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Aerotherapie (pneumatische und Inhalations

therapie).

1) Liebig, G. v., Veränderung der Pulscurven in der pneumatischen Kammer. Deutsch. med. Wochenschrift. No. 19. 2) Lescha, J., Beobachtungen und Versuche zur Anwendung comprimirter und verdünnter Athmungsluft. Inaug.-Diss. Bonn. 3) Suchorsky, Zur Lehre von der Wirkung verdichteter Luft auf die Respiration. Centralbl. für die med. Wissensch. No. 25. 4) Hassall, On the principles of the construction of chambers for inhalation in diseases of the lungs. The British medic. Journ. 12. Jan. 5) Haro, Note sur un nouveau genre d'inhalations employé à l'ospital d'Amélie-les-Bains. Bull. gén. de thérap. 15. Mai. 6) Destrée, Contribution expérimentale à l'étude de l'action de certains médicaments sur la muqueuse respiratoire. La Presse médicale Belge. No. 6. (Eine Wiederholung der bekannten Rossbach'schen Versuche, ohne besondere neue Ergebnisse.)

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Die

Mit der Einwirkung des erhöhten Luftdrucks auf den Puls beschäftigt sich Liebig (1), welcher die bekannten Versuche von Vivenots (Abnahme der Pulzfrequenz und Ansteigen des Druckes bei einem Ueberdruck von 32 cm Quecksilberhöhe) einer erneuten Prüfung unterzog. L. erhielt hierbei mit dem Sommerbrodt'schen Pulshebel ähnliche Resultate, wie er sie früher für den Puls des normalen Menschen (Dubois Reymond's Archiv 1882 u. 83) gefunden hatte, nämlich einen Wechsel in der Elasticität resp. dem Tonus der Gefässe je nach den Umständen des körperlichen Befindens der Versuchsperson. Ausdehnung oder Zusammenziehung der Arterien und der darauf beruhende Formenwechsel der Pulscurve wird durch die Druckhöhe der pneumatischen Kammer in keiner Weise beeinflusst und eine Stauung im arteriellen System tritt nicht auf. Dies ist auch verständlich, wenn man bedenkt, dass der Druck auf alle Theile des Gefässsystems in gleicher Weise einwirkt. Es tritt eben nur eine relative Verschiebung ein. Nach der Ausathmung eines tiefen Athemzuges wurde eine grössere Höhe der Druckcurven im ansteigenden Druck als in dem gewöhnlichen und dem bleibend erhöhten Drucke gefunden.

Als Ursachen dieser Erscheinung, die sowohl auf einer geringen Verstärkung des Herzstosses, wie einer geringen Vermehrung der Pulswelle und endlich auf einer Verengerung der Abflusswege beruhen kann, sieht L. den letzteren Umstand an. Dagegen ziehen sich die Arterien durch den einfachen Druck in der pneumatischen Kammer nicht zusammen, und dies berechtigt die Methode auch bei leichteren compensirten Klappenfehlern und schwachen Herzen ohne Bedenken anzuwenden, wenn sie im Uebrigen indicirt ist.

Die Dissertation von Lescha (2) hat 2 Krankengeschichten zur Grundlage, von denen die eine die bekannte Wirkung der comprimirten Luft nach der Operation eines Empyems auf die Ausdehnung des Thorax betrifft, die andere die Folgezustände der consequenten Einathmung verdünnter Luft an einem Fall von Kehlkopfstenose illustriren soll. Hier entwickelte sich eine exquisite Trichter brust. Diese nur kurz erwähnten Krankenbeobachtungen

fügt Verfasser in eine kleine Abhandlung über die Wirkungsweise der verdichteten und verdünnten Luft ein, welche er durch eine Reihe von Bestimmungen mit den verbesserten Basch'schen Sphygmomanometer belegt. Entgegen Waldenburg und im Einklang mit dem meisten anderen Autoren constatirt L., dass die Einathmung comprimirter Luft zuerst ein Stinken des Blutdruckes zu Stande bringt mit darauf folgender Steigerung nach dem Aufhöhren der Einathmung. Dies ist sowohl bei normalen Menschen, wie auch bei Lungen- und Herzkranken (Emphysem- und AortenStenose) der Fall.

