Gambar halaman
PDF
ePub

Gruber (7) hat über das Verhalten des M. ulnaris externus Untersuchungen angestellt und den wahren M. ulnaris digiti V. aufgefunden, sowie dessen Reductionen auf einen supernumerären Fleischbauch oder auf eine Handrückensehne des Ulnaris externus in vielen Varianten beider mit Insertion oder Endigung, so u. A. an der Basis des Metacarpale V., am Corpus in verschiedener Höhe und am Capitulum desselben, und endlich am Rücken des 5. Fingers in verschiedener Tiefe und selbst an der Phalanx III., also gradatim mit Herabsteigen zum Metacarpus, auf den Metacarpus und auf den Digitus V. selbst bis zur Phalanx III.

=

Der wahre Musculus ulnaris digiti V. tritt in dem Verhältnisse 1:595 oder 1:449 nach Cadaver-Zahl überhaupt in 0:66 pCt. auf, ist somit eine grosse Rarität. Der Muskel erstreckt sich von einer 11 cm über dem unteren Ende der Ulna befindlichen Stelle bis zur Basis der Phalanx I. des 5 Fingers. Er ist 20-21 cm lang, wovon auf seinen Fleischbauch, der fast bis zum Lig. carpi dorsale herabreicht, ein gleiches Stück kommt, wie auf seine Ansatzsehne. An dem Fleischbauche ist er bis 1 cm breit und 3 mm dick. Seine platt-rundliche Sehne ist 1,5 mm breit und 0,75 mm dick. Der Muskel entspringt fleischig 3 cm hoch von der äusseren Fläche der Ulna, in deren ganzer Breite von dem Ursprunge des E. dig. indicis proprius, mit dem er ganz oben zusammenhängt, bis zum Angulus externus, wovon er 2 cm hoch abgeht. Der Muskel steigt, vom Ulnaris externus grösstentheils bedeckt, auf der Ulna herab, tritt mit seiner Sehne in die Vag. VI. des Lig. carpi dorsale für den Ulnaris externus, verlässt 2,5 cm über dessen Insertion an das Metacarpale V. diese Vagina und kommt in seine eigene Vagina. Seine lange Ansatzsehne strahlt über der Capsula metacarpo-phalangea des 5. Fingers fächerförmig in Fasern aus, die an der Ulnarhälfte der Basis der Phalanx I. des 5. Fingers sich ansetzen. Ueber die verschiedene Häufigkeit des Vorkommens der einzelnen Varianten oder Gruppen derselben ist Folgendes zu berichten: Der Procentsatz der Häufigkeit des Vorkommens der „Handrückensehne" in allen ihren Varianten beträgt im Medium nach Cadaverzahl 51 pCt., nach Armezahl 44 pCt. Die Handrückensehne kommt somit überhaupt in der Hälfte der Cadaver beiderseitig oder einseitig vor. Der Procentsatz der Variante mit Insertion an die Basis des Metacarpale V. variirt nach der Cadaverzahl von 17-40 pCt. Unter den Säugethieren setzt sich beim Ornithorhynchus der M. ulnaris externus an die erste Phalange des 5. Fingers. Bei Echidna hystrix erstreckt sich der ganze M. ulnaris externus constant auf den 5. Finger und zwar bis zur Nagelphalange. Beim Menschen tritt selten ein wahrer M. peroneus digiti V. auf. Bei den Säugethieren hingegen kommt derselbe bei vielen Genera gewisser Ordnungen constant vor. Der ausnahmsweise beim Menschen vorkommende M. ulnaris digiti V. ist insofern, als er mit dem Ulnaris externus verschmolzen auftritt, homolog dem constant vorkommenden und als wahrer Extensor digiti V. auftretenden Ulnaris externus bei Echidna. Die in der Hälfte der Fälle auftretende Handrückensehne hat in dieser beim Chimpanse ausnahmsweise existirenden Sehne ihre homologe Sehne. ganz ausnahmsweise beim Menschen auftretende wahre Ulnaris digiti V. hat im Peroneus digiti V. und in dem bei vielen Säugethieren constant vorkommenden Peroneus digiti V. seinen homologen Muskel.

=

=

Der

Thürler (18). Aus den Schlusssätzen der unter H. v. Meyer entstandenen Dissertation nehmen wir folgende heraus: das fibröse Gewebe ist eine Va

rietät des Bindegewebes, mit paralleler Anordnung der fibrillären Elemente durch die mechanische Einwirkung von Zug und Spannung. Die Sehnen und Aponeurosen zeigen stets dieselbe Richtung ihrer Faserung wie die Muskeln, zu welchen sie gehören. Es kommt vielfach vor, dass aponeurotische Sehnenausbreitungen sich mit Fascien vermengen und somit direct an der Bildung von Fascien Theil nehmen. Anordnungen dieser Art finden ihre Erklärung in den Beziehungen zu der Aufsaugung der Zersetzungslymphe, und zwar a) dadurch, dass sich eine Gesetzmässigkeit in dem Verhältniss der Muskelsubstanz und des zugehörigen fibrösen Gewebes erkennen lässt. Ein jeder Querschnitt des Muskels besitzt eine entsprechend angeordnete Menge von fibrösem Gewebe; b) dadurch, dass Muskeln, welchen eine grössere Arbeit zukommt, auch mit grösseren relativen Mengen von fibrösem Gewebe als constituirenden Elementen ausgestattet sind.

