Gambar halaman
PDF
ePub
[blocks in formation]

Longuet's (1) Studie über die Aushebungsresultate in Hochsavoyen, eine ähnliche medicinische Topographie wie die von demselben Verf. über das IsèreDepartement gelieferte, berücksichtigt die klimatischen, topographischen und anthropologischen Verhältnisse und geht specieller auf die unter der Bevölkerung herrschenden endemischen Krankheiten und die häufigsten, die Dienstunbrauchbarkeit bedingenden Fehler der Bevölkerung ein. In Savoyen haben. namentlich der Kropf und Cretinismus eine ausgedehnte Verbreitung. Diese beiden Affectionen werden einer eingehenden Untersuchung unterworfen. Schwarze.

In der französischen Armee (3) ist eine Vereinfachung des zur Augenprüfung nöthigen Linsensystems in Nachahmung des Donders'schen Spiegels eingeführt.

Eine geschwärzte Metall-Scheibe von 20 cm Durchmesser ist an einem Zapfen drehbar angebracht; sie trägt an ihrer Peripherie 16 Linsen (+ 1, 1.50, 2, 2,50, 3, 4, 5, 6; - 1, 2, 2,25, 2,50, 3, 3,50, 4, 4,50) nebst zwei Oeffnungen die an den Enden eines Durchmessers belegen und mit Null bezeichnet sind. Der Zapfen trägt ausserdem einen beweglichen Theil mit zwei drehbaren Armen, die zwei Linsen an ihrem freien Ende tragen (+ 7 d, - 8 d), die also jeder Linse der Scheibe und auch den freien Oeffnungen gegenübergestellt werden können. Dadurch lassen sich

[ocr errors]

21)

42 Combinationen (von 0 bis 20 und bis hervorbringen. Der Gebrauch des Instruments ist klar. Giudici (4) hat ein Messungsinstrument construirt, um die Myopie und Hypermetropie objectiv festzustellen. Das sehr einfach zu handhabende Instrument (1. c. abgebildet) gestattet die Distanz festzustellen, bei welcher sich bei dem Beobachteten das Netzhautbild einstellt. Die genaue Beschreibung des Instruments wolle der Leser im Original nachlesen.

Laveran (5) weist darauf hin, dass die Sterblichkeit in der deutschen Armee 5 p. M., in der französischen 10 p. M. betrage, aber andererseits beläuft sich die Zahl der als dienstunbrauchbar Entlassenen in Deutschland auf 27 p. M., in der französischen auf 12 p. M. Es beruht dies darauf, dass in Frankreich nur total unheilbare Soldaten entlassen werden können, nicht aber temporär Kranke, weil in Frankreich die Superrevision fehlt. L. empfiehlt die Annahme des deutschen Verfahrens, da auf diese Weise die Lazarethe entlastet würden von Leuten, die monatelang beobachtet werden müssten und ferner für die Armee die nicht kleine Zahl der non-valeurs (d. i. die nicht dienstfähigen aber etatsmässigen Leute) herabgesetzt werden würde.

[1) Dunér, G., Om ögonspegelns användning till bestämmende of ögats refraktionstillstånd. Tidskrift i

militär helsovård. Bd. 9. p. 26. (Verf. giebt practische für die schwedischen Militärärzte bestimmte, An sungen zum Gebrauch des Augenspiegels bei Beurthelung der Refraction des Auges. Das neueste schwedsche Reglement für die Besichtigung der Wehrpflichtiger [vom 11. Novbr. 1881] setzt nämlich die Fähigkeit des besichtigenden Arztes, durch den Augenspiegel Simula tion der Augenkrankheiten zu enthüllen, voraus.) Edling, N A., Några ord om varicocele och inflytande på duglighet till krigstjenst. Ibid. B: p. 14. 3) Dunér, G., Ylterligare några orel .r varicocele och dess n inflytade på duglighet : krigstjenst. Ibid. p. 401.

