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levator ani auct. als oberer Theil des M. sphincter externus zu unterscheiden. Dieser Theil ist ein Schliess- und kein Hebemuskel. Nach innen von diesem Theil liegt ein eigentlicher Hebemuskel: M. levator ani proprius. Er besteht aus einer vorderen, die Scheide seitlich umfassenden Portion und aus einer hinteren Steissbeinportion. Beide Portionen gehen zum After, den sie bei ihrer Contraction heben. Dieser Muskel ist beim Weibe stärker entwickelt als beim Manne. Die Musculi transversi perinei sind, ebenso wie beim Manne, zwischen der inneren Beckenwand und dem Septum perineale gelagert. Sie sind ebenso durch Fascienblätter von einander geschieden und von unten nach oben (bei aufrechter Stellung) als superficialis, medius und profundus zu unterscheiden. Der M. transversus vaginae ist wohl als Theil des M. transversus perinei profundus anzusehen, nur dass er nicht zum Septum perineale, sondern zur vorderen Wand der Scheide geht. Alle queren Muskeln spannen die Aponeurosen und erzeugen fixe Punkte, die bei der Thätigkeit der Schliessmuskeln unbedingt nöthig sind. Ueber die Beckenfascien sei angeführt: Die Aponeurosis s. Fascia anoperinealis propria ist eine Fortsetzung der Fascia glutea. Im hinteren analen Theile kleidet sie das Cavum ischio-rectale aus, im vorderen perinealen Theile theilt sie sich hinter dem Rande des M. transversus perinei medius in eine Lamina superficialis, die nach vorn in die Fascia clitoridis übergeht, und in eine Lamina profunda, die am Lig. arcuatum pubis endigt. Die Beckenfascie ist zwischen den Beckenwänden und der Harnblase, Scheide und dem Mastdarm ausgespannt, von ihr gehen jederseits nach unten zwei seitliche sagittale Fortsätze (Processus descendens fasciae pelvis externus et internus) und ein mittlerer frontaler Fortsatz (Processus descendens medius fasciae pelvis). Zwischen der seitlichen Beckenwand und dem Processus descendens externus ist der M. obturatorius internus gelagert. Zwischen dem Processus descendens externus und internus liegt der M. levator ani auctor. Der vordere Theil des Processus internus, der Processus descendens medius, die Lamina profunda fasciae perinei profundae, die Fascia pelvis und der untere Theil der Innenfläche der Synchondrosis pubis bilden eine Capsula urethrovaginalis. Der untere Theil dieser Kapsel kann als Diaphragma urogenitale (Henle) angesehen werden.

Ranke (29) lenkt die Aufmerksamkeit auf ein Saugpolster in der Wange. Es ist beim Neugebornen vorhanden und bei dem Erwachsenen, und verschwindet durch keine Atrophie. Es grenzt sich von dem Panniculus adiposus der Umgebung ab. Eine bindegewebige Kapsel umgiebt dasselbe und ein dicker, breiter Faserzug verbindet es mit dem Buccinator, welchem es in der Periode der Entwickelung noch nicht so enge anliegt wie in späterer Zeit. Eine theils von dem M. subcutaneus colli, theils von dem Risorius abstammende Muskellage begrenzt das Polster von aussen, theilweise auch von oben und unten. Die Blutversorgung ist eine reichliche und betheiligen sich an derselben verschiedene Arterien, nämlich die Art.

maxillaris externa, transversa faciei und maxillaris interna. Das fragliche Fettpolster ist ein selbständiges, anatomisches Gebilde, das zur Unterstützung der Function der Backe beim Saugen dient.