[Poulsen, Kr., Om Fascierne og de interfasciale Rum på Halsen. Diss. Köbenhavn. M. 2 Tavln.

gen:

I. Einleitung (S. 1-6). Verf. giebt eine historisch-kritische Darstellung der wichtigsten Beschreibungen über die Fascie des Halses mit besonderer Berücksichtigung der folgenden früheren UntersuchunAllen Burns, Godmann, Froriep, Velpeau, Malgaigne, Dittel, Tillaux, Luschka und Henke. Die eignen Untersuchungen des Verf. sind mittelst zweier Methoden angestellt: erstens auf Querschnitten von gefrorenen Leichen, zweitens mittelst Einspritzungen von gefärbten Leimlösungen in die interfascialen Räume.

II. Die Fascien des Halses studirte der Verf. auf den oben genannten gefrorenen Querschnitten, von denen zwei, der eine in der Höhe des untersten Theiles des vierten Halswirbels, der andere in der Höhe des Angulus maxillae inferioris, zugleich bildlich dargestellt sind. Der erstgenannte Querschnitt zeigt eine Lamina superficialis fasciae colli und eine Lamina profunda fasciae colli, welche letztere die Prävertebralmuskel deckt, sammt 5 interfascialen Räumen, 1) vom M. sternocleidomastoideus erfüllt, 2) ein Venenraum, 3) ein Arterienraum, 4) ein Raum zwischen den Prävertebralmuskeln und den Mm. constrictores pharyngis, und 5) ein Raum zwischen Larynx und Lamina superficialis colli. Mit diesen Verhältnissen als Ausgangspunkt giebt Verf. jetzt eine eingehende Beschreibung der Halsfascie; in dieser berücksichtigt er überdies verschiedene frühere Darstellungen, besonders auch Gegenbaurs Darstellung des Omohyoideus von einem comparativ-anatomischen Ausgangspunkte. Für alle Einzelheiten müssen wir übrigens auf die Abhandlung selbst verweisen.

III. Die interfascialen Räume. Die Untersuchungen des Verf. über diese Verhältnisse sind gestützt auf 100 Injectionen an 64 Leichen, er beschreibt besonders Folgendes: 1) Spatium suprasternale, 2) Trigonum cervicale inferius, 3) den retrovisceralen Raum, 4) den prävisceralen Raum, 5) die Gefässspalte, 6) Regio submaxillaris, 7) Regio retromaxillaris s. parotidea, 8) Regio sternocleidomastoidea und 9) Regio lateralis colli.

IV. Versuche. Hier giebt der Verf. eine detaillirte Beschreibung der Resultate seiner 100 Injectionen, indem die Lage und Begrenzungen jedes der bei diesen gebildeten Leimtumoren ins Einzelne dargestellt werden: A. Injection in das Spatium suprasternale: 9 Versuche. B. Injection in das Trigonum cervicale inf.: 19 Versuche. C. Injection in den retrovisceralen Raum: 7 Versuche. D. Injection in den prävisceralen Raum:

8 Versuche. E. Injection in die Gefässspalte: 17 Versuche. F. Injection in die Regio submaxillaris: 10 Versuche. G. Injection in die Regio parotidea: 10 Versuche. H. Injection in die Regio sternocleidomastoidea: 8 Versuche. I. Injection in die Regio lateralis colli oberhalb des M. omohyoideus: 12 Versuche. Ditlevsen.]

V. Angiologie.

[ocr errors]

[ocr errors]

