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Hiernach fand sowohl bei Scharlach, wie nach sern eine sehr starke Abnahme der Sterblichkeit ch dem 2. Lebensjahre statt und war die Masernerblichkeit nach dem 5. Lebensjahre fast Null. ndpocken waren in Basel namentlich im 1. Halbjahr 84 sehr verbreitet. Es sind gerade bei dieser ankheit bei Weitem nicht alle Fälle zur Anzeige langt. Die 3 jüngsten Erkrankten waren 9 Wochen, zw. in 2 Fällen 10 Wochen alt. Die Incubationsuer betrug zwischen 11 und 14 Tagen. Von den 7 Erkrankungen an Rose betrafen 146 (davon 5 Itlich) den Kopf, 31 (ohne Todesfall) den übrigen rper. Von den an Kopfrose Verstorbenen waren 2 er 60 Jahr alt, 3 Kinder von 9, 20 und 53 Tagen. Biedert (2) hat 1879 im Dorfe Niederschäffolsim fast gleichzeitig eine Keuchhusten- und eine asern-Epidemie verlaufen sehen. 16 Jahre lang iren Masern nicht im Orte gewesen. Von 401 Kinrn, die zu Haus der Ansteckung ausgesetzt waren, krankten 344 (86 pCt.) an Masern. Es zeigten sich so 14 pCt. der früher an Masern nicht krank gewemen Kinder immun gegen die Krankheit. An Keuchusten erkrankten 366 (91,3 pCt.). Das Alter der rkrankten hatte den grössten Einfluss auf die Sterbchkeit. Von 370 Masernkranken starben 39 10.5 pCt.). Von diesen 39 Gestorbenen waren weiger als 2 Jahr alt 36, 5 Jahr 1, 7 Jahr 1, 9 Jahr 1. 881 beobachtete B. eine Scharlachepidemie in dem Jahresbericht der gesammten Medicin. 1885. Bd. II.

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Gebirgsdorfe Mennhofen. Von den 132 Kindern der Dorfschaft waren 112 der Ansteckung ausgesetzt gewesen. Von diesen erkrankten an Scharlach 65 (58 pCt.) und zwar von 7 Kindern unter 1 Jahr 4, von 7 zwischen 1 und 2 Jahr 6, von 25 zwischen 2 und 6 Jahr 15, von 36 zwischen 6 und 10 Jahr 21, von 37 zwischen 10 und 14 Jahr 1.9. Gestorben sind 11 (17 pCt.), davon 3 im 1., 5 im 4., 1 im 7. und 2 im 8. Lebensjahr. Aus dem Vorstehenden schliesst Verf., dass die Ansteckung mit Masern bei Kindern unter 5 Jahren möglichst verhütet werden müsse, Ansteckung mit Scharlach und Keuchhusten aber in jedem Alter. Er hält in kleinen Städten und in Dörfern bei Epidemieen von Kinderkrankheiten das Schliessen der Schule nicht blos für unnütz, sondern auch für gefährlich. Er begründet dies damit, dass die gesunden Kinder zu Haus und bei den Nachbarn mit kranken viel mehr zusammen kommen, wenn sie aus der Schule zurückbehalten werden.

