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solitäre knotige Hyperplasie der Leber ist ein abgekapselter, bindegewebsreicher, aus hypertrophischem Lebergewebe bestehender Tumor, der als Neben befund in sonst normalen Lebern angetroffen wird und vielleicht als congenitale Bildung aufzufassen ist. 2) Die multiplen knotigen Hyperplasien sind meist kleinere, nicht abgekapselte, aus hyperplastischem Lebergewebe bestehende Knoten, die nur bei ausgedehnter Degeneration des Leberparenchyms sich finden und als compensatorische Bildungen aufzufassen sind. 3) Die multiplen Adenome sind drüsenähnlich gebaute, sich abkapselnde Tumoren, deren Zellen von Leberzellen abstammen. Den Anstoss zu der Umbildung giebt die begleitende interstitielle Hepatitis. Die Adenome verursachen keine Metastasen. gehen aber bisweilen in Carcinom über. 4) Die solitären Adenome finden sich in sonst normalen Lebern.

[Hansen, Klaus, Hypertrofisk interstitiel Hepatit (hypertrofisk Lefvercirrhose). Med. Revue. p. 66.

Verf. referirt einen Fall von Leberhypertrophie, welchen er als eine seltenere Form der interstitiellen Hepatitis betrachtet. Das Krankheitsbild: Diarrhoe, bedeutende Hypertrophie der Leber und der Milz mit Abwesenheit von Icterus, Ascites und Anasarca ähnelt der Form der Lebercirrhose, die namentlich von französisehen Untersuchern als insuläre oder monolobuläre Cirrhose beschrieben worden ist.

f. Urogenitalorgane.

Borch.]

1) Ackermann, Der weisse Infarct der Placenta. Virchow's Archiv. Bd, 96. 2) Bostroem, Ueber die compensatorische Hypertrophie der Nieren. Beitr. zur pathol. Anat. d. Nieren. I. 4 Tafeln. S. 46. 3) Brissaud, E., Anatomie pathologique de la maladie kystique des mamelles. Arch. de physiol. norm. et pathol. No 1. p. 98. 4) Fischel, W., Beiträge zur pathologischen Histologie der weiblichen Genitalien. Archiv f. Gynäcologie. Bd XXIV. S. 119. — 5) Fortlage, H, Ueber die compensatorische Hypertrophie der Glomeruli bei Nephritis interstitialis. Dissert. Bonn.

6) Fränkel, A., Ueber einen Fall von Nierencyste. Charité- Annalen. S. 179. (Klinische Beschreibung des Falles. Keine Autopsie. Die Cyste entwickelte sich innerhalb 10 Jahren nach einem Trauma.) 7) Fürst,

C, Knochenneubildung in der Wand einer Ovarialcyste. Virch. Arch. Bd 97. S. 131. — 8) Golgi, Neoformazione dell' epitelio dei canalicoli oriniferi nella malattia di Bright. Arch. per le sc. med. VIII. No. 5. p. 105. - 9) Pisenti, G., Sulla cicatrizzazione delle ferite del rene e sulla rigenerazione parziale di quest' organo. Ibidem. No. 12. p. 233. - 10) Zahn, F. W., Ueber einen Fall von Uleus rotundum simplex vaginae. Virch. Arch. Bd. 95. S. 388. (Ein dem Ulcus rotundum ventriculi analoges Geschwür bei einer 76 jährigen Frau, das Z. für die Folge einer localen Kreislaufstörung hält, da ausser Sclerose der Art. uterina und Obliteration der zu dem Geschwür führenden Arterie sich keine Ursache auffinden liess.) - 11) Zeller, A, Plattenepithel im Uterus (Psoriasis uterina). Zeitschrift für Geburtshülfe und Gynäcologie. Bd. XI. (In 63 Fällen von chronischer Endometritis beobachtete Verf., dass das Epithel des Uterus sich in ein plattes umwandelte und häufig auch verhornte. An der Leiche constatirte er 3 Mal Plattenepithelien im Uterus.)

Bostroem (2) theilt mit, dass in den Nieren junger Kaninchen und Katzen, denen sehr bald nach Jahresbericht der gesammten Medicin. 1884. Bd. I.

der Geburt die linke Niere exstirpirt worden war und bei welchen die compensatorische Hypertrophie der andern Niere nach 27-36 Tagen untersucht wurde, die Zahl der Glomeruli an senkrechten Durchschnitten durch die ganze Niere vollständig übereinstimmte mit derjenigen in der ganz gleich conservirten und geschnittenen exstirpirten normalen Niere. In hypertrophischen menschlichen Nieren (bei völligem Defect der einen) schwankten die Durchmesser der Glomeruli zwischen 200 und 400 u. diejenigen der gewundenen Harncanälchen zwischen 50 und 150 μ.