[ocr errors]

Edling (2) giebt eine Darstellung der Ursacher Symptome und Behandlung der Varicocele und -spricht die Bedeutung dieser Krankheit für die mi... tärische Diensttauglichkeit. Nach dem schwe dischen Reglement für die Besichtigung der Wer pflichtigen macht Varicocele untauglich, wenn sie i Bewegungsfähigkeit wesentlich beeinträchtigt; Bestimmung findet E. zu wenig objectiv, und er der Meinung, dass die Grösse der Varicocele besɔde zu berücksichtigen sei, und schlägt als Untaugas. keitsgrund vor: grössere Varicocelen, die von bestia: ten Beschwerden bei Märschen oder Anstrengung begleitet sind. Dunér (3) aber entgegnet, dass g sere Varicocelen" schwer zu definiren seien, und da ausserdem die Grösse einen unsicheren Maasstab den Einfluss dieser Krankheit auf die Diensttaugli keit abgebe, weshalb er den Ausdruck des Reglements bevorzugt. Joh. Möller (Kopenhager

b. Aushebung*).

=

Im deutschen Reich (6) wurden im Jahre 18. bei der Aushebung als moralisch unwürdig a geschlossen: 1352 Mann 0,4 pct., wegen körjes licher oder geistiger Gebrechen ausgemustert: 68.4 Mann = 18,8 pCt., den Ersatzreserven bezw. der S wehr II. Classe überwiesen: 152,059 Mann = 41,8 p ausgehoben: 141,817 Mann = 39,0 pCt., ergiebt sammen 363,703 Mann, über welche definitiv entset den wurde. (Die Zurückgestellten sind also nicht m einbegriffen.) Ausser diesen 363,703 Mann komm noch in Betracht 20,305 Mann, die freiwillig treten waren und 15,877, welche ohne Erlaubniss a gewandert sind.

[ocr errors][merged small]
[ocr errors]

In Bayern (7) wurden 1882 bei der Aushebung 74,911 Wehrpflichtige untersucht. Von diesen warz 47,223 Mann 63,1 pCt. untauglich oder nur bedi tauglich und 27,688 Mann 36,9 pCt. tauglich Dienst. Von den 47,223 Mann waren 8700=11,6; bedingt tauglich wegen geringer körperlicher Fehler 27 Gebrechen, 28,060 = 37,5 pCt. der Untersuchten 22 untauglich, 10,463 14,0 pCt. der Wehrpf.ch dauernd untauglich.

=

--

=

Von den 10,463 dauernd Untauglichen war › Grund bei 29664,0 pCt. allgemeine Körperschwit und Mindermaass mit Schwächlichkeit, 1197 = 1,6 p* wurden ausgemustert wegen Fehler am Kopf, 1100=1,51 wegen Fehler an Hals und Wirbelsäule (meist Kript 1822 2,4 pCt. wegen Fehler an der Brust ( schwache Brust), 1054 = 1,4 pCt. wegen Fehler an Unterleib (meist Brüche), 157 = 0,2 pCt. weger Febr an Harn- und Geschlechtsorganen, 743 1,0 pCt. #: gen Fehler an den Extremitäten im Allgemeinen 2820,4 pCt. wegen Fehler an den Händen und l 1,5 pCt. wegen Fehler an den Beinen und Füsse Die Iststärke der italienischen Armee unter der Fahne betrug am 30. Juni 1884 221,838 MILL (Die ganze Armee zählte 2,273,618 etwa der måɛrlichen Bevölkerung.) Vom Jahrgang 1863 ward.