Die Wirkung der verdünnten Luft ist bis zu einem gewissen Grade der Verdünnnng die umgekehrte. Wird letzterer überschritten, so tritt entweder gar keine Veränderung des Blutdruckes ein, oder ein Absinken des Letzteren. Zur Erklärung der beobachteten Wirkungen bringt L. keine neue Thatsachen bei, hält aber mit Lenzmann, Finkler und Oertmann dafür, dass nicht nur mechanische Verhältnisse, sondern auch eine Betheiligung des Nervensystems durch Reiz der interpulmonalen Vagusfasern von Belang ist. Den chemischen Vorgängen (Bindung des Sauerstoffs, Dissociation der Kohlensäure) kommt, wenn überhaupt nur eine ganz untergeordnete Rolle zu.

Suchorsky (3) giebt seine Resultate, von denen nicht einmal gesagt ist, ob sie an Menschen oder Thieren gewonnen sind, in Form von Thesen, aus welchen wir herausheben, dass der Procentgehalt der ausgeathmeten Luft an Kohlensäure bei erhöhtem Luftdruck fast derselbe wie bei gewöhnlichem athmosphärischen Luftdruck ist. Die Sauerstoffaufnahme ist relativ vergrössert, der Coefficient CO,

Com

vermindert sich. Die therapeutische Wirkung 0 verdichteter Luft lässt sich ausschliesslich auf die mechanische Wirkung auf den Organismus pression der Capillarnetze der äusseren Körperfläche und des Respirationsorganes, Vermehrung des Blutzuflusses zu den Bauchorganen und die Vermehrung des O-Partialdrucks zurückführen. Da letztere bekanntlich die directe Oxydation und die Ernährung des Körpers nicht fördert, so liegt der Nutzen der Einathmung verdichteter Luft nur in der Kräfteersparniss, wo in Krankheitsfällen der nöthige respiratorische Gasaustausch mehr oder weniger erschwert und mit bedeutenden Muskelanstrengungen verbunden ist.

Hassall (4) bespricht eine Inhalationskammer, in welcher die Patienten nicht aus einem Apparat athmen sollen, sondern die gesammte mit dem entsprechenden Medicament geschwängerte Luft des Raumes zur Verfügung haben. Durch entsprechende Versuche, in welchen Lösungen oder feste Substanzen zum Verdampfen aufgestellt waren, überzeugte sich H., dass ein überraschend grosser Procentsatz verdampfte. So wurden z. B. verschiedene gleich grosse Stücken rauhes Leinenzeug mit einer Lösung von je 5 g Carbolsäure auf 100 Wasser getränkt, und nach einer gewissen Zeit der Carbolgehalt bestimmt (wie?). Nach 4 Stunden waren darin nur noch 2,8 g enthalten, nach 8 Stunden 1,8, nach 16 0,49, nach 20 0,2. Aehnliche Resultate ergab ein Versuch mit Creosot, welches in

fester und gelöster Form applicirt wurde. Von 1,25 g festen Creosots fanden sich nach 4 Stunden 0,91 g, von der wässrigen Lösung 0,41 und von der alcoholischen 0,39 Eine alcoholische Lösung Thymol (5 zu 80) ergab nach 4 Stunden 3,44 g, nach 50 Stunden 1,70 g. H. glaubt, diese Zahlen noch wesentlich herabsetzen, also eine grössere Verflüchtigung erzielen zu können, wenn höhere Temperaturen angewendet werden. eine heisse Lösung von Thymol traf dies in so hohem Maasse zu, dass von 40 g in Wasser von 72o C., welche auf einem grösseren Becken ausgegossen waren, nach 12 Stunden nichts zurückgeblieben war. Practisch angewendet scheint H. seine Methode noch nicht zu haben.