Fortlage (5) bestätigt die von Köster und Ribbert beschriebene Hypertrophie der nicht geschrumpften Theile in interstitiell-entzündlichen Nieren. Nach seinen Messungen zeigen sich diejenigen Partien, welche ein normales Aussehen haben, in allen ihren einzelnen Theilen wesentlich vergrössert. In Bezug auf die gewundenen Canälchen und ihre Epithelien stimmen die Angaben des Verf. mit denen anderer Untersucher überein und was die Glomeruli anlangt, so konnte er abweichend von Köster und Ribbert auch für sie eine beträchtliche Zunahme ihres Durchmessers constatiren, der im Mittel bei normalen Nieren auf 185 u. in den untersuchten Fällen von Schrumpfrieren auf 305 u angegeben wird.

In Fortsetzung seiner Studien über Neubildungsvorgänge an dem Epithel der Harncanälchen. hat Golgi (8) gefunden, dass in Bright'schen Nieren indirecte Kerntheilungen und also Zellen proliferationen an den Epithelien der Harncanälchen vorkommen, welche nicht durch die Entzündung direct hervorgerufen werden und deshalb nicht bei frischen Erkrankungen gefunden werden, sondern als reparatorische Vorgänge zum Ersatz der durch die Entzündung zu Grunde gegangenen Epithelzellen anzusehen sind.

Diesem gegenüber erscheinen die Resultate, welche Pisenti (9) betreffs der nach Verwundungen der Nieren eintretenden regenerativen Vorgänge erhalten hat, höchst auffällig und einer weiteren Bestätigung dringend bedürftig. Derselbe fand nämlich, dass Schnittwunden zwar wesentlich durch eine theils aus der Kapsel theils aus dem intercanaliculären Gewebe hervorgehende bindegewebige Narbe heilen, dass aber zuweilen secundär in diesem Bindegewebe, und zwar in dem aus dem intertubulären Gewebe hervorgegangenen, tubuläre und glomeruläre Neubildungen statthaben. Diese gehen aber nicht, wie zu erwarten wäre, von dem umgebenden Nierenparenchym aus, dessen Epithelzellen keinerlei proliferative Veränderungen darboten, sondern entstehen durch Differenzirung aus dem Bindegewebe selbst. Es bilden sich zunächst solide, mit stark sich färbenden Kernen versehene, Zellenreihen zwischen den Bindegewebsfasern, welche dann durch eine Degeneration ihrer centralen Abschnitte hohl werden und so zu Canalchen sich umbilden. Die Entwickelung der Glomeruli beginnt mit der Bildung eines rundzelligen Knötchens, in welches eine aus den intertubulären Capillaren oder auch grösseren Gefässen hervorgehende Capillarschlinge eindringt, welche durch fortgesetzte

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Krümmung in den Glomerulus sich umwandelt; zuletzt bildet sich eine Bowman'sche Kapsel durch eine Zerreissung des den Glomerulus umgebenden maschigen Bindegewebes. Die Ausbildung dieser regenerativen Vorgänge wird gestört, wenn sich in den Rändern der Wunde aus Glomeruluskapseln oder Harncanälchen Retentionscystchen in grösserer Menge entwickeln.

Fürst (7) zieht aus dem Befunde bei einer Ova rialcyste, die in ihrer Wand und den Adhäsionen Kalkplatten zeigte, die zum Theil Knochengewebe enthielten, Schlüsse über die Beziehungen von Verkalkung, Verknöcherung durch directe Umwandlung und Umbildung von Knochengewebe. Die verhältnissmässig am ungünstigsten vascularisirten Gewebspartien fallen der Coagulationsnecrose anheim und verkalken, während bei einigermassen günstigen Circulationsverhältnissen die Zellen erhalten bleiben und die directe Umwandlung in Knochengewebe eingeleitet wird. Endlich sind andere Gewebspartien noch so weit ernährt. dass eine Vermehrung der Zellen mit Neubildung von homogener Intercellularsubstanz noch fortbesteht, bis auch hier die Ernährung so unvollkommen wird, dass Aufnahme von Kalksalzen und Differenzirung der Zellen zu Knochenzellen eintritt.

Fischel (4) beschreibt einen Fall, wo sich bei einem neugeborenen Kinde Reste des linken Wolffschen Ganges in die Vaginal portion des Uterus hinein erstreckten, während bis jetzt unterhalb des Vaginalansatzes in der Vaginal portion Rudimente dieses Ganges noch nicht gesehen seien.

