dest. Wasser und Racozzi ist S. 62 folgende Zusammenstellung

für gleiche Temperaturen:

dest. W.

Racozzi 200 cc 180 ..

bei 11° konnten aspirirt werden 236 cc 195,,

50°

[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]

Der Racozzi sowohl kalt als warm verschwindet schneller als das destill. Wasser.

Ferner giebt Verf. als Hauptresultat seiner Versuche (S. 42) an, dass 1/2 Std. nach Einführung von 1/2 1 dest. Wasser schon nichts mehr, nach 1/4 Stunde fast die Hälfte noch anzutreffen ist". Kaltes Wasser verschwindet langsamer, als erwärmtes. Bei Racozzi sind die Verhältnisse ähnlich, nur relativ rascheres Verschwinden. Das Karlsbader Wasser verweilt, wenn kalt, am längsten, wenn heiss, am kürzesten im Magen.

Ueber die zweite Frage nach der relativ verschieden grossen Resorbirbarkeit der im Wasser gelösten Salze durch den Magen in gegebener Zeit entscheidet der Vergleich zwischen dem Procentbefund der Salze in der Lösung vor Einführung und nach der Ausfüllung und zwar im Verhältniss zu einander. Die vergleichsweise stärkere Resorption des einen oder anderen Salzes wird die vor der Einführung gefundenen Verhältzahlen der Procente zu Ungunsten des im Magen am meisten verschwundenen herabsetzen.

Als Resultat wird gefunden (S. 42), dass aus dem Racozzi die Salze nach folgender Reihenanordnung resorbirt werden: am stärksten die sauren Carbonate, dann Sulphate, Kalk-Magnesiasalze, am geringsten die Chloride. Mit der Temperatur steigt die Grösse der Resorption, besonders der sauren Carbonate.

-

Aus dem Mühlbrunnen wird in grösster Menge das Natriumsulfat, in geringerer das Natriumcarbonat in geringster das Chlornatrium resorbirt. Mit Erhöhung der Temperatur des eingeführten Brunnens wächst die Resorption des Natriumsulfat, nimmt diejenige des Carbonats ab. Die Sulfate aus dem Mühlbrunnen, und um so mehr, je mehr die Temperatur des Brunnens wächst, werden stärker resorbirt als aus dem Racozzi, aus welchem mit der steigenden Temperatur des Brunnens die betreffende Resorption abnimmt. Die Carbonate verhalten sich umgekehrt: vom heissen Mühlbrunnen wird weniger, vom gewärmten Racozzi mehr desselben resorbirt. Im Mühlbrunnen ist neutrales Natriumcarbonat, im Racozzi saures Calciumcarbonat aufgelöst.

Die sauren Carbonate erweisen sich als die am leichtesten resorbirbaren Salze, die neutralen als schwer resorbirbar. Calciumsalze werden leichter als

Magnesiumsalze, Natriumsulfat leichter als Magnesiumund Calciumsulfat resorbirt. Chloride gehören zu den schwer resorbirbaren Verbindungen.

Ueber die 3. Frage, Einfluss der verschiedenen Wässer auf die Magenflüssigkeit, beziehungsweise die ausgeschiedenen Chloride wird gefunden (S. 42), dass unter dem Einfluss des kalten Getränkes sich im Magen mehr Chloride und Magensäure ausscheiden, als bei Anwendung des warmen. Der (S. 61) mitgetheilte Versuch 9 ergiebt nach Trinken von 500 cbcm 50° heissen destillirten Wassers in der Magenflüssigkeit 0,0372 Cl gegen 0,1859 Cl in Versuch 8 als ebensoviel destillirtes Wasser von 12,5° getrunken worden war.

