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nicht sehr häufig sind. Die Exstirpation ist für gewöhnlich nicht erheblich schwierig, die Prognose günstig.

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IV. Sarcome.

1) Beck, H., Beiträge zur Geschwulstlehre. Prager Zeitschrift für Heilkunde. Heft 6. 2) Durham, A. E., Two cases of ossification in tumours not connected with bone. Transact. of the path. soc. London. p. 378. 3) Eve, F. S., Pedunculated adeno-fibro-sarcoma of groin. Ibidem. p. 338. (Bei einer 46 jährigen Köchin hatte sich nach einem Stoss in die Hüftbeuge ein Abscess gebildet, 8 Jahre später entstand an derselben Stelle ein 5 Zoll langer, 31⁄2 Zoll dicker Polyp, mit langen drüsigen Zapfen. E. hält dieselben für hypertrophische Drüsen der Haut) 4) Fasce, L., Melanotisches papilläres Endotheliom der Arachnoides. Virchow's Archiv. Bd. 97. S. 172.5) Jessett, Fr. B., Case of medullary sarcoma of the skull in a child. Transact. of the pathol. soc. London. p. 363. 6) Kawka, Ueber Melanosarcom. Dissertation. Berlin. 7) Kesteven, H, A case of multiple cerebral tumour. Transaction etc. (Melanotische Sarcome nach Exstirpation eines schwarzen Tumors von der Zehe.) 8) Legg, J. Wickham, Multiple melanotic sarcomata beginning in the choroid, followed by pigmentation of the skin of the face and hands. Ibidem. p. 367. 9) Pick, E., Primäres Sarcom des Dünndarms. Prager med. Wochenschrift. No. 10 10) Sainsburg, H., Primary spindle-celled sarcoma of the mesentery. Transaction of the pathol. soc. p. 343. (Kindskopfgrosses Spindelzellensarcom, welches im Mesenterium 11⁄2 Fuss oberhalb der Ileo - Coecalklappe bei einem 30jährigen Manne gewachsen war. Im Innern bestand eine Erweichung, welche mit dem Darmlumen im Zusammenhang getreten war und Koth enthielt. Eine Ruptur hatte den Tod durch Peritonitis plötzlich herbeigeführt.)

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11) Sansom, Ch., A case of mixed sarcoma, originating in the periosteum of the clavicle. Lancet. p. 563. (Rundzellensarcom mit Metastasen in der Niere.) 12) Silcock, A. Quarry, Malignant lymphoma of mesentery. Transact. of the pathol. soc. London. 348. (Grosses Lymphosarcom im Mesenterium eines 2 jährigen Kindes.) 13) Treves, Fr., A case of supposed actinomycosis. Ibidem. p. 356. 14) Trost, Ein Fall von Endothelioma intravasculare melanoticum. Inaug.Dissertation. Halle. 15) Windle, B. C. A., Primary sarcoma of the kidney. Journal of anat. and physiol. XVIIL T. II. (Verf. beschreibt zunächst 3 Fälle von Sarcom der Niere und giebt darauf eine statistische Zusammenstellung von Nierentumoren aus der gesammten Literatur. Er stellt tabellarisch 8 Spindelzellen- und 12 Rundzellensarcome zusammen, ferner 11 Geschwülste mit gestreiften Muskelfasern [Myoma striocellulare], letztere sämmtlich bei Kindern. Ausserdem noch 7 Geschwülste der Niere, bei welchen die Diagnose unsicher geblieben ist)

In mehr als einer Hinsicht bemerkenswerth sind 2 Fälle von ossificirenden Sarcomen, welche von Durham (2) publicirt sind.

Der erste Fall berichtet von einem 73 jährigen Mann, welcher sich als Knabe von 12 Jahren eine umfängliche Verbrennung der Haut in der Regio iliaca bis zur Mittellinie zugezogen hatte; in dieser Narbe war in dem hohen Alter des Mannes ein Sarcom entstanden, welches neben knorpel- und zellenreichen Stellen ausgebildetes Knochengewebe enthielt.

Im zweiten Falle fand D. in einem Mammatumor einer 27 jährigen Frau ausser Sarcomgewebe zwischen den Milchgängen verstreute Knorpelinseln und wohl entwickelte Knochenbälkchen.

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Ein primäres Sarcom des Dünndarmes, welches Pick (9) beschreibt, fand sich bei einem 35j., an alter constitutioneller Syphilis leidenden Manne, welcher im Prager Krankenhause unter den Symptomen einer Darmstrictur zu Grunde gegangen war.

