Gambar halaman
PDF
ePub
[ocr errors]

[ocr errors]

ist, wenn sie anders ihre Pflicht, sich jederzeit und ungehindert benutzen zu lassen, erfüllen, u. überdies durch das fortdauernde Ein- u. Auspacken u. Transportiren der Bücher nicht geschädigt werden soll, darüber kann wohl nicht der geringste Zweifel sein. Und in richtiger Erkenntniss dessen war denn auch der Geheimrath Dr. Carus in Dresden bei Uebernahme der Präsidentschaft der Akademie sogleich darauf bedacht und zudem durch gütige Beihilfe des Königs Johann von Sachsen so glücklich gewesen, für die Akademie ein Haus käuflich jenes Haus in der Poliergasse eben zu erwerben u. darin der Bibliothek ein vermeintlich dauerndes Heim zu begründen. Es geschah im J. 1864, dass die Bibliothek vom Schlosse Poppelsdorf bei Bonn, wo sie sich in sehr misslicher Lage befunden haben soll, nach Dresden in das neue Heim übergesiedelt wurde, um nachdem sie unter Carus' und dessen Nachfolgers, des Professors Behn, Präsidentschaft, allerdings seit des letzteren Tode im Frühjahr 1878 in äusserlich verwahrlostem Zustande, dort ruhig gestanden hatte, endlich nach 15 Jahren doch wieder eine neue Wanderung anzutreten und dem Rufe des nach Behn's Tode neuerwählten Präsidenten, der seinen Wohnsitz in Halle hat, dorthin zu folgen. Auf welche Zeitdauer ihr Aufenthalt in Halle sich erstrecken wird, wer kann dies sagen? Denn wenn der Bibliothek auch von Halle aus die schönstklingenden Versprechungen und Verheissungen auf dauerndes Unterkommen das ihr ja auch in Dresden zugedacht war entgegengebracht werden, so kann doch, so lange der obenerwähnte, von der Akademie angenommene Grundsatz in Kraft bleibt, Niemand wissen, was nach des jetzigen Präsidenten Tode dessen Nachfolger über das fernere Schicksal der Bibliothek beschliessen werden. Aber, wie schon gesagt, ohne einen der Bibliothek endlich einmal gewährten dauernden Ruhepunkt ist kein sonderlicher Nutzen von derselben zu erwarten, und doch hätte meiner unmaassgeblichen Ansicht nach die Akademie alle Ursache, darauf Bedacht zu nehmen, ihre Bibliothek so nutzbar als möglich zu machen. Denn, gestehen wir es uns doch offen und ehrlich, worin besteht gegenwärtig in der Hauptsache die nützliche Wirksamkeit der Akademie, wenn nicht in dem Nutzen, welchen sie durch ihre Bibliothek in der möglich ausgiebigsten Weise den wissenschaftlichen Bestrebungen gewährt.

-

Der verstorbene Geheimrath Neigebaur hat einmal im Schoosse der Akademie selbst die Frage aufgeworfen, ,,warum sich dieselbe nicht der Unterstützung des Deutschen Volkes erfreue, so dass sie der Unterstützung keiner Regierung bedürfe". Woran aber, könnte man wohl dagegen fragen, soll sich denn die Theilnahme des Deutschen Volkes für die Akademie erwärmen, um derselben ihre Unterstützung zu Theil werden zu lassen etwa daran, dass die Akademie jährlich so u. so viele neue Mitglieder ernennt u. von Zeit zu Zeit Doctoren

der Philosophie croirt und diese Ernennungen in einem eignen periodischen Blatte,,Leopoldina" bekannt macht, sowie in jedem Jahr einen Quartband der ,,Nova Acta Academiae Caesareae Leopoldino-Carolinae Germanicae naturae curiosorum" veröffentlicht u. gegen mässigen Preis eine Arbeit ausschreibt. Hieran kann sich die Theilnahme des Deutschen Volkes für die Akademie denn doch wohl kaum erwärmen, da deren fruchtbringende Thätigkeit aus den hieraus für die Wissenschaft gewonnenen Früchten dem Deutschen Volke nicht erkennbar wird. Dagegen könnte die Akademie eine erkennbare fruchtbringende Wirksamkeit dadurch zeigen, dass sie durch ungehinderte Benutzung ihrer Bibliothek zu einer für die Wissenschaft nutzenbringenden Ausbeutung der darin enthaltenen Schätze Gelegenheit böte. Und Schätze hätte sie in ihrer Bibliothek wohl darzubieten; denn wennauch diese Bibliothek nicht gerade zu den bedeutenderen Deutschen Büchersammlungen gehört, so hat sie doch insofern einen besonderen Werth, als sie eine reiche Suite von den für die wissenschaftlichen Studien ebenso schätzbaren wie unentbehrlichen periodischen u. Gesellschaftschriften besitzt, wie sie so manche grössere Bibliothek nicht aufzuweisen hat. Leider scheint sich freilich die Akademie selbst des Werthes ihrer Bibliothek u. der Wichtigkeit von deren Benutzbarkeit nicht im genhörigen Maasse bewusst zu sein, so dass man sich nicht wundern darf, wenn man unter anderen die Bibliothek von dem Präsidenten Nees v. Esenbeck (1857) einmal verpfänden sieht, oder ein anderes Mal von dem unter der Präsidentschaft von v. Kieser's (1859) gemachten Vorschlage hört,,,die Akademie möge, wie früher ihre Naturaliensammlung, so auch ihre Bibliothek veräussern, u. sich auf die Herausgabe der Acta u. Ausschreibung von Preisen beschränken."