1) Bégoune, Anna, Ueber Gefässversorgung der Kröpfe mit besonderer Berücksichtigung der Struma cystica. Diss. Mit 2 Taf. Leipzig. 2) Durozicz, P., Sphincters des embouchures des veines caves et cardiaques. Occlusion hermétique pendant la présystole. Compt. rend. Tom. 99. No. 8. p. 362-363. 3) Gibson, J. L., On the invisible blood corpuscle" of norris. Journal of anatomy and physiology. Vol. XVIII. p. 393-399. 4) Gompertz, C., Ueber Herz und Blutkreislauf bei nackten Amphibien. Archiv für Anatomie und Physiologie (Phys. Abth.). S. 242. Mit Tafel IV. S. 243-249. 5) Gruber, Wenzel, Anatomische Notizen. (Fortsetzung.) No. VIII: Ueber die den Collateralkreislauf vermittelnden, aus erweiterten arteriellen Anastomosen in der Ellbogenregion entstandenen starken Communicationsbogen in einem Falle von Obliteration des Ellenbogenstückes der A. brachialis an einer arteriell injicirten Extremität. Virch. Arch. Bd. 98. S. 425-430. 6) Hasse, Ueber den Einfluss der Bewegungen des menschl. Zwerchfells. Congrès périodique international des sc. méd. Août. p. 5 und 6. 7) Hensman, A., On the relations of the dorsal artery of the foot to the cuneiform bones. J. Anat. and Physiol. London 1883/84. XVIII. p. 60. 8) Hiller, Rob., Ueber die Elasticität der Aorta. Diss. Halle. 8. 9) Langer, C, Ueber den Ursprung der inneren Jugularvene. Aus dem LXXXIX. Bande der Sitzungsber. der k. Acad. der Wissensch. III. Abth. Mai-Heft. S. 336-345. Mit 1 Taf. 10) Paterson, A. M., Notes on abnormalities, with special reference to the vertebral arteries. Journ. of Anat. and Phys. Vol. XVIII. Plate XV. April. p. 295-302. 11) Pohl-Pincus, Ueber die Muskelfasern des Froschherzens. Archiv f. microscop. Anatomie. Bd. XXIII. S. 500-505. - 12) Ruge, G., Beiträge zur Gefässlehre des Menschen. Mit 24 Figuren in Holzschnitt. Morphologisches Jahrbuch. Bd. IX. S. 329-388. 13) Sabourin, Ch., Faits pour servir à l'histoire des veines sus-hépatiques dans le foie. Racines glissoniennes des veines sus-hépatiques. Le progrès Médical. 12e Année. No. 32. p. 639-641. 14) Schöbl, Jos., Ueber Wundernetzbildungen im Fettgewebe. I. In der Umgebung der Schwanzwirbelsäule einiger Saurier. II. Im Mesenterium des Menschen. Archiv für microscop. Anatomie. Bd. XXIV. Heft 1. Taf. V u. VI. S. 92-97. 15) Thomson, Arthur, Variations of the thoracic duct associated with abnormal arterial distribution. Journal of anatomy and physiol. Vol. XVIII. July. p. 416-425. 16) Derselbe, Notes on two instances of abnormality in the course and distribution of the radial artery. Ibid. April. Vol. XVIII. p. 265-269. 17) Turner, Ch., Case of abnormal development of the coronary arteries of the heart. Ibid. Vol. XIX. Part. I. 18) p. 119. Zuckerkand1, E., Ueber den Circulationsapparat in der Nasenschleimhaut. Mit 5 Tafeln. Wien. 4. (Denkschriften der mathem.-naturw. Classe der kaiserl. Acad. d. Wissensch. XLIX. Bd.)

Durozicz (2) vermuthet im rechten Vorhof drei Klappen, welche während der Zusammenziehung der Vorkammern „présystole" die beiden Vv. cavae und die V. coronaria vollkommen abschliessen. Er nimmt damit eine Vorstellung auf, welche man schon

[ocr errors]

im abgelaufenen Jahrhundert hatte. Für die V. cava superior existiren longitudinale und circuläre Fasern, welche bisweilen noch verstärkt werden durch eine Valvula sigmoidea. Für die V. cava inferior werden die embryonalen Gebilde des foetalen Herzens theilweise verwendet um denselben Effect hervorzurufen, also Valvula Eustachii, seitlich der Limbus Vieussenii, und das Tuberculum Loweri. Für die V. coronaria cordis kommen die Valvula Thebesii und die Valvula Eustachii in Betracht.

Hasse (6) schildert den Einfluss der Thätigkeit des Diaphragma auf die Circulation des Blutes wie folgt: Jede Zusammenziehung des Zwerchfells hat eine Erweiterung der diastolisch erschlafften Herzabtheilungen und der V. cava inferior zur Folge. Das Maass der Zusammenziehung bedingt das Maass der Erweiterung und damit die Menge des zuströmenden Blutes; und die Schwankungen in Grösse und Schnelligkeit der Zusammenziehungen der Zwerchfellfasern sind als wesentliche Factoren bei den Schwankungen des Druckes und der Geschwindigkeit des Blutes im Venensystem in Rechnung zu ziehen. Jede Zusammenziehung des Zwerchfells befördert den Blutumlauf in der Leber, einmal durch Aspiration des Venenblutes in die Cava und ferner durch Ansaugung des Pfortaderblutes in die Leber, durch Bildung eines luftleeren Raumes unter derselben, vor allem im Bereiche des Gefässeintritts. Die Erschlaffung des Zwerchfells, die Exspiration hindert das freie Einfliessen des Pfortaderblutes und es erscheint fraglich, ob der Abfluss des Lebervenenblutes dadurch gefördert wird. Jede Zusammenziehung des Zwerchfells presst das Blut der Milz in die Venen derselben und erschwert die arterielle Zufuhr, jede Erschlaffung des Zwerchfells befördert dagegen die arterielle Zufuhr, beschwert dagegen den Abfluss. Jede Zusammenziehung des Zwerchfells bedingt einen Druck rings auf die Magenwände und fördert die Entleerung nach dem Pylorus hin. Ebenso bewirkt dieselbe wesentlich die Entleerung der Gallenblase. Die Verkleinerung des Magens, die Verkleinerung und damit die Entleerung der Gallenblase, sowie das Zuströmen des Pfortaderblutes zur Leber ist, wenn auch wesentlich von der Zusammenziehung des Zwerchfells, so doch auch von dem in entgegengesetzter Richtung nach aufwärts hinten wirkenden Drucke der elastischen Bauchwand und der Därme abhängig.

