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sen und zwar bei den Reptilien (Alligator), wie bei den Vögeln (Taube) und den Säugethieren (Kaninchen, Katze, Mensch). Er steht dafür ein, dass die Nervenfaser entweder ungetheilt, wenn sie ganz dünn ist, sich mit dem unteren Ende je einer Haarzelle verbindet, oder, wenn sie dicker ist, sich verbreitert und das untere Ende mehrerer (2-4 oder 5) Haarzellen mantel förmig umfasst. Die Haarzellen der Maculae und Cristae acusticae sind deshalb als wirkliche Sinneszellen zu betrachten, und ihre Hörhaare, aus dicht aneinander gelagerten parallelen feinen Fäden zusammengesetzt, behalten ihre beanspruchte Bedeutung als Sinnesendapparate. An den Maculae acusticae sind diese Haare verhältnissmässig kurz und stecken in eigenthümlichen Deckmembranen, welche mehr oder weniger mit Otolithenkrystallen versehen sind. An den Cristae acusticae sind dagegen die Haare der Haarzellen viel länger und stecken nicht in wirklichen Deck membranen.

Es lässt sich erwarten, dass auf einer so breiten vergleichenden Grundlage für den feineren Bau der Schnecke der Säugethiere und des Menschen manche wichtige Erfahrung und Erklärung gewonnen wurde. Allein wir können nur einige der vielen lehrreichen Punkte hervorheben. Die Membrana basilaris ist in ihrer ganzen Breite aus feinsten, in radialer Richtung ausgespannten Fasern zusammengesetzt, welche an der inneren Zone undeutlich hervortreten, in der äusseren Zone aber scharf und deutlich erscheinen. Die Pfeilerzellen bestehen das ganze Leben hindurch aus wirklichen Zellen. Die Deiters'schen Zellen sind den Pfeilerzellen entsprechende Gebilde. Sie stehen nach aussen von den äusseren Pfeilerzellen in drei oder vier Reihen mit alternirenden polygonalen Fussflächen auf der Basilarmembran und ragen dicht gedrängt mit hellem, polygonalem Körper nach innen. Durch die ganze Länge jeder dieser Zellen läuft ein aus mehreren Fäserchen bestehender, dem Pfeiler der Pfeilerzellen entsprechender Faden. Die äusseren Haarzellen sind echt cylindrische Zellen, welche nur am untersten Ende, nach unten vom sphärischen Kern, eine grössere, körnig erscheinende Protoplasmaansammlung haben. Die an der Oberfläche der Haarzellen hervorragenden Stäbchen stehen in halbkreisförmiger Anordnung und sind beim Menschen viel zahlreicher wie beim Kaninchen und der Katze. Anordnung der äusseren Haarzellen ist beim Menschen durch ihre Unregelmässigkeit characterisirt. R. glaubt im Gegensatz zu anderen Autoren die Zahl dieser Zellen nicht höher wie auf etwa 12.000 anschlagen zu können; bei der Katze berechnet er sie zu 9,900, beim Kaninchen zu 6,100. Die inneren Haarzellen, bilden beim Kaninchen, der Katze und dem. Menschen eine fast nie unterbrochene Reihe. Im Bau unterscheiden sie sich in mehrerer Hinsicht von den äusseren und ähneln etwas den Haarzellen der Maculae und Cristae acusticae. Die Nervenfasern des Acusticus behalten bei allen Nervenendstellen fast bis zum Austritt ins Epithel ihre Myelinscheide und ihre Schwann'sche Scheide; es ist dies auch an der Papilla basilaris der Fall. Kurz vor dem Eintritt in die

Die

Kanäle der Habenula perforata geben sie diese Scheiden ab und treten blass in die eben besprochene Zellenpartie aus; hier zerfallen sie mehr oder weniger in Primitivfibrillen, welche als varicös erscheinende Fäserchen theils spiralig umbiegen und unter den inneren Haarzellen den ersten spiralen Zug bilden; theils gehen einzelne Fäserchen an den Haarzellen empor und umstricken ihre unteren Theile; theils treten zwischen den inneren Pfeilerzellen Fäserchen oder Bündel von Fäserchen in den Tunnelraum hinein, um hier neben dem unteren Ende der fraglichen Pfeilerzellen einen dicht gedrängten spiralen Zug, den spiralen Tunnelfaserzug zu bilden. Von diesem Zug zweigen sich radial verlaufende Fasern ab, welche zwischen je zwei äusseren Pfeilerzellen nach aussen ziehen, um an den Deiters 'schen Zellen wieder umzubiegen und die 3-4 äusseren spiralen Faserzüge zu bilden. Ihre Endigung ist noch nicht sicher festgestellt, doch lässt sich sagen, dass die unteren Enden der äusseren Haarzellen die Fasern der Spiralzüge berühren und ihnen sogar anhaften.

Andere Sinnesorgane.