Der Gang stieg bei dem vorliegenden Fall in der Vaginal portion und der Höhe der Uterushöhle in die Tiefe, bog in der Mitte der Portio nach aussen und oben um und verlief kleiner werdend dicht an der vaginalen Oberfläche der Portio nach oben, um noch vor Erreichung des Scheidengewölbes zu endigen. Andere Abnormitäten fanden sich an den Genitalien nicht. F. macht darauf aufmerksam, dass sich aus diesem Befunde vielleicht die Entstehung mancher Cysten und Carcinome der Portio vaginalis erklären liesse.

Die als weisse Infarcte zu bezeichnenden derben weisslichen Herde der Placenta sind nach Ackermann (1) mit den anämischen Infarcten der Niere auf eine Stufe zustellen. Auch in der Placenta ist der Verschluss der Arterien Ursache für die Bildung der Infarcte, die microscopisch aus den oft hyalin entarteten Placentarzotten und einer zwischen ihnen eingelagerten, von allen Seiten sie umschliessenden, fast homogenen Masse, einem hyalinen Fibrin, bestehen. Letzteres entsteht wahrscheinlich durch Coagulation des in den intervillösen Räumen circulirenden Blutes in Folge des Absterbens der Zottenepithelien, während der Verschluss der Arterien auf eine fibrose Periarteriitis zurückzuführen ist, die in multipler Weise über die ganze Placenta verbreitet, in Gestalt breiter bindegewebiger Ringe oder Scheiden um die Gefässe herum sich darstellt. Irgend eine Beziehung der weissen Infarcte zu hämorrhagischen Herden weist A. zurück, desgl. einen ätiologischen Zusammenhang mit der Syphilis.

Brissaud (3) beschreibt unter dem Namen in

traacinöse kystische Epitheliome doppelseitige multiple Cysten der Mamma von wechselnder Grösse. welche aus einer excessiven Wucherung der Drüsenbläschen hervorgehen sollen.

g. Knochen.

-

1) Chiari, Ueber praesternale Knochenbildung. Prager Zeitschr. für Heilkunde. No. 5. S. 133. (Zwei Fälle von praesternaler Knochenbildung, die nach Ansicht des Verfassers auf entzündlichem Wege entstanden und keine Ossa suprastrernalia, sondern parosteale Osteome sind.) - 2) Hankel, Ein Fall von einseitiger Gesichtshypertrophie. Berl. klin. Wochenschr. No. 35. S. 560. (Rechtsseitig; Beginn des abnormen Wachsthums der Knochen im 12. Lebensjahre, Sistirung im 29. Der Mann hatte nie Syphilis, keine Verletzung, keine Eiterung, keine Schmerzen.) 3) Sutton, J. B, Observations on richets etc. in wild animals. Journal of anat. July. — 4) Mierzejewsky und Erlitzky, Atrophie progressive unilatérale de la face. L'Union méd. No. 135. (Um die bei einer epileptischen Frau im Gebiet des linken Nerv. maxill. infer. aufgetretene Gesichtsatrophie zu erklären, machen die Verf. die gewagte Hypothese einer circumscripten Circulationsstörung in der Gegend des motorischen Kernes des Trigeminus, welche allein die trophischen Nervenzellen, nicht aber die motorischen oder sensitiven Theile geschädigt habe.) - 5) Pfeifer, Fr., Beitrag zur Kenntniss der Sternaltumoren. Dissert. Halle. 6) Sticker, G., Beschreibung eines Schädels mit veralteter traumatischer Unterkieferverrenkung. Diss. Bonn. (Der Verf. unternimmt es, in ausführlicher Weise die Asymmetrien der Gesichts- und Schädel hälften durch den abnormen Zug zu erläutern, welchen die Kiefermuskeln in Folge der veränderten Gelenkstellung auf ihre Insertionen ausüben mussten.)