An der Grenze zwischen Jejunum und Ileum war die Darmwand im Bereiche einer 15 cm langen Strecke in ihrer ganzen Circumferenz von einer grauweisslichen, von Hämorrhagien durchsetzten Geschwulstmasse durchwuchert, welche das Darmlumen einengte und besonders in der Schleimhaut fortgeschritten und auch in grösserem Umfange ulcerirt war. Die Mesenterialdrüsen waren ebenfalls sarcomatös entartet, und in Leber und Nieren fanden sich metastatische Knötchen. Der histologische Bau entsprach dem der Lymphosarcome.

Bei der Section einer phthisischen Frau fand Fasce (4) eine sehr merkwürdige melanotische Wucherung der Arachnoides.

An einigen Stellen der Arachnoides löste sich die Endothelschicht mit grösster Leichtigkeit von dem darunter gelegenen Bindegewebe. An der oberen und vorderen Arachnoidealfläche der linken Hemisphäre bedeckte dieser Endothelüberzug die tuberculösen Neubildungen und zeigte an einer Stelle zwei warzenförmige Vorsprünge, so lang und vorspringend, dass sie die Gestalt von Handschuhfingern darbieten, der eine von ihnen hat eine Länge von 5 mm, der andere misst 7 mm. Ihrer Oberfläche entsprossen andere secundäre kegelförmige Wärzchen, welche schwarz pigmentirt und an ihrem feinem Ende leicht umgebogen sind. Die Grundfläche der stärker entwickelten conischen Auswüchse erreicht einen Durchmesser von 0,10 mm, eine Höhe von 0,15 mm; bei den jüngeren misst die Basis der einzelnen Kegel 0,04 mm und ebenso ist die Höhe geringer in demselben Verhältniss wie der basale Durch

messer.

Trost (14) beschreibt eine Geschwulst, welche sich bei einem 5 Monate alten Kinde angeblich durch Fallen auf das Gesicht am linken Oberkiefer gebildet hatte.

Die Geschwulst zeigte nach ihrer Exstirpation microscopisch ein interessantes Verhalten, indem es sich nämlich um ein gross zelliges Rundzellensarcom handelte, von dessen Capillarendothelien aus sich gleichzeitig ein Endotheliom entwickelt hatte, dessen Zellen zum grossen Theil mit Pigment erfüllt waren. Diese pigmentirten Zellen fanden sich ausschliesslich in strangförmiger Anordnung im Lumen der Capillaren, ausserhalb derselben nirgends. Verf. hat in der ganzen Literatur der letzten 30 Jahre nur einen analogen Fall beschrieben gefunden, bei welchem es sich um eine ähnliche Geschwulst in der Leber handelte.

Kawka (6) beschreibt einen Fall von Melanosarcom, in welchem dasselbe seinen Ausgang von einem Muttermal genommen hatte und sich metastatisch über alle Theile des Körpers verbreitet hatte.

Die Haut des ganzen Körpers, auch die Conjunctivalschleimhaut, das Peritoneum, Leber, Milz, Nieren, Hirn

häute und Gehirn wiesen bei der Section massenhafte Eruptionen von melanosarcomatösen Knoten resp. Knötchen auf. Verf. giebt im Anschluss hieran eine Zusammenstellung der verschiedenen Theorien über die Bildung des Pigmentes, dessen Bedeutung und über das Auftreten desselben im Urin. Auch die häufige Entstehung derartiger Geschwülste aus vulnerirten Muttermälern wird berücksichtigt.

Der Fall von Legg (8) betrifft einen 59 Jahre alten Schuhmacher, welchem 2 Jahre vorher das linke Auge wegen eines melanotischen Sarcoms der Choroides enucleirt worden war.

Inzwischen hatte sich eine eigenthümliche blauschwarze Pigmentirung im Gesicht, Hals und an den Händen eingestellt, welche durchaus der Färbung nach chronischem Gebrauche von Argentum nitr. glich, aber nicht auf einen solchen zurückgeführt werden konnte Bei der Obduction zeigten sich grosse schwarze Geschwülste in der Leber, ein Knoten in der Niere, die Nebennieren waren intact. Im Hilus der Leber lagen verdickte und zum Theil dunkle, zum Theil käsige Lymphdrüsen. Die Untersuchung der dunkelen Hautstellen ergab in den tieferen Schichten des Rete Malpighii eine braunschwarze Färbung analog derjenigen der Sarcome, die Farbe war diffus und nicht in einzelnen Körnchen enthalten.