Overdieck's Arbeit (27) enthält manche werthvolle Details. Das Epithel der Harnblase, im Ganzen mit wenig Schichten versehen, hat das schon bekannte vielgestaltete Ansehen, das aber doch eine unverkennbare Regelmässigkeit in den einzelnen Schichten zeigt. Je nach der Ausdehnung oder dem Collaps hat es sehr verschiedenes Ansehen und die Grössenunterschiede der Zellen sind sehr beträchtlich. Es lassen sich folgende Veränderungen constatiren: wenn alle Falten der Schleimhaut verstrichen, nimmt die Dicke des Epithels ab. Die oberste Epithellage von platten Zellen erleidet die bedeutendste Formveränderung; sie werden in der Fläche vergrössert. Bezüglich der Drüsen der Harnblase wird bemerkt, dass von fünf untersuchten menschlichen Blasen nur in einer nicht gerade sehr zahlreiche, runde oder ovale Crypten mit Cylinderepithel gefunden wurden, von denen einige im Querschnitt die Form eines griechischen Omega (w) hatten. Das Epithel der weiblichen Urethra wurde an zwei Harnröhren durchweg als Pflasterepithel befunden. Drei besassen jedoch Cylinder epithel. Diese widersprechenden Befunde erklären sich beim Weibe aus individuellen Verschiedenheiten. In der Harnröhre wurden Lacunen gefunden. Es handelt sich um lange vielfach verzweigte Gänge, die in der Muskelschichte parallel zur Urethra verlaufen. Die grösseren Lumina werden stets durch Vereinigung der kleineren gebildet. Etwa sechs an der Zahl, in der Nähe des Orificium externum mündeten entweder auf dem Rande oder innerhalb der Urethra. Am blinden Ende fand sich einschichtig cylindrisches Epithel, es ging dann in geschichtet cylindrisches über und wurde in unmittelbarer Nähe der Mündung pflasterförmig, wie das Epithel der Urethra. Von 31 Spirituspräparaten der anatomischen Sammlung zu Göttingen hatten 22 äussere Lacunen. In einem Falle mündeten drei Larunen jederseits in eine Tasche, die so gross war, dass sie einen Catheter irre führen könnte. Solche Taschen mit Lacunenöffnungen wurden auch einseitig gesehen. Sie lassen keine Regelmässigkeit in Bezug auf Zahl, Symmetrie oder Mündungsstelle erkennen und dürfen wohl kaum als Drüsen angesprochen werden. In Bezug auf das Epithel der männlichen Harnröhre schliesst sich O. der Ansicht der deutschen Autoren an, die das Epithel wie das der Trachea als einschichtig cylindrisch, in der Tiefe mit Ersatzzellen versehen, beschreiben. In der männlichen Urethra sind zwei Arten von Drüsen zu unterscheiden: einfache traubenförmige Drüsen, deren Drüsenblasen 0,1 mm mittleren Durchmesser haben, von einem 0,03 mm hohen Cylinderepithelium ausgekleidet sind und einzelne Maschengruppen des cavernösen Gewebes ausfüllen und eigentlich acinöse Drüsen, die auf die Pars cavernosa beschränkt sind und entweder frei in die Urethra oder in die Lacunae Morgagni einmünden.

Schiefferdecker (32) resumirt seine Untersuchungen, welche, was die Magendrüsen betrifft, die Secretions-Metamorphosen" der Zelle betonen. Es giebt einen Zustand der Drüsen, bei dem z. B. die Belegzellen völlig fehlen können. Die Pylorusdrüsen sind nach ihm von den Fundusdrüsen durchaus verschieden. Die Aehnlichkeit zwischen dem Epithel ist nur eine oberflächliche. Dagegen sind die Pylorusdrüsen identisch mit den Brunner'schen Drüsen des Duodenums, wenigstens bei Mensch, Schwein, Hund

und Katze. Sch. fasst demgemäss beide Formen zusammen als „Drüsen der Pyloruszone.“

Sée (34) beweist durch Messungen, dass das Kaliber der Trachea im normalen Zustand ebenso gross ist wie dasjenige der beiden Bronchien. Die respiratorischen Wege stellen also einen Cylinder dar, und keinen Kegel. Dieses Resultat steht im Gegensatze zu der geläufigen Annahme von der Kegelbeschaffenheit des Kalibers der respiratorischen Wege, aber in vollkommener Uebereinstimmung mit dem Verhalten des arteriellen Systems. Denn auch dieses bildet, in seiner Gesammtheit betrachtet, einen Cylinder und keinen Kegel.

C. V. (42) tritt mit Entschiedenheit dafür ein, jeden Musculus crico-thyreoideus in zwei Portionen zu trennen, wie dies schon oft geschehen ist. Er unterscheidet also eine vordere Portion, welche von dem unteren Rand der Cartilago thyreoidea kommt, um sich an der Cartilago cricoidea, medianwärts an ihrem unteren Rand zu befestigen. Die laterale Portion kommt vorzugsweise vom kleinen Horn des Schildknorpels und dem zunächst liegenden Winkel, um sich an die Insertion der vorerwähnten Portion zu begeben. Die Ursprünge an der Cartilago thyreoidea sind etwas complicirter, denn sie finden nicht nur aussen statt sondern auch innen. Doch das ist nebensächlich. Wichtiger ist die Voraussetzung, dass durch die Pharynxmuskulatur der Larynx in seiner Totalität fixirt ist, dagegen der Ringknorpel nicht. Nur durch ein elastisches Band mit der Trachea beweglich verbunden, ist er der einzige Abschnitt, der excursionsfähig sein kann. Der Muskel zieht ihn hinauf und zwar geht die vordere Hälfte des Ringes in die Höhe, die hintere herab, also gleicht die Bewegung derjenigen einer Wage. Der Processus vocalis wird unter solchen Umständen nach rückwärts gezogen, die Chorda vocalis also gespannt. Quod erat demonstrandum.