32) Beard, John, On the segmental sense organs of the lateral line, and on the morphology of the vertebrate auditory organ. Zool. Anz. VII. Jahrgang. No. 161 u. 162. 33) Blaue, Jul., Untersuchungen über den Bau der Nasenschleimhaut bei Fischen und Amphibien, namentlich über Endknospen als Endapparate des N. olfactorius. Mit 3 Taf. Arch. f. Anat. u. Physiol. Anat. Abth. 3 u. 4. Heft. S. 231-309. 34) Drasch, O., Histologische und physiologische Studien über das Geschmacksorgan. Mit 2 Tafeln u. 3 Holzschn. Lex.-8. Wien. 35) Löwenberg, B., Anatomische Untersuchungen über die Verbiegungen der Nasenscheidewand. Schwierigkeiten, welche dieselben bei Operationen verursachen etc. Zeitschrift f. Ohrenheilkunde. Bd. XII. 1883-84. S. 1-19. Mit 5 Holzschnitten. 36) Wolff, W., Die Nerven des Froschlarvenschwanzes. Archiv f. Anat. und Physiol. (Physiol. Abth.) S. 178. (Die Endigungen liegen im Schleimgewebe unterhalb des Epithels.) 37) Zuckerkandl, E., Das Schwellgewebe der Nasenschleimhaut und dessen Beziehungen zum Respirationsspalt. Vortrag. Separat-Abdruck a. d. Wiener med. Wochenschr. No. 38.

Zuckerkand1 (37) bestimmt die Nasen arterien, deren Endäste in der basalen Schichte der Nasenschleimhaut und ihr weitmaschiges Geflecht; die Venenstämme treten aus dem bekannten Schwellgewebe hervor, und lassen fünf Gruppen unterscheiden, welche nach verschiedenen Richtungen abziehen, eine gegen die äussere Nasenöffnung, die zweite und dritte (Venae ethmoidales) aufwärts gegen die Schädel- und Augenhöhle, eine vierte rückwärts gegen das Gaumensegel und endlich eine fünfte rück- und aufwärts in die Flügelgaumengrube. Die äussere Nase besitzt einen grossen Reichthum an Venen und zwar in drei Lagen übereinander geschichtet, die eine in der Haut, die zweite in der Auskleidung des Vestibulum nasale, die dritte zwischen beiden im Perichondrium der Nasenknorpel. Die gegen die Schädelhöhle gerichteten Venen (Venae ethmoidales) der Nasenschleimhaut anastomo

siren in der Schädelhöhle mit dem Venennetze der harten Hirnhaut und mit dem oberen Sichelblutleiter. Wichtiger als diese Verbindung ist eine andere, welche von einer, einen grösseren Nebenzweig der Arteria ethmoidalis anterior begleitenden und durch die Siebplatte in die vordere Schädelgrube eindringenden Vene gebildet wird, und die entweder in das Venennetz des Tractus olfactorius oder direct in eine grössere Vene am Orbitallappen inosculirt. Aehnlich, wie die Arterien des Thränenapparates, stellen die stärkeren Venen des Plexus lacrymalis eine indirecte Verbindung zwischen Nasen-, Gesichts- und Augenhöhlenvenen her. Die Füllung und Entleerung des Schwellkörpers in der Nasenschleimhaut steht unter dem Einflusse des Nervensystems. Die Círculation in der Nasenschleimhaut stellt sich in folgender Weise her: Die Arterien lösen sich im Periost, um die Drüsen und in der conglobirten Schichte in drei capillare Netze auf, und zwischen den Capillaren und Venen ist ein Schwellkörper, d. h. ein dichter Venenplexus eingeschaltet. Die Capillaren der conglobirten Schichte und der obere Theil der Drüsencapillaren ergiessen ihr Blut in das Rindennetz, das periostale Netz und die tieferen Schichten der Drüsencapillaren in die lacunäre Partie des Schwellkörpers und von dort aus in die grossen Abzugsvenen, welche sich zu den bereits aufgezählten peripheren Venen hinbegeben.

[Sörensen, William, Om Lydorganer hos Fisks. Disp. Kjöbenhavn. M. 4 Tavln.

Die erste äussere Veranlassung zu dieser Untersuchung bekam der Verf., als er zufällig bei seiner Ankunft an der Küste von Südamerika sehr starke, von eingefangenen Fischen hervorgebrachte Töne oder Geräusche beobachtete, eine Wahrnehmung, welche ihn anspornte, seinen darauf folgenden längeren Aufenthalt in dem genannten Welttheil zu einer eingehenderen Untersuchung der angedeuteten Erscheinungen zu verwerthen. In der Einleitung macht er darauf aufmerksam, dass viele Knochenverbindungen der Fische sich nicht ohne weiteres unter den in der descriptiven Anatomie allgemein geltenden Categorien unterbringen lassen; so verdienen, wie bekannt, viele sog. Gelenke der Fische nur uneigentlich diese Benennung, weil die Bewegung nicht zwischen den freien Flächen der bezüglichen Knochen stattfindet, sondern in unverknöcherten, dieselben vereinigenden Gewebspartien. Dies ist z. B. der Fall bei den Wirbeln. Weiterhin findet man, was wenig bekannt ist, bei Fischen sog. Suturen, welchen dieser Name gar nicht zukommen kann, denn sie sind bewegliche Verbindungen, und die Bewegung hat nicht statt zwischen den Knochen, sondern in unverknöcherten, dieselben vereinigenden Sehnenknorpeln; Beispiele solcher sind die mediane Vereinigung der zwei „Radii“ bei manchen Siluroiden, ferner die Verbindung zwischen dem ersten Wirbel und dem Schädel, und die zwischen diesem und den beiden Aesten der Scapula bei mehreren Siluroiden u. s. w. Solche Vereinigungen nennt der Verf. suturähnliche, aber bewegliche Verbindungen.