Für

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Hoffmann (1) unterzieht die Verwendung der Milchdiät bei Magenkranken einerseits und cachectischen, durch langdauernde Krankheiten heruntergekommenen Individuen andererseits einer genaueren Analyse. Für die erste Kategorie ist die Milchdiät im Allgemeinen nicht empfehlenswerth und die Verdaulichkeit derselben nur eine scheinbare, weil sich einmal die Art der Gerinnung — ob klumpig oder fein

nicht mit Sicherheit bestimmen lässt, weil sie zweitens überall da, wo der Magen zu abnormen Gährungsprocessen neigt, denselben Vorschub leistet. Anders steht es um die zweite Gruppe, wo die Milch a priori als ein durchaus rationelles Nahrungsmittel angesehen werden muss. Es fragt sich nur, ob sich ein Mensch bei absoluter Milchdiät, d. h. bei Enthaltung jeder anderen flüssigen oder festen Nahrung wirklich ernähren und nicht nur im Stickstoffgleichgewicht bleiben, sondern auch ansetzen kann. Dies scheint aller

dings ausserordentlich schwierig zu sein, weil die dazu benöthigte Milchmenge das Aufnahmevermögen der meisten Menschen übersteigt. H. führt 2 interessante Versuchsreihen aus der russischen Literatur an, die eine von Laptschinsky, die andere von Slatkowsky, welche beide zeigen, dass, um eine Person auf Stickstoffgleichgewicht zu erhalten, eine tägliche Milchzufuhr von etwas über 31 nothwendig ist. Dies bezieht sich aber auf Personen, welche keine körperlichen und geistigen Anstrengungen haben, wogegen sich die unter gleichen Verhältnissen nothwendige Milchmenge für einen Arbeiter auf etwa 4,6 1 berechnen würde, eine Quantität, die Niemand ohne Magenbeschwerden zu sich nehmen kann. H. selbst stellte an einer gesunden Person 2 Versuchsreihen an, die eine im Sommer, die andere im Winter. Im ersten Fall wurden nur 56,18 Stickstoff in 3 Tagen ausgegeben. im 2. Fall dagegen 64,17 bei etwa gleicher Milchaufnahme. Dies entspricht also der bekannten Thatsache, dass der Stickstoffverbrauch im wärmeren Klima bedeutend geringer ist als im kälteren. Dagegen zeigte sich, dass, sobald die Milchaufnahme nur wenig unter 31 hinabging, die Verluste für den arbeitenden gesunden Mann so erheblich wurden, dass innerhalb einer Woche der Experimentator für die Gesundheit desselben besorgt werden konnte. Für die Praxis ergiebt sich daraus, dass man mit ausschliesslicher Milchdiät nur dann einen Kranken kräftigen kann, wenn er wenig Bewegung und wenig Wärmeverlust hat. Dagegen ist die Milchdiät offenbar jeder Fettbildung höchst ungünstig, weil sie nur gerade soviel Stickstoff zuführt, wie nothwendig ist, an Kohlenhydraten und Fett aber ein gewisses Deficit mit sich bringt; sie würde also besonders da zu empfehlen sein, wo es sich darum bandelt der Fettbildung im Körper entgegen zu wirken.

Mit der letztberührten Frage, nähmlich der Diät der Fettleibigen beschäftigt sich Ebstein (2; und wendet sich in der vorliegenden Abhandlung gegen die ihm von Voit in seiner Arbeit über die Ursachen der Fettablagerung im Thierkörper (s. d. J. 1883, S. 233) gemachten Einwendungen gegen seine bekannte Cur der Fettleibigkeit. Er deducirt aus dem Wortlaut der Voit'schen Schrift die Anerkennung, dass nicht nur seine (nämlich E.'s) Methode practische Erfolge habe, sondern dass sie auch in so fern rationell sei, als theoretisch bei ihr Fett zu Verlust kommen müsse. Dagegen sei die von Voit vorgeschlagene Modification der Bantingcur durch Vermehrung der Kohlenhydrate, wie sich E. an eigener Person überzeugen konnte, practisch nicht durchführbar. Die Kohlenhydrate machen zu leicht Dyspepsien und sättigen überdies nicht in der Weise wie das Fett. wodurch die Ebstein'sche Methode besonders relativ so leicht durchführbar wird. Des weiteren glaubt E. die ihm von Voit gemachten Einwendungen darauf zurückführen zu können, dass V. seine Auseinandersetzungen nicht genau wiedergegeben habe. Gleicherweise wird die Kritik, welche Oertel in seiner Therapie der Kreislaufsstörungen gegeben hat, zurückge