VII. Sinnesorgane. Sehorgan.

1) Bunge, Paul, Ueber Gesichtsfeld und Faserverlauf im optischen Leitungsapparat. gr. 4. M. 8 Taf. Halle. 2) Dogiel, A, Zur Frage über den Bau der Retina bei Triton cristatus. Arch. f. microscop. Anat. Bd. XXIV. Taf. XXII. S. 451-467.3) Fuchs, E. (Lüttich), Beiträge zur normalen Anatomie des Augapfels. Arch. f. Opthalmologie. Bd. 30. Abth. 4. S. 1. Hierzu Tafel 1-5.4) Geberg, Alex, Ueber die Nerven der Iris und des Ciliarkörpers bei Vögeln. (Aus dem histolog. Laborat. von Prof. C. Arnstein in Kasan.) Internat. Monatsschrift f. Anatomie u. Histologie. Bd. I. Heft 1. S. 1-46. Taf. I-II. 5) Gunn, R. M., On the eye of ornithorhynchus paradoxus. Journal of anatomy and physiology. Vol. XVIII. p. 400 bis 405. Pl. XIX. - 6) Sacchi, Giuseppe, Nuovo indagini relativi alla territori della nevroglia nella retina di vertebrati. Lo sperimentale. Giugno. (Diese Arbeit betrifft vorzugsweise die Stützsubstanz der Retina.) 7) Sardemann, Emil, Zur Anatomie der Thränendrüse. Zool. Anz. Jahrg. VII. No. 179. S. 569–572. -8) Schiefferdecker, P., Beiträge zur Kenntniss des Stützgewebes der Retina. Nachr. von der Kgl. Gesellsch. der Wissensch. u. d. Georg-Augusts-Universität zu Göttingen. No. 7. S. 294-302.9) Staurenghi, Jahresbericht der gesammten Medicin. 1884. Bd. I.

Ces. e Dom. Stefanini, Dei rapporti delle fibre nervose nel Chiasma ottico dell' uomo e dei Vertebrati. Communic. prevent. Boll Scientif. di Maggi, Zoja e de Giovanni, Anno VI. Sett. Dicbre. No. 3 e 4. p. 123. - 10) Virchow, Hans, Ueber den Bau der Zonula und des Petit'schen Canales. Verhandl. der physiologischen Gesellschaft zu Berlin. No. 1, 2, 3, 4, 5. S. 6-8.

SC.

11) Derselbe, Ueber Zellen des Glaskörpers. Archiv f. microscopische Anatomie. Bd. XXIV. Heft 2. S. 99-112. Taf. VII. Fig. 1-5. 12) Derselbe, Augengefässe der Ringelnatter. Sitzungsber. d. Würzburger med phys. Ges. 1883. (S. 3.) 13) Younan, Arthur, Histology of the vitreous humour. Journ. of Anatomy and Physiol. Vol. XIX. Part. I. p. 1-15, Pl. I and II. 14) Carrière, Justus, On the eyes of some invertebrata. Quarterly journal of microscop. New series, No. XCVI. p. 673-681. Pl. XLV. 15) Grenacher, H., Abhandl. zur vergl. Anatomie des Auges. I. Die Retina der Cephalopoden. Sep.-Abdr. aus den Abhdl. der Naturf. - Ges. zu Halle. Bd. XVI. Mit 1 Taf. 4. 16) Hilger, C., Beiträge zur Kenntniss des Gastropodenauges. Morphologisches Jahrbuch. Bd. X. Heft III. S. 351-371. Taf. XVI u. XVII. 17) Bütschli, O., Nachschrift zu vorstehender Arbeit. Ebendas. S. 372-375. 18) Lankester, Ray, On procalistes, a young cephalopod with pedunculate eyes, taken by the Challenger" Expedition. Quarterly Journal of microscop. sc. New-Series, No. XCIV. pag. 311 bis 318.