Gestützt auf ein grosses, im Londoner zoologischen Garten gewonnenes Material hat Sutton (3) die Rachitis der Thiere einer eingehenden Untersuchung unterzogen und gefunden, dass dieselbe eine ausserordentlich verbreitete Krankheit vieler Vierfüssler ist. Die häufigste Form tritt, wie beim Menschen, in früher Jugend auf und zeigt auch dieselben Symptome. wie die Rachitis der Kinder: Craniotabes, Rosenkranz, Hühnerbrust, Verkrümmungen und Infractionen der Knochen, Auftreibungen der Epiphysen nebst den characteristischen Veränderungen der Knochen - Knorpellinien u. A. mehr. Ausserdem sind, besonders bei Affen, Lähmungen der hinteren Extremitäten in Folge Druckes der weichen Wirbelsäule auf das Lendenmark und die austretenden Nervenstämme eine fast regelmässige Erscheinung. In höherem Grade noch stellen sich diese Lähmungen bei der in der Pubertätsperiode der Thiere sich entwickelnden Rachitis ein, bedingt durch Compression des Rückenmarks in Folge von Verdickungen der Wirbelkörper an ihren epiphysären Grenzen. Weitere Erscheinungen dieser Pubertätsrachitis sind starke Verdickungen der knöchernen Schädeldecke und mangelhafte Dentition, indess die als Rickets of maturity beschriebene und vorwiegend mit Erweichung und Rarefaction des Knochensystems einhergehende Krankheitsform mehr der menschlichen Osteomalacie gleicht und wie diese besonders das weibliche Geschlecht befällt.

Die Zusammenstellung und Besprechung einer Anzahl von Tumoren des Sternum, darunter zwei selbstbeobachtete Fälle, giebt Pfeifer (5) in seiner Dissertation. Unter 9 primären Geschwülsten fanden sich in grösster Zahl (7) die Carcinome vertreten, welche sich durch ihr rasches Wachsthum und ihre Neigung zu Metastasenbildung auszeichnen, während die seltneren Enchondrome sich nur langsam zu entwickeln pflegen. Von sonstigen Neubildungen am Sternum ist noch ein Gummiknoten erwähnt, der während des Lebens für einen echten Tumor genommen und mit Erfolg operirt wurde.

[Heiberg, H., Tuberkulose udgående fra forskellige Organsystemer. Norsk Magaz. for Lägevidensk. R. 3. Bd. 13. Forh. 1883. p. 103. (Verf. demonstrirte vier Präparate von primärer Tuberculose im Kniegelenk, Epididymis, Pleura und in den weiblichen Genitalorganen.) Borch.]

h. Muskeln.

1) Babinski, Des modifications que présentent les muscles à la suite de la section des nerfs qui s'y rendent. Comptes rend. T. 98. No. 1. 2) Cantani, A, Un caso di vera ipertrofia muscolare. Il Morgagni, Aprile. p. 209. (Athletischer Mann, mit angeblich erblicher Muskelhypertrophie, rechts etwas mehr wie links; eine vorhandene Hyperästhesie und erhöhte Reizbarkeit beweist das Pathologische des Zustandes.) 3) Kohts, O., Ein Fall von Myositis ossificans progressiva. Jahrb. für Kinderheilkunde. Bd. 21. (Klinische Beschreibueg des Falles; keine Autopsie.)

Nach Babinski (1) bestehen die Veränderungen, welche die Muskeln nach der Durchschneidung der zu ihnen ziehenden Nerven aufweisen, im Wesentlichen in einer Zunahme des nicht differenzirten (nicht quergestreiften) Protoplasmas, das in den Primitivfasern bald peripherisch an der Innenfläche des Sarcolemms, bald im Centrum der Fasern liegt. B. bezeichnet dies gewissermassen als Rückkehr zum Embryonalzustand.

i. Nervensystem.

1) Babinski, J., Sur les lésions des tubes nerreux de la moelle épinière dans la sclerose en plaques. Comptes rend. Tom 98. No. 23. — 2) Chiari, H, Ueber einen Fall von Luftansammlung in den Ventrikeln des menschlichen Gehirns. Prager Zeitschriff für Heilkde. Bd. V. S. 383. 3) Langerhans, R., Vier Fälle von cystoider Degeneration der Arachnoides. Berlin. Dissertation. 4) Pitres, A., Sur la distribution topographique des dégénérescances secondaires, censécutives aux lésions destructives des hemisphères cérébraux chez l'homme et chez quelques animaux. Compt. rend. T. 99. No. 2.

Chiari (2) fand bei einer Frau, welche eine Zeit lang an fortwährendem Abgang von Flüssigkeit aus der Nase gelitten und wenige Tage vor ihrem Tode einen apoplectiformen Anfall bekommen hatte, die Hirnventrikel stark ausgedehnt, in ihnen aber ausser einer geringen Menge getrübten Serums nur Luft. Den linken Stirnlappen nahm eine gänseeigrosse Höhle, gleichfalls nur Luft enthaltend, ein, welche nach unten zu durch eine feine Oeffnung mit einer Siebbeinzelle, nach innen zu mit dem linken Seitenventrikel durch ein etwas grösseres Loch in Verbindung stand. Zur Erklärung dieses merkwürdigen

Befundes nimmt Ch. an, dass sich im linken Stirnlappen ein Abscess aus unbekannter Ursache entwickelt habe, dessen Inhalt nach Perforation der Hirnhäute und der dünnen Decke des Siebbeins sich allmälig durch die Nase entleerte, indem zugleich die äussere Luft in entgegengesetzter Richtung einströmte. Durch Berstung der Scheidewand zwischen Abscesshöhle und linkem Seitenventrikel wurde dann der erwähnte Schlaganfall hervorgerufen und das Eindringen der Luft auch in die benachbarten Hirnhöhlen ermöglicht.

