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allen Paralytikern wurde zunächst eine der Paralexie verwandte Störung constatirt, es wurden von den Kranken falsche, sinnlose Worte den richtigen substituirt. R. führt diese Störung zurück auf die Zerrüttung des Urtheils und der Selbstkritik bei erhaltener Redegewandheit und richtiger Auffassung vereinzelter Eindrücke. In späteren Stadien der Paralyse geht die Fähigkeit zu Lesen ganz verloren, während viele Schwachsinnige, trotz langer Dauer und gleicher Stärke der Demenz wie bei der Paralyse, noch zu lesen vermögen, soweit es sich um den reinen mechanischen Act des Lesens, nicht auf das Verständniss des Gelesenen ankommt. Bei Maniakalischen wird nur das Tempo durch die vorhandene Stimmung beschleunigt, es wird im Uebrigen aber richtig gelesen. R. glaubt diesen Ausfall bezüglich der Lesefähigkeit für die Differentialdiagnose der Paralyse verwenden zu können.)

2) Mendel, Syphilis und Dementia paralytica. Berl. klin. Wochenschr. No. 34. 3) Sutherland, The true first stage of general paralysis of the insane. Lancet. August. (Weist auf die Schwierigkeit hin bezüglich gewisser Prodromalerscheinungen Sprachstörung, Anfälle, Sensation, leichte Ermüdbarkeit, zu entscheiden, ob es sich wirklich um die ersten Erscheinungen der Paralyse handle.) — 4) Rieger, Zur Kenntniss der progressiven Paralyse. Würzburger Sitzungsberichte. No. 9. 10. 2. 5) Camuset, Considérations sur les relations qui existent entre les symptomes psychiques de la paralysie générale et les lésions anatomiques de cette maladie. Ann. medic. psych. Juillet. (C. führt aus, dass durch die anatomischen Veränderungen [Encephalitis] nur die Demenz, nicht die anderen psychischen Symptome erklärt würden.) 6) Baillarger, Des rapports de l'ataxie locomotrice et de la paralysie générale. Ibid. (Die beiden Fälle bieten nichts besonderes, ätiologisch war beide Male Lues nachweisbar.) 7) Christian, Sur la prétendue fragilité des os chez les paralytiques généraux. Ibid. (Ch kommt zu dem Schlusse, dass die Paralyse an und für sich keine grössere Brüchigkeit der Knochen, Osteomalacie bedingt; wenn letztere existirt, ist sie als rein accidentelles Phänomen auf andere Ursachen zurückführbar. Ch. beobachtete übrigens bei 219 Paralytikern [innerhalb 6 Jahren behandelt] keine einzige Fractur, Jngels hat in 25 Jahren gleichfalls keine Fractur beobachtet. Ch. wundert sich über die grossen Zahlen Gudden's, Mendel's. Die ausführliche Arbeit von Neumann über diesen Gegenstand wird nicht citirt.)

8) Rey, Note sur la paralysie générale chez la femme, de l'hysterie chez les femmes atteintes de paralysie générale. (R. fand unter 30 Fällen von Paralyse bei Frauen sieben, bei denen vorher Hysterie bestanden. Die Symptome der letzteren können während des Verlaufes der Paralyse fortbestehen oder sie cessiren bei Beginn derselben. Der Verlauf derartiger Fälle ist der gewöhnliche, nur können die Delirien gelegentlich eine eigenthümliche Färbung tragen.) 9) Semelaigne, Cas rémarquable de rémission ou de guérison temporaire de paralysie générale. Ibid. (Melancholie, Pupillendifferenz, Sprachstörung, körperliche Schwäche, unsicherer Gang. Nach 1 Monat Zurücktreten aller Erscheinungen, zweijähriges Amtiren in wichtiger Stellung, dann von neuem Erscheinungen von progressiver Paralyse.) 10) Descourtis, De l'état des forces chez les paralytiques généraux. Ibid. (Messunger. der Muskelkraft mit dem Dynamometer ergaben, dass dieselbe bei den Paralytikern erheblich sinkt und zwar stärker im rechten Arm. Bedeutendes Nachlassen und allmälige Restitution wird nach Anfällen beobachtet, aber auch ohne diese kommen erhebliche Schwankungen nach beiderlei Richtung vor.) -11) Beatley, William Crump, General Paralysis of the insane. A Study of the deep reflexes, and pathological condition of the spinal cord. 12) Eickholt, Zur Kenntniss der Dementia paralytica. Allg.