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Prodromal-Stadiums dieser Krankheiten entsprachen, häufig beobachtet. Diese Erkrankungen, meist mit ziemlich heftiger Angina verbunden, hielten einige [bis 6] Tage an und verschwanden dann von selbst, oder nach einem therapeutischen Eingriff, zum Beispiel nach einem Brechmittel oder einer Abführung. J. erklärt sie für Abortivformen der bezüglichen Krankheiten und hat öfters beobachtet, dass die Anginen mit Angina anstecken, oder auch die epidemische Krankheit selbst übertragen.) 3) Lasch, Eduard, Erysipelas im Desquamationsstadium des Scharlachs. Wiener med. Presse. S. 1611. (Ein 4jähr. kräftiges Mädchen erkrankte am 17. Sept. unter Erbrechen und hohem Fieber. Am 19. Scharlach, diphtheroider Belag der Mandeln, eclamptische Anfälle. Diese verloren sich nach 24 Stunden. Vom 4. Krankheitstage ab Nachlass aller Erscheinungen, am 8. Tage Abschuppung. Am 11. Tage Albuminurie und eiternde Otitis media mit hohem Fieber [39,8°], am 12. Tage Gesichtsrose. Die Rose breitete sich bis zum 14. Tage so weit aus, dass nur noch die Haargegend des Kopfes, der Bauch und die Beine frei waren. Von da ab Schwinden der Rose unter Krustenbildung. Tod am 16. Tage durch Urämie.) — 4) Vigot, A., Coexistence de l'érysipèle et de la scarlatine. Gaz. des hộp. No. 138. (Ein 11jähriges Mädchen verletzt sich an der rechten Augenbraue, 3 Tage später Fieber und Uebligkeit. Dann entwickelt sich ein von der Wunde ausgehendes Erysipel. Ungefähr 7 Tage nach der Verletzung leichte Angina und ein scharlachähnlicher Ausschlag. Dabei 39,8°. Die Rose hatte bis dahin nur wenig zugenommen. 21 Tage nach dem Beginn des Ausschlages wird während der Abschuppung ein leichtes Oedem der Lider und Eiweissgehalt des Harns beobachtet. Wenige Tage später erkrankte die jähr. Schwester an Scharlach. Beide Kinder genasen.) 5) Grancher, M, Coexistence sur le même sujet de la rougeole et de la scarlatine. Ibid. No. 115. 6) Netolitzky, Scharlach und Blattern an einem Individuum, oder Prodromal Exanthem der Variola. Prager med. Wochenschr. No. 46. (Bei einem 1j. Kinde trat am 16. Jan. unter heftigem Fieber ein scharlachähnlicher Ausschlag auf, zu dem sich Rachendiphtherie und später Nephritis gesellten. Am 20. Jan. entwickelten sich auf der inzwischen blass gewordenen Haut Pocken, in deren Verlaufe ein Auge durch Hornhauteiterung erblindete. Am 28. Jan. begann Abschuppung der Oberhaut in Schüppchen und Fetzen. Später trat Oedem und Anfang Februar Otorrhoe ein. Schliesslich Genesung. Die Möglichkeit einer Ansteckung, sowohl mit Scharlach, wie mit Pocken war nach N. vorhanden gewesen.)

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Ueber die Häufigkeit von Ohrenleiden im Verlaufe der acuten Exantheme führt Guye (1) an, dass Baader in einer Epidemie 33 pCt., in einer anderen 22 pCt. gefunden habe und dass Koren unter 426 Fällen 10 pCt. beobachtet habe. Die Entstehung der Ohrenleiden könne in verschiedener Weise vor sich gehen: 1) könne das Gehörorgan durch unmittelbare Einwirkung des Contagiums erkranken. Es werde dies namentlich dann angenommen werden müssen, wenn schon in den ersten Tagen der Krankheit sich absolute Taubheit bemerklich mache. Es könne 2) Diphtherie 3) Catarrh vom Rachen aus durch die Eustachische Röhre bis zum Mittelohr sich fortpflanzen. Letzterer Vorgang sei namentlich bei Masern häufig. Es könne endlich 4) von der äusseren Haut her das Exanthem durch den äusseren Gehörgang zum Mittelohr vorschreiten. Dieser Möglichkeit

Für das Auftreten von

legt Vf. wenig Gewicht bei. Ohrenleiden bei acuten Exanthemen disponire das Vorhandensein eines chronischen Catarrhs des NasenRachenraumes, adenoide Wucherungen in diese Raume und die schädliche Gewohnheit, durch der Mund zu athmen und mit offenem Munde zu schlafer Die prophylactischen Massregeln haben diese Momen' zu berücksichtigen. In Bezug auf die eigentliche B. handlung der in Rede stehenden Ohrenleiden bemerk Verf., dass bei Ohrenfluss 2 bis 3 Mal täglich wieder holte Ausspritzungen und das Einblasen von Borsäure Pulver oder in gelinden Fällen Eintröpfelungen ein 5 proc. Boraxlösung zu empfehlen seien. Er i ferner Jodtinctur auf den Warzenfortsatz pinseln. E sonders müssen krankhafte Zustände des Nas Rachenraumes bekämpft werden. G. räth hier Pinselungen der Mandeln mit 5 proc. Carbollösung: zu Eingiessungen in die Nase. Er lässt diese E giessungen mit Lösungen von Borsäure, oder chlorsaurem Kali, oder von Salmiak, oder von Ka. wasser (14) mittelst eines Theelöffels mehrma täglich ausführen. Während der Eingiessung der Kranke laut „a“ sagen. Ausserdem sei es në 1 Mal täglich mittelst des Politzer'schen Verfahr Luft einzublasen, um das Verkleben der Wände Eustachi'schen Röhre zu verhüten und um den E in der Trommelhöhle in Bewegung zu setzen. Drin: warnt Verf. davor, zu den Einspritzungen in die Cas Flüssigkeiten zu verwenden, die der Kranke gefahrlos verschlucken könne. Denn bei Trommt. Durchlöcherung gelangen bisweilen die Einspritzan. durch die Tube in grosser Menge in den Rachen.