=

=

*) Für Oesterreich vgl. Seite 610, No. 3.

cucht 327,705 Wehrpflichtige. 66,259 von diesen n ausgemustert (24,282 wegen Mindermaass, 41,977 Krankheiten oder körperlichen Gebrechen) d. i. 20, (7.41 wegen Mindermaass und 12.81 wegen körer Gebrechen); 66,864 d. i. 20,13 pCt. wurden gestellt, tauglich waren also 79,65 pCt. der

uchten.

s Maass ist auf 1,55 m herabgesetzt und wurden ge dessen eine Anzahl wegen Mindermaass beusgemusterter Leute, welche diesem Maasse enten, wieder gemustert und von ihnen 2082 wegen her Brust, 4141 wegen schwacher Körperconstiwieder ausgemustert, 10,507 waren von den gemusterten wegen Mindermaass unbrauchbar, ma also 16,730 Mann.

gestellt wurden als 1. Contingent 72,813, 33,795 in die 2., 84,844 in die 3. Kategorie. Taugliche Summa 194,626.

en und schreiben konnten 95,931 (49.30 pCt.), sen 5337 (2,74 pCt.), Analphabeten waren 93,348 Ct.) Sardinien und Sicilien haben die weniggurien, Piemont und die Lombardei die meisten beten.

mittlere Körpergrösse aller Untersuchten war Die mittlere der über 1,55 m grossen Leute 4 m.

den Untersuchten hatten eine Körperlänge von: 1,25 m und weniger 0,04 pCt. 9,84

1,25 bis 1,54 m

1,55

1.56

1,57-1,60

1,61-1,80

1,81-1,90

[ocr errors]
[ocr errors][merged small][ocr errors][ocr errors][ocr errors]
[merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small]

mord), d. i. 8,43, an Krankheiten 1654, d. i. 7,93 p. mille des Effectivs.

Im Jahre 1884 (Jahrgang 1864) enthielten die Rekrutenlisten der italienischen Armee (9) 337,187 Mann, von denen 4187 Mann gelöscht waren (meist inzwischen verstorben). Von diesen wurden ausgemustert 68,010, zurückgestellt 69,992, waren ausgeblieben 9803, wurden für die 1. Categorie tauglich erklärt 78,222 Mann, für die 2. (90 tägige Dienstzeit) 23,537, für die 3. (mobile Miliz, 30 tägige Dienstzeit) 83,438

Mann.

Von den für die erste Categorie bestimmten, für welche ein Contingent von 80,000 Mann verlangt wurde, waren bereits als Officiere, Zöglinge etc. 3869 Mann eingetreten.

Von den Ausgemusterten hatten 23,003 Mindermaass, 45,007 litten an körperlichen Fehlern und Gebrechen. Von diesen 45,007 Mann waren 4990 zu schwach, hatten 11,588 eine zu schwache Brust, es litten an Hautkrankheiten 633, an Varicen 1053, an Cretinismus 325, Geisteskrankheit 64, Epilepsie 194, an Knochen- und Gelenkkrankheiten 1059, Alopecie 643, an Augenleiden 4248 (Schielen 98), Taubheit 153, Hasenscharte 50, Zahnkrankheiten 164, Stummheit 119, Stottern 183, Kropf und hierhingehörige Affection 1919, Verwachsung 1286, Verwachsung des Brustkorbs 1671, Tuberculose 128, Herzleiden 262, Hernien 4343, Hydrocelen 1114, Cirsocelen 421, Fehlen eines Fingergliedes 321, einer Hand oder eines Fusses 148, überzähligen Fingern 66, Missverhältniss auch Atrophie der Gliedmassen 1257, schlecht geheilte Knochenbrüche 231, nicht normale untere Extremitäten 1058

u. S. W.

Die Iststärke der Armee unter den Waffen betrug am 30. Juni 1885 226,013 Mann, dazu 13,332 Officiere, die mittlere Gesammtstärke 212,287 Mann.

Von den neu Eingereihten und den eingereiht Gewesenen gingen im Jahre noch 3622 als dienstunbrauchbar ab, und zwar war der Grund hierfür u. A.: körperliche Schwachheit 165, schwache Brust 40, Varicen 76, Geistesstumpfheit 29, Geisteskrankheit 99, Epilepsie 125, Knochen- und Gelenkkrankheiten 218, Augenleiden 269, Taubheit 14, Tuberculose 373, Krankheiten der Respirationsorgane 555, Herzfehler 151, Hernien 618 u. s. w.