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in der

Dogiel (2) studirt die kolbenförmigen Körper Landolt's, ihr Verhältniss zu den Sehzellen und der Schicht der Nervenansätze. Es handelt sich um die Retina von Urodelen und Fischen, deren innere Körnerschicht als „Ganglion retinae" (W. Müller) bezeichnet wird. Sie enthält zweierlei Kernarten, die einen sind nicht nervöser, die anderen nervöser Natur, haben dann zwei Fortsätze, einen mehr dicken peripheren, der mit dem kolbenförmigen Körper Landolt's endigt, und einen dünnen centralen. Nach diesen Vorbemerkungen reihen wir die Schlussresultate an, zu denen D. gelangt ist: 1) Als Bestandtheile der Schicht des Ganglion retinae bei dem Triton finden wir, ausser den bipolaren, auch multipolare Nervenzellen. 2) Die Nervenzellen, welche Bestandtheile des Ganglion retinae bilden, liegen nicht nur innerhalb der genannten Schicht, sondern auch weiter nach aussen Schicht der Sehzellen (äussere Körnerschicht). 3) Die peripherischen Fortsätze sämmtlicher Nervenzellen des Ganglion retinae theilen sich stets, unabhängig von ihrer Form und Lage. Die Theilungsäste verlaufen in zwei Richtungen; die einen, in Zahl von 2-4, verlaufen horizontal (horizontale oder laterale Fortsätze), einer jedoch (äusserer Fortsatz) begiebt sich nach. aussen, zur Schicht der Sehzellen. 4) Die horizontalen Fortsätze ziehen der Oberfläche der Retina parallel in der Schicht der Nervenansätze und verbinden sich ausschliesslich mit den Sehzellen (Stäbchen und Zapfen). Der äussere Fortsatz dringt in die Schicht der Sehzellen hinein und endet unmittelbar unter der M. limit. externa mit einem Landolt'schen Kolben. 5) Jeder Landolt'sche Kolben sendet stets feine Fäden, die ausserhalb der M. limit. externa liegen; mithin endigen die äusseren Fortsätze der Nervenzellen frei, in Gestalt feiner Fäden. 6) Die Schicht der Nervenwird von den 2

ansätze

Plexus basal Ranvier

horizontalen Ausläufern der Nervenzellen des Ganglion retinae gebildet. 7) In dem Baue der Retina des Tritons und der Knorpelfische lässt sich eine fast vollständige Analogie erkennen.

Fuchs' (3) Abhandlung enthält folgende Abschnitte: I) Insertionen der Augenmuskeln, S. 5. II. a. Lage und Zahl der Wirbelvenen, S. 20. II. b., Microscopische Anatomie der Wirbelvenen, S. 32. II. c., Verhältniss der Wirbelvenen zu den Augenmuskeln, S. 41. - III. Arterien und Venen der Aderhaut, S. 49. I. Die Lage der Insertionslinien der vier geraden Augenmuskeln zu den Meridianen und dem Aequator des Auges bietet manche Unregelmässigkeiten dar. In ungefähr der Hälfte der Fälle waren z. B. die Insertionen des äusseren und inneren geraden Augenmuskels symmetrisch zum horizontalen Meridian, so dass dieser die Insertionslinie in ihrer Mitte traf. Wo dies nicht der Fall war, hatte sich die Insertionslinie des Rectus internus nach unten verschoben (nur in 2 Fällen nach oben) und zwar zuweilen so stark, dass fast 2/3 der Sehnen unterhalb des horizontalen Meridianes lag. Für die Sehne des Rectus externus gilt das Gegentheil. Abweichungen dieser Sehne kämen selten nach unten vor, viel häufiger und in höherem Grade dagegen nach oben. II. a. Sämmtliche Arten der Venenvertheilung lassen sich auf einen Grundtypus zurückführen, dessen Varianten sie darstellen. Vier Venen treten an den Augapfel heran, welche sich zu zwei Paaren, einem oberen und einem unteren gruppiren, die beiden Venen des oberen Paares liegen zu beiden Seiten der oberen Hälfte des vertikalen Meridianes. Sie sind jedoch nicht genau symmetrisch zu demselben gelagert, sondern etwas nach innen verschoben, d. h. die äussere Vene liegt dem Meridiane näher, die innere aber ferner. Die beiden Venen senken sich 7- 8 mm hinter dem Aequator in die Sclera ein, und zwar die äussere etwas weiter nach hinten als die innere. Das untere Paar der Vortexvenen steht in einem analogen Verhältnisse zur unteren Hälfte des vertikalen Meridians.

Nur in der Hälfte der Fälle waren vier vorhanden, in den übrigen wurden 5- -7 Venen vorgefunden. Die Vereinigung der von jeder Aderhauthälfte herkommenden Wirbelvenen zu einem gemeinschaftlichen Stamme kommt beim Menschen nicht in regelmässiger Weise vor. Die Untersuchung über die microscopische Anatomie der Wirbelvenen bezieht sich auf den innerhalb der Sclera verlaufenden Abschnitt. Die Richtung des durchtretenden Kanals ist niemals eine streng diagonale. Die Vene verläuft vielmehr ganz nahe unter der äusseren Oberfläche der Sclera. Nach ihrem Durchtritt besitzt sie eine Art von venösem Sinus, der oft 12-2 mm Breite besitzt. Die Frage, ob irgend einer der Augenmuskeln im Stande wäre, beständig oder bei gewissen Stellungen des Auges auf eine der Wirbelvenen zu drücken, dort wo sie das Auge verlässt, beantwortet F. mit Nein für die Recti, dagegen sind die beiden äusseren Venen einer Compression durch die Obliqui ausgesetzt. Aus dem dritten Abschnitt bemerken wir, dass auch die Arterien ähnlich den Wirbel