Die in der Abhandlung erläuterten Lautorgane theilt der Verf. in zwei Gruppen, solche, deren Töne nur begleitende Nebensache bei ihrer eigentlichen, anderen Zwecken dienenden Function sind, und die Schwimmblase, insoweit ihr Bau auf Erzeugung von Tönen, um des Schalles willen als solchen, berechnet ist.

I. Waffen (Stacheln), deren Bewegung unter

gewissen Verhältnissen Geräusche erzeugen. Die häufigsten solcher Waffen sind Stachelstrahlen in der Rücken- und Afterflosse. Die Bedeutung solcher Stacheln als Angriffswaffen wird erhöht, wenn sie zur Fixation eingerichtet sind, und besonders, wenn ein einzelner, am häufigsten der vorderste Stachel, vorzüglich entwickelt und diesem Zwecke angepasst ist; in solchen Fällen bekommt nämlich der bezügliche Fixationsapparat cine eigenthümliche Entwickelung, worauf die Stärke der mittelst ihrer hervorgebrachten Geräusche beruht. Der Verf. beschreibt erstens die Rückenflosse bei den Gattungen Doras, Synodontis, Euanemus, Pseudaroides und Platystoma, sowie dasselbe Organ eines Plecostomus; demnächst erläutert er die Brustflossen der fünf erstgenannten Genera, sowie die Gattungen Clarias und Silurus; von allen diesen Verhältnissen giebt er genaue anatomische Beschreibungen, und endlich folgt eine Besprechung der Weise, auf welche der Ton mittelst der Bewegungen der bezüglichen Stacheln erzeugt wird. Die Erscheinung wird mittels eines Scheuerns, einer Reibung der bezüglichen Facetten bewirkt; diese Facetten ermangeln ganz der Gelenkknorpel, sind nackt (nur von einer sehr dünnen Beinhaut bedeckt) und im ganzen genommen glatt; der Ton ist eine nach einander folgende Reihe von vielen einzelnen Geräuschen, ganz wie der Ton einer Schnarre. Nach diesen Mittheilungen giebt der Verf. beiläufig einige kurze Bemerkungen über den Porus pectoralis der Siluroiden, und schliesslich besondere Beschreibungen der Brustflossen von Plecostomus, der Rückenflosse von Balistes ostula L., Monacanthus pardalis L., Acanthurus chirurgus Bl., Capros aper L., Triacanthus brevirostris Schl., Centriscus scolopax L., der Rückenstacheln von Gasterosteus aculeatus L., der Rückenflosse von Anarrhichas lupus L., der Bauchflossen von Triacanthus biaculeatus Bl., Capros agno L., Gasterosteus aculeatus L., des vorderen Kiemendeckels von Dactylopterus volitans L., Cottus bubalis Cuv. u. Val. und Cottus Scorpius L.

bei

Von allen diesen Organen bemerkt der Verf., dass sie scheinbar am ehesten mit den Stridulationsorganen der Arthropoden sich vergleichen lassen, denn diesen wird der Ton ebenfalls mittels Reibung harter Theile gegen einander hervorgerufen. Dennoch steht die Sache bei den Fischen ganz anders, denn hier ist die Fixation überall am vollkommensten und der Ton am stärksten, je glatter die reibenden Flächen sind. Ueberdies spielt die Feuchtigkeit der bezüglichen Flächen eine nicht zu unterschätzende Rolle, eben als wenn ein feuchter Korkpfropf gegen eine gläserne Fläche gerieben wird, ganz im Gegensatz zu den auswärts gerichteten, trockenen Stridulationsflächen der Insecten.

II. Die Schwimmblase ist das einzige Organ bei Fischen, welches an sich den Namen eines Lautorganes verdient; diesem Zwecke ist sie bei vielen Fischen angepasst. Der Verf. beschreibt erstens die Schwimmblase des Doras maculatus Cuv. u. Val., Platystoma, Pseudaroides, Pygacentrus, Myletes, Prochilodus, Chalcinus, Salminus, Leporinus und Alestes, also von Genera der Siluroiden und Characinen; zu diesen Zergliederungen fügt er Beobachtungen über die Erzeugung der Töne. Unter diesen Wahrnehmungen heben wir folgende hervor: Beim Doras sicht man, wenn der lebende Fisch in der Bauchlinie geöffnet ist, und die Schwimmblase bloss gelegt ist, eine krampfhafte, zitternde Bewegung dieses Organs, mit welcher gleichzeitig der Ton erzeugt wird; dieser ist stark genug, um in einem Abstand von 100 Fuss durch die Luft hörbar zu sein. Gleichzeitig mit dem Ton sieht man eine Contraction der an den Muskelfedern“ (besonderen Knochentheilen) sich inserirenden Muskeln; werden diese durchschnitten, so hört der Ton auf. Ein kleines Loch, durch die Schwimmblasenwand gebohrt, schwächt nicht den Ton besonders, aber eine grössere in dieselbe

gemachte Oeffnung schwächt ihn sehr. Wird die Schwimmblase wegpräparirt, so wird der Ton sehr schwach und ist dann ausschliesslich mittels der „Federn" erzeugt. Aehnliche Beobachtungen an den übrigen genannten Fischen werden auch mitgetheilt. Als Hauptresultat dieser Untersuchungen hebt der Verf. hervor, dass die Schwimmblase bei verhältnissmässig vielen Fischen dem Zwecke der Erzeugung von Tönen dient, und ebenfalls darauf berechnet ist, eben solche, von anderen Individuen derselben Art hervorgebrachte Töne auf grösseren Abständen hörbar zu machen.

