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werde, in welcher nicht nur alle Erscheinungen der Russischen Presse verzeichnet werden, sondern auch Mittheilungen über Buchhandel, Typographie etc. enthalten sein sollen. Der Preis des Blattes ist auf 6 Rb. f. St. Petersburg u. 8 Rb. f. auswärts pro Jahr festgestellt. G. v. Gh. [320.] Aus Weimar hat der Vorstand der deutschen Shakespeare Gesellschaft einen öffentlichen Aufruf erlassen, u. die Autoren, Herausgeber u. Verleger von Shakespeare-Schriften, sowie die Shakespeare-Freunde und Besitzer von Shakespeare-Doubletten gebeten, zur Wiederherstellung der durch Brandunglück geschädigten grossen Shakespeare-Bibliothek in Birmingham (s. oben Nr. 204) durch betreff. litterarische Geschenke beizusteuern. Huschke's Hofbuchhandlung in Weimar ist bereit, die Beisteuern in Empfang zu nehmen.

[321.] Russische Revue Monatsschrift für die Kunde Russlands Herausgegeben von Carl Röttger. XIII. Band. (VII. Jahrg. 7— 12. Heft.) St. Petersburg, Schmitzdorff. 1878. gr. 8°. 2 Bll. 576 S. Pr. des Jahrgangs in 2 Bden f. d. Ausland n. 20 Mk. (S. Anz. J. 1878. Nr. 897.)

Inhalt: Statistische Uebersicht der Montanindustrie Russlands in den J. 1868-76. Von C. Skalkowsky, Bergingenieur etc. S. 1-40 Zur Literatur über Russisch-Turkestan. Von Alexander Petzholdt. S. 40-63, 152-85, 251-69 (Schluss von Nr. 897) Uebersicht der russischen historischen Literatur für die J. 187476. Von Prof. W. Ikonnikow: Schluss des J. 1874. S. 63–78; das J. 1875. S. 270-78; das J. 1876. S. 451-60 Die wissenschaftlichen Expeditionen der Kaiserlichen Russischen Geographischen Gesellschaft im J. 1877. S. 78-86 Der Weinban Russlands mit statistischen Nachweisen aus den J. 1870-73. Von J. v. Bock. S. 97-130, 237-51, 320—45 Altslavische Kreuzu. Rebensagen. Von Prof. Alexander Wesselofsky. S. 130— 52 Die geologische Reise von J. W. Muschketow nach dem Alai u. nach Pamir im J. 1877. S. 185-91 Fürst W. W. Golizyn (1643-1714). Eine biographische Skizze. Von A. Brückner. S. 193-223 u. 289-320 Karategin. Ein Beitrag zur Kunde von Central-Asien von G. Arandarenko. S. 223-36 Ein neues Werk über den Krimkrieg. S. 345-61 Charakteristik der Klein-Russen. Von P. Tschubinskij. S. 361— 78 Die Bedeutung der einzelnen Gouvernements Russlands hinsichtlich ihrer landwirthschaftlichen Produktion. Von Friedrich Matthäi. S. 385-435 Die projektirte Anthropologische Ausstellung in Moskau im J. 1879. Von Prof. L. Stieda. S. 436-52 Die grusinischen Volksfeste. S. 460-68 Die russische Gesetzgebung über die Tabaksbesteuerung. S. 468—76 Ueber die Ausführung des Reichs-Budgets vom J. 1877. Nach dem Rechenschafts

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Kurze

berichte des Reichs-Kontrolleurs von Dr. Alfred Schmidt. S. 539

72 Kleine Mittheilungen. S. 86-89, 279-82, 378--81, 476-77, 573-75 Literaturbericht. S. 89-93, 191–92, 282-84, 477--78 Revue Russischer Zeitschriften. S. 9395, 284-86, 381-83, 478-80, 575-76 Russische Bibliographie. S. 95-96, 192, 286-88, 383-84, 480, 576. Der vorstehend verzeichnete reiche Inhalt rechtfertigt es sicher, dass ich die Aufmerksamkeit der Leser auf diese Zeitschrift hinzulenken wiederholt Gelegenheit nahm. Selbst wenn man glauben wollte, wozu allerdings Grund vorhanden ist, dass die Mittheilungen,, wie sie aus der Feder der Mitarbeiter kommen, nicht überall durchaus ungekürzt zum Abdrucke gelangen, so thut dies doch dem Werthe der Zeitschrift keinen wesentlichen Abbruch. J. P.