Ein Fall von Lymphosarcom in der Publication von Beck (1) bot nicht geringe Schwierigkeiten betreffs der Frage nach dem Primärsitz und Ausgangspunkt der Tumoren.

Es lagen Lymphosarcome der Cervicaldrüsen vor, grosse ulcerirende Sarcome des Ileum und Coecum, ein Tumor des Magens, einer der Milz, eine sarcomatöse Entartung der Mesenterialdrüsen und je ein Knoten in jeder Lunge. B. hält den exulcerirten Tumor des Blinddarins für den Primärtumor.

Der letzte Fall ist ebenfalls ein Rundzellensarkom vom Bau des lymphadenoiden Gewebes, welcher von einer Dünndarmschlinge seinen Ausgang genommen hat und dieselbe in eine derbe markig infiltrirte Röhre umgewandelt hat. In Leber und einer Niere je ein metastatischer Knoten.

Während nachweislich die Fälle von Actinomycosis in früherer Zeit, ehe man die Natur des Leidens kannte, vielfach für Fälle von Geschwulstbildungen gehalten wurden, so ist es Treves (13) umgekehrt begegnet, dass er einen Fall von grosszelligem bösartigen Sarkom für einen solchen von Actinomycose gehalten hat. Angeblich in Folge einer Kopfrose hatte sich bei einem 46jähr. Manne am Kieferwinkel eine Anschwellung entwickelt, welche aufbrach; in der Umgebung hinter dem Ohr und am Halse entstanden zahlreiche neue Knoten, welche gleichfalls exulcerirten; dasselbe geschah mit den Lymphdrüsen der Achselhöhle. Die Operation der Knoten am Halse verlief gut, die Wunde heilte ohne Störung. Bei der Entfernung der Tumoren aus der Achselhöhle ereignete sich eine tödtliche Nachblutung. Actinomyces wurde nicht gefunden; die Untersuchung ergab ein grosszelliges Sarkom.

[1) Winge, E., Sarkoma medullare abdominis hos et S-aarigt Barn. Norsk. Magaz. for Lägevidensk. R. 3. Bd. 13. Forhandl. 1883. p. 69. (Ein 8jähriges Kind erkrankte 6 Monate vor dem Tode an Schmerzen in der Bauchgegend, Erbrechen, Durst. Später erschien eine Geschwulst im Hypogastrium mit schnellem Wachsthum. Die Section ergab ein kleinzelliges retroperitoneales Sarcom. Die rechte Niere und die Leber waren von medullären Knoten durchsetzt.) 2) Leegaard, Chr., Sarkoma pulmonis. Meddelelse fra Rigs

hosp. med. afd. A. Ibid. R. 3. Bd. 13. p. 367. 3) Warfvinge och Wallis, Fall af tumor i mediastinum. Hygiea. 1883. Sv. läkaresällsk. forhandl. p. 78. 4) Gade, F. G., Bidrag til kundskaben om klorom (Chlorosarkoma, cancer vert, metastasferende periostealt Sarcom). Nord. med. arkiv. Bd. XVL No. 19.

Leegaard (2) beschreibt einen Fall von Sarkom der linken Lunge. Die Lunge war ganz luftleer (die linke Pleurahöhle enthielt mehr als zwei Liter röthliche Flüssigkeit); sowohl an der Oberfläche als m Innern der Lunge finden sich zahlreiche rundliche Knoten von medullärer Beschaffenheit. Bronchus sin ist mit vielen Knoten besetzt, welche, der Verzweigung des Bronchus folgend, in die Lunge eindringen, indem die Knoten mehr und mehr confluiren und eine diffuse medullare Infiltration der Bronchialschleimhaut darstellen. Diese Infiltration erstreckt sich auch in das peribronchiale Gewebe und das benachbarte Lungenparenchym. Die Geschwulstmasse besteht aus kleinen runden Zellen fast ohne Intercellularsubstanz. Zahireiche haselnussgrosse Knoten wurden in der Leber, ein kleiner Knoten in der linken Niere gefunden.