Unter dem Einflusse des Racozzi (S. 63) wird die ausgeschiedene Chlormenge geringer, als bei destillirtem Wasser. Mit Temperaturerhöhung steigt diese Verringerung noch, jedoch dies beim Racozzi kaum oder nicht. Die Magensäure wird durch die im Brunnen vorhandenen Carbonate neutralisirt, konnte also nicht untersucht werden. Nach Mühlbrunnen (16,5 o) wuchs die Menge der Chloride im Magensaft. Nach heissem Mühlbrunnen (49) vergrösserte sich die Menge des Natriumcarbonates so, dass der Magensaft nicht reich an Säure, wohl aber an Chloriden erschien. Die Anregung der Magenschleimhaut durch warmen Mühlbrunnen ist grösser als nach kaltem. Aus dem Mühlbrunnen bleibe in grösster Menge das Kochsalz zurück, in geringster das Natriumsulfat. Racozzi, kalt gebraucht, Mühlbrunnen heiss, regen den Magen relativ stärker zur Secretion der Chloride an.

Zwischen dem Mühlbrunnen und dem Karlsbader Quells alz fand der Verf. folgende Wirkungsverschiedenheiten: 1) Das Quellsalz verweilt länger im Magen als entsprechend viel kaltes Karlsbader Wasser. 2) Natriumcarbonat wird aus dem Quells alz in grösserer Menge, vom Karlsbader Wasser in geringerer Menge als das Natriumsulfat resorbirt. 3) Das Salz regt die Magenschleimhaut nicht zu stärkerer Secretion der Chloride an. Auch beschleunigt dasselbe die Neutralisation der Carbonate nicht.

Schliesslich sei noch bemerkt, dass nach des Verf.'s Beobachtungen das natürliche Wasser aus dem Magen viel rascher verschwindet, als das destillirte Wasser und auch als die künstlichen Lösungen des Salzes.

C. Geschichte der Balneologie. Nationale Entwickelung. Statistik.

48) Kolbe, Medicin. statist. Generalbericht für den Jahrg. 1883 der vereinten schlesischen Curorte Cudowa, Flinsberg, Görbersdorf, Königsdorff-Jastrzemb, Reinerz, Salzbrunn und Warmbrunn. S. 12. schles. Bädertag. S. 122.49) Heinel, Statistischer Verwaltungsbericht der vorgenannten Curorte. Ebendaselbst. S. 147. 50) Brehmer, Die Controle der Curorte. Ebendas. S. 38. - 51) Die Vergünstigung der Aerzte in den Badeorten. 6. österreich. Versammlung der balneol. Section. S. 48.52) Dengler, Weitere Mittheilungen in der Quellenschutzangelegenheit. Ebendas. S. 68. (Schutzbezirke betreffend für Reinerz, Cudowa und zwei andere Bäder.) - 53) Achter Jahresbericht der Kinderheilanstalt in Salzuflen im Fürstenthum Lippe. EbenJahresbericht der gesammten Medicin. 1884. Bd. I.

das. 54) Dengler, Ueber die Jastrzember Kinderhospizfrage. Ebendas. S. 108. — 55) Mettenheimer, C., Ueber die hygienische Bedeutung der Ostsee mit besonderer Berücksichtigung der Kinderheilstätten an den Seeküsten. Vortrag, gehalten zu Berlin am 3. und 4. October 1883 i. Auftr. d. Aussch. d. a. deutsch. Ausst. auf dem Gebiete der Hyg. und des Rettungsw. Schwerin. 1883. 56) Dengler, Neueste balneologische Bestrebungen in Ungarn. Ebendas. S. 94. (Vorschläge, betreffend die Einrichtung einer billigen chemisch-analytischen Station, Anstellung von balneologischen Referenten bei der Regierung, Tarifherabsetzung für Versand der Brunnen etc) 57) Eine neue schwedische Badezeitung. Deutsche medicinische Zeitung. No. 48. 58) Americanische Bestrebungen. (Vergl. Alling. No. 71.) 59) Japanische Bademethode. (Vergl. Baelz. No. 93 dieses Referates.) 60) Source minérale à Bagnères de-Lychon. Bulletin de l'académie de médecine. p. 310. 61) 4 sources (grande, s. salée, s. marine, s. Sedlitz française) à Beaume de Venise. Ibid. p. 373. 62) Source Célestine à Vals. Ibid. p. 1345. 63) Source des Bocages. Ibid. p. 1346. 64) Source la Favorite de Carabana (Espagne). Ibid. p. 1345 65) Eau purgative Aesculap (Autriche-Hongrie). Ibid. p. 1345. 66) Source Condal à Rubinat (Espagne). Ibid. p. 1346. 67) Niebergall, Programm zur 2. Versammlung des Thüringischen Bäderverbandes in Friedrichroda am 5., 6., 7. October.