Langer (9). Die Existenz eines Bulbus venae jugularis internus (cerebralis) ist durchaus nicht constant. Beim Neugeborenen fehlt er immer. Er ist von Haus aus keine Ampulla des Venenrohres, noch weniger eine trichterförmige Erweiterung, vielmehr nur eine mehr oder weniger scharfe Abbiegung desselben, welche, wenn sie vorhanden. nicht dem eigentlichen Stamm der Jugularvene angehört, sondern ein dem Sinus zugehöriges Gebilde ist. Es entsteht durch eine Ausbiegung des Blutstromes in einen Recessus jugularis des Schläfenbeins, wird auch wohl als „Ampulle" bezeichnet.

Aus der Arbeit Ruge's (12) sollen vorzugsweise

die aus den Untersuchungen abgeleiteten Anschauungen hier Platz finden; bezüglich der Erörterungen bestimmter Varietätengruppen in dem Bereich der A. brachialis verweisen wir auf das Original, denn die Art und Weise, wie der Verf. die Thatsachen unter bestimmte Gesichtspunkte ordnet, bedürfte zahlreicher Holzschnitte, welche in dem Text zerstreut sind und ohne die eine Besprechung kaum verständlich werden dürfte. Bei dem Forschen nach dem Wesen der Varietäten im arteriellen Gefässsystem hat man mit dem Variiren sowohl der Organismen als auch der Organe und Organsysteme zu rechnen, das aus der Anpassungsfähigkeit an die unmittelbare und weitere Umgebung, an die Aussenwelt hervorgeht. Die Organe sind dabei in verschiedener Weise der Variabilität ausgesetzt, weil die einen von den anderen sich direct abhängig zeigén. Die Muskulatur ist es wiederum, welche die Herrschaft führend viele Wandlungen und bleibende Zustände von Skelet, Nerven und Gefässen überwacht. Die Gefässe und Nerven verhalten sich wie die Trabanten der genannten Gebilde und verrathen als solche zugleich ihre verschiedene Natur. Die grösseren Gefässstämme lösen sich bekanntlich durch fortgesetzte Theilung in ein reichlich verzweigtes Netzwerk auf, das in capillärer Form alle Organe umspinnt und durchsetzt. Beim Muskel, auch bei anderen Organen, empfängt dieses Capillarnetz von vielen Seiten her. grössere Bezugsquellen in typischer Anordnung. Auf dem Zusammenhang der grösseren Bahnen mit den feineren beruht das Princip der Entwickelung von stärkeren Verbindungsästen, von Anastomosen. Diese Anastomosen und Collateralstämme entfalten sich unter günstigen Bedingungen zu mächtigen Gebilden und können als solche mit anderen Gefässen in Concurrenz treten und unter Umständen dasselbe verdrängen. Wo ganze Muskelgruppen gemeinsame Gefässe beziehen, ist der Ausschlag der Variation an letzteren, als Correlationsveränderung jener, grösser. Deswegen ist es gewiss kein Spiel des Zufalls, dass in der Gegend des Ellbogengelenkes und weit mehr noch an den Theilen der Hand, also an Stellen, wo die Mannigfaltigkeit der Bewegungen vorzüglich sich äussert, die Gefässvarietäten an Reichthum gewinnen. Die Functionsverhältnisse der Theile erklären uns die Erscheinung, dass die Gefässvarietäten der oberen viel zahlreicher als die der unteren Extremität sich gestalten; es liegt in der einseitigen Verwendung des einen, in der vielseitigen des anderen Körpertheiles. Auf derselben Basis beruht die Häufigkeit der Variationen innerhalb einer Gliedmasse, im distalen gegenüber dem proximalen Gefässdistricte; fernerhin die verhältnissmässig grosse Häufigkeit an den Extremitäten gegenüber den Theilen des Rumpfes, welcher, man möchte sagen, im Vergleiche zu den Extremitäten eine starre Form angenommen hat. Dabei sind die proximalen Abschnitte einer Gliedmasse mit ihren Gefässen weit mehr stationär als die direct mit der Aussenwelt in Berührung stehenden Endabschnitte. Auch in den Abweichungen verrathen sich typische Formen. Die Genese der

Gefässvarietäten ist aus der harmonischen, das Ganze durchwebenden Abhängigkeit der Theile des Organismus abzulesen.

Bezüglich der embryonalen Gefässvertheilung lässt sich nachweisen, dass die Gefässe der oberen Extremität, wahrscheinlich aller Körpertheile, schon sehr frühzeitig in gröbere und feinere Bahnen sich differenzirt zeigen. Zu keiner Zeit herrscht ein chaotisches Gewirre im Gefässsystem, welches erst eine dem Zufall ausgesetzte Kraft zu ordnen hat; sondern viele, auch späterhin als Hauptgefässe verbleibende Bahnen treten schon frühzeitig auf.

