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sungen über die Staatistik Th. I. S. 399-380. J. n. Derselbe Geschichte der fremden Nationen in Ita- C. G. lien in der Fortseßung der Allg. Welthistorie Th. 1649 XLVI. B.3. §. 531-535.) Die Mehrzahl der bis Armenier aber, und am wenigsten die, welche in 1806. Persien leben, hat man nicht zu der Vereinigung mit der Römischen Kirche bringen können, und fortwährend sind sie, so wie von dieser, so auch von der rechtgläubigen Griechischen Kirche getrennt geblieben, obgleich ihr Lehrbegriff bis auf das Dogma der Naturvereinigung in Christo, völlig mit dem Lehrbegriffe dieser Kirche übereinstimmt. Das Festhalten an den Ueberlieferungen und an den Sitten der Våter liegt in dem Charakter der Orien= talischen Völker, und theils hierin, theils in dem ererbten Grolle gegen eine Kirche, von welcher sie einst ausgestossen wurden, muß man den Grund dieser fortwährenden Trennung suchen. Eben diese Anhänglichkeit an die Sitten der Våter und die fuperstitiöse Verehrung gegen alles, was sich auf Die Auctoritat des Alterthums gründet, macht es; auch erklärbar, daß weder in der Lehre, noch in dem Cultus irgend etwas geändert worden ist. Nie hat man von einer Neuerung in der Lehre, nie von einem Versuche, dem Cultus eine andre Gestalt zu geben, gehört, und die Denkart des Volkes, seine Superstition, sein Glaube an die Kraft der Weihungen, an die Verdienstlichkeit des Wallfahrtens und des Fastens, seine Werthschäßung der Entsagung, welche das Mönchsleben erhalten hat, ist eben die geblieben, welche sie vor Jahrhunderten war. Ben diefer Denkart mußte sich auch die Anhänglichkeit an den Cultus erhalten, welcher sich nur durch die häufigen und strengen Fasten, die er fordert, und durch einige Gebräuche, deren Ursprung sich in dem Judenthume zu verlieren scheint, von dem Gottesdienste der Griechischen Kirche un

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Fterscheidet. Sie gründete sich aber auch hier, diese C. Anhänglichkeit, mehr auf das sinnliche, als auf das 1649 moralische Interesse und die meisten Gebräuche der bis Armenier, besonders die häufigen Weihungen der 1806. Häuser, Felder, Weinberge und Geräthschaften, zwecken nur darauf ab, dem Uebel zu wehren und das Glück herbenzurufen. Theils diese Supersti= tion, theils das tråge unveränderliche Beharren bey den Lehren und Gebräuchen der Våter muß die hohe Meinung, welche einige Schriftsteller von. dem Zustande der Armenischen Literatur hegen, ungemein herabstimmen. Es kann zwar nicht gelåugnet werden, daß unter den Armeniern fortwährend mehr Cultur und wissenschaftliche Kenntniß, als unter allen übrigen Schismatischen Partheyen, vor= handen war. Eine Menge Armenischer Bücher, theologischen, geographischen, historischen und mathematischen Inhalts, sind in den letzten Jahrhunderten zu Amsterdam, Marseille, Triest und London gedruckt worden, und man hat zu Constantinopel und zu Etschmiazin Buchdruckereyen errichtet. (S. ein. Verzeichniß dieser Schriften in Io. Ioach. Schröderi Diss. de lingua Armenica, welche dessen Thesauro linguae Armenicae vorangefeßt ist, Cap. II. p. 38. sq. und Rich. Simon Lettres choisies Tom II. p. 137. Ueber ihre in Holland gedruckte Bibel handelt Simon 1. 1. Tom. IV. p. 160. und Schröder 1. 1. Cap. IV. p. 60.) Besonders gereicht es den Armeniern zur Ehre, daß sie für die Vervielfältigung der heiligen Schrift gesorgt, und auch in den leßten Jahrhunderten mehrere, und, zum Theil prächtige Abdrücke derselben besorgt haben. (Die nähern Notizen geben Le Long in Biblioth. sacra P. I. p. 281 sqq. Freytag in Analect. literar. de libris rarioribus p. 958 sqq. Trommler in dem Versuche einer Armenischen theologischen Bibliothek, von welcher sich ein Aus