Jetzt folgt ein Abschnitt „über die Verhältnisse, unter welchen die Siluroiden Geräusche hervorbringen“. Von diesen will ich folgendes hervorheben: Wie gross der Abstand ist, in welchem der Ton durch das Wasser gehört werden kann, hat der Verf. nicht ermitteln können; am stärksten lässt sich der Ton an stillen Abenden hören, besonders wenn man sich im Raume eines den Fluss hinabgleitenden Schiffes befindet. Ist das Wasser in Aufruhr, so wird der Ton nicht gehört. Dass die Absicht des Tones der Herbeiruf anderer Individuen von derselben Art ist, geht daraus hervor, dass der Ton besonders im Februar und März, während welcher Zeit die Ovarien der genannten Siluroiden von Eiern strotzen, gehört wird; diese Fische sind zudem Bodenfische mit kleinen, fast pigmentlosen Augen, weshalb es wahrscheinlich ist, dass das Gehör der Sinn ist, mittels welchem die beiden Geschlechter einander am leichtesten finden. Im folgenden giebt der Verf. eine geschichtliche Uebersicht über unsere Kenntnisse der von Fischen hervorgebrachten Töne. Wir heben nur Folgendes hervor: Schon Aristoteles erwähnt mehrere Fische, welche Töne erzeugen; in sehr langen Zeiten nach ihm werden solche jedoch nur gelegentlich in zerstreuten Bemerkungen verschiedener Verfasser berührt; erst Joh. Müller gab eine besondere, vom Verf. jedoch scharf kritisirte Abhandlung über die Frage; die Untersuchungen von Duffossé sind die ersten bahnbrechenden, und unser Verf. verweilt mit Vorliebe bei ihnen. In einigen Fällen, wo die Wand der Schwimmblase mit einer Muskelfascie genau verbunden ist (z. B. bei Sciona), nimmt Dufossé an, dass der Ton mittels Muskelcontraction erzeugt wird, demgemäss ein Muskelton sei und nicht von der Schwimmblase herrühre, eine Hypothese, welche der Verf. bestreitet. Kürzer erwähnt der Verf. die Untersuchungen Moreau's, Jobert's und Haddon's.

Schliesslich giebt der Verf. Beschreibungen der Schwimmblase einer Reihe von Fischen, welche als tongebend bekannt sind, und stellt seine eigene Beobachtungen mit denjenigen anderer Forscher zusammen. Diese Fische sind folgende (die in Parenthese gesetzten sind nach fremden Untersuchungen mitgetheilt): Euanemus nuchalis, Malapterurus electricus, Synodontis Schal (andere Siluroidgenera), (Amblyopsis spelaeus), Trigla Gunardus (und andere Cataphracti), Diodon Hystrix, Tetrodon Fahaka, Balistes ostula, Monacanthus Pardalis, Triacanthus brevirostris, Ostraeion trigonus, Ophidium Broussoueti?, Macrurus coelorhynchus, Phycis mediterraneus, Gadus Morrhua, Batrachus Tau, Holacanthus tricolor, (Priacanthus macrophthalmus), Scionoiderne, Pristipomatidae, Holocentrum Sogho, Zeus Faber, (Caraux, Ophiocephalus), (Hippocampus brevirostris), Nerophis aequoreus, Mormyrus cyprinoides?

III. Kann man schon jetzt sagen, dass die Schwimmblase allgemein ein Lautorgan ist? Ist sie jemals ein Respirationsorgan? Die erste dieser Fragen kann man noch nicht beantworten; doch ist unser Organ bei einigen Fischen (Cobitis, Clarias und Loricarini) so von einer Knochenmasse umschlossen, dass es nicht wahrscheinlich ist, dass es sich durch die an ihm inserirten Muskeln bewegen lässt, weshalb es in diesen Fällen kaum Töne erzeugen kann. Bei allen anderen Fischen lässt sich die Möglichkeit, dass

die Schwimmblase ein Lautorgan sein kann, nicht absprechen, doch muss die Entscheidung späteren Untersuchungen vorbehalten werden.

Ueber die Verhältnisse, welche die Function der Schwimmblase als Lautorgan bedingen, äussert sich der Verf. folgendermassen: Wo die Schwimmblase ein Lautorgan ist, ist dieses um so kräftiger, je dicker die Wände sind und je mehr rigid oder elastisch sie sind; ferner je mehr die Blase in Räume getheilt ist, je kräftiger die Musculatur ist und je inniger sie mit dem Skelete verbunden ist. Ueberall, wo man diese Bedingungen zusammen findet, kann man die Schwimmblase als Lautorgan bestimmen, doch nur insofern sie geschlossen ist oder einen langen, engen und dünnwandigen Luftgang besitzt.