Der umfangreiche Stoff ist, der Uebersicht wegen, in folgende Abschnitte getheilt: Abschnitt I: Processus supracondyloideus; Varietäten des Musculus pronator teres; Verlagerung des N. medianus und der A. brachialis.

[ocr errors][ocr errors][ocr errors][ocr errors][merged small][ocr errors][ocr errors]

II: Ueberführung des N. medianus und der A. brachialis aus der abnormen Lage hinter dem Proc. supracond. in die normale.

III: Rückbildung der A. brachialis bei dem Vorhandensein eines Proc. supracondyloideus.

IV: Rückbildung der A. brachialis und des Proc. supracondyloideus.

V: Inselbildung im Gebiete der A. brachialis.

VI: Der aus der A. brachialis zum Vorderarme gelangende collaterale Gefässstamm.

VII: Entwickelung des über der normalen Schlinge des N. medianus gelagerten Collateralgefässes.

VIII: Verhalten des bei distalwärts gerückter Medianusschlinge ausgebildeten Collateralgefässes.

IX: Doppelte Medianusschlinge. Das Collateralgefäss geht durch die Spalte der Medianusschlinge.

X: Hoher Ursprung oder hohe Theilung der A. brachialis? Bedeutung

--

doppelseitiger Arterienvarietäten.

Entwickelungsgeschichtliches über die

Gefässe der oberen Extremität.

[Odenius, M. V., Skottsår genom Hjärtat. Ett bidrag till kännedomen om det lefvande Hjärtats läge. Nord. medic. arkiv. XVI. No. 20. II.

Ein Fall von Selbstmord mittelst Schusswunde durch das Herz wird vom Verf. zur Erläuterung der Frage über die Lage des lebenden Herzens verwerthet:

Der Sectionsbefund zeigte, dass das Projectil, eine Revolverkugel von 9 mm, die Brustwand im 4. Intercostalraume dicht oberhalb der 3. Rippe durchbohrt hatte, demnächst war es durch den Vorderrand des linken oberen Lungenlappens passirt, hatte den Herzbeutel und die vordere Wand der linken Herzkammer an zwei Stellen perforirt, um schliesslich in den Körper des 8. Brustwirbels einzudringen, woselbst es wiedergefunden wurde. Die Eingangsstelle auf der vorderen Herzkammerwand lag 43 mm oberhalb der Spitze des Herzens und 27 mm links vom Sulcus longitudinalis. Der Schusscanal ging durch die vordere Kammerwand aufwärts, nach hinten und links, öffnete sich in die Höhle der Kammer vor dem rechten Theile der Basis des vorderen M. papillaris, zwischen diesem und der Kammerwand; hier war der genannte Muskel theilweise von seiner Wandinsertion abgelöst und seine vordere,

unt

gegen die Wand gerichtete Fläche zugleich theilweise zerrissen; die hintere Fläche desselben Muskels war nur unbedeutend lädirt, die Chordae tendineae und die hinteren Papillar muskeln fanden sich ganz unbeschädigt. Der Theil des Schusscanals, durch welchen das Projectil weiter ging, fand sich ganz nahe der Basis und weit mehr nach links; die Ausgangsöffnung selbst fand sich auf der Vorderfläche der linken Kammer 8-9 mm unter der Kreisfurche und ca. 1,5 cm vor dem höchsten Gewölbe des Margo obtusus. Auf der Innenwand der Kammer fing der Schusscanal hier an mit einer Oeffnung, deren Mitte ca. 1 cm links und oberhalb der Spitze des hinteren Papillarmuskels lag, während der obere Rand die Höhe des freien Randes des unbeschädigten hinteren Zipfels der Mitralvalvula erreichte.

Soweit der engere Sectionsbefund: aus den begleitenden in der Abhandlung näher gewürdigten Umständen schliesst der Verf. Folgendes: Der Schuss hat ein normal fungirendes Herz getroffen; das Projectil hat seinen Weg ohne Deviation zurückgelegt, so dass demgemäss sämmtliche oben erwähnten Perforationsstellen im gegebenen Momente in der geraden Linie zwischen der Hautwunde und dem Körper des 8. Brustwirbels gelegen waren.

Die Frage, in welcher Respirationsphase der Brustkorb sich im Momente des Schusses befand, beantwortet der Verf. dahin, dass er eine active Exspirationsstellung einnahm.

Die nächste Frage, in welcher Contractionsphase das Herz sich gleichzeitig befand, beantwortet der Verf. dahin, dass es im Momente der Systole war, und er hält es für wahrscheinlich, dass der Schuss das Herz eben im Beginne der Contraction getroffen hat.

Wenn man annimmt, dass das Herz bei seiner Contraction theils eine Torsion der Spitze, theils eine ganze Rotation um seine Längsaxe erleidet (Haller, Kürschner). so zeigt unser Fall, dass unter der oben gegebenen Voraussetzung der Schuss das Herz in der Systole getroffen hat, die Vorderfläche 'der linken Kammer hauptsächlich seitlich und nach hinten gerichtet war, während nur ein ganz geringer Theil der genannten Vorderwand nach vorn gerichtet war. Es ist auch wahrscheinlich, dass die systolische Rotation nach rechts, welche allgemein angenommen wird, beim Menschen keine beträchtliche Excursionsweite haben kann. Ditlevsen.]

