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erkennung des Primates, des Römischen Bischofes J.n. und die Annahme der Dogmen zu verlangen, wel- C. G. che die Lateinische Kirche im Gegensaße gegen die 1649 Griechische behauptet, gestattete ihnen aber die Prie- bis sterche, den Genuß des Kelches und die Beibehal. 1806: tung ihrer väterlichen, nur in wenigen Punkten abgeänderten Liturgie. Doch dadurch konnte nur der Unwissende getäuscht werden; der Unterrichtete sah ein, daß die Union das Wesentliche seiner Religion aufhebe und beharrte aus Noth, nicht aus Ueberzeugung, in der Gemeinschaft der katholischen Kirche. Viele unirte Griechen blieben wenigstens im Herzen dem väterlichen Glauben zugethan, hielten den Patriarchen von Constantinopel, ob sie gleich in keiner Beziehung zu ihm standen, für ihr rechtmåßiges Oberhaupt, und nannten seinen Nahmen in ihren stillen Gebeten. Von den Grundsågen der Regenten, welche gegenwärtig die Italianischen Staaten beherrschen, läßt es sich erwarten, daß dieser Zwang aufhören und auch den disunirten Grie chen aller Orten eben die freye Ausübung ihrer Religion gestattet werden wird, deren sie in der Republik Ragusa, schon ehe dieselbe dem Französischen Kaiserreiche einperleiht ward, seit dem Jahr 1803 unter dem Schuße des Russischen Kaisers genossen. Man würde durch die Bewilligung dieser Freiheit das Beispiel des Kaisers und Großherzogs von Toscana Franz I. nachahmen, welcher schon im Jahr 1757 nicht Bedenken trug, den disunirten Griechen zu Livorno die Wohlthat eines besonderen Gottesdienstes, obwohl unter mannigfaltigen Einschränkungen, zu gewähren, und den Uebergang, so wie von den disunirten Gemeinden zu den unirten, fo von diesen zu jenen, fren zu geben. (Rodotà dell' origine e stato presente del rito Greco in Italia. Rom 1758. 3. B. 4. Le Bret Geschichte der fremden Nationen in Italien in der

1806.

.. Fortsehung der Allgem. Welthistorie Th. XLVI. T. G. B. 3. S. 478-529. Einzelne, hieher gehö1649 rende Notizen finden sich in den Reisen durch beide bis Sicilien, welche in den Jahren 1777. 78. 79 und so von Heinr. Swinburne zurückgelegt worden. Uebersezt und mit Anmerkungen erläutert von J. R. Forster 2. B. Hamburg 1785 und 1787. B. I. S. 435 fl., in J. H. Bartels Briefen über Calabrien und Sicilien Th. II. S. 97 fl. Th. III. S. 493 ff. und bey Staudlin 1. 1. Th. II, S. 473—474.)

Die öftere und vielseitige Berührung, in welcher die Griechischen Christen mit den Römischka. tholischen kamen, war die Folge der Nachbarschaft der Lånder, in denen der katholische Glaube herrscht, der Abhängigkeit, in welcher ein Theil der Griechischen Nation von katholischen Regierungen stand, und des Bekehrungseifers der Römischen Priester. Keine von diesen Ursachen nåherte die Griechischen Christen den Protestanten, und es blieben daher diese beiden Parthenen stets in einer Entfernung, welche die eine die andere mit Gleichgültigkeit betrachten ließ. Selten nur kam ein oder der andere Grieche in Protestantische Länder, um hier entweder eine Zeitlang zu studiren, oder um Almosen zu der LosKaufung gefangener Christen zu sammeln, wie der im Jahr 1734 von dem Patriarchen Paisius ge= sendete Athanasius Dorostamus, welcher in diefer Absicht England, Holland, Schweden und Deutschland durchreisete und dem Prediger Jacob Elfner zu Berlin die Materialien zu seiner neueften Beschreibung der Griechischen Christen in der Türkey mittheilte, wie Elßner in dieser Schrift (S. 1—10) berichtet. Und daß einige Eremiten auf dem Berge Athos, nach einer unvollstän dig en und vielleicht auch nicht genug beglaubigten

Erzählung, von dem bekannten Theologen Baum- Jn. garten zu Halle, junge Männer, welche sie in der G. Gottesgelahrheit unterrichten könnten, verlangten, 1649 oder daß sich der Graf von Zinzendorf im Jahr bis 1737 mit dem Patriarchen von Constantinopel 1806. Neophytus in einen Briefwechsel sezte, welcher keinen weitern Erfolg hatte, als daß der Herrnhu tische Abgesandte ein Empfehlungsschreiben an die Griechischen Geistlichen erhielt, kann nicht als ein Beweis von einer wechselseitigen Annäherung der Griechischen und der Protestantischen Kirche betrachtet werden. (Acta Hist. Eccles. B. XIII. S. 311. Budingische Sammlungen Tom. I. p. 1. Tom. II. p. 693. 705.) Ungeachtet dieser Entfernung der Griechen von den Protestanten, gab es doch eine Parthey unter dem Griechischen Clerus, welche die Lehre derselben und namentlich die Lehre der Reformirten Kirche billigend beurtheilte; denn es ist gewiß, daß auch in dem ge= genwärtigen Zeitalter eine Parthen vorhanden war, welche den Grundsäßen des Cyrillus Lucaris, dem seine Neigung zu der Lehre der Reformirten Kirche das Leben gekostet hatte, zugethan blieb. Allein die Mehrzahl der Griechen tadelte und ver warf die Grundsäße der Protestanten, und es war dies weniger eine Folge der wiederhohlten Verdammung des Cyrillus Lucaris und des Einflusses der Lateiner, als vielmehr der wesentlichen Verschieden. heit zwischen dem Geiste des Protestantismus und dem Geiste der Griechischen Kirche. In allen den -Bekenntnissen, welche die Griechen während des Streites der Katholiken und der Reformirten in Frankreich über die Abendmahlslehre der Orientalischen Kirche ausstellten (und es läßt sich nicht annehmen, daß alle diese Bekenntnisse, wie die Reformirten behaupten, untergeschoben oder von bestochenen Priestern verfaßt worden seyen) erklåren