Langerhans (3) stellt 4 Fälle von Cystenbildung in der Arachnoidea zusammen, welche während des Lebens ohne erkennbare Symptome geblieben war. Die Veränderungen, welche die Gehirnsubstanz durch die mit klarem, wässrigem Inhalt gefüllten Blasen erlitten hatte, bestanden vorwiegend in einfacher Verdrängung der betreffenden Hirntheile. Im ersten Falle, der mit Endarteriitis der basalen Arterien combinirt war, wurde ausserdem eine körnige Pigmentablagerung in der Corticalis einer deprimirten Partie nachgewiesen, woraus der Verf. auf eine früher vorhandene rothe Erweichung als Ursache der Cystenbildung schliessen zu dürfen glaubt, und in Fall 3 fanden sich sclerotisch-atrophische Veränderungen in der Umgebung der taubeneigrossen Blase. In den beiden übrigen Fällen führt L. die Entstehung der Cysten auf congenitale Anlage zurück.

Nach Babinsky's (1) Ansicht verlieren die Nervenfasern in den Herden der disseminirten Sclerose zuerst die Markscheide, während die Axencylinder noch längere Zeit erhalten bleiben, und zwar ist der Verlust des Markes nicht durch mechanische Ursachen, sondern durch die Wucherung der Neurogliazellen und ausgewanderte weisse Blutkörperchen bedingt, welche das Mark in sich aufnehmen.

Pitres (4) hat experimentell durch Abtragung der motorischen Gehirncentren absteigende Degeneration hervorgerufen und folgende Resultate erhalten. 1) Bei Katzen und Hunden sind von der Gehirnrinde bis zu den vorderen Pyramidensträngen des Bulbus die Veränderungen den beim Menschen beobachteten analog. Im Rückenmark sind die degenerirten Stränge sehr viel dünner als beim Menschen. Also sind relativ wenige directe cortico-medulläre Fasern vorhanden. 2) Bei Kaninchen und Meerschweinchen lässt sich eine Degeneration nur bis zum verlängerten Marke nachweisen. Also endigen alle von der Gehirnrinde kommenden motorischen Fasern in den grauen Kernen der Medulla oblongata. 3) Bei Tauben und Hühnern ist nach Abtragung einer Hirnhemisphäre gar keine absteigende Degeneration zu finden. Also sind die Gehirnlappen nicht durch distincte Bahnen mit den tiefer liegenden Theilen verbunden.

[Homén, E. A., Den sekundära degenerationen i förlängde. Märgen och i ryggmärgen. Finska läkaresellsk. forhandl. Bd. 24. p. 110. Med 1 tafla.

Verf. liefert eine histologische Untersuchung von 8 Fällen von secundärer Degeneration. In einem Falle, wo ein drei Jahre alter Erweichungsherd in der Varolsbrücke lag, fand H. absteigende Degeneration der Schleifenschicht bis zum untersten Theil der Medulla oblongata. Zugleich wurde eine Verschmälerung

des Vorderhornes und eine Degeneration der motorischen Wurzeln der kranken Seite aufgefunden, ohne merkbare Veränderung der Ganglienzellen im Vorderhorne. Verf. hebt ausserdem hervor, dass die Axencylinder zuerst ergriffen werden, später die Markscheiden und dass schon drei Wochen nach einer Verletzung des Gehirns eine Degeneration der Medulla mit Vermehrung der Kerne sich nachweisen lässt. Borch.]

k. Haut.

1) Balzer, F., Recherches sur les caractères anatomiques du Xanthelasma. Arch. de physiol. norm. et path. No. 5. 2) Hoggan, George, On multiple lymphatic naevi of the skin and their relation to some kindred diseases of the lymphatics. Journ. of anatom. and physiol. April. p. 304.

Hoggan (2) beschreibt einen Fall von Naevus lymphaticus bei dem sich eine enorme Vermehrung der Lymphgefässe ohne Veränderung der Gefässwände und des umgebenden Gewebes vorfand. Hoggan glaubt, dass Elephantiasis Arabum und vielleicht auch Macroglossia in gleicher Weise beginnen und erst später dabei varicöse Erweiterung der Lymphgefässe eintrete.