Grancher (5) berichtet von 2 vierjähriger Kdern, die bald nach der Aufnahme in das Par Kinder-Hospital zugleich mit Scharlach und Mas angesteckt wurden. 4 beziehungsweise 6 Tage a der Aufnahme zeigte sich der Scharlachausschlag 16. Tage der Masernausschlag. Durch doppelse Broncho-Pneumonie gingen beide Kinder zu Graz Verf. bemerkt, dass beide Krankheiten weder Incubationsdauer, noch die Art des Ausschlages da gegenseitigen Einfluss abgeändert hätten. Die M hätten indessen insofern auf den Verlauf des Schar eingewirkt, als sie die nach diesem eingetretene [ vescenz unterbrochen hätten. Bei einem kleinen we Syphilis aufgenommenen Mädchen kam 13 Tage: dem Ausbruch des Masern-Ausschlages Scharlact -Erscheinung. G. betont, dass es schrecklich se, far man die Kinder in der Heilanstalt nicht vor i steckung beschützen könne.

II. Scharlach.

A. Epidemiologisches.

1) Johannessen, Axel, Beobachtungen währe einer gut abgegrenzten Scharlachfieber-Epidemie 13 bis 1884. Arch. f. Kinderhlk. VI. Heft 2. (Ist der tisch mit einer Arbeit desselben Verfassers, über i in diesem Jahresbericht für 1884 unter Ia. Seite $0 referirt ist.)

B. Verlauf, Casuistik, Pathologie.

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— 4)

Hardy, M., De la scarlatine normale. Gaz. des No. 119. (Gute Beschreibung des Verlaufes der schen Form des Scharlach. H. nimmt an, dass ncubation zwischen 3 und 8 Tagen dauere.) tevenson Thomson, R., Scarlatinal albuminund the prealbuminuric stage, studied by frequent ng. Brit. med. journ. Nov. 14. (Verf. hat während Jabres bei 180 Scharlachkranken 35000 Mal den auf Eiweiss untersucht und dabei theils innerder 1. Krankheitswoche, theils in der 3. bis 5. e Albuminurie beobachtet. Im Ganzen fand er wa 60 pCt. der Kranken Eiweiss. Er hält die ninurie für eine ebenso wesentliche Theilerscheides Scharlachs, wie den Hautausschlag und die ngitis. Auch in dem sog. prä- und post-albuischen Stadium hat er Hämoglobin, Eiweiss und er im Urin gefunden. Bei der Discussion beOwen Fowler, dass er bei 2000 Scharlacheft Gelegenheit gehabt habe, Albuminurie bei Fieber, bisweilen auch beim Gebrauch von aurem Natron zu beobachten. Dagegen sei die nurie nur in 14 pCt. seiner Fälle Folge einer rkrankung gewesen. Durch Erkältung scheine arlach-Albuminurie nicht bedingt zu sein, da Sommer häufiger, als im Winter vorkomme.) Jaccoud, De la temperature et de l'albuminus la scarlatine. Gaz. des hôp. p. 419. umié, P., Pyélonéphrite consécutive à la scarL'Union méd. No. 32. (Nach einer mit rheun Schmerzen verbundenen Scharlacherkrankung, damals Sj. Kranke im April 1880 überstanden sollte eine Pyelo-Nephritis zurückgeblieben Die Diagnose stützte sich darauf, dass der ts eiterhaltig und bisweilen etwas blutig war, s eine gewisse Schmerzhaftigkeit in der Gegend ten Harnleiters, in welchem vielleicht Harnncremente angehäuft waren, bestand. Eine de Mai bis Mitte Juli 1884 durchgeführte der Quellen in Vittel soll die Heilung herrt haben.) 5) Bokai, Johann, Ueber die ösen Gelenkentzündungen. Jahrb. f. Kinder. F. XXIII. — 6) Ayer, J. B., Points of connected with an epidemic of scarlet fever. ned. and surg. journal. Dec. 17. (In einem Pensionat in Boston trat vor 1 Jahre nach weren Masern- Epidemie Scharlach in 23 FälIn 1 Falle brach die Krankheit 40 Stunden Ansteckung aus und 2 Stunden später beon der Ausschlag. In 2 anderen Fällen beIncubation weniger als 69 Stunden. Meist der Ausschlag innerhalb von 24 Stunden nach ler Invasion. In 5 Fällen war der Ausschlag, exsudative Pharyngitis das erste bemerkte der Krankheit. Nie blieb der Ausschlag län48 Stunden aus. Die Abschuppung begann oder 11. Tage. In 3 Fällen schien sie zu Sie dauerte sonst durchschnittlich bis zum kheitstage, im 1. Falle bis zum 70. Verf. : Kranken etwa 3 Wochen nach dem Vern des Hautausschlages aus der Isolirung zu In 10 Fällen wurde eine zum Theil sehr Pharyngitis beobachtet. Während der Epib Verf. einen tödtlich endenden Fall von tzündung, bei dem kein Hautausschlag beorden war. Nur 3 von den erkrankten Kinten Erbrechen.) 7) Werner, Erfahrungen arlach. Württemb. med. Correspbl. No. 10. 3 Mal nervöse Zufälle bei Scharlach gesehen, die Kranken schon ganz oder fast fieberfrei Diese nervösen Erscheinungen bestanden in in, sowie in Aufschreien beim Erwachen und Lden in der weiteren Reconvalescenz von