VI. Splanchnologie.

1) Alezais, H., De la bourse séreuse de Fleischman ou bourse sublinguale. Journ. de l'anatomie No. 5. p. 441-454. 2) Bertè, F. e A. Cuzzi, Contributo alla anatomia dell' ovaio della donna Gravida. Rivista Clinica di Bologna. No. 7. p. 577— 591. Fig. 2. 3) Bickel, G., Ueber die Ausdehnung und den Zusammenhang des lymphatischen Gewebes in der Rachengegend. Virchow's Archiv Bd. 97. S. 340. 4) Broesike, G., Anatomische Mittheilungen. I. Ein Fall von congenitaler S-förmiger Verwachsung beider Nieren. Taf. IX. Fig. 2. p. 338-342. II. Ueber einen Fall von medialem Ventriculus laryngis tertius. S. 342-345. III. Ueber einen Fall von Divertikel der Seitenwand des Pharynx in Communication mit der Tuba Eustachii. S. 345-353. Virch. Archiv Bd. 98.

5) Chiari, H., Zur Kenntniss der accessorischen Nebennieren des Menschen. Zeitschrift f. Heilkunde. Bd. V. Taf. 19. Fig. 1, 2, 3. S. 449-458. - 6) Craig, William, Rectum opening into the membranous part of the male urethra. Journ. of Anatomy and Physiol. Vol. XVIII. April. Plate XVII. p. 341 bis 343. 7) Dobson, E., On the presence of Peyer's patches (Glandulae agminatae) in the caecum and colon of certain mammals. Ibid. July. p. 388-392. 8) Flesch, M., Ueber die Fascien des Beckenausganges. Corresp.-Blatt für schweiz. Aerzte. Jahrg. XIV.

9) Gegenbaur, C., Ueber die Unterzunge des Menschen und der Säugethiere. Morphol. Jahrb. Bd. IX. Taf. XXI u. XXII. S. 428-456. 10) Derselbe, Zur näheren Kenntniss des Mammarorgans von Echidna. Ebend. Bd. IX. S. 604. - 11) Gibbes, Heneage, On some points in the minute structure of the Pancreas. With figg. Quart. Journ. of Microsc. Sc. N. S. Vol. 24. Apr. p. 183-185. — 12) Derselbe, Histological Notes. I. Ciliated Epithelium in the Kidney. Ibid. p. 191. - 13) Derselbe, On some structures found in the Connective Tissue between the renal artery and vein in the human subject. Ibid. New series. No. XCIV. p. 186-190. Pl. XVI. Figgs. 4 and 5. (Ebenda eine Bemerkung über quergestreifte Muskelfasern an den Follikeln der Tasthaare.) 14) Gocke, E., Ueber die Gewichtsverhältnisse normaler menschlicher Organe. Diss. München 1883. 8. 15) Kirk, Rob., Malformation of incisor teeth. Journal of Anat. and Phys. Vol. XVIII. p. 339. 16) Körner, O., Weitere Beiträge zur vergleichenden Anatomie und Physiologie des Kehlkopfs. Mit 1 Taf. gr. 4. Frankfurt a./M. 17) Kölliker, Zur Anatomie der Clitoris. Aus d. Sitzungsberichten der Würzburger phys.-med. Gesellsch. — 18) Kunze, Zur vergleichenden microscopischen Anatomie der Organe der Maulhöhle, des Schlundkopfes und des Schlundes der Haussäugethiere. Deutsche Zeitschr. f. Thiermedicin und vergl. Pathologie. Bd. XI. Taf. I und II. 19) Derselbe, Beitrag zum histologischen Bau der grösseren Speicheldrüsen bei den Haussäugethieren. (Aus d. phys. Laborat. d. königl. Thierarzneischule zu Dresden.) Ebendas. Bd. XXVI. S. 375–380. – 20) Laimer, E., Einiges zur Anatomie des Mastdarmes. (Aus dem anat. Inst. in Graz.) Wiener medic. Jahrb. S. 49-59. 'Mit Taf. V. - 21 Lesshaft, P., Ueber die Muskeln und Fascien der Dammgegend beim Weibe. Morphol. Jahrb. Bd. IX. S. 475-533. Mit Taf. XXIV und 3 Holzsch, 22) List, J., Ueb. Becherzellen im Blasenepithel d. Frosches. Mit 2 Taf. Lex.-8. Wien.