venen die Sclera schräg durchsetzen. Die Länge des interscleralen Abschnittes der Arterie schwankt oft zwischen 3 und 7 mm, und beträgt im Mittel 3,8 mm. Jede der beiden langen Ciliararterien ist von einem Ciliarnerven begleitet. Derselbe hat ein stärkeres Kaliber als die Arterie. Keines der beiden Gebilde ist irgendwo mit der Wand des Scleralkanals verwachsen, und es befindet sich zwischen ihnen und dem Scleralkanal in dessen ganzer Länge ein freier Raum Lymphraum.

Geberg (4). Die motorischen Endapparate der quergestreiften Muskelfasern in der Iris und dem Corpus ciliare bei Vögeln werden ausschliesslich von markhaltigen Nervenfasern versehen. Verlauf und Vertheilungsweise der Endzweige dieser Nerven zeigen Folgendes:

Die Endzweige der zu den Muskeln verlaufenden Fasern zeichnen sich durch häufige, meist dichotomische Theilungen aus. Die Theilungsfasern können nach kurzem Verlaufe an einer Muskelfaser enden oder sie verlaufen über grössere Strecken und gehen ihrerseits neue Theilungen ein. Jede einzelne Muskelfaser wird gewöhnlich von einer, wenn auch durch Theilung entstandenen Nervenfaser versehen. Zu den parallel liegenden Muskelfasern der Iris treten die Nerven meist nahezu unter rechtem Winkel heran. Der markhaltige Nerv verliert seine Markscheide meist unmittelbar vor der Vereinigung mit dem Muskel, selten um ein geringes höher. Die Henle'sche Bindegewebsscheide des Nerven geht in das Perimysium internum der Muskelfaser über, während die Schwann'sche Scheide in eine kernhaltige structurlose Membran sich fortsetzt, welche die Oberfläche der Nervenhügel bekleidet. Der Axencylinder erfährt in der Regel an seiner Eintrittsstelle eine meist dichotomische Theilung. Die Nervenendhügel bestehen aus einer granulirten kernhaltigen, in Form einzelner oder multipler Hügel (Buckel) sich erhebenden Masse (Sohle). An den Theilungswinkeln der sich vielfach verästelnden Irismuskeln werden nicht selten Endhügel angetroffen, was auf eine gemeinsame Innervation dieser sich mitunter rechtwinklig theilenden Muskelfasern hinweist. Der Axencylinder sendet zahlreiche Fortsätze aus, welche die granulirte Sohle durchsetzen, um mit der contractilen Substanz der Muskelfaser in unmittelbaren Contact zu treten. Sowohl die Osmiumpräparate als die mit Chlorgold, sowie schliesslich die mit Alcohol und Hoyer'schem Carmin behandelten Objecte haben betreffs der Endigungsweise der Muskelnerven wesentlich übereinstimmende Resultate geliefert. Die Befunde über die Gefässnerven und die gangliösen Gebilde der Iris lassen sich kurz, wie folgt, wiedergeben: Vasomotoren und Muskelnerven verlaufen in der Uvea der Vögel bis gegen die peripherischen Endverzweigungen hin in gemeinsamen Stämmchen. In diesen Faserbündeln finden sich meist bipolare Ganglienzellen zerstreut. Zusammenhängende gangliöse Plexus kommen an der Vogeliris nicht vor. Eine nähere Beziehung der terminalen Fortsätze zu den Zwischenscheiben konnte nicht constatirt werden.

Schiefferdecker (8). Die Stützsubstanz der Retina lässt zwei Hauptsysteme von grösseren Zellen erkennen, eines, welches die Retina der Dicke nach durchzieht die radialen, eines, welche sie der Fläche nach durchzieht, tangentiale Fulcrumzellen. Beide Zellarten liegen mit ihrem protoplasmatischen kerntragenden Theil (soweit sie kernhaltig sind) in der inneren Körnerschichte. Die innere Körnerschichte

enthält nach Sch. folgende verschiedene Gebilde: a) Die nervösen Körner und deren Fasern. b) Die Spongioblasten. c) Die kernhaltigen tangentialen Fulcrumzellen, wenigstens Zellkörper und Kerne. d) Die kernhaltigen tangentialen Fulcrumzellen. e) Den Kern und den protoplasmatischen Theil des Zellkörpers der radialen Fulcrumzellen.

Die grosse Mehrzahl dieser Gebilde gehört der Stützsubstanz an.