[322.] Bitte, die Hamburger Kirchenordnung von 1549.

betr.

Sollte sich irgendwo in öffentlichem oder privatem Besitz eine ältere Handschrift von Johannes Bugenhagen Der Erbaren Stadt Hamborg Christlike Ordeninge vom Jahre 1529 in niederdeutscher Sprache finden (vgl. Richter, d. evang. Kirchenordnungen, 1. Bd. S. 127 und Schürer, theolog. Literaturzeitung 1877, Nr. 25, Sp. 669), so möchte der Unterzeichnete bitten, ihm davon Mittheilung zu machen; namentlich Handschriften aus dem 16. Jahrhundert wären sehr erwünscht.

Hamburg, Februar 1879. Carl Bertheau, Pastor zu St. Michaelis. [323.] Als Antwort

auf meine oben Nr. 212 gestellte Anfrage, ob sich Jemand mit der Bearbeitung einer Bibliographie über den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 beschäftige, ist mir,,Baldamus' Literatur des deutschfranzösischen Krieges 1870 u. 1871", welche 1871 erschienen, zugeschickt worden. Ich kenne diese Schrift ganz gut, u. habe dieselbe im Anz. J. 1871. Nr. 2, 68 u. 485 bereits mit angeführt. Ich kann aber in dieser Schrift keine befriedigende Antwort finden; denn abgesehen davon, dass der Herausg. die Schrift unvollendet gelassen, u. das in Aussicht gestellte, dazu gehörige systematisch geordnete Supplementheft nicht geliefert, so hat er namentlich auch nicht bekannt gegeben, ob er sich auch seit 1871 mit der Bibliographie über jenen Krieg u, die seitdem erschienene betreff. Lit teratur ist nicht nur ausserordentlich umfangreich, sondern u. namentlich auch gerade der wichtigste Theil, fortdauernd beschäftigt habe u. noch beschäftige, u. ob er eine Fortsetzung seiner früheren Arbeit zu veröffentlichen beabsichtige. J. Petzholdt.

Dresden, Druck von Joh. Pässler.

NEUER ANZEIGER

für

Bibliographie und Bibliothek wissenschaft.

Herausgegeben von Dr. J. Petzholdt.

April.

Inhalt:

1879.

Drei Codices Palatini in der Universitätsbibliothek zu Halle. Von Dr. Oskar v. Gebhardt, Unterbibliothekar. - Ueber Russische Privatbibliotheken in St. Petersburg, Moskau, Mitau und in der Krim. Nach Mittheilungen des Bibliothekars Theodor Elsholz in St. Petersburg. Supplementum Bibliographiae Danteae ab anno MDCCCLXV. inchoatae. Accessio altera. (Finis.) Litteratur und Miscellen. Allgemeine Bibliographie.

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[324.] Drei Codices Palatini in der Universitätsbibliothek zu Halle.

Von Dr. Oscar von Gebhardt, Unterbibliothekar daselbst.

Eine Untersuchung der Griechischen Handschriften der Hallischen Universitätsbibliothek, welche ich behufs deren Neukatalogisirung im Auftrage meines verehrten Chefs, des Bibliothekars Herrn Dr. Hartwig, zu Anfang dieses Jahres anstellte, führte zu der überraschenden Entdeckung, dass drei davon der altberühmten Heidelberger Palatina entstammen. Dies zu beweisen und über die Umstände kurz zu berichten, unter welchen die werthvollen Manuscripte hierher verschlagen wurden, ist der Zweck der folgenden Zeilen.