wiesen. Wenn Oertel behaupte, dass ein grosser Theil Menschen gegen Fett sehr empfindlich sei und mit vollständiger Appetitlosigkeit und mehr oder weniger hartnäckigen dyspeptischen Beschwerden darauf reagire, so sei dies für seine Patienten nicht richtig. Die Ebstein'sche Methode beseitige im Gegentheil derartige Zufälle statt sie hervorzurufen; sie mindere das Durstgefühl und setze in der That den Fettansatz herunter.

Albrecht (3) empfiehlt nach einer längeren historischen Einleitung über die Ernährung der Fieberkranken, Fiebernde, besonders Typhöse mit Pepton präparaten, vornehmlich dem löslichen Sanders'schen Fleischpepton und peptonisirter Milch, zu

ernähren.

Kadner (4) giebt eine Beschreibung der von ihm in seiner Heilanstalt angewandten modificirten Schroth'schen Cur. Nach einer etwa 8 tägigen Vorcur, in welcher der Patient auf 600-800 ccm Wein gesetzt wird, beginnt die eigentliche Cur mit Entziehung aller Fleischspeisen. Nur Breie von enthülsten Leguminosen wie Graupen, Reis, Grütze, Hirse etc. und trockene Semmel werden gereicht. Das Getränk wird in gewissen Zeitabständen für mehrere Tage auf höchstens 400 g Wein, event. mit Wasser oder Haferschleim verdünnt, beschränkt, aber zwischendurch wieder reichliche Weinmengen, bis zu 1 1 verabfolgt. Diese Ernährungsweise dauert 4 Wochen und wird event. allmälig wieder in die gewöhnliche Lebensweise zurückgeleitet. oder bei mangelndem Erfolg, wiederholt. Nachts werden nasse Einwickelungen gemacht. Der Schwerpunkt liegt in der Getränkentziehung und mit Jürgens sieht K. den Vortheil der Methode in der willkürlichen vom Arzt hervorzurufenden Concentration des Blutserums und der Wahrscheinlichkeit, dass damit eine Um- und Neubildung des Organismus verbunden sei.

Die Durchführung der Cur erfordert eine strenge Individualisirung entsprechend den Reactionserscheischeinungen von Seiten des Kranken und die Flüssigkeitsentziehung darf immer nur relativ eine grösstmögliche sein. Die Nahrung schon an sich ungenügend, wird durch die Anfangs auftretenden Appetitstörungen noch ungenügender. Es findet eine Consumption der im Körper aufgestapelten Stoffe statt. Dadurch wird das Nahrungsbedürfniss erhöht und eine grössere Verarbeitung und Ausnutzung der reizlosen Nahrungsmittel erzielt, die wiederum eine stärkere Flüssigkeitsentziehung ermöglichen. Der als Getränk verabfolgte Wein wird besonders wegen seiner stimulirenden Eigenschaft auf das Herz gewählt. In den Einwickelungen, die den Kranken während des dritten Theiles der ganzen Curzeit mit einer warmen mit Wasserdampf gesättigten Atmosphäre umgeben, sieht K. eine Art Mittel durch Herabsetzung der Wärmeabgabe von der Haut, die Consumption zu verlangsamen. Sie dienen. ebenfalls als Adjuvans der Cur.