Die Bibliothek ist im Laufe des Sommers verpackt und nach Halle fortgeschafft worden. Ob ihr dort ein dauernderes Heim als in Dresden zu Theil werden wird, wer kann dies nach ihren seither gen Wechselfällen ahnen, geschweige denn sagen. Sagen kann man nur mit Bedauern, dass solche Wandelungen weder im wahren Interesse der Bibliothek, noch der Akademie selbst sind.

J. Petzholdt.

[897.] Die Bibliotheken der Argentinischen Republik*). Sarmiento erzählt in seiner Schrift,,Les Écoles, base de la prospérité de la République", dass ein Engländer, der im J. 1809 nach Montevideo gekommen sei, dort, trotz eifrigen Suchens, doch

*) S. L'Instruction publique dans l'Amérique du Sud (République Argentine) Enseignement primaire, Enseignement secondaire, Enseignement supérieur Par C. Hippeau. Paris, Didier et Cie. (1879.) gr. 12o.

[ocr errors]

S. 107-20 & 255-68.

nicht mehr als zwei bis drei Gebet- und Erbauungsbücher vorgefunden, dagegen aber in zwölf Oktavbänden eine Liste der von der heiligen Inquisition verbotenen Bücher angetroffen habe. In den anderen Städten des Vice-Königreichs von Buenos-Aires mag damals wohl ein ähnlicher Büchermangel geherrscht haben. Ausser den Büchersammlungen, welche die Jesuiten-Convente von Santa Fé, Corrientes, Mendoza, San Juan, Catamarca, Santiago, Tucumán u. Salta besassen, die aber nur zum Gebrauche der Conventualen bestimmt waren, gab es zu jener Zeit nur eine einzige öffentliche Bibliothek an der Universität zu Cordoba. Heutzutage besitzen alle Hauptstädte der Argentinischen Republik ihre Bibliotheken, deren Grundstock zum Theile jene Büchervorräthe bilden, die man bei Aufhebung der Jesuiten - Convente dort vorgefunden u. eben behufs der Begründung von Bibliotheken zum allgemeinen Besten verwendet hatte. Da die Jesuiten vormals meist die einzigen im Lande gewesen waren, die sich mit den Wissenschaften beschäftigt, u. hauptsächlich historische u. naturwissenschaftliche Studien getrieben hatten, so mögen ihre Büchervorräthe einen ganz brauchbaren Grundstock der neu begründeten Bibliotheken gebildet haben, deren weitere Vermehrung sich die Regierung stets hat angelegen sein lassen.

[ocr errors]

Dank dieser Fürsorge der Regierung sowie den Bemühungen einer Anzahl von für das Gemeinwohl interessirten Männern sind nach und nach an allen Orten des Landes, an den Schulen und höheren Unterrichtsanstalten Bibliotheken entstanden, unter denen die drei Bibliotheken: die Nationalbibliothek u. die öffentliche zu Buenos Aires u. die Bibliothek zu San Fernando an der Spitze, sowie ausser der Universitäts-Bibliothek zu Cordoba (mit 4979 Bden im Jahre 1874) in der Reihenfolge ihrer ebenfalls im J. 1874 gezählten, allerdings noch bescheidenen Bücherbestände zu nennen sind: die Bibliothek der Universität zu Buenos Aires m. 3764 B., des Collegs zu Santiago m. 2830 B., desgl. zu San Juan m. 2608 B., desgl. zu Uruguay m. 2203 B., desgl. zu Tucuman m. 2137 B., desgl. zu Corrientes m. 1733 B., desgl. zu Mendoza m. 1657 B., desgl. zu Jujuy m. 1170 B., desgl. zu Salta m. 1000 B., desgl. zu San Luis m. 888 B., desgl. zu Catamarca m. 779 B., der Normalschule zu Paraná m. 667 B., des Collegs zu Rioja m. 570 B. und desgl. zu Rosario m. 361 B. An Umfang sowohl als an Werth bei weitem hervorragender als diese Bibliotheken ist die 1810 gestiftete öffentliche Bibliothek zu Buenos Aires, welche gegenwärtig über 50,000 Bde besitzt, von denen nahezu die Hälfte im Laufe der J. 1871-77 hinzugekommen ist. Ihr zunächst steht dann die von einer Privatgesellschaft begründete u. 1874 eröffnete Bibliothek zu San Fernando mit einem im J. 1878 auf 6237 Bde bezifferten Bücherbestande. Und an dritter Stelle folgt hierauf noch die auf Grund des Regierungsdekretes