Zeitschr. für Psychiatrie. Bd. 41. 13) Reinhard Beitrag zur Aetiologie der Dem. paralytica mit beatr derer Berücksichtigung des Einflusses der Syphs Ebendas. Bd. 41. 14) Ormerod, Cases resembits. general paralysis of the insane. Saint Bartholomew Hospital reports. XXI (10 klinisch sehr aphoristot mitgetheilte Fälle ohne Obductionsbefund, die za Theil anstands los der Paralyse zuzurechnen sein d ten, bei einzelnen ist die Diagnose zweifelhaft. Grisse ideen wird vom Verf. ein viel zu hoher diagnostisch Werth beigelegt. Die Seitenstrangerkrankung wird a secundäre Degeneration von der Hirnrinde aus al fasst; da anatomische Untersuchungen vollständig te len, so ist natürlich von einem Beweis für lette Behauptung nicht die Rede.) 15) Pasons, Bay. Obscure and early Symptoms in general paresis a with remarke on the diagnosis, causes and early tha ment of the discase. The New-York Med. Record. S. tember. (An der Hand eines Falles von progress Paralyse mit allerdings nicht sehr hochgradig a prägten Symptomen wird die Differentialdiagnose zważ Paralyse und anderen Erkrankungen des Centralen systems besprochen, ohne dass für die Symptomslogie etwas Neues geboten würde.) — 16) Goldste Ueber die Beziehungen der progressiven Paralyse r Syphilis. Allg. Zeitschr. für Psych. Bd. 42.

Binswanger (1) erinnert zunächst an von im Jahre 1878 publicirte Veränderungen Gefässapparates in paralytischen Gehirne

Er fand dann weiter kleinzellige Herde Rinden- und Marklager, die frei in das Hirnparenchṛz wechselnder Menge eingestreut waren, am häufg in den basalen Abschnitten des Stirn- und Oct temperallappens, doch fehlen sie auch in anderen dungen nicht. Die Bestandtheile dieser Herde ausschliesslich lymphoide Elemente, die Herde *sich gegen die Umgebung scharf ab, in ihrer gebung aber keine Entzündungserscheinungen. zwei Fällen fand B. nun andersartige Herde, d nächst grösser erschienen, von einer concentrist fibrösen Randzone umgeben waren; als Bestandth der Herde ergaben sich kleine lymphoide Eleme theils gröber und dunkler gekörnte Kerne vo ler Form, an den Rändern waren scheinbar a rissene glashelle Membranen sichtbar. Die E waren zahlreich und zwar hingen sie zusammen Gefässveränderungen;die kleinen arteriellen wie gröss Gefässe boten das Bild einer Arteriitis obliterats. Gefässwand erschien vielfach hyalin, die Lymphsehe mit zahlreichen lymphoiden Elementen angefült Herde werden aufgefasst als Kernanhäufungen, w im Gefolge der Gefässerkrankung entstanden sind. einem Falle war Syphilis vorhanden gewesen, die H hatte ihrer Qualität nach grosse Aehnlichkeit mt: von Manz in der Opticusscheide nachgewiesener e” thelialen Herden. An zweiter Stelle berichtet B. stia über Veränderungen an den Riesenpyramidzellen (Betz) des Paracentralläppchens. Inve Präparaten war das Kernkörperchen anscheinend 2schwellt, an anderen war an Stelle des letzteren 2 4 dunkle, unregelmässig gerifftte grobe Körner, einer dritten Reihe war in dem Kerne eine Zahl dunkler, dichtstehender Körnchen sichtbar. 2 Kern selbst bei unverändert sichtbaren Kernat perchen ist auffallend vergrössert, wie gebläbi. durch feinkörnige Einlagerungen getrübt Neben V-änderungen des Kernes und Kernkörperchens ist at der Zellenleib verändert, gebaucht oder verken** dunkler pigmentirt, mit klumpigen kleinen Ker ohne Kernkörper angefüllt. Neben den verä:delet

Zellen finden sich vielfach intacte.