Warfvinge und Wallis (3). Pat. hatte an Husten und Kurzathmigkeit gelitten; später schloss sich hieran Dämpfung des Percussionsschalles über dem Brustbeine, und ödematöse Anschwellung der oberen Extremitäten und der linken Hälfte des Gesichtes. Die Section zeigte eine mannskopfgrosse Geschwulst in dem Mediastinum. Sie wucherte in die Pleuren und das Pericardium hinein, ebenso in die Vena anony ma sin., welche durch Geschwulstmasse vollständig obtutirt war. Der histologische Bau der Geschwulst war

der eines Rundzellensarcoms. Keine Metastasen.

Gade (4). Pat., 5 Jahre altes Mädchen, war etwa zwei Monate krank gewesen. Anfangs erschien eine Anschwellung der linken Wange und zahnschmerzähnliche Empfindungen; später Ohrschmerz, Taubheit, Otorrhoe, Exophthalmus; der Tod erfolgte unter mittelstarken febrilen Symptomen (Temp. 38,8, P 169). Das Sectionsresultat war: Ablagerung von zahlreichen festen, grünlich gelben Geschwülsten, namentlich am Perioste des Schädels und Gesichtes, des Brustbeines. der Rippen, der Wirbelsäule, aber auch in anderen Organen: Haut, Orbita, Chorioidea, Ohr; Leber, Niere. Darmkanal, Lig. latum, Knochenmark. G. versuchte, den Farbstoff zu isoliren: durch zweiwöchentliche Maceration in Chloroform bildete sich an der Oberfläche eine dunkelgrüne ölige Flüssigkeit, die auf Filtrirpapier gelbgrünliche durchscheinende Flecken bildete, die nach 4 Monaten ihre Farbe unverändert conservirt hatten. Weder Blut noch Gallenfarbstoff liess sich in der Flüssigkeit nachweisen. Nur 9 andere Fälle sind in der Literatur veröffentlicht. Verf. macht auf die grosse Uebereinstimmung sämmtlicher Fälle sowohl mit Rücksicht auf die Localisation der Geschwülste, als auf den klinischen Verlauf aufmerksam. Borch.]

V. Keloide.

1) Jacobson, A., Beiträge zur Lehre vom Keloid. Langenbeck's Arch. XXX. S. 39. (Bei einer 22jährigen Frau bestanden mehrere Narben am Handrücken, der Vola manus und in der Haut über beiden Schulterblättern, von „scrophulösen Leiden" aus der Kindheit her datirend J. beschreibt die Hautnarben an der Schulter als Keloide, das eine als Spindelzellensarcom. Trotz der Weitschweifigkeit ist die Darstellung wenig präcise und überzeugend ) 2) Morris, H., Keloid tumour o the front of the leg (true keloid of Alibert). Transact. of the path. Soc. London. p. 336.

Am Unterschenkel eines 42 jährigen Mannes war vor 15 Jahren eine weiche Warze entfernt worden, welche man als Nävus bezeichnet hatte. Morris (2) fand an derselben Stelle einen derben ovalen Tumor, flach über das Niveau der Haut erhaben, von rosiger Farbe, welchen er entfernte. Derselbe bestand aus sehr derben fibrösen Fasern und glich auch äusserlich durchaus den Präparaten Alibert's von Keloiden.

VI. Adenome, Kystome, Dermoide.

1) Butlin, Henry T., On cysts and cystic tumours of the breast. The Lancet. 26. April. (Verf. beschreibt 2 Fälle von Cysten der Brustdrüse, welche für Carcinome gehalten waren.) 2) Grawitz, P., Die Entstehung von Nierentumoren aus Nebennierengewebe. Langenbeck's Arch. XXX. S. 8243) Hobson, J. M., Secondary nodules in the peritoneum in a case of ovarian tumour. (Grosse Ovariencyste mit einzelnen disseminirten Knoten auf dem Peritoneum. Die letzteren enthielten kleinste, von regelmässigen Epithelien ausgekleidete Cysten. Im Rectum hatte früher ein langer gestielter Polyp gesessen; im Sectionsbericht ist die Beschaffenheit des Rectums nicht erwähnt, wie überhaupt derselbe viele Lücken enthält) — 4) Krönlein, U., Ueber Struma intrathoracica retrotrachealis. Ztschr. f. Chir. XX. S. 93. (Ein 63jähriger Mann, welcher schon ven Kindheit her an Engbrüstigkeit, Asthma und später sich steigernder Athemnoth gelitten, erstickte an einer grossen Gallertstruma, welche sich unter dem Manubrium sterni entwickelt hatte.) - 5) Marchand, F., Beiträge zur Kenntniss der Dermoid-Geschwülste. Ber. der Oberh. Ges. für Natur- u. Heilk. XXII. 6) Pawlowski, A., Zur Lehre von den Adenomen der Leber. St. Petersb. med. Wochenschr. No. 8. (Verf. beschreibt einen Fall von Adenom der Leber, welches sich aus dem Epithel der Gallengänge entwickelt haben soll.)