selbst. 5 Mal hat er zwischen dem 1. und 4. Tage des Eruptionsstadiums das Auftreten von wasserhellen Bläschen auf der Zunge beobachtet. Nur 1 Mal sah er Angina gangraenosa, öfters dagegen Rachen-Diphtherie.) 8) Betz, Friedr., Ueber Purpura haemorrhagica nach Scharlach. Memorabilien No. 9. 9) Golebiewski, Eduard, Ueber Diphtheritis bei Scharlach. Inaug. Diss. Würzburg. 8. 52 Ss. (Von December 1872 bis Februar 1884 wurden im Juliusspital in Würzburg 63 Scharlach fälle behandelt, von denen 37 mit Diphtheritis verbunden waren. Von den 37 Fällen, die Verf. tabellarisch zusammengestellt hat, endete nur 1 tödtlich. Die Diphtherie entstand in einzelnen Fällen vor Ausbruch des Ausschlages, in anderen am 1. Tage, oder auch später. Verf. behauptet, die Diphtheritis, die im Verlaufe des Scharlach auftrete, sei identisch mit der gewöhnlichen Diphtheritis. Die Infectionsquelle liess sich nur in den wenigsten Fällen nachweisen. Albuminurie wurde meistens im Verlaufe der Krankheit beobachtet.) — 10) Titomanlio, Achille, Un caso di scarlattina anomala. Il Morgagni 1884. Nov., Dec. (T. erzählt die Krankengeschichte eines 3 jähr. Knaben, der gegen den 18. März an diphtherischer Angina erkrankte. Auch die Nase war afficirt, die Drüsen am Halse stark geschwollen. Nachdem die Krankheitserscheinungen bereits nachgelassen hatten, stellte sich wieder Fieber ein, das erst gegen Mitte April verschwand. Ein Erythema nodosum an den Beinen und Gelenkaffecte verzögerten die völlige Heilung bis Ende Mai. Desquamation ist nicht beobachtet worden. Nichtsdestoweniger hält Verf. an der Diagnose „Scharlach" fest.) — 11) Barr, Thomas, Case of scarlet fever, complicated with nasal and pharyngeal diphtheria; acute suppuration of both middle ears; rapid destruction of tympanic membranes; serious loss of hearing; facial paralysis and abscess of lacrymal sac; recovery. Lancet. Oct. 10. (Bei einem 4jähr. Mädchen stellt sich in der 2. Woche eines Scharlachs erneut Fieber und zugleich Diphtherie des weichen Gaumens, der Mandeln und der Nasenschleimhaut ein. Die Ernährung war sehr schwierig, weil das Kind die Zähne zusammenbiss. Am Ende der 3. Woche eitriger Ausfluss aus den Ohren. 2 Tage darauf sah man, dass die Trommelfelle breit durchlöchert waren. Gegen Ende der 4. Woche trat eine in Abscedirung übergehende rechtsseitige Dacryocystitis auf. In der Mitte der 5. Woche Lähmung des rechten N. facialis. Die Heilung der Ohreneiterung wurde durch Ausspülungen mit Borsäure-Lösung, Einblasen von Borsäure-Pulver, Eintröpfeln von mit Wasser aa verdünntem Spiritus in den äusseren Gehörgang und Anwendung des Politzer'schen Ballons erzielt. Das Kind gewann das verlorene Gehör wieder, obschon die Trommelfelle bis auf einen kleinen Rest zerstört waren. Die Facialis-Paralyse blieb 5 Wochen lang unverändert und schwand dann allmälig.) 12) Browne, J. Walton, Scarlatina simulating eruptions following surgical operations. Brit. med. journ. Oct. 10. — 13) Fraenkel, A. und A. Freudenberg, Ueber Secundärinfection bei Scharlach. Centralbl. f. klin. Med. No. 45. (Verff. haben bei 3 durch bösartigen Verlauf ausgezeichneten Scharlachfällen in den Unterkiefer Lymphdrüsen, in Milz, Niere und Leber Micrococcen gefunden, die mit dem Streptococcus pyogenes nach jeder Richtung hin übereinstimmten. Diese Micrococcen sind nicht die Träger des Scharlachcontagiums. Dagegen halten die Verff. den Verdacht für gerechtfertigt, dass der bösartige Verlauf vieler Scharlachfälle nicht durch den Scharlach selbst, sondern durch die Secundär-Infectionen, zu welchen der Scharlach Veranlassung gegeben, im Besonderen durch die Infection mit Streptococcus pyogenes hervorgerufen wird. Sie nehmen an, dass der Streptococcus von den Rachenorganen her einwandert.)