Die Methode ist natürlich nicht bei Krankheitszuständen mit starker Consumption anwendbar, wohl

aber bei solchen chronischen exsudativen Leiden, wo eine Eindickung des Blutserums und damit eine Beschleunigung und Steigerung der Diffusionsvorgänge geboten ist.

Zwei Krankengeschichten der Wunderlich'schen Klinik dienen zur Illustration des Gesagten. Die erste betrifft einen Patienten mit chronischen Entzündungen zahlreicher Gelenke ohne Knochendifformitäten". Bei seiner Aufnahme konnte er nur wenige Schritte gehen, sich auch der Hände nur wenig bedienen. Er war nach 3 Curperioden geheilt und ist jetzt Dienst

mann.

Der zweite Fall betraf einen Kranken mit Periostitis der Tibia und Iritis, welche lang dauernder specifischer Behandlung getrotzt hatten. Auch hier war Heilung erfolgt.

Bei einem Fall von Morb. Brightii (den K. übrigens nicht für die richtige Indication hält) war lange und gewissenhaft gebrauchte Cur erfolglos.

Kinesiotherapie (Massage).

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1) Heiligenthal, Die Anstalt für mechanische Heilgymnastik im Friedrichsbade in Baden Baden. Baden-Baden. 2) Reibmayr, Die Activbewegungen im Anschluss an die Massage gr. 8. Wien. 3) Derselbe, Die Massage und ihre Verwerthung in den verschiedenen Disciplinen der pract. Medicin. 2. Aufl. gr. 8. Wien. 4) Derselbe, Die Technik der Massage. Mit 126 Holzschn. gr. 8 Wien. (Beschreibung der Handgriffe der Massage, ihrer Indicationen, Anleitung zur Zimmergymnastik ohne Beibringung neuer Thatsachen oder Erfahrungen, aber was letzteres Buch betrifft, mit recht mittelmässigen Holzschnitten.) — 5) Schreiber, Practische Anleitung zur Behandlung durch Massage und methodische Muskelübung. Mit 117 Holzschnitten. Wien 1883. 6) Zabludowski, Ueber Massage. Verhandlungen des internat. medicin. Congresses zu Kopenhagen, aus den Sectionssitzungen für Chirurgie. Wien. med. Prese. No. 41. (Resumé über die Erfahrungen, welche Z. theils auf der v. Bergmann'schen Klinik, theils in der Privatpraxis gesammelt hat, ohne Beibringung neuer Thatsachen, wenigstens wird man die Angabe, dass Z. die Massage bei frischen Knochenbrüchen verwirft, kaum als eine solche ansehen wollen.) - 7) Werner, Die Massage. Ihre Technik, Anwendung und Wirkung. Populäre Darstellung mit (einigen wenigen Ref.) Holzschnitten. Berlin. 51 Ss. 8.

Heiligenthal (1) beschreibt in einer mit vielen Abbildungen ausgestatteten Broschüre die verschiedenen in der Anstalt für mechanische Heilgymnastik im Grossherzoglichen Friedrichsbad zu Baden-Baden aufgestellten Apparate zur Ausübung der mechanischen Gymnastik, welche nach den Angaben des Erfinders. Dr. Zander in Stockholm angefertigt sind. Bekannt lich beruht diese Methode darauf. dass sogenannte duplicirte oder Widerstandsbewegungen ausgeführt werden, bei welchen der Patient eine Bewegung ausführt, der von anderer Seite (Gymnast oder Maschine) ein gleichmässiger Widerstand entgegengesetzt wird. mit der Maassgabe, dass die Bewegung dadurch nicht vollkommen gehindert, sondern nur ein grösseres Kraftmaass für dieselben erforderlich gemacht wird. Diese Widerstände lassen sich entweder durch einen Menschen oder in vollkommenerer, d. h. gleichmässigerer