Die zweite Frage, in wie weit die Schwimmblase jemals ein Athemorgan ist, bespricht der Verf. ausführlich; ich hebe hieraus Folgendes hervor: Wo der Luftgang lang, eng, dünnwandig und leicht zusammenfallend ist (z. B. Characinen und Siluroiden), kann die Schwimmblase kein Athemorgan sein, denn die Luft lässt sich nicht in sie hineinsaugen. Ist dagegen der Luftgang kurz, weit, und hat er eine spaltförmige Oeffnung in den Darm, dann lässt sich die fragliche Function nicht in Abrede stellen; solches ist der Fall bei Acipenser, Polypterus und einzelnen anderen Formen. Man kennt jetzt eine Anzahl Fische, welche atmosphärische Luft athmen, aber in den bekannten Fällen sind immer andere Organe als die Schwimmblase hierbei wirksam; so der Darm (Cobitis und mehrere andere Fische), das Keimenlabyrinth (Anabas, Polyacanthus, Osphromenus, Trichogaster, Ophiocephalus und Rhynchobdella), accessorische Athemhöhlen (Amphipnous, Clarias und Sacco branchus); bei Lepidosteus und Amia ist es bisher unentschieden, welches Organ die atmosphärische Luft aufnimmt. Bei Sudis gigas und einigen Erythrinusarten giebt Jobert die Schwimmblase als Athemorgan. an, eine Hypothese, deren Zulässigkeit der Verf. doch aus manchen Gründen bezweifelt.

Die Frage, ob eine in Zellen getheilte Schwimmblase als Athemorgan sich auffassen lässt, giebt dem Verf. Gelegenheit zu einer eingebenden Polemik gegen die bekannten, von Joh. Müller auf den Kreislaufsverhältnissen gegründeten Kriterien der respiratorischen Function eines Organs, diejenige nämlich, dass es „dunkeles" Blut vom Herzen empfängt und wieder „helles" Blut zum Herzen abgiebt *). Demnächst erörtert er die Schwimmblase des Protopterus und Ceratodus mit kritischen Bemerkungen über die Beobachtungen verschiedener Verfasser von der Respiration dieser Thiere. Folgt dann eine kritische Besprechung der Untersuchungen von Boas über die bezüglichen Verhältnisse bei Ceratodus, Protopterus, Amia, Lepidosteus und Polypterus. Schliesslich äussert der Verf., dass die respiratorische Function der Schwimmblase bisher nur eine unbewiesene Möglichkeit ist. Den Abschluss der Darstellung bildet eine besondere Besprechung der Schwimmblase bei Polypterus Bichii. Ditlevsen.]

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sostanza bianca e della grigia. Ricerche sperimentali. Freniatria (dall' istituto d'Anatomia pathologica di Parma). p. 193-240. 4) Boas, J. F V., Ein Beitrag zur Morphologie der Nägel, Krallen, Hufe und Klauen der Säugethiere. Morphologisches Jahrbuch. Bd IX. S. 389-400. Mit Taf. XVIII. - 5) Eberstaller, Ueber Gehirnwindungen. „Oesterreichische Aerztl. Vereinszeitung." V. Monatsversammlung 24. März. 6) Derselbe, Zur Oberflächen - Anatomie der Grosshirn-Hemisphären. Aus dem Grazer. anat. Institute. (Vorläufige Mittheilung.) Sep-Abdr. aus No. 16, 18, 19, 20 u. 21 (1884) der Wiener Medic. Blätter“.