23) Ludwig Ferdinand, Prinz v. Bayern, Zur Anatomie der Zunge. Mit 51 dopp. und 2 einf. Taf. in Farbendr. gr. 4. München. 24) Marshall, M., On certain abnormal conditions of the reproductive organs in the frog. Journ. of Anatomy and Physiol. XVIII. Part. II. p. 121–137. - 25) Miura, J. M., Beiträge zur Histologie der Leber. Virchow's Archiv. Bd. 97. Taf. VI. S. 142-148. (Hält die im Leberparenchym beschriebenen Nerven plexus für elastische Fasern, u. stimmt darin mit Asp überein. Wahrscheinlich sind auch die ähnlichen Netze in der Niere und Nebenniere des Hundes ähnlich zu deuten.) - 26) Derselbe, Beiträge zur Kenntniss der Gallencapillaren. Berlin. 8. Diss. Mit 1 Taf. (Spricht sich für die Existenz einer ganz bestimmten und selbständigen Wand der Gallencapillaren aus und findet das nämliche Verhalten bei dem Kaninchen, dem Menschen und dem Salamander u. s. w. Auch ist der Gallencapillarzweig zwischen den Zellen mit Sicherheit constatirt worden.) 27) Oberdieck, Gustav, Ueber Epithel und Drüsen der Harnblase und weibl. und männl. Urethra. Gekrönte Preisschrift. Göttingen. Mit 4 Taf. S. 43. 4. — 28) Pellacani, Paolo, Der Bau des menschlichen Samenstranges. (Aus dem anat. Institut zu Strassburg, Elsass.) Archiv f. microscop. Anatomie. Bd. XXIII. Taf. XV u. XVI. S. 305-335. 29) Ranke, H., Ein Saugpolster in der menschl. Backe. Virchow's Archiv. Bd. XCVIII. Taf. XVIII und XIX. S. 527-547. Richmond, Stephenson, Abnormal ureters. Journ. of Anatomy and Physiology. Vol. XIX. Part. I. p. 120. 31) Rüdinger, N., Zur Anatomie der Prostata, d. Uterus masculinus u. d. Ductus ejaculatorii beim Menschen. Mit 3 Taf. in Farbendruck. Lex.-8. München. (Titel im Bericht des Vorjahres unvollständig, deshalb wiederholt.) 32) Schiefferdecker, P., Beiträge zur Kenntniss der Drüsen des Magens und Duodenums. Sep.-Abdr. a. d. Nachr. d. k. Gesellsch. d. Wissensch. zu

30)

[ocr errors]

[ocr errors]

tonsille. Die Entwicklungsgeschichte ergiebt die Bestätigung des adenoiden Ringes um den Isthmus faucium.

Chiari (5) bringt Funde von accessorischen Nebennieren zwischen den Nieren und Geschlechtsdrüsen. Seine Fälle thun dar, dass nicht bloss bei Neugeborener und Kindern, sondern auch bei Erwachsenen accessorische Nebennieren vorkommen können, und dass auch beim erwachsenen männlichen Geschlechte zwischen der Niere und der Geschlechtsdrüse accessorische Nebennieren eingelagert sein können.

Gegenbaur (9). An der Unterfläche der Zunge erscheint bei Neugeborenen und Kindern sehr deutlich, bei Erwachsenen in verschiedenem Grade in Rückbildung begriffen, eine bemerkenswerthe Eigen

Göttingen. No. 7. S. 303-306. 33) Paneth, Jo-
sef, Bemerkung zu dem Aufsatze des Herrn Schieffer-
decker Zur Kenntniss des Baues der Schleimdrüsen."
Arch. f. microscop. Anatomie. Bd. XXIV. Heft 1. S. 98.
- 34) Sée, Marc, Sur le calibre relatif de la trachée
et des bronches. Note lue à l'Acad. de méd. le 23. avril
1878. Gaz. hebd. de méd. et de chirurgie. No. 18. p.
294-295. 35) Smith, F., Congenital malformation
of the trachea of a horse. Journ. of Anatomy and Phy-
siology. Vol. XIX. Part. I. p. 24-26. 36) Stöhr,
Ph., Ueber Schleimdrüsen. Stzgsber. d. Würzb. phys.-
med. Gesellsch. No. 6. S. 93-96. Schluss in No. 7.
S. 97-104. (Tritt für die Auffassung ein, dass die
Zelle bei der Secretion erhalten bleibe. Diejenigen Ge-
bilde, welche als Ersatzzellen aufgefasst wurden, deutet
er als unthätige Drüsenelemente, welche von den sich
blähenden Schleim producirenden Zellen zusammenge-
drückt werden.) 37) Derselbe, Ueber Mandeln u.
Balgdrüsen. Virchow's Archiv. Bd. 97. S. 211. Mit
Taf. IX. u. X.
thümlichkeit.
38) Tafani, A., L'organo del Corti
nelle scimmie. Bollet. delle mal. dell' orecchio. Juli.
ff. 39) Theile, F. W., Gewichtsbestimmungen zur
Entwickelung des Muskelsystems und des Skeletes beim
Menschen. Durch eine biopraphische Notiz eingeleitet
von W. His. Halle. 4. Auch in Nova acta der Ksl.
Leop. - Carol. Deutschen Akademie der Naturforscher.
Bd. XLVI. No. 3. 40) Trinkler, Nikolai, Ueber
den Bau der Magenschleimhaut. (Gekrönte Preisschrift
der Universität Charkow.) Archiv f. microscop. Anato-
mie. Bd. XXIV. Heft 2. S. 174-210. Taf. X und XI.
(Referat in dem Bericht des Vorjahres) — 41) Vau-
thier, U., Recherches anatomiques sur les corps libres
de la tunique vaginale. Revue Méd. de la Suisse Ro-
mande. IVme Année. No. 7. p. 369-402. 42)
V., C., Fonctions du muscle crico-thyroïdien ou muscle
antérieur. La presse médicale Belge. No. 11. p. 81
bis 83. 43) Wunderlich, L., Beiträge zur verglei-
chenden Anatomie und Entwicklungsgeschichte des un-
teren Kehlkopfes der Vögel. 10 Bog. Text und 4 lithogr.
Tafeln. Nova Acta Acad. Leop.-Carol. Vol. 48. 10
Bogen Text und 4 lithgr. Tafeln. 44) Cholod-
kovsky, Sur les vaisseaux de Malpighi chez les Lé-
pidoptères. Acad. d. Sciences de Paris. Compt. rend.
hebd. des séanc. I. Semestre. Tome 98. No. 10.
Paris. 4. p. 631-633. 45) Cleland, Notes on
the viscera of the porpoise (Phocaena communis) and
white beaked dolphin (Delphinus albirostris). Journ.
of Anat. and Phys. Vol. XVIII. p. 327-334. 46)
Grobben, C., Morpholog. Studien über den Harn- u.
Geschlechtsapparat der Cephalopoden. Mit 3 Taf. und
3 Holzschn. 8. Wien.