J. n.

fie ihre Abneigung gegen die Reformirte Lehre, und E. &. der Patriarch von Jerusalem Tectarius flagt in 1649 feiner Antwort auf die Beschimpfungen und bis Verläumdungen des Franzosen Claude, daß 1806, 6. Luthers und Calvins abgeschmackte Lehren das ganz ze Abendland beunruhiget hätten, und bemüht sich · zu zeigen, daß die Griechische Kirche die Lehren dies fer Håretiker niemals gebilligt habe. (Diese Ubhandlung des Nectarius ist in der von Eusebius Renaudot herausgegebenen Schrift; Gennadii Homiliae de sacramento eucharistiae p. 171 sq. abgedruckt.) Indeß, obgleich die Griechen von der Lehre der Protestanten entfernt geblieben sind; so haben sie doch nie, weder gegen die Lutheraner noch gegen die Reformirten einen so bittern Haß, als gegen die Papisten, gehegt, und es ist ungewiß, ob der Patriarch, wenn er an dem orthodoxen Sonntage die Ketzer verflucht, auch der Protefranten namentlich Erwähnung thue, (Lüdeke 1. 1. S. 122.) Wechselseitig aber beurtheilten auch die Protestanten die Griechische Kirche weit günstiger, als die Römischkatholische, und betrachteten die Ver irrungen derselben mehr mit Bedauern und Mitleid, als mit Unwillen und Haß. Niemals hat das Schicksal diese beiden Religionspartheyen einander genähert und es erzeugt sich, so wie die Liebe, so auch der Haß, nur in der nåhern Berührung,

So war das aufsere Verhältniß der Griechischen Kirche beschaffen, von dessen Darstellung fich die Geschichte zu der Betrachtung des innern Verhältnißes derselben wendet, und die Verfasfung des Clerus und die Stellung der Priester gegen die Gemeinden beschreibt. Un der Spiße des Griechischen Clerus stand fortwährend, doch nicht als ein unumschränkter Gebieter oder als ein untrüglicher Richter in den Sachen des Glaubens.

bis

1806.

und des Gewissens, sondern nur als die erste kirch-. n. liche Person und als der vornehmste Bischof, der C. G. Patriarch von Constantinopel, und leitete, von 1649 einer perennirenden Synode unterstüßt, die Angelegenheiten seiner Kirche, Von ihm floß die priesterliche und richterliche Gewalt des Griechischen Clerus aus, er ernannte die Bischöfe, entschied ihre Zwiste und belegte pflichtvergessene und widerspenstige Priester, selbst Bischöfe, mit den kirchlichen Strafen, wie dieß unter andern das Beispiel des Patriarchen Callinicus beweist, welcher im Jahr 1691 den Bischof Ananias, den Vorsteher eines Klosters auf dem Berge Sinai, der dem Patriarchen von Jerusalem den Gehorsam verweigert und durch die Austheilung von Ablaßbriefen (avyxwρυχαρτια ζαμπινα Die Gered)tfame bes patriarden verlegt hatte, aus der Gemeinschaft der Kirche stieß und seines Amtes entsetzte, (Die Acten der Synode, welche den Ananias excommunicirte, befin den sich in der Bibliothek der heiligen Synode zu Moscau, wie de Matthaei in derSchrift; Accurata codicum graecorum Mss, Bibliothecarum mosquensium sanctissimae synodi Notitia et Recensio Tom. I. p. 143-144 berichtet.) In diesem Verhältniße des Patriarchen zu dem Griechischen Clerus des Türkischen Reiches ist während Der gegenwärtigen Periode nichts geändert worden. Aber sein Einfluß auf den Clérus der aufserhalb des Türkischen Reiches lebenden Christen, hat sich immer mehr und mehr vermindert. Seine Verbindung mit der Russischen Kirche, nåherte sich schon während der vorigen Periode ihrer Auflösung, seitdem die Russische Geistlichkeit in dem Patriarchen von Moscau ein eigenes Oberhaupt erhielt. In dem gegenwärtigen Zeitraume hörte zwar, in den ersten Jahren desselben, noch nicht alle Verbindung mit dem ersten Patriarchen der Orientalischen

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