Indem Balzer (1) seine früher ausgesprochene Ansicht, dass sich bei Xanthelasma von Micrococcen angefüllte Zellen in der Haut finden, zurücknimmt,

beschreibt er den Befund bei einem neuen von ihm untersuchten Fall von Xanthom. Er kommt auf Grund verschiedener microchemischer Reactionen zu dem Resultate, dass die vermeintlichen Micrococcen Zerfallsproducte elastischer Fasern seien, die wie andere moleculäre Körper von Zellen aufgenommen werden. In den Veränderungen des elastischen Gewebes, dessen Fasern zunächst hypertrophiren, dann Querrisse bekommen und endlich in grössere und kleinere körnige Fragmente zerfallen, sieht B. einen Vorgang, der dem Xanthelasma als wesentlich zukommt, während das Auftreten der,.Xanthelasmazellen variabel ist und selbst ganz fehlen kann. Ausser in der Haut wurden in dem untersuchten Falle auch am Endocard verschiedene Xanthelasmaflecken constatirt.

1. Schilddrüse.

1) Mackenzie, St., On the weight of the thyroid body in persons dying from various causes. Med. chir. transact. No. 67. (Gewichtstabelle ohne Schlussfolgerungen.) 2) Wölfler, Ant., Ueber die Entwickelung und den Bau des Kropfes. Mit 19 lith. Taf. 8. Berlin 1883. (Separatabdruck aus dem Archiv f. klin. Chir., wurde schon im vorigen Bericht berücksichtigt)

Teratologie und Foetalkrankheiten.

I. Allgemeines. Doppelbildungen.

1) Albrecht, P., Un cas intéressant de tératologie (Célosomien pleurosome). La Presse méd. Belge. No. 49. 2) Krauss, F., Ein Fall von Sternothoracopagus tetrabrachius. Breslauer ärztliche Zeitschrift. No. 7. 3) Luther, O., Ursache der Entstehung der Missbildungen. Dissert. Halle. (Uebersicht über die geschichtliche Entwickelung der Teratologie und Besprechung der experimentellen Untersuchungsmethoden)

4) Schuchardt, K., Ein behaarter Rachenpolyp (parasitäre Doppelmissbildung). Centralbl. f. Chirurgie. No. 41.5) Withers, O., Case of abnormal development of a foetus. British medic. journal. Oktober.

Schuchardt (4) beschreibt bei einem 5 monatlichen Kind einen von der Schleimhaut der hinteren Rachenwand ausgehenden polypösen Tumor.

An der Oberfläche von Epidermis mit Drüsen und Wollhaaren überzogen, besteht derselbe im Inneren der Hauptmasse nach aus Fettgewebe, welches nur durch einen dünnen längsverlaufenden Zug glatter Musculatur unterbrochen wird. Sch. fasst diesen Polypen nicht als ein Neoplasma auf, sondern sieht in ihm eine auf niedriger Stufe stehen gebliebene Doppelmissbildung, einen sehr verkümmerten Epignathus.

II. Kopf und Hals.

1) Albrecht, P., Ueber die morphologische Bedeutung der Kiefer-, Lippen- und Gesichtsspalten. Arch. f. klin. Chirurgie. Bd. 31. (Verf. nimmt auf Grund bes. vergleichend anatomischer Untersuchungen an, dass der Zwischenkiefer jederseits aus 2 Stücken besteht, und erklärt die Hasenscharte für einen Spalt zwischen diesen als Endognathion und Exognathion bezeichneten Theilen) 2) De la Croix, Ein Fall von ausgebrei