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Jaccoud (3) stellt einen 22 jähr. Mann vor, der Am 4. März an Scharlach erkrankt war. 10. März war das abgeblasste Exanthem noch gut zu erkennen, während bereits an den seitlichen Theilen des Halses die Abschuppung begann. Dies beweise, dass hier auch der Ausschlag begonnen habe. Die Regel sei, dass zuerst der Hals, dann der Rumpf und die Beugeseiten der Gelenke. dann erst das Gesicht und die Hände befallen werden. In Bezug auf den Gang der Temperatur bemerkt J., dass bisweilen schon am 1. Abend des Prodromal-Stadiums, spätestens am 2. Tage die Temperatur schnell auf 40° und darüber steige. Das Fieber halte meistens 8 oder 9 Tage an und verschwinde mit dem Abblassen des Ausschlages schnell oder allmälig. Wenn das Fieber länger als 9 Tage anhalte, müsse man immer an ein besonderes Organleiden denken. Mitunter erreiche die Temperatur aber überhaupt nicht die angegebene Höhe und bleibe sogar unter 38,5°, dauere auch nur kurze Zeit, selbst nur bis zu 3 Tagen. Albuminurie könne bei Scharlach in 2 Formen auftreten: 1) als rein fieberhafte, initiale, die am 2. bis 6. Tage beginnend bis zum 7. oder 9. Tage anhalte; sie verschwinde bisweilen noch vor dem Fieber; 2) als eine auf Nierenentzündung beruhende Albuminurie. trete zwischen dem 10. und 15. Tage, bisweilen auch später auf und sei stets als eine ernste Complication zu betrachten. Sie lasse sich sicher verhüten, wenn man dem Kranken von Anfang an nur Milch als Getränk und als Nahrung gebe. Seit 15 Jahren habe er bei dieser Diät nie eine renale Scharlach-Albuminurie entstehen sehen.

Sie

Nach Mittheilung der die scarlatinöse Gelenkentzündung betreffenden Literatur berichtet Bokai (5) über 13 Fälle von Gelenkentzündung im Verlaufe von Scharlach und bemerkt hierbei, dass die im Scharlach auftretende Synovitis in zwei Hauptformen zerfalle, die seröse und die eitrige. Die seröse Form, die meist gutartig sei, könne acut oder subacut verlaufen oder auch hinterher chronisch werden und in Tumor albus übergehen. Ausnahmsweise könne auch eine anfangs seröse Synovitis allmälig eitrig werden. Die seröse Scharlach-Synovitis werde fast nur dann gefährlich, wenn Entzündungen der grossen serösen Höhlen hinzutreten. Von der rheumatischen Polyarthritis unterscheide sie sich durch leichteren Verlauf, spontanes Abheilen, geringere Flüchtigkeit, das Fehlen von Recidiven und das Ausbleiben der prompten Heilwirkung des salicylsauren Natron. Sie zeige sich bisweilen schon am 3. Tage nach dem Beginn des Ausschlages, in anderen Fällen aber auch viel später. Eine Gruppe für sich bilden die äusserst ungünstig verlaufenden Fälle, in denen die Scharlach-Synovitis von Anfang an eitrig und eine Theilerscheinung der durch den Scharlach eingeleiteten Septico-Pyämie sei. Ferner können, was Verf. nicht selbst beobachtet hat, eitrige Gelenkentzündungen dadurch entstehen, dass im Verlaufe von Scharlach aufgetretene periarticuläle Abscesse in die Gelenkhöhle durchbrechen.

