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Adam Franciscus Rollar L. I. Wien 1766. J. n. T. G. L. VI. 1780., theils in der schon angeführten Ac1649 curata codd. graec. Mss. Bibliothecarum Mosbis quensium sanctissimae synodi Notitia et Re1806, censione des Collegienrathes von Natthải hie und da einige Notizen findet.

Eine Menge kleiner Auffåge dogmatischen Inhalts ward in Europa bey Gelegenheit der Strei. tigkeiten bekannt, welche die Katholiken und Reformirten in Frankreich über die Lehre der. Griechi. schen Kirche vom Abendmahle führten. Allein, zu geschweigen daß die Aechtheit vieler dieser Bekennt. nißschriften nicht ohne Grund bezweifelt worden. ist; so sind sie zu kurz und gehaltlos, als daß fie in einer Geschichte der theologischen Literatur Erwähnung verdienten. Nur die ausführlichere Abhandlung des Ticolaus Spadarius, zu deren Abfassung eben diese Streitigkeiten Veranlassung gaben, kann einer nåhern Aufmerksamkeit werth scheinen. Spadarius war Secretair des, wegen seiner Verbindung mit Schweden entseßten, Fürsten der Moldau, und ward während seines Aufenthalts zu Stockholm von dem Französischen Gesandten Pompone aufgefordert, ihm nåhere Kenntniß von dem Glauben der Griechischen Kirche zu geben, auf welchen durch die erwähnten Streitigkeiten die Aufmerksamkeit des Publicum gelenkt worden war. Durch diese Aufforderung bewogen schrieb Spadarius: Enchiridion sive stella Orientalis i, e. sensus ecclesiae Orientalis scilicet Graecae de transsubstantiatione corporis Domini aliisque controversiis, welche Abhandlung sowohl zu Stockholm 1667 erschien, als auch dem Recueil contenant divers actes qui font voir la creance des eglises Orientales p. 50-54 einverleibt ward, welches dem dritten Bande des bekannten Werkes :

La perpetuité de la foy de l'eglise catholique J. n. touchant l'eucharistie bengefügt ist. In eben .. T.G. diesem Werke Tom. I. p. 301-302 wird auch 1649 die Entstehungsgeschichte dieses Aufsaßes erzählt. bis Spadarius bemerkt zuvorderst, es seyen zwar seit 1806. der Apostel Zeiten Hårefieen vorhanden gewesen, aber stets habe die Kirche Christi lieblicher als die Rose geblüht und ihren Duft verbreitet, und da die heiligen Väter alle Keßer, wie die Schlangen, zu Boden getreten håtten, so würden nur noch schwa che Reste der alten Håretiker gefunden. Hierauf berührte er, obwohl nur leise, die Trennung der Griechischen von der Lateinischen Kirche, und behauptet, daß die erstere weit glücklicher, als die leßtere, gewesen fen. Denn, fagt er, in der Griechischen Kirche entstanden keine Håresieen bis auf die Zeiten des Cyrillus Lucaris und auch dieser Håretiker ward sehr bald seiner Würde entseßt und aus der Gemeinschaft der Kirche gestoßen; aus dem Schoose der Römischen Kirche aber giengen zahlreiche und verderbliche Keßer hervor, welche ihre Mutterkirche gleichsam mit Füßen traten und ganze Provinzen, selbst die Höfe der Könige, mit ihrem Gifte erfüll ́ten. Es ist, fährt er fort, eine grundlose und unverschämte Behauptung dieser Håretiker, daß die Morgenländische Kirche mit ihnen übereinstimme. Die Griechische Kirche ist weit von dieser Håresie entfernt und lehrt von dem Abendmahle, daß der Leib und das Blut Christi reel und substantiell unter dem Brode und unter dem Weine vorhanden sen, daß das Brod und der Wein durch die Consecration in den leib und in das Blut Christi verwandelt werde, und daß das Sacrament ein Opfer sen, welches Gott mit den Todten und den Lebendigen versöhne. Außerdem, seßt er hinzu, lehrt die Griechische Kirche, im Gegensaße gegen diese Håretiker, die göttliche Einsegung des Episkopates, die Noth

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wendigkeit des Fastens, die Gültigkeit der TradiC. G. tion und die Kraft des Gebetes für die Verstorbe1649 nen, und billiget die Verehrung, welche den Heili bis gen und der Mutter Gottes erwiesen wird. Diese 1806. Schrift ist in Hinsicht auf Materie und Form ein höchst mittelmäßiges Product und kann nicht einmal benußt werden, um sich eine vollständige Ueberficht von dem Glauben der Griechischen Kirche zu verschaffen, weil sie sich nicht über alle Lehren verbreitet und ihr Verfasser durch die Gefälligkeit gegen einen angesehenen Freund bestimmt ward, die Puncte, in denen die Griechische Kirche von der Römischen abweicht, nur leise zu berühren, die Lehren aber herauszuheben, in denen sie sich von dem Reformirten Glauben entfernt. Weit ausführ licher und gründlicher trug Theocletus Polyides den Glauben seiner Kirche vor. Nachdem dieser Mann seit dem Jahre 1734 Abt zu Polyanien in Macedonien gewesen war, kam er im Jahr 1735 oder 1736 nach Deutschland, um Allmosen zu der Loskaufung christlicher Sclaven zu sammeln. Schon fieng man an, ihn für einen Betrüger zu halten, als seine Ehre durch die öffentliche Bekanntmachung eines Briefes, in welchem der Erzbischof von Car. lowig dem Inspector Hellmund zu Wißbaden im Jahr 1736 die Ankunft des Polyides meldete und für das überschickte Allmosen dankte, gerettet ward. (Hellmund Nachricht von einer Griechischen Collectensache 1736 und derselbe Paganismus in ecclesia christiana p. 867. Johann Heinrich Stus, Director des Gymnasium zu Gotha, welcher den Polnides nåher kannte, Observationes selectae de ecclesiae Graecae hodierno statu. 1737.) Dieser Mann nun schrieb während seines Aufenthalts in dem wißbegierigen und bücherliebenden Deutschland unter dem Titel: Sacra tuba fidei 1736. 4. eine ausführliche Darstellung der