vom 2. Mai 1870 zu Buenos Aires gestiftete Nationalbibliothek. Zwar überragt der Bücherbestand derselben, der sich 1875 auf 2726 Werke in 27,507 Exemplaren oder 36,068 Bden belaufen hat, den der Bibliothek zu San Fernando scheinbar in sehr erheblicher Weise; aber die unter dem Namen einer Nationalbibliothek gestiftete Anstalt, welche zur Sammlung der entweder ganz, oder theilweise auf Kosten der Regierung gedruckten officiellen und anderen Schriften bestimmt ist, besteht aus zwei Abtheilungen, von denen die kleinere die eigentliche Bibliothek bildet, wogegen die andere und grössere die Büchervorräthe enthält, die zur Vertheilung an Behörden oder zum Austausch mit andern Nationen bereit gehalten werden.

Neben allen den genannten Bibliotheken besitzt aber die Republik seit 1856 u. den folgenden Jahren noch eine grosse Anzahl von eigentlichen Volksbibliotheken, deren Anzahl sich 1872 bereits auf 120 belaufen hatte und zwei Jahre darauf um 20 gewachsen war, 1876 aber bis auf 176 gestiegen ist. Diese 176 Bibliotheken vertheilen sich auf das Land in folgender Weise:

[blocks in formation]

Zu diesen 176 Volksbibliotheken sind im Laufe des J. 1876 noch sechs neue hinzugekommen, nämlich 3 zu Buenos Aires u.

je 1 in den Provinzen Salta, Corrientes u. Entre Rios.

Litteratur und Miscellen.

Allgemeines.

[898.] The Library Journal Official Organ of the Library Associations of America and of the United Kingdom. General

Editor: R. R. Bowker. Managing Editor: Melvil Dewey. Vol. IV.
(S. oben Nr. 767.)

[ocr errors]

-

Das Juniheft Nr. 6 enthält: Count Ugo Balzani, on the Regulations
of Italian Public Libraries Ins. B. Bailey, a Continuation to
Poole's Index for use in Library Catalogues
Melvil Dewey,
Arrangement on the Shelves: Second Paper Editorial Notes (the
Boston Conference, Topics of Discussion, a Periodical Poole's Index)
-American Library Association (Third General Meeting, A. L.
A. Catalog) United Kingdom Association (June Monthly Meeting,
Committee on Size-Notation) The Index Society W. E. A.

-

-

C

Axon, Victor Hugo on Books
Worcester Public Library, etc.

-

[ocr errors]
[ocr errors]

S. S. Green, the Elevator in the

Numbering an Author's Books

in Chronological Order A Library Recorder and a New Method
of Numbering Books A Machine Ruler and Cutter for Library
Purpose, by H. Noel Waldegrave Communications (Lloyd P.
Smith, the Sizes of Books) Bibliografy Pseudonyms and

--

Anonyms Notes and Queries. General Notes.

---

-

-

-

Das Doppelheft Nr. 7 & 8 vom Juli u. August enth. Con-
ference of Librarians, Boston, June-July, 1879: J. Winsor, the
President's Address Fr. B. Perkins, Classification in Dictionary
Catalogues C. A. Cutter, Classifications on the Shelves, with
some account of the new scheme prepared for the Boston Athenae-
um W. I. Fletcher, some Points in Indexing F. P. Hatha-
way, Bindings for a Public Library W. B. Clarke, Book Thie-
ving and Mutilation H. A. Hagen, Insect Pests in Libraries
D. F. Lincoln, Ventilation of Libraries. With a plate

-

[ocr errors]

-

[merged small][ocr errors][merged small][merged small]

Poole, the Spread of Contagious Diseases by Circulating Libraries
H. A. Homes, Legislation for Public Libraries J. C. Whit-
ney, Catalogues of Town Libraries J. Schwartz, a,,Combined"
Charging System Editorial Notes -- The Proceedings of the
Conference of Librarians, Boston, With a plate Social Features
Bibliografy United Kingdom Association Publisher's Note.

[merged small][ocr errors]

[899.] Bulletin du Bibliophile et du Bibliothécaire publ. par
Techener. XLVI. Année 1879. (S. oben Nr. 553.)

Das Doppelheft März u. April enth.: S. 57-73 Lettres iné-
dites de Biron, de la Marquise de Caylus, de Chapelain, de Condé,
de la Princesse de Condé, de la Marquise du Chastellet, de De
Quesne, de Ninon, du Duc de Mazarin, de Marie Leczinska, du
Chevalier de Boufflers, de Mlle d'Epernon, de Richelieu, de la Duchesse
de Bourgogne et de la Duchesse de Longueville S. 73-76
Le Temple de Gnide et Charles Nodier S. 76-80 Antoine
Joseph Rosny, par le Baron Ernouf S. 81-88 Variétés bibli-
ographiques: L'Index Society S. 89-105 Revue critique de
Publications nouvelles S. 105-33 Du Prix courant des Livres

[merged small][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors]
« SebelumnyaLanjutkan »