[ocr errors]

Es starben 2227 Mann (darunter 84 durch. Selbstmord) 19,49 der Kopfstärke. 61 Mann verunglückten, 2068 starben an Krankheiten (davon 192 an der Cholera Gestorbenen abgezogen, ergiebt: 8,84 vom Tausend der mittleren Iststärke), von denen u. A. beobachtet wurden: 8 Fälle an Pocken, Masern und Scharlach 119, typhöse Fieber 413, Cerebrospinalmeningitis 49, Malaria 69, Erysipelas 12, Cholera 192, Scorbut 8, Hirnleiden 137, Lungenleiden 482, Tuberculose 388, Herzleiden 27, Leberleiden 22, Gastro-Intestinalleiden 61, Krankheiten des Peritoneums 37.

In der englischen Armee (10) wurden von 1000 zur Einstellung Untersuchten, die sich zum Eintritt meldeten, 400,11 von Militärärzten, 105,04 von Civilärzten für untauglich erklärt. Von den von letzteren Untersuchten wiesen aber die Militärärzte bei der Nachuntersuchung noch 204,46 vom Tausend zurück. Also von Meldenden 1000 sich waren 396,98 nicht brauchbar.

[merged small][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small]
[merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small]

19,353 Rekruten waren unter 5 Fuss 5 Zoll gross und nur 7611 hatten eine Grösse über 5 Fuss 8 Zoll. Diese Verhältnisse sind nicht günstig.

Am 1. Januar 1885 waren in der englischen Armee (11) vorhanden: 7016 Officiere, 12,429 Unterofficiere und 165,255 Mann in Reih und Glied gegen 10,797 Officiere, 13,482 Unterofficiere und 185,147 Mann in Reih und Glied im Jahre 1865. 1884 starben 1521 Mann (0,9 pCt.), desertirten 4478 Mann (2,8 pCt.). Von 35,668 Rekruten waren 22,486 17–20 Jahre alt (15,5 pCt.), 13,182 21-25 Jahre (45 pCt.) und mehr (zwischen 20 und 30 Jahr 22,8 pCt., über 30 16,7 pCt.). 11,150 Rekruten waren unter 1,65 m gross (10,1 pct.; über 1,70 m waren 55,1 pCt.). 3161 Rekruten hatten einen Brustumfang kleiner als 84,44 cm (d. i. 2,2 pCt.; 38,8 pCt. hatten über 89 cm). 6283 Rekruten wogen weniger als 54,47 kg.

[blocks in formation]

Bei der Besichtigung der Wehrpflichtigen in Dänemark im Herbst 1884 wurden nach Salomon (1) 19,827 Personen untersucht. Von diesen waren 9726 unter 22 Jahren, 7976 22 Jahre alt, 1884 23 und 24 Jahre alt und 241 über 24 Jahre. 10,165 (51,3 pCt.) wurden vollkommen diensttauglich, 1249 (6,3 pCt.) tauglich zum Dienst ohne Waffe gefunden, 4309 (21,7 pCt.) zur Besichtigung eines folgenden Jahres hingewiesen und 4104 (20,7 pCt.) vollkommen dienstuntauglich erklärt. Die Krankheiten und Gebrechen, welche Dienstuntauglichkeit bedingten, waren: Schwacher Körperbau bei 329, Körperlänge unter 59 Zoll (154,3 cm) 157, Lungenschwindsucht 112, andere Lungenkrankheiten 28, Herzkrankheiten 104, Darmbrüche 334, Wasserbrüche 43, Deformitäten des Brustkorbs oder Rückgrats 354, Sehschwäche 280, Schwerhörigkeit 128, Epilepsie 21, Geisteskrankheit 95, Grind 3, Krankheiten und Missbildung der oberen Extremitäten 284, der unteren Extremitäten 1362 (davon Plattfüsse 387), Krankheiten und Missbildungen der Geschlechtsorgane 41, andere Krankheiten und Gebrechen 429.