Mendel (2) der bekanntlich für den causaltz

Cusammenhang zwischen Syphilis und progresIver Paralyse eintritt, hebt zunächst hervor, dass àr das Material der Privatanstalten bessere anarestische Daten zu erlangen seien, als bei den Kranen der unteren Stände, er verwerthet in diesem inne die Angabe Reinhard's, der bei den wohlabenden Kranken der Hamburger Anstalt in 73.3 Ct., bei den Angehörigen der niederen Stände aber ur in 16,7 pCt. Syphilis fand. Bezüglich des Einandes einzelner Autoren, dass gegen den causalen usammenhang die Thatsache spreche, dass man ten bei Paralytikern anderweitige Veränderungen pecifischer Natur fände, macht M. darauf aufmerkam. dass nach Jürgens auch bei Fällen unzweifelafter Lues des Hirns z. B. Gummigeschwülsten nur slten Spuren von Syphilis im übrigen Körper zu onstatiren seien. Der weitere Einwand, dass die ecifische Behandlung bei Paralytikern keinen Vorheil bringe, muss auch M. als berechtigt anerkennen. 1. modificirte nun seine bekannten Drehversuche zur rzeugung von Paralyse in der Weise, dass er bei landen das Gefässsystem durchgängiger zu machen. achte und zwar, dem Vorschlage Popow's gemäss, urch Einspritzungen von Sublimat; verwendet wurde the Lösung von 0.025 g auf 50 g aq. und zwar iglich Spritze. Bei derartig behandelten Thieren at der klinische Effect der Drehungen und die anamischen Veränderungen viel schneller und leichter uf als bei nicht injicirten Thieren. M. hält es auf irund dieser Experimente für annehmbar, dass bei Paralytikern zunächst die Gefässe erkranken, durchangiger werden; bezüglich der weiteren Frage. ob yphilis diese Gefässveränderungen hervorrufe, spricht ich M. bejahend aus; die Hyperämien würden durch eistige Anstrengungen, Aufregungen und ähnliche 'actoren gesezt, oder durch Trauma, strahlerde Wärme. s würde sich also nicht um eine syphilitische Erkranang, sondern um eine Entzündung handeln, deren intritt durch die durch Syphilis veränderten Gefässe egünstigt ist. So erklären sich die Misserfolge der pecifischen Therapie, Ergotin dagegen das übrigens auch von anderen Autoren bereits angewandt sei zu versuchen. In der Discussion spricht sich Westphal zunächst entschieden gegen den ätiologischen Zusammenhang zwischen Syphilis und Paralyse aus, hält die Angabe Mendel's, dass in 10 pCt. der Falle anderweitige specifische Producte gefunden, für zu hoch, bezüglich der Gefässerkrankung betont er, dass M. sich nicht geäussert, welche Gefässe er meine, b die Capillaren. die kleineren oder grösseren, letz'ere seien bei der Paralyse meistens intact, die Wucherungen der Adventitia seien keineswegs allgeLein, kämen auch unter anderen Verhältnissen vor. Sodann setzten die Einspritzungen von Sublimat eine Intoxication, sie machten den Körper der Thiere uberhaupt weniger widerstandsfähig. Dagegen führt M. an, dass die Gewichte der injicirten Thiere nicht abnehmen, dass er 4 Wochen einen Hund überhaupt nicht injicirte. Gegen den causalen Zusammenhang spricht ferner Moeli, für die Tabes giebt Remak

die Erklärung ab, dass er noch nicht überzeugt sei, dass dieselbe eine syphilitische Erkrankung sei, er fand den causalen Factor in 33 pCt., betont ferner, dass Bernhardt einen Unterschied zwieschen Ulcus durum und molle nicht gemacht.