Betz (8) hat bei zwei Schwestern, von denen die eine 4, die andere 9 Jahr alt war, 3 beziehungsweise 4 Wochen nach dem Auftreten eines Scharlachfiebers Purpura haemorrhagica beobachtet.

Auch auf der Mundschleimhaut waren PurpuraFlecke vorhanden, dass Zahnfleisch aber nicht geschwollen. Das Kauen war erschwert und verursachte Blutungen aus der Wangenschleimhaut. Am 3. Tage der Purpura traten Blutungen aus dem Ohr, späte auch Hämaturie ein. Der Urin enthielt das Blu: Klumpen. In Folge des starken Blutverlustes wurd das eine Kind wachsbleich. Verf. vermuthet, dass in Blut nicht aus den Nieren, sondern aus der Bla stammte. Vorübergehend waren Spuren von Schwa wasserstoff im Urin zu bemerken. In dem 2. Fatdauerte die Hämaturie 2 Tage. Wenn der Urin s Salzsäure gegossen wurde, so bildete sich ein starkschwarzblaues Sediment (Indigo). Nach mehrtäg Stehen des Urins bildete sich ein blauer Schimmel: der Oberfläche und in der Flüssigkeit selbst schwar blaue Micrococcen-Haufen. Die Purpura hielt 7 bis Tage an und endete unter dem Gebrauche von Wa und bei guter Diät in Genesung.

Dass der Scharlach, der an chirurgis Operationen sich anschliesst, doch nur Folge en directen Ansteckung ist, geht nach Browne ( schon aus der Beobachtung von Howard Ma. hervor, welcher mitgetheilt hat, dass in dem Lond Kinderhospital das sogenannte chirurgische Scharla. fieber, das früher dort häufig war, sehr selten kommt, seitdem das Hospital neu gebaut ist und ± Scharlachkranken in einem besonderen Gebäude sich allein untergebracht sind. B. hat Scharlachtete nach den verschiedensten Operationen folgen se Eigenthümlich sei es, dass frisch Operirte leicht r Scharlach angesteckt würden, nicht aber von Masen und anderen acuten Exanthemen.

B. operirte einen Studenten der Medicin wegen argeborener Phimose. Der Student war täglich bis dah mit einem Scharlachkranken zusammen gewesen. Be der Operation fühlte seine Haut sich sehr warm 30 Stunden später hatte er Fieber von 40° und Scha lachausschlag. Es trat Gangrän der Vorhaut, ba darauf Coma ein und 70 Stunden nach der Operat der tödtliche Ausgang. Ein Mädchen, bei dem B. an de Tage jener Phimosen-Operation unter gleicher Assist eine Sequestrotomie gemacht hatte, erkrankte 16 Stunde später an schwerem Scharlach. Sie genas indesse: und der Heilungsverlauf der Wunde war günstig. Gle nach dem Ausbruch des Exanthems bei dieser Krack:: wurde in das unmittelbar benachbarte Bett ein 105 Mädchen gelagert, das wegen einer gerissenen Ward des Unterschenkels aufgenommen wurde. 3 Standar später wurde die Scharlachkranke nach der Scharlat Station gebracht. Aber schon 64 Stunde nach sen Aufnahme wurde das 10jähr. Mädchen von Erbreche Kopfschmerz und Fieber ergriffen. Es trat Coma e und in 15 Stunden der Tod. Erst nach dem T wurde auf Brust und Bauch ein reichlicher Scharlach Ausschlag bemerkt. Ferner hat B. bei einem Kinde das er wegen Hasenscharte operirt hatte, 16 Stunder später den Ausbruch eines Scharlachfiebers beobachter dem das Kind schnell erlag. Dieses war längere Zet vor der Operation der Ansteckung mit Scharlach 1gesetzt gewesen. Andererseits hat Verf. einen n scharlachähnlichen Ausschlag 3 Tage nach operative Vereinigung einer Gaumenspalte in Folge von Pram auftreten sehen. Die Diagnose solcher Fälle war nament lich dann schwierig, wenn der scharlachähnliche A2schlag durch Carbolvergiftung in Folge des Verbandes

ervorgerufen war. B. hat 2 Fälle von solchem CarbolErythem beobachtet.