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Griechischen Dogmatik, welche ein competenter Richter, der Griechische Geistliche zu Breslau, für F. G. völlig übereinstimmend mit dem Glauben feiner Kir- 1649 che erklärte (Acta Hist. Eccles. Tom. IX. p. bis 179) und sie verdient theils als Quelle der Kennt 1806. niß des Griechischen Kirchenglaubens, theils als das Werk eines gelehrtern Theologen eine nåhere Aufmerksamkeit. Diese Schrift zerfällt in dreŋ Bücher. Das erste stellt die eigentliche Glaubenslehre, die Lehre von Gott, von derSchöpfung, von der Dreyeinigkeit, von dem Sündenfalle, der Erlösung, von der Kirche, von den Canonischen Büchern (in Hinsicht welcher die Griechen mit den Protestanten, nicht mit den Römischkatholischen übereinstimmen) und von dem jüngsten Gerichte dar. Das zweyte Buchh handelt von den sieben Sacramenten, von der Taufe, von der Salbung nach der Taufe, welche für einen von Gott eingefeßten Gebrauch erklärt wird; von dem Abendmahle; von dem Priesterthume und der Priesterweihe; von der Buße, welche in dem Bekenntnisse der Sünden und in guten Werken, namentlich in der Mildthätigkeit gegen die Armen, und gegen die Mönche bestehe; über die Ehe und über die Salbung der Kranken, welcher Theoclet eine heilende Kraft zuschreibt. Das dritte Buch enthält theils einen Abriß der Moral, theils Untersuchungen über einige Gegenstände der Dogmatik, welche mit der Moral in einer nåhern Verbindung stehen. Das erste Capitel dieses Buches stellt den Glauben, die Hoffnung und die Liebe als die Be dingungen der Seligkeit auf. Unser Glaube, fagt Theocler, ist das Nicånische oder Uthanasianische Symbolum, welches, damit es nicht in Vergeffen. heit komme, in den öffentlichen Versammlungen: vor dem Vaterunser recitirt wird. Die Hoffnung, fährt er fort, besteht in dem Vertrauen zu Gott und namentlich in dem Glauben an die Kraft IX. Theil.

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FH des Gebets. Das vorzüglichste Gebet ist das VaC. terunser, mit welchem der Gruß des Engels Ga1649 briel an die Maria verbunden wird. Die chriftliche bis Liebe, sest er hinzu, besteht in der Reihe der guten -1806. Werke oder in der Erfüllung des göttlichen Gefeßes.

Zwölf Tugenden, sind es, nach denen der Mensch streben muß, Glaube, Liebe, Freude, Friede, Nachficht, Gastfrenheit, Mildthätigkeit, Sanftmuth, Måßigkeit, Demuth, Nüchternheit und Geduld. Die Richtschnur seines Verhaltens find die zehn Gebote, mit denen noch verschiedene Aussprüche Christi zu verbinden sind, und die Vorschriften der Kirche, welche die Anbetung Gottes, feines Sohnes und der Heiligen, die Fener des Sonntags, Die Fasten, die Messen und andre gottesdienstliche Handlungen betreffen. Es giebt sieben Todsünden, Geiz, Wollust, Stolz, Haß und Neid, Schwel geren, Zorn und Faulheit. Gegen den heil. Geist fündiget man, wenn man ohne gute Werke und ohne das Verdienst Christi selig zu werden glaubt, wenn `man an der Gnade Gottes zweifelt, wenn man der erkannten Wahrheit widerstrebt, wenn man seinen Nächsten die ihm von Gott verliehenen Güter mißgönnt, wenn man mit Vorfaß und aus Bosheit sündiget, und wenn man sich vornimmt, ohne Buße zu sterben. Das zweyte Capitel dieses Buches be schäftiget sich mit der Lehre von dem freyen Willen und zeigt, daß der Mensch, ob er gleich durch den Fall der Herrschaft der finnlichen Begierden unterworfen worden sey, doch den freyen Willen und das Vermögen zwischen dem Guten und dem Böfen zu wählen, nicht gänzlich verloren habe. Das dritte Capitel handelt von den Heiligen, von der Art ihres Seyns und Lebens, von ihrer Anbetung Gottes und von ihrem Verhältniße zu den Menschen. In dem vierten Capitel endlich ist von dem Zustande des Menschen nach dem Tode, von der Wieder

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