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Marchand (5) berichtet über einegrosse Dermoid geschwulst, welche er bei der Section einer 27 Jahre alten Frau, welche an Pneumonie zu Grunde gegangen war, im vordern Mediastinum gefun

den hat.

Die Geschwulst war mit dem Oberlappen der rechten Lunge so fest verwachsen, dass sie fast aus dem Lungengewebe hervorgegangen zu sein schien. Im Innern enthielt sie einen fettigen, schmierigen, mit kleinen blonden Haaren untermischten Brei: die Wand war an ihrer Innenfläche vielfach verkalkt. Bei genauer Präparation konnte M. feststellen, dass von der Cyste an deren Aussenfläche zwei zungenförmige Fortsätze abgingen, welche sich an der Vorderfläche der Luftröhre nach aufwärts bis nahe an den Rand der Schilddrüse erstreckten. Das Aussehen und die Consistenz dieser Gebilde glich gewöhnlichem Fettgewebe, die Lage entsprach indess genau der Thymus, und auch microscopisch fanden sich die geschichteten (epidermoidalen) Körper der Thymus. Es ist hiermit die Entstehung der Dermoidcysten auf Störungen in der Entwicklung der Thymus zurückgeführt, und demnach sehr wahrscheinlich, dass die häutige Innenfläche als Derivat des 3. Kiemenbogens anzusehen ist.

Der zweite Fall betrifft ein zwar ausserordentlich kleines, aber darum nicht minder bemerkenswerthes Dermoid. Dasselbe fand sich im Lig. latum eines nicht völlig ausgetragenen Mädchens, dicht unterhalb des Eierstocks, aber deutlich von diesem getrennt. Das Knötchen war nur von der Grösse eines Stecknadelknopfes, hatte aussen eine bindegewebige Hülle, innen eine glänzende Hornmasse, welche aus einem Lager deutlicher Epidermiszellen hervorgegangen waren. An einer Stelle war eine Art Hilus, vermuthlich die Stelle,

an welcher der kleine Knoten vom Mutterboden abgeschnürt war. Wo dieser Mutterboden aber zu suchen ist, darüber giebt der Fall keinen Aufschluss, nur so viel geht aus ihm hervor, dass derartige Dermoide ganz getrennt und unabhängig von dem Ovarium und seinem Keimgewebe entstehen können.

In einem Vortrage im XIII. Chirurgencongress demonstrirte Grawitz (2) an einer grösseren Zahl von Präparatrn das Hervorgehen von zellenreichen Geschwülsten der Nieren aus versprengten Partikeln von Nebennierensubstanz. Ref. betont 1) die Häufigkeit, mit welcher solche abgesprengten Gewebsinseln in den Nieren beobachtet werden, welche dem ebenfalls nicht seltenen Vorkommen kleiner Geschwülste völlig entspricht. 2) den Sitz der Knötchen, wobei sich ergiebt, dass sowohl abgesprengte Keime als auch Tumoren zuweilen in den Spalt zwischen 2 Renculi gerathen, und nach eingetretener Verschmelzung der letzteren tief in die Columna Bertini zu liegen kommen. 3) die Unmöglichkeit, die sogenannten Adenome von einer Wucherung der Harncanälchen abzuleiten, deren Epithelien sehr verschieden von den Zellen der kleinen Geschwülste sind. 4) die Uebereinstimmung im Bau der Strumen mit solchen einfachen oder sarcomatösen Neubildungen, welche unzweifelhaft ihren Sitz in den Nebennieren haben.

[Alfin, E., Adeno - papilloma ventriculi. Upsala läkarefor. förhandl. Bd. 19. p. 177. Med 1 tafla (Zwei petiolate Geschwülste, deren Oberfläche mit grossen flachen Papillen besetzt war. Diese waren gebildet von einem zellreichen Gewebe mit verschieden geformten Drüsen, deren Epithel theils polymorph, theils cylindrisch war.) Borch.]