[Malinowski, A., Zaburzenia mórgowe (mocznica ez białkomoczu) jako następstwo płonicy. (Cerebralörungen: Urämie ohne Albuminuric in Folge von charlach.) Gazeta lekarska. No. 28.

Am 5. Februar wurde Verf. zu einem 8jährigen naben geholt, der seit einigen Tagen an Halsschmeren litt und fieberte und constatirte Scharlach. erlauf normal. Den 15. Febr. leichtes Oedem im esichte, Urinausscheidung etwas vermindert, Urin klar ne Eiweiss. Den 21. Febr. Kopfschmerzen und seit ittag kein Urin, Nachts ein starker eclamptischer nfall. Mit kurzen Unterbrechungen dauern die Krämpfe ort, Bewusstsein erloschen. Den 22. Febr. Temperatur 8,0, Puls 120, Pupillen enge, fortdauernde Krämpfe, en Stuhl, kein Urin. Kalte Umschläge am Kopf, esicatorium ad nucham, Sennes- und Essigclystiere. ach etlichen Stühlen hörten die Krämpfe auf, es wurde rin gelassen, die Untersuchung ergab kein Eiweiss. n den folgenden drei Tagen wiederholten sich noch rampfanfälle öfters, in den Zwischenpausen war der nabe excitirt, sang, fluchte und wollte aus dem Bette ntfliehen. Den 25. Febr. Druckerscheinungen, breite apillen, unsteter Blick, Puls 60, unbewusstes Urinssen und Kothentleerung. Im Urin kein Eiweiss. rst den 28. kleine Besserung, langsames Zurückkehren es Bewusstseins. Den 2. März Besserung bedeutend orgeschritten, nur die Intelligenz ist nicht in dem irade zurückgekehrt, wie sie früher vorhanden war, as erst nach einigen Wochen erfolgte. Verf. ist der leinung, dass es sich in diesem Falle um eine latent erlaufende Nephritis scarlatinosa handelte, die sich ur durch ein leichtes Oedem der Gesichtshaut manistrte und einen urämischen Anfall zur Folge hatte. Rosenblatt (Krakau).]

(1) Mandelstamm, L., Die patho- histologischen eränderungen der Haut beim Scharlach der Kinder. edicinskoje Obosrenije. Bd. XXIV. p. 102. - 2) rautvetter, E. D. von, Ueber Vorsichtsmassregeln im Auftreten von Scharlach, Masern und Blattern ater der Schuljugend und in den Familien der Lehr. Circuljar po Warschawskomu utschebnomu okrugu

0. 2.

Mandelstamm (1), darauf hinweisend, dass beim charlach die Angaben der Autoren über die histogischen Veränderungen der Haut mangelhaft sien und unter sich in Widerspruch stehen, gelangt ei Untersuchung der Haut von acht an Scharlach georbenen Kindern zu folgenden Schlusssätzen: 1. Beim charlach ist die Haut in allen ihren Schichten bedeunden Veränderungen unterworfen. Diese Verände

ingen überschreiten die von Thomas und Bohn ngegebenen Grenzen, da ersterer nur eine Verändeang der obersten Schichten der Haut annimmt und tzterer eine Analogie mit den bei der Variola vorommenden Veränderungen findet. 2. Die vom Verf. onstatirten Veränderungen beweisen, dass der pathoagische Process beim Scharlach einer Hautentzündung ntspricht und dass dieselbe sich in gleichem Maasse uf die Oberhaut und die Lederhaut erstreckt. Diese Entzündung besteht in einer bedeutenden Hyperämie ler Gefässe, Oedeme, Schwellung des Bindegewebes und nfiltration der Haut mit lymphoiden Zellen. 3. Die Membrana propria der Schweissdrüsen erscheint verickt, die Umgebung der Drüsen mit lymphoiden Zellen bedeutend infiltrirt, das Epithel der Ausführungsgänge erstört und mit einem Detritus ausgefüllt. 4. Hat Verf. in keinem seiner Präparate die Gegenwart der von Tschamer und anderen Autoren beschriebenen Microorganismen constatiren können.