Rieger (4) stellte bei einem Paralytiker ähnliche Leseproben an wie sein Schüler Rabbas. Auch bei diesem Kranken bestand Neigung, Worte zu fabuliren und mangelnde Selbstkritik. Die einzelnen Buchstaben nannte der Kranke richtig, ebenso einzelne Worte, wenn sie nicht zu lang waren, das Buchstabiren eines Wortes ging ungestört vor sich, ebenso das Lesen von Einzelzahlen, ein-, zwei-, dreistelliger Ziffern, bei vierstelligen gelegentliche Irrthümer, völliges Versagen bei noch mehrstelligen Ziffern. Er zählt ohne Anstand die Buchstaben eines Wortes, beim Aufsagen des Alphabetes hapert es. ebenso bei einfachen Rechenmanipulationen. Interessant sind die von R. angestellten Versuche über das Vergleichen der Zahlen; sollte der Kranke z. B. entscheiden, ob 19 oder 21 die grössere Zahl, entschied er sich regelmässig für die erstere, weil ihm 9 zuerst in die Augen fiel. Was das Schreiben anbetrifft, und zwar zunächst das Abschreiben, so werden vorgeschriebene Buchstaben, ebenso einfache Worte richtig abgeschrieben, dagegen nicht längere Worte oder gar Sätze, Zahlen werden gut niedergeschrieben. er ist aber unfähig, wenn man ihm das Wort „elf" deutlich auf die Tafel geschrieben, dasselbe unmittelbar in die Ziffer 11 umzusetzen. Mit dem Dictirtschreiben von Buchstaben, Silben und Worten verhält es sich im Wesentlichen wie mit dem Abschreiben, irgend wie complicirte grössere Worte werden falsch geschrieben; weiter erweist sich der Lesesinn schlechter für die geschriebenen Worte, als für die gedruckten. Wie er Abbildungen von Gegenständen richtig aufzufassen und nach Wochen darüber Rechenschaft zu geben im Stande ist, so vermag er sie auch nachzuzeichnen; dagegen ist wieder verloren gegangen jeder Sinn für Interpunction. In der Discussion hebt Grashey hervor. dass er die Lesestörungen nicht ausschliesslich für Paralytiker als typisch erachte, dass sie auch bei anderen Psychosen, die sich durch Gedächtnissschwäche sonst auszeichneten, vorkämen.

Die Arbeit Eichholt's (12) stützt sich auf das in der rheinischen Anstalt Grafenberg gewonnene Material, zu dem in erheblichem Maasse städtische Bevölkerung beiträgt. Der Procentsatz der aufgenommenen Paralytiker schwankte in den Jahren 1876 bis 1882 zwischen 13 und 18 pCt. und zwar fielen die häufigsten Erkrankungen in die Altersperiode von 35-50 Jahren. Der Verlauf der Fälle vor dem 30. Jahre war ein eigenthümlich perniciöser. ganz besondere auxiliare ätiologische Momente (Mendel) liessen sich jedoch nicht nachweisen. In Uebereinstimmung mit anderen Beobachtern kommt auch E. zu dem Schluss, dass Heredität bei der Paralyse eine geringere Rolle spielt als bei anderen acuten Psychosen im Verhältniss von 24: 30, bei hereditär belasteten Paralytikern liessen sich in 65,8 der Fälle andere Ursachen

nachweisen, bei nicht erblichen in 63,3 pCt. Potus fand sich in 24,2 pCt. und zwar in 19 Fällen mit anderen causalen Factoren combinirt, 12 Mal mit Erblichkeit. Unter 161 Paralytikern liess sich in 19 Fällen vorausgegangene Syphilis constatiren, d. h. in 12 pCt. In den meisten Fällen begann die Psychose über 5 Jahre nach der Infection, 11 Fälle wurden energisch specifisch behandelt, ohne Erfolg, bei einem war nach kurzer Besserung der Verlauf besonders rapid. In den erwähnten 19 Fällen liessen sich über 15 Mal noch andere Ursachen nachweisen, Heredität, Potus, sexuelle Excesse etc. In einem Falle wurde Jahre vor der Paralyse eine functionelle Psychose beobachtet. Vf. wendete sich dann zur Paralyse der Frauen, unter 1000 Fällen kam die Paralyse 30 Mal zur Beobachtung, das Verhältniss der männlichen zu den weiblichen Paralytikern betrug 6: 1. Die Heredität erwies sich auch hier weniger von Bedeutung, in 7 Fällen war Trunksucht ätiologisches Moment. Unter 32 Fällen war nur 1 Mal das Klimacterium als directer ätiologischer Factor zu bezeichnen, auch die menstruellen Verhältnisse erwiesen sich nicht von Einfluss. Sodann werden 3 Fälle mitgetheilt, in denen während der Gravidität Paralyse auftrat. Zum Schluss erörtert E. die Entstehungsursachen der paralytischen Anfälle, die er im Wesentlichen auf die Rindenveränderungen (Gefässe) und auf Druckschwankungen zurückführt, die in Paralytikergehirnen besonders leicht entstehen und sich fühlbar machen.