VII. Carcinome.

1) Beck, H., Zur Kenntniss des primären Bronchialkrebses. Prager Ztschr. f. Heilk. Heft 6. — 2) Derselbe, Beiträge zur Geschwulstlehre. Ebend. 3) Bindemann, Ein Fall von Magenkrebs. Diss. Berlin. — 4) Bode, Ueber das primäre Blasencarcinom. Arch. f. Gynaekol. XXIV. S. 71. 5) Erbse, Ueber die Entwicklung secundärer Carcinome durch Implantation. Inaug. Diss. Halle. — 6) Guermonprez, Fr.. Squirrhe atrophique à évolution rapide, sa propagation par le tissu cellulaire et par les vaisseaux lympathiques; sa généralisation sous la forme encéphaloide. Gazette des hôp. No. 118 (Nur klinisch beobachtet) - 7) Derselbe, Squirrhe atrophique à évolution rapide. Ibid. Oct. u. Nov. 8) Hulke, W.. Multiple tumours in the foot apparently connected with the sweat glands. Transact of the Path. Soc. London. p. 335. 9) Kolisko, A., Zur Kenntniss des Carcinoma psammosum ovarii. Oest. med. Jahrb. Heft 2 u. 3. 10) Kraske, P., Ueber die Entstehung secundärer Krebsgeschwülste durch Impfung. Centr.Bl. für Chirurg. No. 48. (Verf. berichtet über zwei Fälle von Mastdarmkrebs mit secundären, wahrscheinlich implantirten Geschwulstknoten.)11) Larmoyez, Marc., Cancer encéphaloide primitiv du testicule. Cancer secondaire des ganglions lombaires. Le Progrès méd. p 323. 12) Lediard, H. A., Two cases of epitholioma of the foot from injury. Transact. of the med. soc. London. p. 377. (Zwei Parallelfälle, in welchen sich 23 Jahre nach einer Knochenverletzung der Ferse in der Wunde eine krebsige Neubildung entwickelt hat.) 13) Moore, Norman, New growths in

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the mediastinum. Ibid. p. 372. (Carcinom von den Bronchien, vielleicht auch vom Oesophagus ausgehend und Lymphosarcoma thymicum.) 14) Savory, W. S., The Bradshaw Lecture on the Pathology of Cancer. The British Med. Journ. Dec. 12. (Theoretische Betrachtungen über die Benennung der Geschwülste.) — 15) Paquet et G. Herrmann, Sur un cas d'épithélioma de la glande de Cowper. Journ. de l'anat et de la physiol. No. 6. (Die Verff. beschreiben sehr eingehend einen Fall von Epitheliom [Cylindrom] der Cowperschen Drüse.) 16) Sharkey, J., A case of disseminated cystic squamous epithelioma. (Angeblich ein Cancroid mit Erweichung der zahlreichen Knoten in Haut, Leber, Diaphragma etc. Primärsitz unbekannt.) -17) Simmonds, M., Ueber Gallertkrebs der Brustdrüse. Deutsche Ztschr. f. Chir. XX S. 74. (Drei Fälle von Gallertkrebs der weiblichen Brust; S. hält mit Virchow, Klebs u. A. die Gallerte für ein Abscheidungsproduct der Krebszellen.)

Nach einer Zusammenstellung der in der Literatur bekannten Fälle von primärem Blasenkrebs theilt Bode (4) die neuen Fälle dieser Art aus Leipzig und Dresden mit.

1) 54 jähriger anämischer Gärtner litt seit ca. fünf Monaten an Schmerz in der Harnröhre und Hämaturie, der Strahl beim Harnlassen wurde zuweilen durch linsengrosse Bröckel, welche sich in die Harnröhre einklemmten, unterbrochen. Incontinenz und alkalische Gährung des Harns; Tod unter allgemeiner Schwäche. Bei der Section findet sich ein grosses Krebsgeschwür im Fundus, in der Umgebung einzelne erbsengrosse Knoten. Linke Niere intact, rechts eitrige Pyelonephritis; Krebsmetastasen in Leber und Lunge. Prostata, Samen bläschen, Hoden norma I.