In der äusseren granulirten Schicht liegen: a) Die Fasern der nervösen inneren Körner mit ihren Verästelungen, welche sich hier mit den Stäbchen- und Zapfenfasern verbinden. b) Die Ausläufer der tangentialen Fulcrumzellen resp. diese selbst, wo mehrere Lagen vorhanden sind. c) Die äusseren gewöhnlich verästelten Enden der radialen Fulcrumzellen, welche senkrecht oder schräg hindurchtreten. d) Die kleinen Körnchen der granulirten Schichte, welche überall dazwischen liegen, und auch den isolirten Theilen vermittelst der farblosen geronnenen Grundsubstanz gewöhnlich anhaften.

Virchow (11) hat den fixen Zellen und den Wanderzellen des Glaskörpers Aufmerksamkeit geschenkt. Bei Leuciscus erythrophthalmus der Plötze finden sich die ersteren an der Oberfläche als eine Platte mit einem flachen Kern und feinen verästelten Ausläufern, welche von dem Rande der Platte ausgehen. Fische, welche eine gefässführende Leiste am Boden des Auges besitzen, zeigen neben dieser Leiste oft (vielleicht immer) solche fixe Zellen, aber der ganze übrige Glaskörper ist frei davon, bei anderen sind Zellen über die ganze Oberfläche verbreitet. Sie schliessen sich dem Stützgewebe eng an. Wanderzellen, lymphoide Zellen findet man in jedem Präparat, welches von der Glaskörperoberfläche eines Cyprinoiden genommen ist; ihre Vertheilung ist denjenigen Unregelmässigkeiten unterworfen, die man auch sonst kennt: oft sind weite Strecken von ihnen frei, oft finden sie sich zu mehreren beisammen. Ihre Formen, die Beschaffenheit ihres Körpers und ihres Kernes machen sie den beschriebenen Zellen gegenüber genau kenntlich, auch wenn sie in Fortsätze ausgezogen sind. An der Glaskörperoberfläche der Cyprinoiden giebt es auch, wie in der Hornhaut des Frosches und Kaninchens, fixe" Zellen und Wanderzellen. Bekanntlich ist es die Lehre von der Entzündung, welcher wir die ersten ausführlichen und lebhaften Schilderungen von den Zellen der Hornhaut und von den Vorgängen in dieser verdanken. Vieles, was über die Hornhaut gesagt worden ist, könnte beim Glaskörper wiederholt werden.

Gehörorgan.

19) Albrecht, P., Sur la valeur morphologique de la trompe d'Eustache. (Siehe den vollständigen Titel unter 4. Osteologie unter No. 8.) - 20) Chatin, J., Recherches pour servir à l'histoire du noyau dans l'épithélium auditif des Batraciens. Extr. in Ann. Science. Nat. (6) Zool. T. 16. (5 p.) Abstr. in Journ. R. Microsc. Soc. (2) Vol. 4. P. 5. p. 715. 21) Doran, Alban, On the Auditory Ossicles of Rhytina Stelleri.

With 1 woodcut. Journ. Linn. Soc. London. Zool. Vol. 17. No. 102. p. 366-370. 22) Eitelberg, A., Resultate der Wägungen menschlicher Gehörknöchelchen. Monatsschr. f. Ohrenheilkunde. No. 5. 23) Graff, L. v., Zur Naturgesch. des Auerhahnes (Tetrao urogallus 1.). Zeitschr. f. wiss. Zoologie. Bd. XLI. Taf. VII. S. 107-115. 24) Hasse, C., Das Gehörorgan der Wirbelthiere. Von Gustav Retzius. Archiv f. Ohrenheilkunde. XXI. Bd. S. 314-324. (Eine Besprechung von G. Retzius: Gehörorgan der Wirbelthiere.) - 25) Herms, Ernst, Ueber die Bildungsweise der Ganglienzellen im Ursprungsgebiete des Nervus acustico-facialis bei Ammocoetes. Sitz.- Ber. der k. Acad. d. Wissensch. II. CI. II. S. 333-354. Mit 2 Taf. 26) Moos, J., Ueber gefässführende Zotten der Trommelhöhlenschleimhaut. Vortrag. Sep.-Abd. a. d. Zeitschr. f. Ohrenheilkunde. XIV. Taf. I. Fig. 2. 27) Moos, S. u.