zu

Bei den Aushebungen in Schweden 1883 wurden nach Edholm (2) 31,803 Wehrpflichtige erster Klasse von den Aerzten besichtigt; von diesen wurden 25,187, d. i. 79,20 pCt. zum Militärdienst tauglich, 6616 d. i. 20,80 pCt. untauglich erklärt. Von den 3668 Wehpflichtigen 2.-5. Classe wurden 913 d. i. 24,89 pCt. untauglich gefunden. Die Gebrechen und Krankheiten, die in erster Classe am häufigsten Dienstuntauglichkeit bedingten, waren: geringe Körperhöhe und allgemeine Schwäche 19,56 pCt., Missbildungen verschiedener Körpertheile 12,59 pCt., Folgen äusserer Beschädigungen 9,87 pCt., Gesichtsfehler 8,34 pCt., Herzkrankheiten 5,61 pCt. u. s. w. In der 2.-5. Classe sind die häufigsten Ursachen der Zurückweisung gewesen: zu geringe Körperhöhe und allgemeine Schwäche 17,74 pCt., Missbildungen verschiedener Körpertheile 10,62 pCt., Brustkrankheiten 9,97 pCt., Gesichtsfehler 9,42 pCt., Folgen äusserer

Beschädigungen 8,32 pCt. u. S. W. Auszüge der Rapporte der Aushebungsärzte werden mitgetheilt Joh. Möller (Kopenhagen),

V. Armeekrankheiten.

1. Simulation und simulirte Krankheitez

1) Toussaint, Note sur le traitement des ma dies simuleés par la faradisation cutanée et l'éle puncture. Archives de méd. mil. VI. 8. - 2) Talen Maladie simulée. Archives de med. et de pharma milit. 3) Chauvel, Diagnostic de l'amblyopie z latérale simulée. Appareil de Flèes modifié. Artves de méd. mil. VI. 9. (Die angegebene Methode die bei uns bereits bekannte stereoscopische.) <-4 Fiorani, Enuresi simulata. Giorn. di Medic. W.:: p. 488. 5) Parant, V., Note sur la transforma: de la folie simulée en folie véritable. Annal. mele psychol. No. 1. 6) Kröcher, Kritik der Moral sanity vom militair-ärztlichen Standpunkte. Mia ärztl. Zeitschr. No. 3.

[ocr errors]
[ocr errors]

2. Infectionskrankheiten.

[ocr errors]

[ocr errors]