2) Frau T., 56 Jahre alt, verspürte seit ca. 3 Jahren Blut im Urin, klagte über häufigen Harndrang und krampfartige Schmerzen in der Blase. Vom Scheidengewölbe aus liess sich ein Tumor fühlen, welcher der Blase angehörte. Nach Dilatation der Urethra wurden nahe dem Beginn der Urethra aus der Harnblasenwand weiche Geschwulstmassen ausgekratzt (Winckel). Die starke Blutung durch Tamponade von der Vagina aus gestillt, ein Einriss in die Urethra genäht. Die Operation wurde nach 4 Wochen wiederholt, die Krebswucherung griff indessen rapide auf die Urethra über, 8 Tage später erfolgte der Tod. Die ganze Innenfläche der Blase bis auf wenige Stellen des Fundus war mit schwammigen Krebsmassen bedeckt, ein markiger, dicker Knoten an der vorderen Wand. Metastasen in Pleuren, Lungen, Herzbeutel, Leber. Der Uterus, Ovarien, Vagina und Tuben intact.

3) 67 jährige Wittwe bemerkte vor 10 Jahren Blut im Urin, seit einem Jahre bestand reichlicher Abgang von Blut, lästiger Harndrang, allgemeine Entkräftung. Im Harn Blut und Gewebsfetzen, mit dem Catheter war ein Tumor in der Blase zu constatiren. Die Section ergab einen Zottenkrebs im Fundus der Blase, von der Grösse einer Apfelsine. Die Nachbarschaft war auch in diesem Falle ganz unbetheiligt, auch waren keine Metastasen vorhanden.

Larmoyez (11) beschreibt eine Hodengeschwulst bei einem kleinen Knaben, welche colossale Metastasen in der Bauchhöhle gemacht hatte. Leider ist keine microscopische Untersuchung mitgetheilt, welche über den Bau der Geschwulst Aufschluss gäbe und der Name Cancer anscheinend nur in dem Sinne einer bösartigen Neubildung überhaupt gebraucht worden. Durch diese in der französischen Literatur so häufige Ungenauigkeit wird eine spätere Statistik ungemein erschwert.

Erbse (5) giebt zunächst eine Uebersicht über

die verschiedenen Implantationsversuche, welche bisher von mehreren Forschern mit krebsigen Gewebstheilen gemacht sind und weist auf die Unsicherheit des Erfolges bei diesen Versuchen hin.

Er theilt sodann einen Fall mit, bei welchem ein primäres Oesophagus-Carcinom in die Trachea durchgebrochen war und krebsige Partikelchen offenbar aspirirt waren. Es liessen sich bei der Section zahlreiche Wucherungen krebsiger Massen in den unteren Partien der Lunge nachweisen, und zwar gingen dieselben von den kleinsten Bronchien resp Alveolen aus, so dass in diesem Falle eine Implantation krebsiger Massen auf Schleimhäute direct erwiesen war.

Zwei Fälle von primärem Krebs der Lunge werden von Beck (1) auf Wucherung von Schleimdrüsen in der Wand grösserer Bronchien zurückgeführt.

In dem 2. Falle bestand ausser zahlreichen Metastasen eine gleichzeitige krebsige Pleuritis, also eine Complication, die man häufiger bei Lungenkrebs beobachtet und die von manchen Untersuchern als der Ausgang der Krebsbildung (Endothelkrebs) angesehen worden ist. Ein absolut sicherer Beweis für den Primärsitz lässt sich natürlich bei grossen Tumoren nicht führen, deshalb sind die Abbildungen B.'s für den fernstehenden Beurtheiler auch nicht sonderlich überzeugend, doch lässt sich nicht leugnen, dass manche Umstände seine Annahme wahrscheinlich machen.

Der erste Fall von Beck (2) ist ein Oesophaguskrebs, welcher die Trachea perforirt und durch Lungengangrän den Tod herbeigeführt hatte. Im Magen fand sich ein metastatischer Knoten, den B. durch Aufnahme von Krebszellen in die Magendrüsen entstanden sein lässt. Einen zweiten Fall von Dissemination beobachtete B. ebenfalls am Oesophagus, wo ein Carcinom, welches im oberen Theile der Speiseröhre sass, ein zweites Cancroid ca. 5 cm weiter abwärts erzeugt hatte; beide waren durch eine Strecke ganz intacten Gewebes von einander getrennt.