teter Porencephalie an der medialen Fläche der rechten Grosshirnhemisphäre. Virch. Arch. Bd. 97. S. 307. 3) Dittrich, P., Ueber eine seltene Form von Entwickelungsanomalie im Bereiche des Zungenbeins. Prager Zeitschrift f. Heilk. V. — 4) Döderlein, A., Ein Fall von Craniorachischisis. Dissert. München. (Gablige Spaltung des Rückenmarks.) 5) Jacobs, W., Ein Fall von Nabelschnurbruch und Spaltbildung des Gesichts. Dissert. Marburg. 6) Lachi, P., Un caso di mancanza del setto lucido consociato a porencefalia. Riv. clin. di Bologna. Febr. p. 152. (Mangel des Septum pellucidum und Porencephalie der linken Seite werden auf eine Entwickelungshemmung im Gewölbe und in der linken Hemisphärenblase zurückgeführt.) 7) Lomer, R., Ueber ein eigenthümliches Verhalten der Nebennieren bei Hemicephalen. Virchow's Arch. Bd 98. S. 366. (Unter 17 Fällen von Hemicephalic fehlten 7 mal die Nebennierer vollkommen, 5 mal waren sie ganz atrophisch, absolut rudimentär", 5 mal wogen sie zusammen nicht mehr wie 12 g. Gewicht der Kinder: 660—2574 g.) — 3) Plath, Hyperplasie der Plexus choroidei laterales bei Hydrocephalus internus congenitus. Jahrbuch f. Kinderheilkunde. XXI. S. 419. (Der Plexus verdickt sich beiderseits am Anfange des Hinterhorns zu einer wallnussgrossen Geschwulst, die eine reine Hyperplasie darstellt. P. ist geneigt, die Hyperplasie für die Entstehungsursache des Hydrocephalus zu halten.) 9) Rex, H., Ein Beitrag zur Kenntniss der congenitalen Form des ossären Caput obstipum. Prager Zeitschrift f. Heilk. V. 10) Virchow, Vorstellung der microcephalen Becker aus Offenbach. Berl. klin. Wochenschr. No. 43. S. 691. (Proportionales Wachsthum des Körpers, nur minimales, aber doch nachweisbares des Schädels, kleiner Fortschritt in der geistigen Entwickelung. V. betont bei dieser Gelegenheit, dass nicht jeder zu kleine Kopf als ein microcephaler bezeichnet werden dürfe, sondern dass solche, welche im Uebrigen keinen von dem ihrer Mitbürger

abweichenden Typus bieten, unzweifelhaft mit der Microcephalie nichts zu thun haben und deshalb besser als Nanocephali bezeichnet werden.)

De la Croix (2) beschreibt als zufälligen Befund bei einem an Basilarmeningitis verstorbenen 17 jährigen Mädchen einen Defect des rechten Gehirns, der den grössten Theil des Bogen wulstes, den gesammten Vorzwickel und einen grossen Theil der medialen Fläche der ersten Stirnwindung und an der Convexität einen Theil des oberen rechten Scheitelläppchens betraf. Nach unten wurde der Defect in den beiden hinteren Dritttheilen von dem stark verdünnten Balken begrenzt, während er sich vorn direct in den Seitenventrikel senkte. De la Cr. nimmt an, dass der Defect in der letzten Zeit des Fötallebens oder im Beginn des Extrauterinlebens entstanden sei und sich allmälig vergrössert habe. Vielleicht sei er durch Anämie bedingt (im Verlaufe des Endastes der Art. corpor. callosi). Als Folgezustände des Defectes waren vorhanden: Erweiterung der Seitenventrikel, auffällige Erweiterung der Schädelhöhle und Verdünnung des Schädeldaches an der Stelle, wo die porencephalische Lücke an die Oberfläche des Gehirns trat, geringe Verkürzung der beiden linken Extremitäten, weder motorische noch intellectuelle Störungen bei Lebzeiten der Patientin (ausser einer geringen Vergesslichkeit). In Betreff der Localisation der Gehirnfunctionen schliesst de la Croix aus dem Falle, dass an dem motorischen Rindengebiet an der medialen Fläche der Hemisphären und speciell dem Lobulus paracentralis nur die Uebergangswindung der beiden Centralwindungen mitbetheiligt ist.

Rex (9) fand bei einem mit nach rechts geneigtem Schiefhals geborenen Kinde eine Verwachsung der unteren Halswirbel zu einem knorpligen Gerüst, in welchem die einzelnen Wirbelkörper durch 8 verschieden grosse und unregelmässig gestaltete Knochenkerne angedeutet waren, denen 4 unförmliche und mehrfach mit einander verschmolzene Bogen entsprachen. Der Atlas allein war als ausgebildeter Wirbel noch zu erkennen, jedoch fehlte ihm die rechte Bogenhälfte, so dass der Rand des For. occip. magn. rechterseits auf das Knorpelgerüst aufstiess und mit diesem membranös verbunden war. Der Brustwirbel waren 9 an der Zahl, von denen der letzte dadurch, dass er sich keilförmig zwischen seine Nachbaren einschob, eine linksconvexe Krümmung der ganzen Rückenwirbelsäule bedingte. Auch die Rippen zeigten sowohl in ihrer Zabl, als auch in Bezug auf ihre Verbindung mit Brustbein und Wirbelsäule mannigfache Abnormitäten.

