Gambar halaman
PDF
ePub

die Sonn- und Festtagsevangelien des ganzen J. n. ..Jahres, zu Königsberg 1745. 4. erschien, nach1649 dem fie schon im Jahr 1730 unter einem anbis dern Titel gedruckt worden war, zu ihrer Zeit 1806. ein sehr bekanntes Buch.

[ocr errors]

Früher, als die Taufgesinnten in den Niederlande, hatten die Englischen Baptisten ges lehrte Männer in ihrer Mitte. 'Die größere Lehrfreiheit, welche besonders die Generalbapti sten gestatteten, bewog vorzüglich die Gelehrten, die durch ihre Tendenz zu dem Socinianismus von der Bischöflichen sowohl, als von der Presbyterianischen Kirche entfernt wurden, und doch nicht ausser aller kirchlichen Verbindung leben wollten, sich zu der Baptistischen Gemeinde zu halten. So waren Johann Biddle und Thomas Emlyn, deren in der Geschichte der Sv. cinianer gedacht werden soll, dieser Kirche zugethan, der bekannte Whiston ward in den leßten Tagen seines Lebens in die Gemeinschaft Derselben aufgenommen und auch von dem be rühmten Dichter Milton erinnere ich mich geLesen zu haben, daß er Mitglied einer Baptistengemeinde gewesen sey. Der bemerkenswer thefte Vertheidiger der Meinungen seiner Parthey von der Taufe ift Johann Gale, Prediger einer Baptistengemeinde zu London, welcher gegen den gelehrtesten Vertheidiger der Kindertaufe, gegen Wilhelm Wall schrieb, dessen Werk durch die von Schloffer verfaßte Lateinische Ueberfebung (Guil. Walli Historia baptismi infantum ex Anglico latine vertit Jo. Lud. Schlosser. Bremae 1748.) in DeutschLand sehr bekannt geworden ist. Gegen diesen Schriftsteller nemlich richtete Gale feine Reflections on Mr. Wall's History of Infant

[ocr errors]

bis

Baptism, in several Lettres to a friend. J.n. Lond. 1711. 8. Er urgirte besonders, um die C. G. Unzulässigkeit der Kindertaufe darzuthun, die 1649. Serbinbung der Borte βαπτίζειν υπό μαθητευειν 1806. in dem Befehle Christi, widerlegte Walls Behauptungen von der Proselytentaufe, und suchte die von diesem Schriftsteller beigebrachten Zeugniße für das Alter der Kindertaufe zu entkråf-? fen. Gegen Gale's Werk besonders ist Walls/ Vertheidigung seiner Geschichte der Kindertaufe gerichtet. (Schloffer Praefatio zu Walli Historia Baptismi infantum p 21-22. Alberti l. 1. S. 1117.) Durch Gale's Werk ward Jakob Foster, bekannt durch seine Vertheidigung der christlichen Religion gegen Tindals Buch: Das Christenthum so alt, als die Welt, durch seine trefflichen Predigten und durch seine Betrachtungen über die natürliche Religion und die gesellschaftliche Tugend, auf das innigste von der Richtigkeit der Behauptung überzeugt, daß die Taufe nur an Erwachsenen und zwar durch die Untertauchung zu vollziehen sey. Daher gieng er nach London und ließ sich in der Baptistengemeinde noch einmal taufen. Doch fuhr er fort, sein bisheriges Amt bey einer kleinen Presbyterianischen Ge meinde zu Trowbridge zu verwalten, bis er im Jahr 1724 an Gale's Stelle zum Prediger der Baptistischen Gemeinde zu London berufen ward, welches Amt er zwanzig Jahre hindurch verwal tete. Durch einen berühmten Arzt, welcher zu•fällig einer Versammlung der Baptisten beiwohnte, ward das Publicum auf Fosters Predigten aufmerksam gemacht, welche seitdem von Mitglie dern aller Secten und von Personen aller Stâne de mit der größten Theilnahme und Bewunde rung gehört wurden. Auch erhielt sich Foster feinen Beifall, nachdem er im Jahr 1745 Pre

I. n. diger einer andern Gemeinde geworden wars T. G. (Brittisches theologisches Magazin B. II. St. I. 1649 S. 160-172. Aus den Worten Alberti's 1, k bis S. 1104: Jakob Foster ist zwar Baptist, stehet 1806, aber keiner Baptistischen Gemeinde vor, welche, sich auf die Zeit beziehen, da er sein Lehramt ben der Baptistischen Gemeinde zu London verlassen und ein gleiches Amt bey einer Independentengemeinde übernommen hatte, folgert Schlegel in der Kirchengeschichte des achtzehnten Jahrhundertes B. II. Abtheil. II. S. 1038. fälschlich, daß Foster nie einer Baptistischen Gemeinde vorgestanden habe. Das Gegentheil ergiebt sich aus der in dem Britti schen Magaz. enthalt. Biographie dieses Mannes.) Ausserdem werden noch Samuel Wilson, welcher im Jahr 1750 starb, und ausser mehrern Predigten ein Handbuch von der Taufe zu der Vertheidi. gung der Baptistischen Lehrfäße schrieb, Johann Gill, welcher mehrere dogmatische Schriften, als, von der ewigen Liebe Gottes gegen seine Auser wählten, von der endlichen Ausharrung der Heiligen, eine Vertheidigung der Lehren von der Dreyeinigkeit, von Christo und von der Rechtfertigung und einige exegetische Arbeiten, eine Erklärung des Hohenliedes, eine Erklärung der Offenbarung und eine Abhandlung über die Propheten hinterlassen. hat, und ein Liederdichter Robert Davis unter den Schriftstellern der Baptisten erwähnt. (Alberti 1. 1. 1119–1120.) Des Geschichtschrei. bers der Parthen, des Thomas Crosby habe ich oben schon gedacht, und hätte ich das Werk desselben erhalten können, so würde ich unstreitig im Stande gewesen seyn, so wie überhaupt die Ge schichte, so insbesondere die Literatur der Bapti= ften befriedigender zu behandeln.