Reinhard (13) suchte bezüglich des ätiologischen Zusammenhanges zwischen Lues und Paralyse zu einem sicheren Resultate zu gelangen durch die statistische Erledigung der Frage, ob denn zwischen der Frequenz der Lues und Paralyse in der Gesammtbevölkerung ein Parallelismus vorhanden sei. Er prüfte das Procentverhältniss der Syphilis bei der geistesgesunden Bevölkerung Hamburgs, sodann bei den nicht paralytischen Geisteskranken, bei den Paralytikern und zwar jene Gruppe, wo sich mit der Paralyse Tabes combinirt, gesondert betrachtet. Was die Schwierigkeiten anbetrifft, sichere anamnestische Daten zu erhalten, so meint R., dass Paralytiker häufiger ohne Anstand vorangegangene Lues eingeständen. Ref. scheint es aber doch zu weit gegangen zu sein, wenn R. bei jeder Prostituirten, die mehrere Jahre ihr Gewerbe betrieben, ohne Weiteres Lues annimmt, ebenso bei Frauen, die mehr als einmal abortirt hatten. Als weitere klinische Symptome für das Bestehen von Syphilis nimmt R. an, Defluvium capillitii, bräunlich gelbe oder schmutzig-gelbe oberflächliche kleine Narben an der Stirn und hartnäckige Hautgeschwüre; in autoptischer Beziehung umschriebene glatte atrophische Stellen am Schädeldach, narbige glatte Atrophie der Papillarregion der Zunge, wenn diese Annahme sonst anamnestisch gestützt erscheint.

Als Material dienten 20 pCt. Kranke, darunter waren 1762 nicht paralytische 823 M. 939 Fr. Bei diesen ergab sich 6,4 pCt, Syphilis für die Männer, 5,2 pCt. bei den Frauen. Nach Ausschaltung verschiedener Fehlerquellen giebt R. das definitive Verhältniss

dahin an, dass bei 8,9 pCt. Männer, bei 6,6 p Weiber Lues vorhanden war, letztere und Psyeba lagen mindestens 5 Jahre auseinander. Paralyt waren 241 Männer, 87 Frauen, darunter 15 Männer 2 Frauen den besseren Ständen angehörend, die meister Erkrankungen der Männer 78 pCt. fielen in die Alto periode von 35-45 Jahr, bei den Weibern 72 pi zwischen 40 und 50 Jahren, bei den Weibern was. Erkrankungen vom 28.-35. Jahre viel häufiger als > den Männern.

=

Unter diesen 328 Frauen war 74 Mal vora gegangene Lues nachweisbar 22,4 pCt. Von 241 hatten sich 49 inficirt (20,1 pCt.), von 87 Frauen. d. h. 29 pCt. Von den erwähnten 15 Paralytik der besseren Stände waren 11 luetisch = 73,3 μCt. ^ den Frauen war dieser ätiologische Factor nicht handen. Zieht man diese 17 ab, so ergiebt sich die mittleren und unteren Volksklassen 16,7 pCt. die Männer, 29,4 pCt. für die Frauen, dieser Pro satz reducirte sich aber auf 14,2, wenn man vos * 87 Frauen 15 Puellae publicae abzieht. Bezic des Zwischenraums zwischen Lues und Paralyse sich in 9 pCt. 1-2 Jahre, in 28 pCt. 2-5 Jahre 30 pCt. 5-10 Jahre, in 33 pCt. mehr als 10 Jat In 170 Fällen kam es zur Obduction, wobei 12 Anzeichen von Lues gefunden wurden in 62 Fäller v daher der Nachweis ein anamnestisch, in 81 ein kle gewonnener. Unter 328 P. fand sich 112 Mal as 34 pCt. (86 M., 26 Fr.) Combination mit Tabes.. 15 wurde letztere erst durch die Obduction nat; i wiesen. Von diesen 112 Fällen hatten 26,1 pCt. gezeigt, während sie bei den nicht tabetischen Par. tikern nur in 20,4 pCt. constatirt werden konnte. '. Verhältniss der paralytischen Frauen stellt sich :: der Männer wie 1:2,8, für eine grössere Reibe Jahren berechnet stellt es sich 1:3,2 (Preusser i Seinedepartement 1: 1,7). Bei den anderweitigen F. chosen fand sich in 29 pCt. Heredität, bei der Pan in 21,2 pCt. und zwar war bei paralytischen Frauen. Heredität häufiger als bei den Männern vorban Während in der Stadt schon auf 1377 Köpfe kom auf dem Lande erst auf 2737 Bewohner ein Parayta (daran ändert eine von R. betonte Fehlerquelle a viel). Die Zahl der Geisteskranken nahm vom Ja 1871-83 im Verhältniss zur Bevölkerung nur um geringes zu, und auch dieses Plus ist anfechtbar, gegen ergab sich deutlich eine Zunahme der Hä keit der Paralysen auf Kosten der anderen Psych:* Für die Syphilis ergab sich in den letzten 12 Ja eher eine Abnahme. Zum Schluss betont R in se interessanten Arbeit, dass auch dort specifisebe handlung der Paralyse von keinem Nutzen war, i weiter bei den öffentlichen Dirnen neben der Lues L wichtige andere ätiologische Factoren mitwirker rechnet deshalb die Lues auch nur zu den prädsprenden Momenten für die progressive Paralyse, kann auf Grund seiner Untersuchungen der Lues a für die Tabes nicht die hervorragend Rolle messen, wie dies Fournier, Erb u. A. gethan.