und genauer abzustufenderer Weise durch Maschinen bewirken. Diese sind entweder so eingerichtet, dass der Uebende resp. Patient durch active Bewegungen bestimmte Muskelgruppen in Function setzen und ein ganz bestimmtes Kraftmaass aufwenden muss, um einen Apparat in Bewegung zu bringen und dessen Widerstand zu überwinden oder sie haben einen bestimmten Gang, dem der Patient folgen muss. Für die passiven Bewegungen werden die Apparate durch Dampfkraft getrieben, so dass der Uebende nur den Bewegungen des Apparates zu folgen hat. Unter den Indicationen, welche H. aufzählt, dürfte, abgesehen von dem gewöhnlichen Falle der Gymnastik als diätatischem und hygienischem Mittel und ihrer Verwendung bei Congestivzuständen, nervösen Leiden, gichtischen und chronisch rheumatischen Zuständen ganz besonders die Anwendung bei Herzkrankheiten und deren Folgen interessiren. Hier sollen regelmässige schwache aber vielseitige Muskelübungen in den möglichen Fällen Heilung, in anderen wenigstens bedeutende Linderung herbeiführen. H. beruft sich als Gewährsmann auf Prof. Rossander in Stockholm, der besonders die fettige Entartung des Herzmuskels und die Stauungserscheinungen beeinflusst gesehen hat. Durch die betreffenden Muskelübungen, welche vor allem das kranke Herz nicht aufregen dürfen, sollen die Blutgefässe entspannt und erweitert, die Musculatur blutreicher und die peripherische Circulation befördert und beschleunigt werden. Dadurch wird die Arbeit des Herzens vermindert und weniger anstrengend. Die eingehende Beschreibung der Apparate siehe im Original.

Schreiber (5) giebt in übersichtlicher Anordnung des Materials eine gute Darstellung der Grundsätze und Ziele der Massage und eine klare Anleitung zu ihrer Ausübung. Hervorzuheben ist, dass S. selbst bei fieberhaften Zuständen, z. B. bei dem acuter fieberhaften Muskelrheumatismus, die Massage für indicirt hält. Die mechanischen Vornahmen werden in,,stabile" und,,fortschreitende" unterschieden, den activen und passiven Bewegungen eine hervorragende Stelle in dem ganzen therapeutischen Apparat zugewiesen. Aus dem Inhaltsverzeichniss seien folgende Capitel genannt:,,Kann man Massage ohne Lehrer erlernen?" ,,Lässt sich die menschliche Hand durch Apparate ersetzen? Massage bei Opium-, Chloroform- und Chloralhydrat-Vergiftungen.,,Was muss der practische Arzt dem Specialisten überlassen?" Am Schluss ein ausführliches Verzeichniss der bisher erschienenen Literatur.

[Ausländer, Massage als Heilungsmethode. Medycyna. No. 51-52.

Verf. schreibt der Massage eine unmittelbare und eine mittelbare Wirkung zu. Die erste beruht auf directem Hineinpressen des Exsudates in die Lymphgefässe und Beschleunigung des venösen Kreislaufes, die zweite besteht in dem durch reflectorische Erweiterung der Gefässe bedingten vermehrten Blutzuflusse, wodurch die Exsudate erweicht und verflüssigt werden. Ferner beschreibt Verf. die einzelnen Arten der Massage als Streichen, Kneten, Walken, Schlagen etc. und erläutert dieselben durch entsprechende Illustrationen. Die kurze Abhandlung bringt übrigens nur Bekanntes. Schramm (Krakau).]

Geschichte der Medicin und der

Krankheiten

bearbeitet von

Prof. Dr. PUSCHMANN in Wien.