7) Phthisis in the army. Lancet. May 9. Oidtmann, H., Die Pockenstatistik der Soldaten. ist der bekannte Impfgegner.) — 9) Die Pocken in i Centralbl französischen und deutschen Armee. gem. Gesundheitspflege. 10) Zemanek, A., Sta stik der Revaccinationen in der K. K. Armee. Mil arzt. No. 13. — 10a) Impfresultate in der italienis Armee. Giorn. di med. milit. 11) Colin, L'épidéa de cholera de l'armée de Paris en 1884. Archives de ma mil. V. 19. 12) Givelli, Studi sul Colera fattin ospedale di Marina di Spezia durante l'epidemia: rica nel 1884. Giorn. di medic. milit. p. 18. Fiorani, F., Il colera di Spezia. Note del corpe # nitario maritimo. Ibid. p. 230. 14) v. Kra Versuche, den Ursprung einer Scharlachepidemie, v rend des Jahres 1883 im 1. Hess. Inf. Regt. No. 81. Frankfurt am Main, festzustellen. - 15) Verda Considérations sur la fièvre intermittente à Var (Algérie); ses causes et ses manifestations. Arct de méd. mil. VI. 19. 16) Renzi, G. de, La feb da malaria nel Esercito. Memoria onorata della mentione onorevole nel concorso al premio Rib Napoli. (Verf. bespricht Statistik, Pathogenie, Art 4 Auftretens, Verlauf, acute und chronische Infection Malariacachexie, Prophylaxe, auch die durch Ges zu erreichende, und schliesslich die Behandlung der Ma ria.) — 17) Dauvé, Tableaux statistiques relatifs à a fièvre typhoide dans le 6 c. corps d'armée. Archives * méd. mil. V. No. 1, VI. No. 1. - 18) Poignéet Nimitt De la fièvre rémittente dans la colonne du Loch-Na Ibid. B. V. No. 29. 19) Laveran, De la diphth dans l'armée. Relation d'une petite épidémie de ip thérie observée à l'hôpital du Gros-Caillou. Ober. tions de paralysies diphthériques. 20) Renard E Note sur l'Albuminurie et les oreillons. Archi méd. milit. VI. 185. 21) Klein, B., Statistisch Studie über den Scorbut im K. K. Heere von 1870 * 1879. Militairarzt. No. 16, 17, 18. (Bei dem selten Vorkommen dieser Krankheiten in der deutschen Aras für uns von geringerem Interesse.) 22) Macdo.. The Scurvy. Lancet. p. 118. 23) Mabé, Més sur les epidémies de peste bubonique qui ont reque puis trente années 1885. Tableaux chronolog formes principales; étiologie, géographie, diagnost prophylaxie de cette maladie. Archives de médent navale. No. 10 et 11. 24) Ferron, Du rile lits militaires dans la propagation des maladies curta gieuses. Revue sanitaire de Bordeaux. 25. Ibid.

[ocr errors]

3. Besondere, durch den Dienst erzeugte oder verschlimmerte Krankheiten.

-

25) Riener, Observations de fièvre éphémère. Buletins de la société médicale de Paris und Archives e méd. mil. VI. 2. 26) Kelsch, Observations sur embarras gastrique febrile. Ibid. 27) Sée, M., ypertrophie des Herzens bei jungen Leuten. Sem. éd. 7. Jan. 28) Daga, De l'hypertrophie cardiae résultant de la croissance par le professeur G. Be. Etude analytique et observations. 29) Lonuet, R, Du coeurs surmené. L'union méd. 10. Ocber. 30) de Renzy, The prevention of heat apoexy. Lancet. April 4. 31) Héricourt, J., Des cidents causés par la chaleur, symptômes, Mécanisme - Traitement. Archiv de Méd. milit. 32) Char

[blocks in formation]

Talon (2) berichtet einen Fall von artificieller 'hlegmone, welche dadurch hervorgerufen war, dass asern von Seidelbastrinde (daphne, franz. garou) uner die Haut gebracht war, entweder mittelst Schnitt der eingestossen mit eingefädelter Nadel. Es erinnert es an die von Chassagne und Sauvage berichtete rzeugung eines Erysipel u. dgl. mittelst der Tapsia ergonica.

Fiorani (4) berichtet, dass ein für die Marine usgehobener Recrut dem Lazareth zur Beobachung auf Incontinentia urinae überwiesen wurde.

Das Vorhandensein des Leidens bei dem Manne war ehördlich bescheinigt. Stets, bei Tag und bei Nacht, eobachtet oder überraschend controlirt, ob er im Bett lag oder in den Kleidern war, endlich auch trotz angewendeter Catheterisirung, immer fand man den Mann mit von Urin nassen Beinkleidern oder in nassem Bettzeug. F. war geneigt, das Leiden als vorhanden zuzugeben.

Der Mann war ganz gesund. Nur wollte er eben Leht Herr des Urinlassens sein. Sehr zu seinem Aerger and Scham ging ihm angeblich der Urin unmerklich ab. Das Leiden sollte seit 14 Monaten seit einem Fall aus einigen Metern Höhe auf die Fusssohlen bestehen; dabei waren aber weder Lähmungen noch irgend andere Srungen aufgetreten, auch die Erections fähigkeit des Penis war normal. Die Anamnese und Untersuchung des (normalen) Urins ergab, dass es sich um eine ganz beschränkte periphere Lähmung des Sphincters der Blase und der Urethra handeln müsste, was durchaus unwahrscheinlich war.

