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Weltfitte, und durch ihre ångstliche Mikrologie. n. mit der biegsamen Geschmeidigkeit und dem freien G. Urtheile des Weltmenschen auffallend contrastiren, 1649 ohne Interesse beṛrachten, noch seine theilnehmende bis Aufmerksamkeit einer Gesellschaft versagen, welche 1806. in der Verborgenheit der niedern Stånde durch einen Mann von Kraft und Undachtsgefühl, aber ohne eminentes Talent, ohne wissenschaftliche Bil dung und Weltkenntniß, entstand, welche sich) in den Drangfalen der Verfolgung muthig behauptete und bald edle und geistvolle Männer unter ihre Mitglieder zählte, welche bis in die neue Welt hinüber drang und dort einen Staat gründete, der bis auf diesen Augenblick, obwohl in verånderter Form, glücklich fortdauert, welche sich in ihren Lehren, in ihrer Verfassung und in ihrem Cultus von allen Kirchen unterscheidet und, obgleich die Idee einer unmittelbaren, sich jedem, der darauf harret, mittheilenden Offenbarung, der fie ihren Ursprung verdankt, eine Verirrung der Vernunft ist, doch in dieser Verirrung achtungswürdiger erscheint, als manche philosophische Schule, die das Göttliche aus dem Leben hinwegnahm und das Hohe und Große zu ihrer verächtlichen Gemeinheit herabzog.

Der Ursprung der Quåker muß aus dem Geiste der Zeiten, in welche die Entstehung derselben fällt, erklärt werden. Die Zeiten vor und nach der Hinrichtung Karls I waren für England Zeiten des Kampfes, des Parthengeistes, der Verwirrung und einer allgemeinen Gährung der Gemüther. Vermöge der innigen Verbindung der Englischen Kirche mit der Verfassung des Staates mußten die bürgerlichen Zwiste kirchliche Trennungen verursachen, und die Unzufriedenheit mit der Regierung mußte Unzufriedenheit mit der Kirche

1806.

3. n. bewirken; die unzufriedene Parthen, welche alles C. G. Oeffentliche und von dem Staate Sanctionirte 1649 mit der schårfsten Aufmerksamkeit beachtete, be= bis merkte eine Meenge Mißbräuche an der Bischöflichen Kirche und beurtheilte die Einrichtungen der felben nach den Eingebungen ihres Haßes; die bisherige Verfassung ward umgestürzt und keine neue trat an die Stelle derselben; in dem Freiheitsschwindel fand man die kirchlichen Gefeße eben fo låstig, als den bürgerlichen Zwang, und die un ruhigen Geister strebten, so wie die Verfassungen des Staates, eben so die kirchlichen Formen zu ane dern. Nicht genug, daß sich die Independenten und Presbyterianer immer weiter von den Episko palen entfernten, daß sich die Independenten wieder von den Presbyterianern trennten, nachdem diese Partheyen gegenseitig die Verschiedenheit ihrer Meinungen und Wünsche bemerkt hatten, daß die verborgenen und minder bekannten Secten, wie die Baptisten, fren und kühn an das Licht hervortraten; es zeigte sich eine Meenge von Predigern neuer Lehren, es entstand eine Meenge neuer Secten und Partheyen, welche, ben der Verschiedenheit der Maaßregeln, denen Cromwell in den kirchlichen Angelegenheiten folgte, bald geschüßt bald bedrückt wurden, und entweder in ihrem Entstehen wieder erloschen oder sich längere Zeit hindurch erhielten. In diese Zeiten der Gährung, welche nicht, wie die Französische Revolution, das Cossagen von aller Religion, sondern, bey dem auf das Höhere gerichteten Ernste des Brittischen Nationalcharakters, nur Unzufriedenheit mit dem herrschenden Glauben und mit der bestehenden Verfassung. der Kirche zur Folge hatte, fällt die Entstehung und Gründung des Quåkerthums. (Ilonorii Regii (Georg. Hornii) de statu ecclesiae Britannicae hodierno Lib. Dant. 1647. Ephr. Pagitt

Heresiography or a description of the Here- J. n. tiks and Sectarians, sprang up in these lat- . G. ter times. Lond. 1652. Henke Allg. Geschichte 1649 der christl. Kirche Th. IV. S. 373-377 nach der bis zweyten Auflage.) 1806.