H. Steinbrügge, Untersuchungsergebnisse von vier Felsenbeinen zweier Taubstummen. Ebendas. XIII. Bd. Taf. 1. S. 255-262. — 28) Pritchard, Urb., The cochlea of ornithorhynchus platypus compared with that of ordinary mammals and of birds. With 2 pl. Philos. Transact. R. Soc. London. Vol. 172. P. 2. 1881. p. 267-282. 29) Retzius, G., Das Gehörorgan der Wirbelthierc. I. u. II. gr. 4. Stockholm. 30) Steinbrügge, H., Ueber die zelligen Gebilde des menschlichen Corti'schen Organs. Zeitschr. f. Ohrenheilkunde. Bd. XII. 1883-1884. S. 206-207. (Mit 2 Holzschnitten) (Bestätigt die Angaben von der rundlichen Form der äusseren Corti'schen Zellen in der menschlichen Schnecke; an der Stelle der Hörhärchen wurde meist nur ein, die Lamina reticularis durchsetzender stäbchenförmiger Fortsatz beobachtet.) — 31) Dahl, Friedr., Das Gehör- und Geruchsorgan der Spinnen. Arch. f. microscop. Anatomie. Bd. 24. Heft I. Taf. Ia. S. 1-10.

Graff (23) schiebt die überraschende Erscheinung, dass der Auerhahn während des Balzgesanges völlig taub sei, auf die Existenz der Schwellfalte zurück, welche erectil ist. Sie hängt im nicht erigirten Zustande als eine schlottrige Hautfalte oder einer schlaffen Warze gleich und für eine Pincette gut fassbar an der hintern Wand des Gehörganges herab. Im injicirten Zustande ist sie prall aufgebläht, und füllt den grössten Theil der inneren Partie des Gehörganges aus, indem sie sich in grosser Ausdehnung der Vorderwand desselben anschmiegt. Betrachtet man ein injicirtes Ohr von aussen, so erscheint dasselbe völlig verschlossen. Die Taubheit des Auerhahnes während des Balzgesanges hat also nichts mit dem Processus angularis des Unterkiefers zu thun, wie man früher annahm, G. bringt auch hierfür die Belege, sondern ist im Wesentlichen auf die Erection der Schwellfalte zurückzuführen.

Retzius (29), der sich in den letzten Jahren mit dem Gehörorgan der Wirbelthiere beschäftigte, hat schon wiederholt Nachrichten hierüber in die Literatur gelangen lassen, von denen auch in diesen Berichten Mittheilung geschah. (Siehe diese Berichte von 1880-1883.) In dem Jahre 1881 erschien nuñ der erste Band eines gross angelegten und musterhaft ausgestatteten Werkes über das Gehörorgan der Wirbelthiere, mit 38 Tafeln. Es erstreckte sich auf das Gehörorgan der Fische und Amphibien, und zwar wurden aus jeder Abtheilung der Cyclostomen, Ganoiden, Teleostier, der Elasmobranchier. Dipnoër, der Urodelen und Anuren mehrere Arten untersucht. In

diesem Jahre ist nunmehr ein zweiter Band unter demselben Titel erschienen, der nunmehr das Gehörorgan der Reptilien, der Vögel und der Säugethiere enthält. Auch hier sind die wichtigsten Vertreter der Hauptgruppen berücksichtigt worden, so z. B. 4 Formen von Cheloniern, 6 Ophidier, 12 Saurier und Krokodilier. Von Vögeln wurden Natatores, Cursores und Insessores in mehrfacher Zahl untersucht, und die Formen überdies dargestellt sowohl anatomisch als histologisch.

Der Schluss erstreckt sich auf die Säugethiere und den Menschen. Von den ersteren finden wir vertreten die Rodentia durch das Kaninchen, die Pecora durch Bos taurus, die Belluae durch Sus scrofa, die Carnivoren durch Felis domestica. Dieser zweite Band ist noch umfangreicher geworden als der erste, er enthält 46 Bogen in 2o und 39 Tafeln. Beschränken wir uns auf den neuen in diesem Jahre erschienenen Band, so ist es auch hier wieder das Bestreben des Autors gewesen, durch die verschiedenen Klassen der Wirbelthiere Gestalt und Bau des membranösen Gehörorgans, vor Allem aber die Nervenendstellen darzulegen, im Ganzen bei 34 verschiedenen Typen.

Bei dem Kaninchen, der Katze und dem Menschen wurde ganz besonders auch das Cortische Organ berücksichtigt. In diesem Gebiet ist es Retzius gelungen, viele streitige Fragen mit guten Gründen zu entscheiden und an die Stelle von unrichtigen Angaben das sicher festgestellte einzufügen. Die Ergebnisse gerade dieser seiner Anstrengungen sind in zahlreichen Abbildungen niedergelegt, was wir mit um so grösserer Freude begrüssen, als die bis jetzt vom Gehörorgan vorliegenden doch Manches zu wünschen liessen. Dabei vernehmen wir mit Befriedigung, dass die Abbildungen sämmtlich von Retzius' eigener Hand ausgeführt sind, denn damit wächst das Vertrauen in die Darstellung der verwickelten und feinen Verhältnisse. Nur der Autor ist im Stande, diese schwierigen Details zu beherrschen. Auch die Reproduction ist, Dank den künstlerischen Kräften vortrefflich ausgefallen, und so ist denn das ganze Werk eine Zierde der Literatur. Für die deutschen.Gelehrten ist es in hohem Grade schmeichelhaft, dass R. sich der deutschen Sprache bedient hat, und wir wollen ihm gern die Versicherung geben, dass die Durchsichtigkeit in der Anordnung des Stoffes und Sicherheit des Ausdruckes in der Beschreibung der allerschwierigsten. Details vollkommen befriedigt.