[ocr errors]

In der Wintercur 1882/83 in Salzuflen (53) blieben 14 Kinder, und 12 wurden dazu aufgenommen. Schulbesuch erwies sich wegen Krankheit, schlechten Wetters etc. unregelmässig und überhaupt deshalb ohne Nutzen. Mit dem 15. Mai begann die Sommercur. In 4 einzelnen Cur-Serien von je 4 Wochen wurden bis zum 14. September 408 Kinder verpflegt. Die Kinder kamen aus Lippe (68), Westphalen (231), Rheinland (42), Schaumburg (25), Bremen (37), anderswoher (4). Indicationen wie bisher Scrophulose und verwandte Krankheiten.

Das Kinderhospiz in Jastrzemb (54) ist erst mit den Vorarbeiten, welche zu einem Hospiz führen sollen, beschäftigt.

Mettenheimer (55) liefert eine Geschichte der Entstehung der Seebäder an den deutschen Küsten überhaupt, topographische und meteorologische Verhältnisse des Ostseegebietes mit Vorschlägen zur Gründung von Kinderheilstätten, Ferien colonien, zur Bildung von Pensionen und Schulsanatorien überall an der Küste des baltischen Meeres, wie schon mehrere z. B. in Zoppot, Colberg, Königsgabe bei Heringsdorf, Müritz gegründet worden sind. Lehrer Vorbeck in Althagen auf dem Fischland will Kinder in den Schulferien für Curzwecke bei sich aufnehmen. Eine andere gebildete Familie lebt an der Küste und nimmt alljährlich unentgeltlich 2 kränkliche Kinder unbemittelter Eltern auf, um sie mit ihren eigenen Kindern die Cur und Pflege geniessen zu lassen. Nicht aber sollen die neu zu begründenden Hospize ihre Insassen aus der eng begrenzten Nachbarschaft erwarten, sondern dahin streben, dass aus der fernsten Tiefe des deutschen Binnenlandes die kleinen Patienten zureisen und zu dem schönen Ziele der Hebung der allgemeinen Gesundheit ein neues Band der Einheit für die nun 29

politisch geeinigten deutschen Stämme" geschaffen werde.

In Schweden (57) hat eine Brunnen- und Badezeitung zu erscheinen begonnen, mit dem Zwecke der Hebung der schwedischen und norwegischen Badeorte; sie erscheint vor dem 1. Juni 4 mal und in der Saison 1 mal wöchentlich.

In Frankreich (60-66) gilt ein Gesetz über die sanitätspolizeiliche Ueberwachung der Heilquellen, nach welchem eine jede ihre Berechtigung durch Feststellung bestimmter Bedingungen nachweisen muss, bevor ihr der Character einer officiellen öffentlichen Heilquelle zugesprochen wird. Ehe dies geschehen, darf eine inländische Heilquelle keinen Curort begründen, auch keinen Vertrieb für Curzwecke anstreben. Eine ausländische Heilquelle darf für Curzwecke nach Frankreich nicht eingeführt werden. Eine eigne Behörde, Abzweigung der Akademie der Medicin, muss erst die Zulässigkeit einer Heilquelle als solche begutachten; anders wird dieselbe für Heilzwecke vom Minister zurückgewiesen. Die 7 in der Literaturangabe befindlichen Artikel, von No. 60 bis No. 66 einschliesslich sind zum Belege für diese Einrichtung dienlich. Die 4 erst genannten werden folgendermassen begründet zurückgewiesen:

Die Quelle in Bagnères Le - Luchon ist nach der Analyse (Calc. sulfat 0,140 Magnes. sulfat 0,022, Natr. sulfat 0,033, Kieselerde 0,020) nur Trinkwasser und keine Heilquelle. 4 Quellen in B. de Venise werden vor einer Zulassung so lange vertagt, bis die betreffenden Analysen im April und im September gemacht worden sind. Bei der Quelle Célestine fehlt ein authentischer Bericht von Sachverständigen. Der Bericht rührt von dem Eigenthümer selbst her. Die Quelle Boccages (Calc. carbonat 0,280, Magn. carbon. 0,016, Chlorcalcium 0,012, Eisen und Thonerde 0,001, Kieselerde 0,010) hat keine Zusammensetzung, um Heilquelle zu heissen. Die folgenden betreffen 2 Heilquellen aus Spanien, und eine aus Ungarn, welche in Frankreich als Brunnen zum Heilen eingeführt werden sollten. Favorite de Carabana hat keine als genügend nachgewiesene Brunnenfassung. - Die ungarische Quelle Aesculap hat ihren Ursprung und ihre Brunnen fassung nicht von wissenschaftlichen, für die Hydrologie speciell bekannten Autoritäten feststellen lassen. Der Bericht gilt als ungenügend.

Zuletzt wird die spanische Quelle Condal ebenfalls wegen ungenügender Berichte Sachverständiger zurückgewiesen. Ein notarieller Act aus Barcelona beweist die Heilkräftigkeit der Quelle. Gerade aus diesem Attest geht hervor, dass der Brunnen ungenügend gefasst ist.

[merged small][ocr errors][merged small]

mentos principales de Espana y del Extrangero. Obra recisada por B. Robert. Illustrada c. grabados.

Barcelona.

Das Werk Nadal's (70) enthält in 3 Theilen die allgemeine und specielle Hydrologie, die allgemeine und specielle Balneotherapie und die Wasserheilkunde im engeren Sinne. Das Werk steht auf der Höhe der Wissenschaft, in welchem die französische, spanische, italienische und vor allen Dingen, die deutsche Literatur gründlich beachtet und benutzt worden ist. Die Mineralquellen in ihrer Beziehung zur Geologie, in ihrer pharmacologischen Wirksamkeit, in der Anwendungsweise, in ihrem örtlichen Vorkommen und den um sie gegründeten Curorten sowohl Spaniens als des Auslandes und besonders auch in denjenigen Einrichtungen, welche Spanien eigenthümlich sind, werden erschöpfend und kurzgefasst dargestellt. Ein alphabetisches Wort- und Sachregister erleichtert den Ueberblick des Inhaltes und seine Benutzung für alle einschlägigen Fragen. Der zweite Theil des Werkes ganz, und das letzte Stück des ersten, ist eine Abhandlung nach dem System der Bäder- und Brunnenlehre von L. Lehmann, mit stellenweise wörtlicher Conformität und Wiedergabe von dessen Inhalt (S. 348-462). Lehmann hat auf Wunsch des Autors eine tabellarische Uebersicht (cuadro sinóptico) S. 425 über die physiologische Wirkung der Bäder je nach ihren Temperaturverschiedenheiten hinzugefügt, während sich S. 365 eine vom Verf. selbst geschaffene tabellarische Uebersicht über alle zur Balneologie, in deren engerem und weiterem Sinne, gehörenden Dinge und Verhältnisse befindet. Nicht allein der spanische Arzt, für welchen das Werk zunächst geschrieben, sondern auch der Ausländer wird dasselbe mit hoher Befriedigung studiren.

a. Cur mit gemeinem Wasser.

Keine Arbeiten.

b. Cur mit Mineralwasser (incl. Seewasser).