[ocr errors]

Daß ich dieses Hülfsmittel entbehren mußte, war mir um fo unangenehmer, da für die neuere

Geschichte der Taufgesinnten überhaupt nur wenige n. J.n. Quellen vorhanden sind. Das Hauptwerk sind die T. G. Aufrichtigen Nachrichten von dem gegenwärtigen 1649 Zustande der Mennoniten oder Taufgesinnten, wie bis auch der Collegianten oder Reinsburger, beider- 1806. seits ansehnlicher kirchlicher Gesellschaften in den vereinigten Niederlanden, entworfen von M. Si. meon Friedrich Rues. Jena 1743. Wichtige Zusäße und Berichtigungen enthält die Holländifche Uebersetzung dieser Schrift, aus denen Walch im achten Theile der schon angeführten Neuesten Religionsgeschichte das Wissenswürdigste mitge theilt hat. Die Geschichte der Taufe und der Taufgefinnten von Johann August Starck giebt wenig neue Aufschlüsse, und Crichtons kleine Schrift: Zur Geschichte der Mennoniten. Königsberg 1786 enthålt nur einige minder wichtige Nachrichten von den Taufgesinnten in Preussen. Die meisten Notizen über die Mennonitischen Schriftsteller und deren Werke habe ich theils aus der Historiae Mennonitarum Plenior Deductio von Schyn, theils aus der Schrift: Gründliche Historie von denen Begebenheiten, Streitigkeiten und Trennungen, so unter den Taufgefinnten oder Mennonisten von ihrem Ursprunge an bis auf's Jahr 1615 vorgegangen. Anfänglich von einem Mennonisten felbst, der fich J. H. V. P. N. genennt, in Høllåndischer Sprache beschrieben, jegund aber in die Hochdeutsche Sprache überseßer und mit einigen Anmerkungen, Zugaben und Vorbericht, worinnen von denen nachher erfolgten Streitigkeiten und jehigen Zustande, derselben gehandelt wird, vermehrt von Joachim Chriftian Jehring, Pastore der Evangelisch Lutherischen Kirche zu Repsholt in Offrießland. Zum Druck befördert und mit einer Vorrede versehen von Jo.. Francisco Buddeo. Jena 1720., geschöpft. Ob sich gleich die legtere

3. n. Schrift selbst auf die frühern Zeiten der Taufge C. G. finnten bezieht, so ist doch in dem Vorberichte und 1649 in den Zugaben von Jehring manches enthalten, was für die Geschichte der gegenwärtigen Periode benutzt werden konnte.

bis

1806.

Anziehender als die erschlaffende Parthen der Taufgesinnten ist die Secte der Quaker, deren Geschichte durch eine große Mannigfaltigkeit wechfelnder Scenen, sonderbarer Menschen und befrembender Meinungen und Sitten nicht nur ergößt, fondern auch dem Beobachter reichen Stoff zu Betrachtungen darbietet. In der Geschichte der Quâker erscheint insbesondere die Mystik unter mannigfaltigen Gestalten, anfangs rauh, finster, gepaart mit Wunderglauben und wildem Fanatismus, spåter sanft, mild und gekleidet in das Gewand der Philosophie, offenbaret sich die Kraft des religiösen Motives und der hohe Grad von AnFrengung, Ausdauer und Aufopferung, deren der Mensch fähig ist, wenn er mit ganzer Seele eine Ueberzeugung ergriffen hat, zeigt sich die innige Verbindung zwischen der Meinung und dem MilLen, zwischen dem Glauben und dem Handeln, denn die Ideen, von denen das Quåkerthum ausgieng, veränderten die Gesinnungen, die Handlungsweise und die Sitten auf die bemerkbarste Weise, und in der Geschichte der Quåker endlich stellt sich die ernste Strenge der mystischen Tugend und die moralische Mikrologie, welche das Willkührliche bindet und das Gleichgültige dem Zwange der Pflicht unterwirft, in einem merkwürdigen Beispiele dar. Unmöglich kann man Menfchen, welche auf der einen Seite durch ihren Ernst, ihre Frömmigkeit und Geistesstille mit der leichtsinni gen Frivolität, dem irrdischen Sinne und der unruhigen Geschäftigkeit, und auf der andern Seite durch ihre Störrigkeit, ihre rauhe Tadelsucht der

« SebelumnyaLanjutkan »