Goldstein (16) giebt über das in der Mas de santé verpflegte Krankenmaterial folgende Argaben.

Recipirt wurden in den letzten 5 Jahren 289 Männer 177 Frauen, von letzteren waren nur 3 paralytisch keine luetisch (Angehörige der besseren Stand: Unter 289 Männern war die enorm hohe Zahl vot 121 d. h. 42 pCt. Paralytiker. 22 mussten wege Mangels einer Anamnese ausser Rechnung bleiben, den bleibenden 99 waren 49 syphilitisch gewesen Ulcus molle wurde nicht mitgerechnet. Wätest also 50 pCt. der Paralytiker inficirt waren, far sich unter 100 anderen Geisteskranken nur 11 syph litische. Neben der Syphilis fanden sich in de

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6)

Fletcher, A case of imbecillity with well marditary history. Journ. of mental science. July. 1 Generationen abnorme psychische Charactere, cheint aber keine ausgesprochene Psychose, in en Generation mehrere Fälle von Schwachsinn, hriebene betrifft einen 15jährigen Knaben, der nung der linken Seite geboren wurde; von der Noche bis zum vierten Jahre petit mal. PeErregungen. Sprache behindert. Das Lernen chwert, Ausbildung im Handwerk gelang.) nlees, Dunkan, A contribution to the study es of the circulatory system in the insane. ctober. 8) Wiglesworth, On uterine diinsanity. Ibid. January. (Verf. kommt zu assfolgerung, dass Uterusanomalien bei Geisteshäufiger sind als allgemein angenommen und dass denselben mehr curative Aufmerksamkeit t wird.) 9) Rath, Ueber eine Typhusepider Anstalt Osnabrück. Allg. Zeitschr. für rie. Bd. 41. 10) Snell, Dementia paraly1 Bleivergiftung. Ebendas. (Nach Bleivergiften in einem Falle Erscheinungen der proParalyse auf, die Diagnose wurde durch den nsbefund, Trübung und Adhärenz der weichen Windungenatrophie, Hydrocephalus int., Grades Ependym des IV. Ventrikels bestätigt. tenmarksbefund fehlt leider, bei Lebzeiten war bilität stark herabgesetzt, Ataxie an Händen sen, Schwindel vorhanden, Reflexe?).

k (1) giebt zunächst einen Ueberblick über lichen in der Literatur verzeichneten Fälle, in he Kälte als ätiologisches Moment für sche Störungen anzusehen war. Darunter

sich Fälle von hallucinatorischer Erregung kerer Bewusstseinsstörung, Fälle von transi

torischer, hallucinatorischer Erregung, endlich solche mit kürzer oder länger dauerndem Darniederliegen aller psychischen Functionen.

Er theilt dann selbst einen Fall mit, wo auf längere Arbeit (Eiszerkleinern) bei - 7° R. acute Manie entstand, die mit Demenz endete. In einem weiteren Fall entstand eine acute hallucinatorische Psychose bei einer Frau, deren Haus vom Blitz getroffen in Flammen aufging; der vom Blitz gleichfalls getroffene Mann ging bald darauf zu Grunde. Unmittelbar nach dem Unglück stellten sich Kopfschmerz, Sausen in den Ohren bei der Frau ein, später Hallucinationen. P. betrachtet übrigens mit Recht den Schreck und die Trauer um den Mann, den Verlust der Habe als auxiliare ätiologische Factoren.