[ocr errors]
[ocr errors]

-

Bickel (3) erkennt ausser der Tonsilla faucium nur noch die Existenzberechtigung einer besonders benamsten Tonsilla pharyngea an. Die sog. Tonsilla tubaria und die Balgdrüsen der Zungenbasis Tonsilla lingualis sind lediglich flächenhaft ausgebreitete Gebilde. Sie sind als Uebergangsformen zu einfacher Ansammlung adenoider Substanz aufzufassen. Die Tonsillen und die Lymphdrüsen sind die höchste Entwicklungsform des lymphatischen Gewebes. Im Bereich der Rachengegend sind drei verschiedene Grade der diffusen Infiltration des lymphatischen Gewebes zu unterscheiden. Die Rachentonsille ist im foetalen Zustande und auch noch im ersten Lebensjahre nur eine einfache Einstülpung der Schleimhaut. Auf der Zungenbasis zeigen sich im foetalen Leben starke Falten der Schleimhaut, zuweilen einer kräftig entwickelten Pharynxtonsille ähnlich. Später tritt Reduction ein. Ebenso verhält es sich mit der Tuben

Die Schleimhaut bildet jederseits in

einiger Entfernung von der Uebergangsstelle vom Mundhöhlenboden in einer nach vorne mit der anderseitigen convergirenden Linie eine Falte, die sich. streckenweise in ziemlicher Breite von der Zunge abhebt und einen fein ausgezackten Rand besitzt, Plica fimbriata. Die von diesen beiden Falten lateral eingeschlossene Fläche wird von einer abgerundeten medianen Falte durchsetzt, welche jedoch nicht bis zur Spitze reicht. Eine etwas breitere, von der Schleimhaut gebildete freie, fein ausgezackte Lamelle findet. sich meist unmittelbar an der Umschlagestelle (Plica sublingualis). Diese Reliefverhältnisse bieten eine auffallende Aehnlichkeit mit den bei manchen Säugethieren, z. B. Prosimiern, manchen Affen u. a. vorkommenden Gebilden, durch welche der Apparat der Unterzunge repräsentirt wird. Man wird nicht fehlen, speciell in der Plica fimbriata ein Rudiment dieser Unterzunge zu sehen.

Gibbes (11) findet in der Bindesubstanz zwischen der Arteria und Vena renalis bei dem Menschen lymphoide Organe mit sinuösen Bluträumen, ähnlich der Milz.

Derselbe (12) findet wie Klein flimmerndes Epithelium in den gewundenen Canälen nahe den Malpighi'schen Körperchen. Es ist von ihm gesehen worden bei den weissen und braunen Ratten, dem Meerschweinchen, dem Hund, beim neugebornen Kind und zwar immer, sobald die Präparate frisch genug waren. Auch bei dem Erwachsenen lassen sie sich nachweisen, wenn auch schwierig. Der Nachweis gelingt nach Erhärtung der frischen Präparate in Alcohol und an sehr feinen Schnitten. Die Cilien sind nämlich sehr fein und kurz. J. W. Groves (King's Colleg) und Tuttle (Ohio) sollen nach Angabe des Autors dieselbe Beobachtung gemacht haben.

Die Resultate der Lesshaft'schen Arbeit (21) werden getrennt aufgeführt, nämlich zunächst diejenigen über die Anordnung und Deutung der Muskeln, und dann jene bezüglich der Fascien. Doch auch in der Wiedergabe der von dem Autor selbst übersichtlich zusammengestellten Resultate kann nicht alles hervorgehoben werden. Ueber die Muskeln der Dammgegend beim Weibe gilt folgendes: Am untern Ende des Mastdarms ist die äussere Schicht des M.

« SebelumnyaLanjutkan »