Der Stifter der Quåker war Georg for, im Jahr 1624 in dem Dorfe Drayton oder Dre= ton in der Grafschaft Leicester gebohren. Sein Vater, der das Handwerk eines Webers betrieb, und seine Mutter, deren Vorfahren unter der Kd-. nigin Maria für den Reformirten Glauben gedul det hatten, bekannten sich zu der Presbyterianischen Kirche, in deren Grundsäßen sie ihren Sohn erzogen, welcher, da er zu einem Handwerker be-. siimmt war, bloß den in den Trivialschulen_gewöhnlichen Unterricht empfieng. Schon der Knabe war stiller, ernster, in sich gekehrter, als seine Brüder, und da er zu einem Schuhmacher in Nottingham in die Lehre gegeben ward, welcher, da er zugleich mit Vieh und Wolle handelte, ihm das Geschäft, die Schaafe zu hüten, übertrug (in welchem Hirtenstande ihres Meisters die Quåker ein vorbedeutendes Sinnbild seines Dienstes und Geschäftes finden), erhielt sein Hang zur Einsamkeit durch dieses Geschäft Nahrung, und er konnte sich ungestöhrt den Träumen seiner Phantasie überlassen. Der ernste und in sich gekehrtè Knabe ward ein gottesfürchtiger, arbeitsamer, rechtschaffener und bescheidener Jüngling, welcher den Umgang lustiger Gesellen mied und häufig betete, fastete und in dem Wortè Gottes forschte. Seine lebendige Phantasie ward ganz auf das Uebersinnliche gerichtet, und aus dieser Tendenz der Einbildungskraft muß ben Menschen, welche, vermöge einer ernsten Gemüthsart zur Andacht geneigt, aber aus Mangel an Philosophie unfähig

find, die Träume der Phantasie von den Ideen J. n. C. G. der Vernunft zu unterscheiden, ein mystischer 1649 Glaube an eine reelle und sinnlich erkennbare bis Verbindung zwischen dem Ueberfinnlichen und 1806.dem Sinnlichen entspringen. Eine Folge theils

dieses mystischen Glaubens, theils der Morosttåt seines Gemüthes, welche den Menschen zur Strenge disponirt, war die Unzufriedenheit sowohl mis seinem eigenen moralischen Zustande, als mit den Sitten der Welt. Unablässig beschäftigte ihn die Sorge für seine ewige Seeligkeit, oft empfand er die Vorwürfe eines geångsteten Gewissens, oft glaubte er von dem Satan angefochten und zur Sünde gereizt zu werden, 'und indem er seine Bekümmerniße den Geistlichen seiner Kirche eröffnete, und ihm diese den Trost, den er suchte, nicht gewähren konn ten, erzeugte sich schon damals der Unwille gegen den geistlichen Stand, den er in der Folge so oft und so ungestům åufferte. Zu anderer Zeit ermahnte und tadelte er seine Mitgesellen und seine Bekannten, und da er sich den Unwillen Derselben durch seine öftern Rügen zugezogen hatte, verließ er die gemeinschaftliche Werkstätte und arbeitete an einem abgesonderten Orte. So wie es in dem Leben des Dichters, des Weltweisen, des Gelehrten Momente giebt, in denen er zu dem deutlichen Bewußtsein seiner Kraft und seines Berufes gelangt, so giebt es in dem Leben des Schwärmers Augenblicke, in denen er das Product seiner Phantasie mit solcher Klarheit anschaut, daß er es mit der innigften Ueberzeugung für die ganze Dauer seines Lebens umfaßt. Dieser Augenblick kam für Ge org For, da er sich einftmals als ein Jüngling von neunzehn Jahren auf einem hohen Berge befand, sein Gemüth in der Stille zu dem Herrn

richtete, der Menschen Natur, Gemüth, Sitten J. n. und Wandel betrachtete, und über das nachdachte, F. G. was er zu thun habe, um die ewige Seeligkeit 1649 zu erlangen. Deun in dieser ernsten Stunde bis der Betrachtung vernahm er die Stimme Got. 1806. tes, welche ihm die Eitelkeit und Thorheit des Menschengeschlechtes kund that, sah er ein Geficht von dem großen Werke des Herrn auf Erden und fühlte sich berufen, in die Welt auszugehen, um die Laster und Thorheiten zu bestrafen, und aus der fündigen Meenge ein Hauflein reiner und unstråflicher Kinder des Lichtes zu erlesen. Von dem Tage dieser Erscheinung an betrachtete sich For als einen Propheten, ward er noch ernster und stiller und noch mehr in sich gekehrt, als er es bisher schon gewesen war, betete und fastete er noch häufiger, forschte mit verdoppeltem Eifer in dem Worte des Herrn, und , verließ die Gemeinschaft seiner Kirche. Nachdem er sich auf diese Weise auf sein Propheten amt gleichsam vorbereitet hatte, fieng er an im Jahr 1649, welches deshalb als das Jahr der Entstehung des Quåkerthums betrachtet wird, mehrern Freunden seine Offenbarungen mitzutheilen, und die bösen Geister, die er austrieb, fo wie die Krankheiten, die er heilte, (welche WunDer jedoch die spåtern Quåker selten und man könnte fagen mit Schüchternheit erwähnen), wurden für ihn wie für seine Freunde Bestätigungsgründe seines göttlichen Berufes. Der nächste Schauplah seiner Thätigkeit waren die Städte der Provinzen Leicester, Nottingham und Darby, welche er als Sittenprediger durchzog, indem er alle Stände, die Richter, die Kaufleute und die Handwerker bestrafte, und die Hörenden mit Ernst und Nachdruck ermahnte, die Weltfitte zu meiden und nach höherer Vollkommenheit zu

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