Als Material dienten Sioli (5) 20 Familien, die zum Theil durch 3 Generationen beobachtet waren, als Eintheilungsprincip wurde das ätiologische gewählt und zwar die Stärke des ätiologischen Factors für die Entstehung der Geisteskrankheit der Descendenten. In der ersten Gruppe werden Fälle zusammengestellt, bei denen die Vererbung die Hauptursache der Psychose darstellt, zu deren Ausbruch in grösserem oder geringerem Grade Gelegenheitsursachen mitwirken; in einer zweiten Gruppe von Familien wirkten wesentlich andere Momente mit als Vererbung. Aus der Epicrise können hier nur einige Resultate angeführt werden, bezüglich anderer muss auf die ausführliche Originalarbeit verwiesen werden, die sich zum Auszug nicht sonderlich eignet. Die erste Familie illustrirt, dass aus Melancholie beim Ascendenten in der Descendenz im Falle geistiger Erkrankung wieder Melancholie aber auch eine circuläre Form entstehen kann, letzteres vielleicht unter Mitwirkung anderweitig den Organismus weniger resistent machender Factoren. In der zweiten Familie erkrankt die Tochter einer maniacalischen Mutter und eines wahrscheinlich melancholischen Vaters wiederholt psychisch und zwar wechselt die Form zwischen Melancholie und Manie, im dritten Falle folgt auf eine Cyclothymie der Mutter eine Manie der Tochter. Ausserdem ergab sich, dass in derartig disponirten Familien der Ausbruch der einzelnen Anfälle von Psychose gern an gewisse physiologische Entwicklungszustände oder Störungen, namentlich beim weiblichen Geschlecht, anknüpft, Pubertät, Menstruationsstörungen, Puerperium. einer zweiten Gruppe wird über mehrere Familien berichtet, in denen die Formen atypische oder Mischformen sind. Während bei den meisten Fällen von Heredität vor dem Ausbruch der Psychose die Anlage sich in freilich verschiedener Weise bemerkbar macht, kommen auch Fälle vor, wo die Erkrankung mit allen Einzelheiten vererbt wird ohne irgend welche Vorboten. Sodann hebt S. hervor, dass Transformationen bei der Vererbung vorkommen, wenn atypische und den ungünstigen und unheilbaren Formen sich zuneigende Psychosen bei der Ascendenz vorhanden waren und dass durch weiter hinzutretende schwächende Schädlichkeiten die Transformation zu schweren Formen begünstigt wird. In der grossen Mehrzahl der Fälle erzeugt die Vererbung die Geisteskrankheit und bestimmt deren Form, während in der kleineren Zahl

In

äussere Umstände die Psychose erzeugen und Einfluss auf die Form üben. Hervorgehoben sei noch, dass sich in zwei Familien imbecille Kinder fanden, in beiden war der Vater Potator. Merkwürdigerweise fand sich in den Familien kein Fall von Epilepsie oder Idiotie. In den seit Generationen belasteten Familien war übrigens die Zahl der Kinder eine recht beträchtliche, so dass das Sterilwerden und Aussterben derartiger Familien nach S.'s Untersuchungen keineswegs die Regel, nicht einmal das häufigere Vorkommniss ist.

Greenlees (7) fand in den Obductionsberichten von 218 in Garland's Asyle (Carlisle) Verstorbenen 32 Mal (21 M. 11 F.) Herzkrankheiten als Todesursache angegeben. Im Vergleich mit anderen Krankheiten nehmen sie die dritte Stelle ein, fast gleich hoch stellen sich die Todesfälle in Folge von Lungenphthise. Von 672 innerhalb 5 Jahren Aufgenommenen (323 M., 349 F.) hatten 86 12,94 pCt. erkennbare Herzkrankheit, 294 oder fast 44 pCt. functionelle Störungen (schwache unregelmässige Herzaction, abnorm träger, intermittirender Puls, Verschärfung, Verdoppelung der Herztöne). Die functionellen Störungen sind mehr den acuten Formen des Irreseins eigen, die Herzkrankheiten den chronischen.

=

Die Vertheilung der einzelnen functionellen Störungen auf die Formen des Irreseins siehe im Original, in 43 pCt. aller Fälle soll sich Verschärfung.oder Verdoppelung der Herztöne gefunden haben. Unter 530 Geisteskranken fand sich 59 Mal geschwächte Circulation, langsamer schwacher Puls, Lividität und Kälte der Glieder. Sodann folgen Untersuchungen über den Puls, auf Grund deren Verf. zu der Ueberzeugung gekommen, dass die Pulsziffer höher bei Geisteskranken als bei Geistesgesunden ist, ausgenommen hiervon sind die Dementen.