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Der Inhalt der in Betracht kommenden Handschriften ist in Kürze dieser: 1. Cod. Yg. 22. Q., bombyc., saec. XIV., enthält: Lykophron's Alexandra (Kassandra) mit dem Commentar des Isaak Tzetzes. Aeschylus' Prometheus (von v. 270 an), Sieben gegen Theben (es fehlt mitten heraus ein Blatt) u. Perser (der Schluss fehlt) mit Scholien. Hesiod's Ἔργα καὶ ἡμέραι mit Scholien (vorher Τῶν ποιητῶν οἱ μέν εἰσι λυρικοί u. s. w.) u. Ασπίς. Euripides' Hekuba (bis v. 274) mit Scholien. Kleomedes' Kuzhiny 9ɛwoía mit mathematischen Figuren (unvollständig). - Vorgebunden sind 8 Blätter mit kleineren Byzantinischen Stücken, deren erstes die Ueberschrift führt: Του Βασιλάκη μονῳδία ἐπὶ τῷ ἀδελφῷ αὐτοῦ ἀναιρεθέντι ἐν τῷ Σικελικῷ πολέμῳ. 2. Cod. Yg. 23. Q, membr., saec. XIV., enthält: Lykophron's Alexandra mit dem Commentar des Isaak Tzetzes. 3. Cod. Yg. 17. F., chart., saec. XVI, enthält: Lykophron's Alexandra mit dem Commentar des Isaak Tzetzes. — Michael Apostolius: Λόγος αντιρρητικὸς πρὸς τῶ δισχυρισαμένω τῶν ἑῴων εἶναι τοὺς ἑσπερίους αμείνους u. S. W. –– Desselben: πρὸς τὸν εὐσεβέστατον καὶ γαληνότατον βασιλέα Ῥωμαίων . . .

130 Drei Codices Palatini in der Universitätsbibliothek zu Halle.

Φριδερίκον [ΠΙ.] λόγος προσφωνηματικός, αἰτήσει Αριστωνύμου τοῦ Βυζαντίου (der Schluss fehlt).

Zur Ermittelung der Herkunft dieser drei Handschriften führte der Sammelband Yg. 20. Q. In dem von Sylburg verfassten und zuerst vollständig*) von Mieg im ersten Bande der Monumenta pietatis et liter. etc. Francof. ad M. 1701. S. 1 ff. veröffentlichten Kataloge der Heidelberger Griechischen Handschriften findet sich nämlich die Beschreibung eines Codex, welche in der überraschendsten Weise auf jene Hallische Handschrift passt. Sie lautet (S. 8) wie folgt: Lycophronis Cassandra cum Isaaci Tzetzae scholiis. 4to vetus. Aeschyli Prometheus, initio mutilus. Aeschyli Septem ad Thebas, folio manca in medio. Aeschyli

Persae.

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Hesiodi opera et dies, cum Tzetzae scholiis. Praemissus initio tractatus de poematum vario genere. Hesiodi Clypeus Herculis. - Euripidis Hecuba cum scholiis. Cleomedis κυκλικὴ θεωρία. De Circulis, cum figuris. Basilacae in fratrem bello Siculo interemptum" etc.

Monodia

Schon hiernach war an der Identität dieses und des Cod. Yg. 22. Q. kaum mehr zu zweifeln. Die gleiche Reihenfolge der so bunt zusammengewürfelten Stücke in beiden (dass die Monodia Basilacae von Sylburg an den Schluss gestellt war, durfte so wenig überraschen wie die Uebergehung der darauf noch folgenden kleineren Stücke) mochte sich etwa noch aus einer gemeinsamen Quelle erklären; aber die Verstümmelung des Prometheus hier wie dort, das verlorne Blatt in den „,Sieben gegen Theben": gegen so deutlich sprechende Thatsachen wollte die Erinnerung an den oft wunderbar spielenden Zufall doch nicht mehr verfangen. Es kam nun darauf an, womöglich auch urkundliche Beweise für die Identität aufzufinden, und dies ist mir so vollständig geglückt, wie ich es kaum zu hoffen gewagt hätte.