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7) Exner, S., Die Innervation des Kehlkopfes. Mit 3 Taf. Lex.-8. Wien. 8) Féré, Ch, Note sur la région sylvienne et en particulier sur les plis temporopariétaux. Le progrès Médical. 12e Année. No. 26. p. 516-517. 9) Forgue et Lannegrace, Sur la distribution spéciale des racines motrices du plexus brachial. Compt. rend. Tom. 98. No. 13. p. 829 bis $31. 10) Dieselben, Distribution des racines motrices dans les muscles des membres. Ibid. Tom. 98. No. 1. p. 685-687. 11) Fusari, R., Sull' origine delle fibre nervose nello strato molecolare delle circonvoluzioni cerebellari dell' uomo. Atti R. Accad. delle Sc. di Torino. Memorie. Serie 2. Vol. XIX. Disp. 1, 2. Torino 1883-84. 8. p. 47-51. 12) Gegenbaur, C., Zur Morphologie des Nagels Mit 8 Holzsch. Morphol. Jahrb. Bd. X. Heft IV. S. 465-479. 13) Giacomini, C., Fascia dentata del grande hippocampo nel cervello umano. Giornale della R. Accademia di Medicina di Torino. 1883. F. 11-12. 71 pp. Tav. I-III. 14) Derselbe, Dasselbe. Arch. Ital. de Biologie. T. V. p. 1. Mit 3 Tafeln. 205. 396. 15) Gratia, Une curieuse anomalie anatomique, constituée par la présence de tissu musculaire strié dans la substance du nerf pneumogastrique. Presse med. Belge. No. 49. p. 387-388. -16) Hare. A. W., On a method of determining the position of the fissure of rolando and some other cerebral fissures in the living subject. Journ. of anatomy and physiol. Bd. XVIII. Part. II. p. 174 bis 180. 17) Henke, J., Das Wachsthum des menschlichen Nagels und des Pferdehufes. Abhandlungen der kgl. Ges. der Wissenschaften zu Göttingen. Mit 5 lith. Taf. 4. - 18) Hepburn, David, Note on the nerve supply of the sterno-clavicular articulation. Journ of Anatomy and Physiol. Vol. XVIII. p. 340. - 19) Hess, C, Das Foramen Magendi und die Oeffnungen an den Recessus laterales des IV. Ventrikels. Morphol. Jahrb. Bd. X. Heft IV. Mit Taf. XXIX. S. 578602. 20) Hollis, W. A., Researches into the histology of the central Grey substance of the spinal cord, medulla oblongata, and pons varolii. Journ. of Anat. and Phys. Vol. XVIII. p. 411–415. Pl. XX. 21) Kasem Beck, Zur Kenntniss der Herznerven. (Aus dem Laborat. von Prof. Joh. Dogiel in Kasan.) Arch. f. microscop. Anat. Bd. 24. Heft I. Taf. I. B. S. 11 bis 19.22) Lustig, A., Zur Kenntniss des Faserverlaufes im menschlichen Rückenmarke. Wiener Sitzgsbr. 1883. No. 88. Abthl. III. S. 139-156. Mit 1 Taf. 23) Luys, J, Nouvelles recherches sur la structure du cerveau et l'agencement des fibres blanches de la substance cérébrale. Compt. rend. Tom. 99. No. I. p. 19-22. 24) Mantegazza, P., La physiognomie et l'expression des sentiments. Av. fig. et 8 pl. S. Paris. 25) Marchi, Vittorio, Sulla struttura dei talami ottici, ricerche istologiche. Rivista sperimentale di Freniatria. T. X. p. 329-331. — 26) Mitrophanow, Ueber die Endigungsweise der Nerven im Epithel der Kaulquappen. Archiv. für Anatomie u. Physiologic (Physiolog. Abth.) S. 191. Hierzu Taf. II. (Die Nervenendigungen liegen zwischen den Epithelzellen.) 27) v. Monakow, Experimentelle Beiträge zur Kenntniss der Pyramiden- u. Schleifenbahn. Corresp.-Blatt f. Schweizer Aerzte. XIV. Jahrg. No. 6. S. 129. Schluss in No. 7. S. 157-164. 28) Onodi, A. D., Ueber

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das Verhältniss der cerebrospinalen Faserbündel zum sympathischen Grenzstrange. Archiv f. Anat. u. Physiologie (Anat. Abth.). S. 145. Mit Taf. VII u. VIII.

29) Openchowski, Th., Ein Beitrag zur Lehre v. den Herznervenendigungen. gr. 8. Mit 1 Taf. Dorpat.