Bindemann (3) beschreibt einen Magen, dessen Schleimhaut durch chronische, catarrhalische Zustände in ihrer Totalität stark proliferirt war und welche in der Nähe des Pylorus dicht neben einander eine papilläre Wucherung der Schleimhaut und ein junges Carcinom aufwies. Die erstere erwies sich microscopisch als aus lauter gewucherten Drüsen bestehend, während das zweite characteristischen carci nomatösen Bau darbot mit beginnender Ulceration an der Oberfläche. Beide Neubildungen sind nach des Verf.'s Ansicht durch denselben Reiz, nämlich den chronischen Catarrh, hervorgerufen und sprechen gegen die Cohnheim'sche Theorie der Geschwulstentwickelung aus versprengten, embryonalen Keimen, da sich nichts dergleichen gefunden hat, während die Virchow'sche Ansicht, dass ein chronischer Reiz das Haupterforderniss zur Geschwulstbildung sei, hierdurch bestätigt wird. Abbildungen erläutern die Beschreibung.

Für die krebsigen oder als pa pilläre Kystome bezeichneten Eierstocksgeschwülste, welche bekanntlich vielfach geschichtete Sandkörner enthalten, wünscht Kolisko (9) den Zusatz Carcinoma psammosum einzuführen, um schon durch den Namen ihre einheitliche Natur zu kennzeichnen. K. beschreibt 6 Fälle von Geschwülsten der Beckenorgane, von welchen

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Der vierte Band von Ziemssen's Allgem. Thera pie (1) enthält die Therapie der Kreislaufsstörungen, Kraftabnahme des Herzmuskels, ungenügende Compensation bei Herzfehlern, Fettherz und Fettsucht, Veränderungen im Lungenkreislauf etc. von J. Oertel. Von diesem Werk, welches im Wesentlichen die Behandlung der genannten Krankheiten durch eine rationelle Diätetik, speciell Beschränkung der Flüssigkeitszufuhr anstrebt und durch Experimente und Analyse pathologischer Beobachtungen begründet, ist die 1. Auflage bereits im Buchhandel vergriffen und vor kurzem (Mai 1885) eine zweite durch neue Untersuchungen vermehrte Auflage erschienen. Wir behalten uns demnach vor im nächsten Jahresbericht eingehend auf das Epoche machende Werk zurückzukommen.

Mader (2) beschreibt ein neues und einfaches Verfahren mit Hülfe dünner in Spiralen auf einen Leinwandstreifen aufgenähter Gummischläuche, welche ein zu- und ein abführendes Ende haben, Kühlapparate nach Art der von Leiter aus gebogenen Metallröhren gefertigten herzustellen. Durch das zuführende Schlauchende kann aus einem Reservoir, der Wasserleitung o. ä. ein andauernder Strom

beliebig temperirten Wassers durch das System geleitet werden. Die Vortheile desselben liegen darin, dass der Apparat von Jedermann leicht herzustellen, der Preis sehr gering und seine Dauerhaftigkeit eine grosse ist.

Mit Hülfe einer besonderen Vorrichtung sucht Juhl (3) die Frage der Absorptionsfähigkeit der Haut definitiv zu entscheiden.

Die Versuchsperson befand sich in einem Zimmer vor einer Thür gelagert, in deren Füllung 2 Löcher zum Durchstecken der Beine angebracht waren, so dass Unterschenkel und Füsse sich in einem Nebenraum befanden. Alle Fugen der Thüre und die für die Beine gelassenen Löcher sind mit Gummi gedichtet und besondere Controlversuche zeigten, dass absolut keine Luftcommunication zwischen beiden Räumen stattfand. Die anzuwendenden Substanzen wurden theils in Wasser, theils in Alcohol gelöst, mittelst Spray auf die Haut der Unterschenkel und Füsse aufgeblasen und der Urin innerhalb der nächsten 6 Stunden untersucht.

Es zeigte sich, dass Ferrocyankalium, Tannin. Salicylsäure und salicylsaures Natron, Jodkalium und Jodtinctur in Lösungen von 3 und 2 pCt. resorbirt werden. Von der Jodtinctur wurden 50 g mit Alcohol und Wasser zu gleichen Theilen bis auf 1 1 verdünnt. Schwächere Lösungen wie die genannten ergaben zweifelhafte Resultate. Die alcoholischen Lösungen wurden leichter resorbirt als die wässrigen. Die Versuche sind, wie man sieht, mit allen Cautelen angestellt und als durchaus beweisend anzusehen.

Specielle Methodik.

Antipyrese und Antizymose.

1) Quincke, Ueber Abkühlung mittelst Wasserkissen. Deutsche med. Wochenschr. No. 18. S. 273.

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