Einer Zusammenstellung der bisher beobachteten angeborenen und erworbenen Veränderungen des Zungenbeins fügt Dittrich (3) zwei Fälle eigener Beobachtung hinzu, in denen einerseits die Grösse des Knochens eine übermässige, andererseits seine Lage in sofern eine abnorme war, als er mit seinem Körper den Schildknorpel grösstentheils überdeckte. Die Verbindung mit diesem geschah in dem einen Falle durch eine kleine Gelenkfläche, in dem zweiten fand sich zwischen Os hyoideum und Schildknorpel nur lockeres Bindegewebe. D. ist geneigt, als Ursache der ungewöhnlichen Lagerung des Zungenbeins eine zu starke Beugung des Kopfes während einer frühen Fötalperiode anzunehmen.

III Rumpf und Extremitäten.

1) Bergmann, E. v., Zur Diagnose der angeborenen Sacralgeschwülste. Berliner klin. Wochenschrift. No. 48. 2) Cappi, E, Caso di perobrachia e microdactilia. Annali univ. di med. p. 49. (Defect des linken Vorderarmes, von welchem nur ein 9 cm langes, conisches, die Stümpfe der Ulna und des 1 cm längeren Radius enthaltendes Stück vorhanden ist, welches in eine knorpelige Masse endet, an welcher fünf ungleichmässig entwickelte, den Fingern entsprechende Höckerchen sitzen.)3) Demme, Ueber Spina bifida. Wiener medic. Blätter. No. 26 und 27. (Statistische Arbeit mit besonderer Berücksichtigung der klinischdiagnostischen und therapeutischen Verhältnisse.) 4) Hoeven, L. van der, Over phocomele. Weekblad van het Nederlandsk Tijdschrift voor Geneeskunde. No. 2. 5) Lachaud, E., Recherches sur les tumeurs congénitales de la region sacro-coccygienne. Thèse de Paris. 1883. 6) Muir, J, Note of a curious instance of abnormal development of adventitious fingers and toes, as illustrating the influence of heredity in five consecutive generations. Glasgow medic. Journal. Juny. 7) Percival, Caso die torace imbutiforme; Trichterbrust (Ebstein). Riv. clin. di Bologna. Maggio. p. 401. 8) Pott, R., Ein Beitrag zu den symmetrischen Missbildungen der Finger und Zehen. Jahrbuch f. Kinderheilk. XXI. S. 392. — 9) Ribbert, Aetiologie der Trichterbrust. Berliner klin. Wochenschr. No. 42. S. 677. 10) Seitz, C., Eine seltene Missbildung des Thorax. Virch. Arch. Bd. 98. S. 335. (Angeborener Defect von Knochen und Muskelpartien der linken Thoraxhälfte mit Lungenhernie.) 11) Virchow, R., Schwanzbildung beim Menschen. Berl. klin. Wochenschr. No. 47.

Lachaud (5) hat eine grosse Zahl von Fällen von Geschwülsten der Steissbein-Kreuzbeingegend zusammengestellt, von denen er zwei selbst beobachtet hat. Beide wurden operirt. Bei dem ersten. anscheinend einem Falle von Sarcom mit Cystenbildung, blieb der Ausgang zweifelhaft, bei dem zweiten, einem multiloculären Cystom trat Heilung ein. Auf Grund dieser Tabelle und einer Besprechung der bis jetzt aufgestellten Theorien und der anatomischen Verhältnisse gelangt L. zu folgenden Schlüssen: 1) Dass die congenitalen Tumoren der Sacrococcygealgegend einzutheilen sind in 4 Classen: a) Foetale Einschliessungen. b) Spina bifida sacralis. c) Schwanzbildungen, d) Neoplasmen; 2) dass die fötale Einschliessung nicht das Resultat der Einschliessung eines Fötus in einen anderen ist, sondern durch die abnorme Entwickelung eines Keimblattes oder eines Theiles eines Keimblattes hervorgerufen sein muss; 3) dass es eine Spina bifida sacralis giebt, dass dagegen die Existenz einer Spina bifida des Steissbeins bis jetzt nicht bewiesen ist; 4) dass die Luschka'sche Steissdrüse nicht allein der Ausgangspunkt der Neoplasmen sein kann, und dass man, da in Folge der Schwierigkeit diese Drüse zu finden. verschiedene Autoren die Existenz derselben geleugnet haben, nicht behaupten kann, dass die Hypertrophie dieses Organes der Ursprung dieser Tumoren sein könne; 5) dass man keine Entstehungsursache weder ausserhalb des Fötus noch bei demselben findet.

Die im Gebiet des Kreuz- und Steissbeins vorkommenden Geschwülste theilt Bergmann (1)

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