71) Alling, W. G., Some observations on the saline cathartic waters of Saratoga with the indications and contraindications for their use. The New-York medical record. March 8. p. 259. 72) Cornillon, J., L'Hémophilie est-elle une contre-indication au traitement par les eaux de Vichy? Gazette médicale de Paris. No. 21 u. 22. 73) Durand-Fardel, Max, Sur les applications respectives des différentes sources de Vichy. Bulletin général des thérapie. 15. Fevrier. - 74) Nicolas, J., Note sur l'emploi des eaux minerales, en particulier de celles du Mont-Dore, pendant la grossesse. L'union médicale. No. 29. 75) Terrier, F., Note sur l'emploi de la pulvérisation de l'eau du Mont-Dore en inhalations. Gazette hebdomadaire de méd. et de chir. No. 39. (Vergl. No. 39 dieses Referates) 76) Marcus, Die Indicationen für das Stahl- und Soolbad Pyrmont. Petersburger med. Wochenschrift. No. 29. -77) Schott, A. und Th., Die Nauheimer Sprudel- und Sprudelstrombäder. Berl klin. Wochenschrift. No. 19. (Vergl. No. 38 dieses Referates.) — 78) Heubes, Eduard, Die Wirkungen kohlensäurehaltiger Sool- und Eisenbäder bei chronischen Herzkrankheiten Inaugural-Dissertation. 2. Mai. Berlin.

79) Jacob, Zur Steuerung des Herzens durch Süsswasser, kohlensaure Stahlbäder und Muskelthätigkeit und zur Behandlung des kranken Herzens. Sitzung d. balneol. Section. S. 3. 80) Ossi, Giuseppe, Le acque chloroiodo-bromiche di Castrocaro. Raccogliatore medico. 30. Magg. (Bekanntes über Castrocaro. Analyse von Bechi, 1871. Statistische Zusammenstellung der Erfolge während der Jahre 1881-1883, gegen Scrophulose, dazu alle Krankheiten der Frauen, Hautkrankheiten, Krankheiten der Digestionsorgane etc.) S1) Brabazon, A. B., Case of ague treated by Bath mineral waters and baths The Lancet. May 24. 82) Spender, John Kent, Sciatica and its allies, and their treatment by the Bath thermal waters. The Lancet. June 21. 83) Lehmann, L., Oeynhausen (Rehme) gegen Ischias. Deutsche med. Wochenschrift. No. 21. 84) Mayer, G., Die Heilwirkung der Aachener Thermalcur in der Gicht. 85) Baelz, E., Ueber permanente Thermalbäder. Berliner klinische Wochenschrift. No. 48. (Vergl. No. 93 dieses Referates.) S6) Kaatzer, Peter, Balneologisches über Bad Rehburg. 87) Scherk, C., Ueber die Wirkungsweise der jod- und bromhaltigen Soolbäder. Der 12. schlesische Bädertag. S. 33. 88) Jaworski, W., Beobachtungen und Betrachtungen über die Trinktemperaturen der Karlsbader Thermen an der Quelle und in der Hauscur. Wiener med. Zeitschrift. No. 35 u. 36. -89) Roden, S. S., On the physiological and curative influence of the saline waters of Droitwich in certain forms of disease. The Britisch medical Journal. August 9. p. 273. — 90) Wilmot, R. Eardley, On the natural mineral waters of Leamington. Medical Times. April 12. p. 489. 91) Sterk, Jul., Ueber eine modificirte Anwendung der alkalisch salinischen Mineralwässer. Wiener med. Presse. No. 11. S. 369. 92) Klein, Karl, Ueber den Heilwerth der Stahlquellen. Ebendas. S. 493.

[ocr errors]

Alling (71) versucht in Anknüpfung an eine Mittheilung über den chemischen und therapeutischen Werth der Mineralquellen von Saratoga eine Empfehlung der amerikanischen an Stelle der europäischen Heilquellen zu begründen. Die Congressquelle mit reichlichem Brom- und Jodgehalt. die Excelsior- und Union quelle (seit 1859 und 1868 im Gebrauch) sind mild abführend und vornehmlich als Diuretica wirksam. Die Hathorquelle (1868, analysirt 1869) ist stark eisenhaltig und salinisch. Die Geyser- und Champion-Quelle ist stark kohlensäurehaltig und, wie die anderen, enthalten auch sie Chloride und Alkalicarbonate. Die Stellung von Indicationen bringt nichts Neues.

