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Wie oft habe ich Sie, wenn ich sah, daß Sie in so inniger, ungetrübter Eintracht zusammen lebten, für die glücklichsten Menschen gehalten, und so bald, so unerwartet schnell wurde dieses schöne Verhältniß wieder gestört! Aber Gottes Wege find unergründlich, und seine härtesten Prüfungen nicht schwerer, als wir Menschen sie ertragen können. Nach Regen läßt er stets erquickenden Sonnenschein und nach Leiden eben so große Freuden folgen; darum, theure Freundin, lassen Sie den Muth nicht ganz sinken und tragen Sie geduldig diese schwere Prüfung. Gewiß wird Ihnen der Himmel einen lindernden Balsam für diese tiefe Wunde Ihres Herzens geben. Also mäßigen Sie ihren Schmerz, theure Freundin! Suchen Sie Zerstreuung bei Ihren Freunden und in den edleren Freuden der Geselligkeit, und seien Sie versichert, daß Niemand einen herzlicheren Antheil an Ihrem großen Verluste nimmt, aber auch Niemand meh wünscht, Sie recht bald der Welt wiedergegeben zu sehen, als

Ihr

ganz ergebenster N. N.

4. Trostschreiben an eine Schwester über den Verlust ihrer Tochter.

Geliebte Schwester!

Der Verlust Deiner Tochter, die Du durch die unglückseligen Blattern eingebüßt hast, ist auch für mich sehr schmerzhaft. Ich nahm mir vor, Dich in Deinen Leiden nach Möglichkeit zu trösten, allein ich habe mich getäuscht, und bin unfähig, Dir Trost zu geben, indem bei jedesmaliger Erinnerung an Deine liebe Kleine mir das Herz bricht, und ich mir durch Thränen Erleichterung verschaffen muß.

Doch, geliebte Schwester, laß uns den Schöpfer anflehen, daß er den tiefen Schmerz, womit dieser Verlust unsere Herzen erfüllt, uns standhaft ertragen lasse, und daß unsere Herzen sich bald wieder zu ruhiger Ergebung erheben. Ermuthige Dich! dieses bittet

Deine aufrichtige Schwester N. N.

5. An einen Freund bei dem Tode seiner Schwester. Geschäßter Freund!

Daß ich den aufrichtigsten Antheil an dem großen Verluste nehme, den Sie durch den Tod Ihrer liebenswürdigen Schwester erlitten ha ben, brauche ich Ihnen gewiß nicht zu versichern. Ich verehrte in ihr ein Herz voll edler Gesinnungen, und ihr früher Hintritt erfüllt mich mit defto innigerer Wehmuth, je mehr sie bei ihrer frischen Jugendtlüthe Anspruch auf ein recht langes und glückliches Leben zu haben schien. Warum mußte sie dech der Welt so bald entrissen

was the world deprived of her so soon? I cannot answer this question dear A., unless we admit that the ways of Eternal Providence are ever most wise and inscrutable. Let us find consolation in this thought, and bear the trials and troubles of this life with fortitude and patience.

Continue to remember

Your faithful friend.

6. Letter of Condolence to a Friend who has lost his house

Dear A.:

by a Fire.

Who

The news of your misfortune has deeply afflicted me. can foretell what will happen to him the next hour? But it is not my intention to increase your painful feelings by my lamentation. Your misfortune is no fault of your own; this thought should mitigate your grief, and keep up your spirits.

I hope that this accident will not affect your health, you are a husband, the father and support of a helpless family. Take courage; when night is darkest, dawn is nearest. Count upon the aid of your friends. I hope that I may number among them. I know that you want immediate assistance, let me know how I can best serve you. I remain,

Yours truly,

N. N.

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III. LETTERS OF FRIENDSHIP.

1. Assurance of Friendship to an Acquaintance.

Dearest Friend:

I scarcely know myself, why we have been six months absent from each other, without having written even once, to give an account of ourselves. Whether I am to reproach you, or blame myself, is hard to decide. I shall do neither the one nor the other, but only look to the future, assuring you that I have often thought of you with the most friendly feelings, and that I shall be glad if you still remember me. I cannot imagine that it is your intention to forget me, and I hope that you will interrupt

werden? Ich kenne keine Antwort auf diese Frage, theuerster Freund, wenn wir nicht annehmen wollen, daß die unerforschliche Weisheit der ewigen Vorsehung immer nach den besten und weisesten Absichten handelt. Lassen Sie uns in diesem Glauben Beruhigung suchen und die Prüfungen dieses Lebens standhaft und gelassen ertragen lernen. Erhalten Sie Ihre Freundschaft

Ihrem

Sie aufrichtigst liebenden N. N.

6. Trostschreiben an einen Freund, der durch eine Feuetsbrunst Haus und Hof verloren hat.

Mein theurer Freund!

Tief, sehr tief hat mich die Nachricht von Ihrem Unglücke gebeugt. Ach, wer kann es voraussagen, was ihm in der nächsten Stunde begegnen wird? Doch ich will Ihre schmerzhaften Empfindungen nicht durch meine Klage vermehren. Sie haben Ihr Unglück nicht verschuldet; das muß Ihren Kummer lindern, Ihren Geist aufrichten. Möge dieses Unglück nur keinen nachtheiligen Einfluß auf Ihre Gesundheit haben; das macht mich sehr besorgt! Sie sind Gatte und Vater, die Stüße einer jammernden Familie. Fassen Sie Muth; immer ist die Hilfe da am nächsten, wo die Noth am größten ist. Rechnen Sie auf die Unterstüßung Ihrer Freunde; ich darf mich unter diese zählen. Mit dem bereitwilligsten Herzen eile ich Ihnen mit meiner Hilfe entgegen. Sie bedürfen derselben schnell. Melden Sie mir schleunigst, wenn ich Ihnen für den Augenblick dienen kann! Ich bin jeßt und immer

Jhr

wahrer Freund N. N.