30) Rab1-Rückhard, Das Gehirn der Knochenfische. Biolog. Centralbl. 4. Bd. No. 16 S. 499-510. No. 17. S. 528-541. Deutsche medic. Wochenschr., No. 33. flgd. (25 Ss.) — 31) Rattone, G., Sur l'existence de cellules ganglionaires dans les racines postérieures des nerfs rachidiens de l'homme. Internat. Monatschrift für Anat u. Histologie. Bd. I. Heft 1. Avec Pl. IV et V. (werden mit dem nächsten Monatshefte nachgeliefert) p. 53-68. — 32) Raymond, Sur l'orgine corticale du facial inférieur. Gaz. med. de Paris. No. 22. 55. année. 7. série Tome I. p. 253256. 33) Reid Rob. W., Observations on the relation of the principale fissures and convolutions of the cerebrum to the outer surface of the scalp. The lancet. Sept. p. 534–540. — 34) Rohon, J. V., Zur Anatomie der Hirnwindungen bei den Primaten. Mit 2 Taf. gr. 8. München. - 35) Sagemehl, M., Beiträge zur vergleichenden Anatomie der Fische. II. Einige Bemerkungen über die Gehirnhäute der Knochenfische. Morphologisches Jahrbuch. Band IX. S. 457. Mit Taf. XXIII. 36) Sapolini, J., Etudes anatomiques sur le nerf du Wrisberg et la corde du tympan ou un treizième nerf cranien. Extr. du Journal de Medecine, de Chirurgie et de Pharmacologie de Bruxelles. S. 37) Spitzka, C., Contributions to the anatomy of the lemniscus. With remarks on centripetal conducting tracts in the brain. III. The component of the lemniscus which passes through the interolivary layer. The medical record Vol 26. No. 16. p. 421-427. No. 17. p. 449–451. No. 18. p. 477-478. Relations of the lemniscus proper to the internal capsule. — 38) Derselbe, Mittheilung, die angebliche Abwesenheit der Vierhügeltheilung bei Reptilien betreffend. Sep-Abdr. aus „Neurologisches Centralblatt". No. 24. („Bei allen Amnioten sind die Ganglien des Vorder- u. Hinterpaares vertreten.") - 39) Testut, L., Recherches anatomiques sur l'anastomose du serf musculo-cutané avec le nerf médian. Journ. de l'anat. et de la physiol. normales et pathol. de l'homme et des animaux. 40) Thudichum, J. L. W., A Treatise on the Chemical Constitution of the Brain. 8. London. - 41) Topinard, Revue d'Anthrop. p. 192. (Schwere des Gehirns von Turgeniew 2012 gr.!! Die Section wurde gemacht durch die Herren Brouardel, Paul Segond, Descont et Magnin. Die Regelmässigkeit und der Reichthum der Windungen sehr gross.) 42) Vignal, W., Formation et structure de la substance grise embryonnaire de la moelle épinière des vertèbres supérieures. Acad. des Sc. de Paris. Compt. rend. hebd. des séances. 1. Semestre. Tome 98. No. 25. p. 1526-1529. Paris. 4. 43) Vincenzi, Livio, Note istologiche sull' origine reale di alguni nervi cerebrali. Arch. per le science mediche. Vol. VII. No. 22. p. 319-346. 44) Derselbe, Dasselbe in Archives de Biologie. T. V. p. 109. 45) Viti, A., Recherches de morphologie sur le nerf dépresseur chez l'homme et chez les autres mammifères. Ibid. T. V. p. 191. 46) Wilder, Burt, G., The brain of a cat lacking the corpus callosum. Journ. of anatomy and physiol. Vol. XVIII. Part. II. p. 223. - 47) Wrigth, R. Ramsay, Dr. Coues' Renumeration of the Spinal Nerves. Amer. Naturalist., Vol. 18. June. p. 641. 48) Young, Br., Abnormal disposition of the colon. Journal of Anatomy and Physiology. Vol. XIX. Part. I. p. 98 bis 108. 49) Zander, R., Die frühesten Stadien der Nagelentwickelung und ihre Beziehungen zu den Digitalnerven. Sep.-Abz. aus Archiv f. Anat. u. Physiol. (Anat. Abtheil.) Taf. VI. S. 103-144. 50) Marshall, Milnes, On the nervous system of Antedon ro

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saceus. Quarterly journ. of microscop. sc. New series No. XCV. p. 507–548. Pl. XXXV.

Eberstaller (5) versucht die Aufstellung eines neuen, auf eine hinreichende Basis von Untersuchungen gestützten Normal-Schemas über Gehirnwindungen.

Es wurden 50 Weiber- und 50 Männer-Gehirne genommen, d. i. 200 Hemisphären, und die gewonnenen Resultate durch weitere 50 Gehirne Erwachsener, durch die Untersuchung fötaler Gehirne und schliesslich erst durch das Studium der einschlägigen Literatur controlirt.

Die Hauptfurchen sind öfter aus einzelnen Theilstücken hervorgegangen; zwischen den Theilstücken ( bleiben hin und wieder breitere oder schmälere Brücken, welche in anderen Fällen bei fortschreitendem Wachsthum mit in die Tiefe gezogen werden können. Es sind dies die „Tiefenwindungen", deren einige schon Gratiolet als Plis de passage auf den Hinterhauptslappen beschrieben hat, indess Heschl auf andere aufmerksam machte. Sind Tiefenwindungen oberflächlich, so trennen sie Furchen, welche andernfalls communiciren, die Gehirne werden windungs- und furchenreicher; bleiben Windungszüge in der Tiefe, so werden die Gehirne windungsärmer.

Nicht immer geschieht die erste Anlage der Furchen-Theil-Elemente an genau demselben Orte der Gehirnoberfläche, sondern zuweilen etwas höher oben an der Hemisphäre u. s. w. Die Kenntniss dieser Verhältnisse ist von Belang für das Verständniss scheinbarer und wirklicher Anomalien in der Furchenbildung.

In dem Normal-Schema finden sich folgende Besonderheiten gegenüber den geläufigen Angaben:

1. Am Stirnbirn eine sagittale Furche, welche mit grosser Constanz in der vorderen Hälfte der zweiten Stirnwindung auftritt und an Tiefe der oberen Stirnfurche nicht nachgiebt, sie sogar oft noch übertrifft. Dieser Sulcus frontalis medius ist jedenfalls zu den typischen Hauptfurchen zu rechnen. da er auch schon an dem Gehirne eines 27 cm langen Fötus zu bemerken war; er beginnt mit kurzem Querstücke meist in der vorderen Hälfte der zweiten Stirnwindung und endet in der Nähe der Orbitalkante mit dem Wernicke'schen Sulc. frontomarginalis. Durch diese Furche wird der mittlere Stirnwindungszug in zwei Partien getheilt. Je weiter hinten der Sulc. frontalis medius beginnt und je länger die Pars medialis der zweiten Stirnwindung selbstständig bleibt, um so ausgesprochener ist der „Vierwindungstypus" des menschlichen Gehirnes im Stirntheile, und zwar durch Dopplung der mittleren Stirnwindung.