Nach alten Bibliothekszeichen hatte ich schon früher auf den Einbanddecken und im Inneren der Handschriften gesucht, aber nichts von Wichtigkeit gefunden. Auf die blossen Nummern hatte ich kaum geachtet. Jetzt gewannen diese eine ungeahnte Bedeutung. Fanden sich an den Hallischen Handschriften Nummern, die mit denen der entsprechenden Handschriften des Sylburg'schen Katalogs übereinstimmten, so bedurfte es keines weiteren Beweises, um die Identität ausser Frage zu stellen. Und solche Nummern fanden sich wirklich. Der Cod. Yg. 22. Q. ist auf dem ersten Blatt mit der Nr. 18 bezeichnet, und eben diese Nr. führt bei Sylburg (Mieg S. 8) die Handschrift, deren Inhalt oben mitgetheilt wurde. Cod. Yg. 23. Q. trägt an derselben Stelle die Nr. 264,

*) In dem Verzeichnisse, welches Possevinus, Apparatus Sacer, Venet. 1606, im Anhang S. 92 ff. giebt, sind alle nichttheologischen und so auch die hier in Betracht kommenden Handschriften übergangen.

Drei Codices Palatini in der Universitätsbibliothek zu Halle. 131

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und als Inhalt des Cod. Pal, 264 wird bei Sylburg (Mieg S. 81) angegeben:,,Lycophronis Cassandra, cum metaphrasi et scholiis Isaaci Tzetzae. 4to." Cod. Yg. 17. F. ist, wie die beiden vorigen von alter Hand, mit Nr. 272 gezeichnet, und die Beschreibung des Cod. Pal. 272 lautet bei Sylburg (Mieg S. 82): ,,Lycophronis Cassandra, cum metaphrasi et Is. Tzetzae scholiis. fol. parv. Michaelis Apostolii responsio ad eos, qui Occidentales Orientalibus praecellere dixerant . . . Apostolii ejusdem ad Fridericum Imp. oratio, Aristonymi Byzantini rogatu scripta, imperfecta."

Es handelte sich jetzt nur noch darum, zu ermitteln, wie diese drei Handschriften dem Schicksale des grössten Theils der Heidelberger Bibliothek entgangen und vor der Einverleibung in die Vaticana bewahrt geblieben sind. Auch diese Frage lässt sich mit völliger Sicherheit beantworten.

Nach Halle kamen die in Rede stehenden Codices aus Wittenberg, und zwar erst im Jahre 1862 auf Betreiben des damaligen Oberbibliothekars Bernhardy, nachdem sie bei der Ueberführung des für Halle bestimmten Theils der alten Wittenberger Universitätsbibliothek i. J. 1823 noch dort verblieben waren. Wann die Wittenberger Universitätsbibliothek in den Besitz der Handschriften gelangte, wird sich vielleicht an Ort und Stelle ermitteln lassen. Hier genüge es, zu constatiren, dass Andr. Sennert, der i. J. 1678 einen Katalog der wichtigsten Bücher dieser Bibliothek herausgab, sie unter dem i. J. 1672 bereits vorhandenen Bestande aufführt, ohne eine Bemerkung über den früheren Besitzer (S. 19 u. 23, vgl. S. 47). Dieser aber ergiebt sich aus einem von Theiner, Schenkung der Heidelberger Bibliothek durch Maximilian I. an Papst Gregor XV. München 1844, veröffentlichten Actenstücke. Als „Nr. 1 et 2" eines im Nachlass des Leo Allatius gefundenen „Apocharum et schedularum ad eas pertinentium super libros è Bibliotheca Archipalatina mutuo acceptos Catalogus" ist nämlich dort (S. 87) folgender Empfangsschein abgedruckt: „M. Erasmus Schmidtius, Professor Graecae linguae Wittebergensis, recepit anno 1620, per Zachariam Schurerum, bibliopolam Wittebergensem fidejussorem suum. - Libros tres Graecos manuscriptos, ubi inter alia etiam annexa Lycophronis Alexandra. Num. 272. 19. 764."

Für 19. 764 ist offenbar zu lesen 18. 264. Denn 764 Griechische Handschriften hat die Heidelberger Bibliothek nie besessen (Sylburg verzeichnet 431), und Cod. Pal. 19 enthält (nach Sylburg) nichts von Lycophron. Es unterliegt also keinem Zweifel, dass i. J. 1623, als die Heidelberger Bibliothek durch Leo Allatius für den Papst in Beschlag genommen wurde, die Codd. 18. 264 und 272 sich noch in Erasmus Schmidt's Händen befanden,

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