III. Freundschaftliche Briefe.

1. Freundschaftsversicherung an einen Bekannten. Theuerster Freund!

Kaum weiß ich es selbst, aus welcher Ursache wir nun schon über ein halbes Jahr lang getrennt sind, ohne uns auch nur ein Mal von unsern gegenseitigen Schicksalen Kunde gegeben zu haben. Soll ich Ihnen deshalb Vorwürfe machen, oder soll ich die Schuld mir kimessen? Ich mag weder das Eine nach das Andere thun, sondern will nur die Zukunft ins Auge fassen und Ihnen mit der Versicherung entgegen kommen, daß ich Ihrer oft mit treuester Anhänglichleit gedachte, und daß es mich herzlich freuen wird, wenn ich bet Ihnen noch in gutem Andenken lebe. Ich weiß, daß es nicht Ihre Absicht ist, mich zu vergessen; Sie werden daher nicht ferner bei einem Schweigen verharren, das mich beunruhigt und an dem Fortbestehen

this silence which makes me uneasy, and cause me to doubt the continuance of your affection, whilst I remain,

With constant respect,

Yours,

N. N.

2. Answer to the foregoing.

Dear Sir:

Though I had not received your favor of I should never have doubted your sincere friendship, for we can be silent without forgetting, and love persons without seeing them or corresponding with them. Letters are but a doubtful sign of friendship. The heart deserves more confidence; it alone gives positive evidence of our likings and dislikings. I trusted to your heart and was convinced that you were thinking of me, although you did not write. In this manner I have accounted for your silence, and done justice to your friendship.

I beg you will do the same, and be assured that you can call no one more justly

Your sincere riend,

N. N.

3. To a Female Friend, on Account of her long Silence.

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Why do we not hear from you any more ? Have you forgotten us entirely? How are you? How do you spend your time? What company do you see? Answer all these questions soon and amply.

I say very soon, for I propose to pay a visit with my family to our relations in S., and in a fortnight your letter would not find us here. When you left us you promised to write immediately after your arrival in G.; this is now eight weeks, and we have not received a line from you. Do you call that keeping your promise? You will excuse yourself by saying that your thoughts have often been with us, and this I do not doubt, for we think of you constantly. But, at last, this spiritual corres pondence will be found very unsatisfactory; it is bad enough when a sheet of paper must supply the place of our friend, but what are we to do when even this representative does not come!

Ihrer Zuneigung zweifeln läßt, während ich meinerseits unausge sezt mit aller Hochachtung bin

Ihr

treuergebener N. N.

2. Aehnlichen Inhalts zur Antwort

Werthester Freund!

Hätte ich Ihren mir herzlich lieben Brief auch nicht erhalten, so würde ich doch nicht weniger von Ihrer aufrichtigen Freundschaft überzeugt sein; denn man kann schweigen, ohne zu vergessen, und Personen lieben, ohne sie zu sehen oder schriftlich mit ihnen zu vertehren. Wer kann daher auf solch ein zweideutiges Zeichen bauen? Das Herz verdient mehr Vertrauen; es giebt das unverwerflichste Zeugniß über Zuneigung und Abneigung. Jbrem Herzen vertraute ich und war überzeugt, Sie dachten an mich, wenn Sie auch nicht schrieben; so habe ich mir Ihr bisheriges Stillschweigen zu meinen Gunsten gedeutet und Ihrer Freundschaft Gerechtigkeit widerfahren lassen.

Gewähren Sie mir dies ebenfalls, und seien Sie fest versichert, daß Sie Niemanden mit größerem Rechte den Ihrigen nennen können, als Sie aufrichtig liebenden N. N.

Ihren

3. An eine Freundin wegen ihres langen

Stillschweigens.

Liebe Freundin !

Warum lassen Sie denn so gar nichts mehr von sich hören? Sint wir denn ganz von Ihnen vergessen? Wie befinden Sie sich? Wie vertreiben Sie sich die Zeit? Wie steht es mit Ihrem gesellschaftlichen Verkehr? Beantworten Sie mir doch recht bald und recht weitläufig diese Fragen.

Ich sage recht bald; denn ich bin gesonnen, mit meiner Familie eine kleine Reise zu unsern Verwandten in S. zu machen, und schon in vierzehn Tagen würde uns Ihr Brief nicht mehr hier treffen. Sie verließen uns mit dem Versprechen, uns gleich nach Ihrer Ankunft in G. Nachricht zu geben; acht Wochen sind aber seitdem verflossen, und noch hat uns keine Zeile von Ihnen erfreut. Dies heißt doch nicht Wort gehalten. Sie werden zu Ihrer Entschuldigung sagen, Sie seien im Geiste oft bei uns gewesen, und das will ich auch glauben; denn auch wir haben sehr oft an Sie gedacht. Aber ein so ganz geistiger Umgang will uns doch in der Länge nicht genügen. Es ist schon schlimm genug, wenn wir statt der Freundin selbst, mit einem Blatte Papier vorlieb nehmen müssen; was sollen wir aber anfangen, wenn auch dieses ausbleibt?

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