Bei 222 Obductionen ist 30 Mal Herzaffection direct als Todesursache angegeben in 153 hochgradige Veränderungen des Herzens und des Gefässsystems.

Die weiteren Wägungen des Herzens, die Besprechungen der einzelnen organischen Herzfehler eignen sich in ihren Details nicht für das Referat, dieselben lassen oft Kritik vermissen. Aus den Schlüssen des Verf. seien folgendes hervorgehoben: Herzkrankheiten sind bei Geisteskranken häufiger als bei Geistesgesunden (?). bei Geisteskranken kommen 9,36, bei Geistesgesunden 8,72 aller Todesfälle auf Rechnung von vitium cordis. Die Herzn der Geisteskranken sind schwerer als die der Geistesgesunden, in der progressiven Paralyse besonders häufig Hypertrophie des Herzens (!). Zum Schluss werden Gefässveränderungen beschrieben, die sich bei verschiedenen Formen von Psychosen fanden, Atherom, Endarteritis, Anfüllung der Gefässscheiden mit Zellen, Pigment etc., in dieser Aufzählung nichts Neues.

Der erste Fall (9) der Typhusepidemie, über welche Rath berichtet, betraf in der Anstalt Osnabrück einen Anstaltsarzt, der in einem von Typhusepidemie befallenen Ort auf Urlaub gewesen. In der Anstalt erkrankten durch Ueberfüllung, mangelhafte Abortanlagen begünstigt, nach und nach 29 Personen,

darunter 24 Kranke. 18 Frauen und 6 Margen, starben 2 Kranke. 1 Frau und 1 Mann. I stalt verpflegt wurden 450 Kranke, von denen . a pCt. erkrankten, von den 85 Geistesgesunde Der Verlauf war bei den meisten Geistesin.t ein sehr milder. auffällig günstig auch die R cenz, Nachkrankheiten fehlten gänzlich. ir ist, dass während bei den meisten Geistesk... Temperaturerhöhung sich nicht wesentlich ura von den bei der Geistesgesunden beobacte einer Reihe Blödsinniger steiler Anstieg der C dann mehr eine hohe Febris continua wurde, ohne grössere Schwere der Erkrank durch kalte Bäder erzeugte Abfall der Temper bei diesen Kranken ein auffallend geringer. kamen starke Schwankungen von 36–41 ? obachtung. Den von anderen Autoren günstigen Einfluss des Typhus (fieberhafte A auf die Psychose konnte auch R. bestätiger erkrankten Irren konnten nach Ablauf des geheilt entlassen werden, bei 10 war Besser. weisbar, bei 7 keine Aenderung.

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(1) Lange, C., On Sindsbevaegelser. E 91 pp. 2) Lange, Fr., Et Par Momen sygdommenes almindelige Aetiologie. Hy Th. III. Bd. 3. p. 749, 773 und 797.

Lange (1) hat sich in dieser geistreicher A das Ziel gesetzt, durch Betrachten der, klinischen Manifestationen der Gemüthser ein Verständniss des physiologischen Press ben zu erreichen. Er begrenzt seine Untersu die am wenigsten complicirten Affecte uri. sehr hübsche Characteristik von der Trauer, dem Schreck, dem Zorne und kürzer von 4. heit, der Spannung und der Täuschung, auf die somatischen Manifestationen. De *** Züge derselben findet er in der Music theils in der Innervation der willkürlick theils in der Innervation der Gefässmast übrigen organischen Muskeln, und ste Schema auf:

Schwäche d. willk. Innervation ...... Schwäche d. willk. Innervation + Gefässverengerung

Schwäche d. willk. Innervation + Gefässverengerung + Spasmus der organischen Muskeln........

Schwäche d willk. Innervation + In-
coordination

Erhöhung d. willk. Innervation + Spas-
mus d. org. Muskeln........
Erhöhung d. willk. Innervation + Ge-
fässerweiterung

Erhöhung d. willk. Innervation + Ge-
fässerweiterung Incoordination ..

=

=

=>

Da nun die Veränderungen in der la vasomotorischen Nerven nicht gut eine F änderungen in der willkürlichen Innervat. nen, während das Umgekehrte sehr w kann, da die Innervation der willkürl durch Veränderungen der Blutmenge in Centralorganen beeinflusst werden kans Verf., dass die vasomotorischen Veränderük. mären sind, und also eben der Process. Gemüthserregungen zu Grunde liegt; oder = Worten: Die Gemüthserregungen sind e der vasomotorischen Centren der Meduzla

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