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zug in den Novis Actis H. E. B. II. S. 498 J. tt. befindet, und Lüdeke 1. 1. S. 131.) Auch hat T. G. es, so wie in den frühern Zeiten, so auch in dem 1649 siebzehnten und in dem achtzehnten Jahrhunderte bis einige Schriftsteller unter dieser Ration gegeben. 1806, Im siebzehnten Jahrhunderte schrieb ein gewisser Gregorius von Casarea gegen Moses III, einen Armenischen Bischof, welcher katholisch gesinnt war, ein gewisser Arachiel aus Taurisium verfaßte eine Geschichte seiner Zeiten, ein gewisser a. lachias Diratsu von Constantinopel wird als der · Verfasser einiger Werke über die Armenische und Osmanische Geschichte, eines Armenischen Wörterbuches und anderer Schriften genannt, und Mechitar aus Sebaste, ein Latinisirender Armenier des achtzehnten Jahrhundertes, hinterließ einen Commentar über das Evangelium Matthåi, in welchem er den Primat des Römischen Bischofes vertheidigte, einen Unterricht der christlichen Lehre in Armé nifcher und Lateinischer Sprache, und ein Urmeni-z sches Lexikon, welches jedoch erst nach seinem Tode vollendet ward. (Giovanni de Serpos 1. 1. Tom. III. p. 538-539.) So hatten die Armenier allerdings eine Nationalliteratur, und nahmen einiges Interesse an wissenschaftlichen Beschäftigungen, ohne daß man doch ein günstiges Urtheil von dem Zustande der Wissenschaften unter diesem Volke fållen könnte. Denn es fehlt ihnen, so weit sich hierüber bey der mangelhaften Kenntniß des Gegenstandes urtheilen läßt, der freye und prüfende Geist, welcher die Maffe der Kenntniße belebt, die Wissenschaften umgestaltet und erweitert, und zugleich als die Wirkung und als die Ursache einer höhern Bildung zu betrachten ist. Eine nåhere Bekanntschaft mit der Armenischen Literatur, als die ist, welche gegenwärtig bey den Europäischen Gelehrten gefunden wird, würde zwar die Masse uns

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I. n. rer historischen Kenntnisse vermehren, aber schwerlich C. G. den Kreis unsrer Ideen erweitern. (Ausfer den bisher 1649 schon angeführten Werken über die Armenische Kirche : bis gehören noch hierher: De la Croix etat present des Nations et eglises Grecque, Armenienne et Maronite. Paris 1715. 12. De la Croze histoire du christianisme d'Armenie, Haag 1739. Ricaut 1. 1. p. 377 444 Richard Simon 1. 1 P. 137 — 146, Paul Lucas Voyage du Levant Tom. II. p. 147 sqq. Der vollständige Titel der oft angeführten Schrift des Giovanni de Serpos, welche man in Deutschland wenig zu kennen scheint, ist: Compendio storico di memorie chronologiche concernenti la religione e la morale della nazione Armena suddita dell' impero Ottomanno, Opera divisa in sei Libri e presentata alla sacra congregazione di propa ganda del Marchese Giovanni de Serpos. Ve= nedig 1786. 3. B. 8. Der erste Band beschäfti= get sich mit der åltern Geschichte der Armenier, der zweyte giebt über die, unter diesem Volke von der Römischen Kirche gemachten Bekehrungsversuche Nachricht, und der dritte handelt von der Lehre, dem Cultus und der Literatur der Armenier.)

Ehe sich die Maroniten, eine Syrische Völkerschaft, welche den Libanus und Antilibanus bewohnt, mit der Römischen Kirche vereinigten, machten auch diese eine Monophysitische Secte aus. Da sie sich aber seit dem Ende des zwölften Jahrhundertes mit der Römischen Kirche verbunden haben, und fortwährend mit derfelben verbunden geblieben sind, gehören sie dieser an, ob sie gleich in ihren Gebrauchen mehr mit dem Orientalischen, als mit dem Occidentalischen Ritus übereinstimmen. Denn, ungeachtet der Bemühungen der Römischen Bischöfe, die Maroniten immer rechtgläubi

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ger zu machen, von denen an einem andern Orte die S. n. Rede gewesen ist (Th. XXIX. S. 371 — 372) ; C. G., haben sie doch bis herab auf die neuesten Zeiten 1649. viele Einrichtungen und Gebräuche, welche Orientalischen Ursprunges find, beybehalten, indem z. B. ihre Priester in der Ehe leben, ihre Messe in Syrischer Sprache gehalten, und das Abendmahl unter beiderlen Gestalt ausgetheilt wird. (Korte Reise ins gelobte Land in Paulus Sammlung Th. II. S. 123. 127. Stephan Schulz Reise durch einen Theil von Vorderasien in Paulus Sammlung Sự. VI. 5. 246

Die zweyte Hauptgattung schismatischer Griechen sind die Nestorianer oder die Chaldäischen Christen, deren Entstehung in das fünfte Jahrhundert fällt, und bekanntlich durch die Nestorianischen Streitigkeiten veranlaßt ward. Obgleich die Zahl dieser Parthen in dem Laufe der Zeiten durch Den verderblichen Einfluß der traurigen Schicksale, welche die meisten Lånder des Orients trafen, und des überall herrschenden Muhammedanismus ungemein vermindert worden ist; so werden, doch in Syrien, Affyrien, Babylon, Mesopotamien, Parthien, Medien, Persien, in der Tartarey und hie und da selbst in China Nestorianische Gemeinden gefunden. Die meisten derselben standen fortwåhrend mit dem Patriarchen von Mosul oder Muzal, welcher in frühern Zeiten seinen Siß zu Babylon hatte, in Verbindung, und betrachteten diesen als das Oberhaupt ihrer Parthen; andre hatten einen Patriarchen zu Giulamork im hohen Gebirge von Wearia, und viele Gemeinden in den entfernten Låndern befanden sich außer allem Nexus mit ihren Glaubensgenossen. Unstreitig hat sich bey dem Mangel an einer engern Verbindung unter den Gliedern dieses Körpers, und bey dem Einfluße,

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