I. Encyclopädien, Medicin. Wörterbücher, Bibliographie.

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1) Dictionnaire nouveau de médecine et de chirurgie pratiques, réd. par Jaccoud. T. 36. 37. Paris. 2) Dictionnaire usuel des sciences médicales par A. Dechambre, M. Duval, L. Lereboullet. Paris. 3) Dujardin-Beaumetz, Dictionnaire de therapeutique, de matière médicale, de pharmacologie, de toxicologie et des eaux minérales. Paris. 4. — 4) Decaisne et X. Gorecki, Dictionnaire élémentaire de médecine. 2 ed. Paris. 5) Roosa, A vest-pocket medical lexicon: a dictionary of the words, terms, and symbols of medical science. New-York. 6) Index medicus, a monthly classified record of the current medical literature of the world, comp. of Billings and R. Fletscher. New-York. Vol. VI. 7) Zur medicinischen Bibliographie. Petzholdt's Anz. für Bibliographie und Bibliothekswissenschaft. H. 11. (Dieser Artikel enthält einen Hinweis auf die Reichhaltigkeit und Wichtigkeit des Index-Catalogue of the library of the Surgeon. General's Office U. S.) — 8) Dureau, A., De la bibliographie médicale; les bibliothèques médicales; necessité des catalogues imprimés. — 9) Catalogus bibliothecae Guyotianae instituti surdomutorum Groningani. Pars spec. de surdomutis, balbis, caecis, mente imbecillis. Cur. A. W. Alings. Groningae 1883. 8. 252 pp. 10) Catalogue général des livres anciens et modernes, français et étrangers, de médecine, de chirurgie, de pharmacie, de l'art vétérinaire et des sciences qui s'y rapportent. Paris. 8. 447 pp. 11) Jatros, Die internationale medicinische Sammelforschung. Die Nation, her. von Th. Barth. Jahrg. 1. No. 50. 12) Andreucci, Dei manoscritti di Fr. Redi, M. Malpighi, L. Bellini e Ant. Cocchi, nelle Marucelliana e Bibliotheca medica fiorentina: illustrazione storico-biografica. Bologna. 70 pp. - 13) Stillson, H, Pronunciation of medical terms. Louisville Med. News. p. 33.

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In dem grossen dreibändigen Lehrbuch der Geschichte der Medicin, welches der Verf. vor wenigen Jahren zum Abschluss gebracht hat, hat er ein monumentales Werk geschaffen, das als ein Markstein in der medicinischen Historiographie erscheint; im vorliegenden Grundriss der Geschichte der Medicin liefert er ein Schulbuch, welches den Bedürfnissen der jungen Aerzte und Studirenden entspricht. Er hat sich damit ein grosses Verdienst erworben; denn es fehlte an einem guten Compendium über diesen Gegenstand. Haeser hat diese Lücke ausgefüllt und die Aufgabe, die er sich stellte. in mustergültiger Weise gelöst: er giebt in gedrängter Kürze eine Schilderung der wesentlichen Thatsachen und Fortschritte, welche die Entwickelung der Heilkunde herbeigeführt oder beeinflusst haben. Sein Buch zeichnet sich durch die Reichhaltigkeit des Inhalts aus und bleibt dabei fern von jener Dürftigkeit des Stils, die man bei Schriften dieser Art nicht selten findet. Es ist nach demselben Plane wie das Lehrbuch des Verf. angelegt und bearbeitet und pflegt gleich jenem die Beziehungen. welche sich zwischen der Heilkunde und der allgemeinen Culturgeschichte darbieten. Die Einleitung bilden einige kurze Mittheilungen über die Medicin der alten Aegypter, der Israeliten, Indier. Perser und der ostasiatischen Völker; hierauf folgt die Geschichte der Heilkunde bei den Griechen und Römern, welche durch die Bemerkungen. die sich bei Homer finden, eröffnet wird, sich mit den äusseren Verhältnissen des ärztlichen Standes beschäftigt, dabei den Asklepiaden und ihren Schulen eine ausführlichere Betrachtung widmet, dann nach dem Inhalt des Hippokratischen Sammelwerks den Zustand des ärztlichen Wissens und Könnens jener Zeit schildert, die Bedeutung der darauf folgenden Naturphilosophie, besonders für die Entwickelung der Medicin. auseinandersetzt, die Bearbeitung der Heilkunde in Alexandria und die hervorragendsten Leistungen der Alexandriner beschreibt. die Verpflanzung der Medicin nach Rom und die Fortschritte, die sie dort erlebte, erörtert und den Inhalt der wichtigsten litera

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