Cornillon (72) findet bei ausgesprochener Phthise Vichy contraindicirt, desgleichen bei Complication mit Diabetes. Da aber die meisten Diabetiker tuberculös sind, darf man nicht allgemein, wie Durand Fardel es will, den Gebrauch von Vichy diesen Kranken untersagen, zumal wenn der Character der Krankheit. wie namentlich bei vorgeschrittenem Lebensalter, stationär ist.

Bei Magenblutungen in Folge einfachen Geschwürs ist Vichy nicht contraindicirt. Unter seinem Gebrauch hört das Erbrechen auf, werden die Schmerzen gemildert und bessert sich der Appetit. Nur ganz kleine Gaben werden hier vertragen.

Bei Bluturin muss man vorsichtigt sein, da selbst bei bis dahin davon Verschonten sich unter dem Ge

[blocks in formation]

Bei Albuminurie, wenn sie chronisch geworden, wird Vichy empfohlen. Am häufigsten ist die Gruppe der Patienten mit chronischer Cystitis in Vichy vertreten. Bäder sind hier das Wichtigste, natürlich der innere Gebrauch nicht zu vernachlässigen. Die Erfolge sind sehr getheilt.

Nur dann, wenn ein acuter Zustand oder Cachexie die Hämorrhagie begleiten, ist Vichy zu untersagen. In allen anderen Fällen sind dieselben durch Vichy günstig zu beeinflussen.

Durand-Fardel (73) leitet seinen Artikel ein mit der These, dass die Methode in der Brunnenpraxis den Schlüssel für die Erfolge in Händen habe. Gerade Vichy, wo so verschiedene Quellen fliessen, könne dies beweisen. Es herrschten über die Wirkungsweise dieser verschiedene Irrthümer, von denen selbst Aerzte, die in Vichy practiciren, nicht immer frei seien. Wo viele Quellen im Gebrauch eines Badeortes sind, da seien stets die wärmeren die wirksameren. Das komme daher, dass der Temperaturgrad einer Quelle, deren Natur durch eine heutige Analyse nicht in ihrer feinsten Construction erkannt werden könne, in genauer und unmittelbarer Verbindung stehe mit ihrer Entstehungsgeschichte. Bei dieser ergebe sich ein gewisses, noch nicht klar definirbares Geheimnissvolles, das sich wie „Electricität, Status nascens, eigenartige moleculäre Wirksamkeit" ansprechen lasse, das sehr flüchtig beim Zutagetreten des Wassers verschwinde, und also ohne Zögern nur am Brunnen selbst in reiner Energie angetroffen werde. Wie wirksam immer die chemischen Substanzen der Brunnen bleiben, den hohen Grad der Wirksamkeit haben sie nur an Ort und Stelle. Der sprechendste Beweis für die intimste Nachbarschaft eines Patienten mit der Ursprungsstätte einer Quelle sei die natürliche Temperaturhöhe an Ort und Stelle. Die wärmsten Quellen in Vichy l'Hôpital" (31,700) und vornehmlich Grande-Grille" (42,50°) sind also die Hauptquellen dieses Curortes. Dieselben wurden bisher von den Aerzten sehr systematisch als etwa folgendermaassen indicirt angesehen, dass für gastrointestinale Krankheiten die Quelle l'Hôpital", gegen Leberaffectionen, Grande grille", gegen Krankheiten der uropoetischen Organe etc. Célestins" passend anzusehen sei. Indessen lehre die klinische Erfahrung, dass gegen Gicht und Urolithiasis zwar alle Vichy-Brunnen, die heissen aber besonders sich eignen. Die landläufige Routine wollte hier den Brunnen „Célestins", also die kühle Quelle, als vornehmlich heilkräftig bezeichnen. Die Quelle l'Hôpital" gehört zu den sedirenden und passt bei erethischem Character der Krankheit. Deshalb ist nach des Verf.'s Erfahrung im Gegensatze zur allgemein landläufigen Routine der letztgenannte Brunnen gegen Lebercolik und gegen schmerzhafte Leberanschoppung am Platze, während

[ocr errors]
[ocr errors]

"

[ocr errors]
« SebelumnyaLanjutkan »