2. Der Verlauf jenes Furchen-Conglomerates, welches Ecker als Sulc. interparietalis bezeichnet, lässt sich in drei typische Einzelbestandtheile auflösen: ein vorderes Querstück (s. postcentralis, postrolandicus, retrocentralis autt.), ein hinteres Querstück, die Affenspalte (s. perpend. ext. der Primaten-Hirne) und in einen sagittalen Abschnitt, den eigentlichen Sulc. interparietalis im engeren Sinne.

Der sagittale Furchentheil pflegt stets in gegen die Mantelkante convexem Bogen nach hinten zu ziehen. Das hintere Querstück des Sulc. interpar. ist als die eigentliche Affenspalte anzusehen, indess die vordere Occipitalfurche Wernicke's nebst den sie umgebenden Windungen ganz und ausschliesslich dem unteren Scheitellappen angehört.

Die Incisura praeoccipitalis" von Schwalbe und der Jensen'sche Furchenconflux sind nichts anderes als das auf die Aussenseite der Hemisphäre hinüberragende Ende des mittleren Theiles der dritten oder unteren Schläfenfurche.

Die Affenspalte verdient den Namen: Sulcus occipitalis anterior. Sie ist eine typische Primärfurche des Menschenhirnes, welche schon im sechsten Embryonalmonate auftritt und nicht wieder verschwindet, sondern

an jedem Gehirne, wenngleich manchmal etwas verschoben, erhalten bleibt. Der Occipitallappen ist durch sie auch auf der Aussenfläche der Hemisphäre nach vorne gut abgegrenzt.

Nicht minder leicht gelingt die Abgrenzung nach unten durch eine constante Furche von sagittaler Richtung. Ihrer Lage nach dürfte sie dem Sulcus occipitalis inferior von Ecker am meisten entsprechen; sie wird am Besten als Sulcus occipitalis lateralis bezeichnet. Was unterhalb davon ist, gehört nicht mehr zum Occipitallappen, sondern zum Systeme der zweiten und dritten Schläfenwindung.

Nur zu beiden Seiten der Affenspalte hängt der Hinterhauptslappen mit dem Scheitellappen zusammen und das sind Gratiolet's première et seconde pli de passage; beide sind öfters zu Tiefenwindungen eingedrückt, so dass dann die Parieto-occipital-Furche mit der Interparietalis communicirt, beziehungsweise die Affenspalte mit der Occip. lateralis.

Der auf diese Weise abgegrenzte Occipitallappen des Menschen hat freilich an Grösse viel verloren; er ist auf weniger als die Hälfte des Gebietes reducirt, das man ihm bisher meist eingeräumt hat. Es stimmt aber dies vollkommen mit der schon von Gratiolet hervorgehobenen Thatsache, dass, je höher organisirt in der Reihe der Primaten ein Glied dieser Kette ist, um so kleiner relativ sein Hinterhauptslappen ausfällt: beim Menschen ist er auf ein Minimum reducirt. Während bei den Affen bis zu den Anthropoïden hinauf der Hinterhauptslappen klappdeckelartig den Scheitellappen überragt, kommt es beim Menschen durch die enorme Grössenzunahme des unteren Scheitellappens in sagittaler Richtung zur Andeutung eines Operculums im entgegengesetzten Sinne: im Primaten-Gehirne dringt die Affenspalte schief nach hinten in die Tiefe, beim Menschen schneidet sie schräg nach vorne ein.

Auf dem reducirten Hinterhauptslappen selbst verdient eine triradiate Furche hervorgehoben zu werden. Eben dieselbe Furche pflegt auch am Menschenhirn bald als zusammenhängende Furche, bald getrennt, in ihren Elementen vorhanden zu sein. Stets ist die Vereinigungsstelle der drei Strahlen näher an die Mantelkante gerückt als beim Orang.

Das Gehirn eines Grobschmiedes bietet eine geradezu colossale Hyperplasie jener Windungen dar, welche gegenwärtig als die motorischen Rindengebiete der Extremitäten gelten; nämlich der beiden Centralwindungen und der Wurzelstücke der beiden oberen Stirnwindungen. Rohe Windungen in dieser Gegend mögen freilich öfter vorkommen, aber so auffällig, wie bei diesem Exemplare gewiss sclten. Ausserdem ist es der Erwähnung werth, dass unter fünf Schmiedegehirnen drei diese auffallende Breite des motorischen Rindengebietes zeigten.

Féré (8) legt besonderen Nachdruck auf eine genaue Unterscheidung der Inselwindungen. In der Regel sind es drei radiär angeordnete, von denen die beiden hinteren sich oft theilen. Die vordere ist in der Regel kurz und entspricht der Lage nach den zwei vorderen Dritteln der dritten Stirnwindung, die mittlere der Wurzel der dritten Stirnwindung; die hintere Windung der Insel, die längste, entspricht dem untern Ende des Gyrus postrolandicus ( pli parietale ascendante Féré). Auf diese Art besitzt die Reil'sche Insel auch drei Furchen. Nur diese eben beschriebenen Furchen und Windungen rechnet F. zu der Insel. Alle anderen Theile bilden die Umhüllung derselben. Drei Holzschnitte dienen zur Illustration dieser Mittheilung, die sich auch noch auf die Lage der centralen grossen Ganglien (Streifen- und See

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