Auf Seite 358 hat der Autor, nachdem er uns mit den vielen Formen vertraut gemacht hat, die Hauptresultate unter dem Titel „allgemeine Bemerkungen" zusammengefasst, aus denen Ref. folgende Bemerkungen herausgreift. Bei den Reptilien bestehen innerhalb der vier Ordnungen recht grosse Verschiedenheiten hauptsächlich in der Schnecke. Die Chelonier und Ophidier zeigen eine niedrigere Beschaffenheit der Schnecke. Sie schliessen sich am meisten an die Urodelen an und zwar vor allem die ersteren. Die Schnecke stellt eine taschenförmige Ausstülpung des Sacculus dar. Eine Membrana basilaris existirt zwar mit einer kleinen länglich ovalen Papilla acustica basilaris, aber

nach allem ist anzunehmen, dass sich die Chelonier früher vom phylogenetischen Stammbaum abgezweigt haben, später erst die Ophidier. Bezüglich der Saurier stellt R. die Frage, ob es wohl berechtigt sei, die bunte Sammlung verschiedener Typen in eine einzige Ordnung zusammenzufassen. Bei der merkwürdigen Hatteria steht die Ausbildung der Schnecke und vor Allem der Pars basilaris offenbar den entsprechenden Gebilden der Saurier nach! Sie ist kein Verbindungsglied der höchsten Saurier und der Krokodilier, sondern stellt auch in Betreff des Gehörorgans einen eigenthümlichen Typus dar, dessen Phylogenese unklar ist. Was die Krokodilier betrifft, so wird die Angabe früherer Beobachter bestätigt, dass sowohl die Schnecke der Vögel als auch diejenige der Säugethiere in ihrem Grundtypus angelegt wird. Das membranöse Gehörorgan der Vögel stellt einen besonderen, vom Stammbaum nach der Seite hin abgehenden Zweig dar. Die Vermittlung der Vorfahren der Vögel mit den eigentlichen Säugethieren findet hinsichtlich des Gehörorgans in frappanter Weise durch die Monotremen statt. Für alle Säugethiere ist die spiralig aufgewundene Gestalt der Schnecke characteristisch, ferner die Lage des relativ kleinen Sacculus und die Verbindung desselben einerseits mit der Schnecke durch den Canalis reuniens, andererseits mit dem Utriculus durch den relativ langen, engen Canalis utriculo saccularis. Für alle diese Säugethiere ist ferner auch das Verschwinden der Papilla ac. lagenae und der Macula ac. neglecta mit ihren resp. Nervenzweigen characteristisch. Wenn man nun auch zugiebt, dass das membr. Gehörorgan des Kaninchens in seinen relativen Proportionen etwas niedriger wie dasjenige der übrigen Säugethiere zu stehen scheint, so lässt sich doch, was diese betrifft. aus der allgemeinen Gestalt und den Dimensionen kaum auf eine niedrigere Stellung des Gehörorgans des Ochsen, des Schweines und der Katze im Verhältniss zu demjenigen des Menschen schliessen. Eine höhere morphol. Entwickelung des Organes, wenn vorhanden, wäre deshalb eher im feineren Bau zu suchen.

Was den feineren Bau des membranösen Gehörorgans betrifft, so hat R. in den Maculae und Cristae acusticae aller Wirbelthiere sowie in den Papillae der Schnecke, der Fische, Amphibien, Reptilien und Vögel stets nur zwei Arten von Zellen gefunden, von welchen er die eine Art, die stützenden oder indifferenten Zellen, mit dem Namen Fadenzellen, die andere mit Haarzellen bezeichnet. Bei allen Wirbelthieren, von den Cyclostomen bis auf den Menschen, sind diese beiden Zellenarten in fast ganz derselben Gestalt und Anordnung vorhanden. Was nun die eigentliche Nervenendigung anbetrifft, so hat R. aufs Neue für die Vögel und den Frosch urgirt, dass die vor dem Eintritt ins Epithel marklos gewordenen Nervenfasern, ohne sich zu theilen und ohne Anastomosen einzugehen, den intraepithelialen Plexus bilden, in welchem je eine Faser ungetheilt an dem unteren Ende einer der haartragenden Zellen endigt. Es gelang ihm, dies in ganz überzeugender Weise und in Hunderten von Fällen bei den höheren Wirbelthierklassen nachzuwei

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