V. Trautvetter (2) bespricht die Aetiologie

der acuten contagiösen Exantheme und besonders ausführlich die Aetiologie des Scharlachs, dessen epidemisches Auftreten in der Stadt Bielsk die Veranlassung zur Publication seines Artikels gab. Die vom Verf. aus der einschlägigen Literatur und seinen eigenen Beobachtungen über den Scharlach gesammelten Erfahrungen lassen sich in folgende Sätze zusammenfassen. 1. Die an Scharlach Erkrankten müssen von den Gesunden isolirt werden. Ganz besonders muss Kindern von 2-15 Jahren der Zutritt zu Scharlachkranken verwehrt werden. 2. Die Personen und besonders Kinder, welche mit Scharlachkranken in Berührung gekommen sind, müssen 10 Tage, nachdem dieselben von Scharlachkranken isolirt worden sind, noch unter ärztlicher Beobachtung bleiben, da das Stadium incubationis gegen 7 Tage und das Stadium prodromorum gegen 3 Tage dauern kann. Während dieser Zeit sollten solche Personen die Schule nicht besuchen. 3. Personen, welche Scharlach kranke pflegen oder beständig mit denselben in Berührung bleiben, ebenso der Patient selbst, müssen sechs Wochen, vom Anfange der Krankheit gerechnet, das Zusammensein mit gesunden Kindern vermeiden. 4. Der Kehricht aus dem Zimmer eines Scharlachkranken muss verbrannt werden. Auch müssen Gegenstände, welche leicht das Contagium aufnehmen, wie weiche Möbel, Teppiche etc. aus dem Zimmer entfernt werden. Wäsche und Kleidungsstücke, welche ein Scharlachkranker benutzt, müssen mehrere Stunden einer Temperatur von 100° C. ausgesetzt werden, um ohne Gefahr der Verbreitung des Scharlachs gebraucht werden zu können. 5. Die Wände des Zimmers, in welchem ein Scharlachkranker gelegen, sollten stets neu tapeziert, die Lage geweisst und die Diele mit Sublimat desinficirt werden. In Betreff der Prophylaxis der Blattern empfiehlt Verf. Revaccination jedes in die Schule neu eintretenden Kindes, da bekanntlich die Vaccination nur 7-10 Jahre gegen Pockenerkrankung schützt Alle gegen die Verbreitung des Scharlachs angeführten Vorsichtsmassregeln sind auch bei einer Pockenepidemie zu beobachten. Nach Curschmann währt die Ansteckungsfähigkeit der Pocken so lange, bis alle Borken abgefallen sind, d. h. gegen sechs Wochen vom Anfange der Krankheit gerechnet. Was die Masern betrifft, so ist Verf. der Meinung, dass, da die Empfänglichkeit für das Maserncontagium eine sehr grosse ist und dasselbe schon im Stadium prodromorum der Krankheit ansteckend wirkt, Vorsichtsmassregeln in den Schulen nur bei bösartigen Masernepidemien vorzunehmen seien. Die Ansteckungsfähigkeit der Masern vom Anfang der Krankheit gerechnet währt gegen drei Wochen. v. Trautvetter (Warschau).]

C. Aetiologie.

1) v. Kranz, Versuche, den Ursprung einer Scharlachepidemie während des Jahres 1883 im 1. Hessischen Infanterie-Regiment No. 81 festzustellen. Arch. für Hygiene. Bd. II. S. 449-471.2) Darbishire, S. D., On a case, in which milk was the vehicle of the infection of scarlet fever. St. Bartholom. hosp. reports. XX. 3) Whittla, W., The causation and treatment of scarlatina. Dublin journ. of med. science. March 2. Theil.

Die Scharlachepidemie, deren Ursprung v. Kranz (1) zu ermitteln gesucht hat, umfasste 23 Erkrankungen, die zwischen dem 14. Januar und 26. Mai 1883 vom 81. Infanterieregiment dem Lazareth zugingen. Je 10 gehörten dem 1. und 3. Bataillon, 3 dem 2. Bataillon an. Da die Kranken vorher zum Theil gar nicht mit einander in Berührung gekommen waren und da zwischen den einzelnen

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