Dazu kam, dass neben vielen negativen Versuchen

es gelang, bei wiederholtem Catheterismus in der Nacht einmal 20, einmal 100 g zu entleeren, auch urinirte der Mann, wenn man ihn uriniren liess, nicht wie ein Gelähmter, dem der Urin tropfen weise abgeht, sondern der Urin kam in einzelnen kleinen Absätzen im Strahl, wie wenn eine Hyperästhesie vorhanden wäre; auch bediente sich der Kranke beim Uriniren sämmtlicher Hülfsmuskeln, stellte durch Athemanhalten die Bauchpresse fest etc.

Der Mann gestand seine nun doch offenbare Simulation nicht ein. F. verfiel nun darauf, den Mann stundenlang zu beobachten und durch Palpation des Abdomen die Muskelanstrengung zu verhindern. Nun hielt der Mann den Urin stunden lang, gestand auch schliesslich seine Simulation zu, um sich bei einer solchen Procedur einen Catheterismus zu ersparen. Dieses Geständniss widerrief erindess, wurde aber doch eingestellt. Continuirlich liess er den Urin in die Kleider. Wiederholt wurde er untersucht und eine Anzahl von Aerzten glaubte an seine Krankheit. Das Ministerium befahl sein Bleiben im Dienst und bekam der Mann einen Kautschukbehälter. Er verfiel in eine schwere acute Krankheit und auch in dieser liess er den Urin in das Bett, was wiederum seinen Arzt überzeugte. Nunmehr wurde er in eine andere Garnison versetzt. Auf der Reise dahin war er plötzlich gesund, „nach einem Mittel, was er gegen seine Leiden eingenommen", wie er auf Befragen angab.

Die Simulation des Wahnsinns (5) verlangt für längere Zeit eine ausserordentliche Anspannung der Geisteskräfte; infolge dessen, sagt Parant, hält man es für möglich, dass eine solche Anstrengung nicht ohne Einfluss auf den Betheiligten bleiben kann und dass der simulirte Wahnsinn in wirklichen übergeht. Trotz der Annahme dieses Satzes durch Autoritäten basirt die Theorie nur auf einer Beobachtung: 2 französische Matrosen, Gefangene auf englischen Pontons, simulirten 6 Monate lang Verrücktheit. Als sie dann entlassen wurden, waren sie nun wirklich verrückt. Gerade in diesem Falle aber, sagt P., können auch noch andere Umstände die Verrücktheit herbeigeführt haben, z. B. die Entbehrungen, das Elend der Gefangenen u. s. w.

Umgekehrt findet man leicht Fälle, wo Leute lange Zeit Verrücktheit simulirten und dabei ihre Geistesgesundheit bewahrten. So berichtet P. von einem Individuum, welches 1 Jahr lang consequent Verrücktheit simulirte und zwar so, dass sehr wenige der Ansicht der Sachverständigen sich anschlossen. Er simulirte Tobsucht, Imbecillitas, epileptische Zufälle. Trotz dieser anstrengenden Simulation, trotz der wesentlichen Abmagerung, welche ihm nebst der Simulation der Zellenaufenthalt gebracht hatte, war er nach Aufgabe seiner Versuche so geistesgesund wie zuvor. Trotzdem aber der Uebergang von simulirtem zu wirklichem Wahnsinn noch nie klar bewiesen ist, lässt T. die Frage nach der Möglichkeit einer solchen Thatsache doch offen.

Kröcher (6) hat die Moral Insanity nur von Fröhlich als militärische Psychose erwähnt gefunden, dessen Schilderung jedoch nichts Characteristisches enthält. Der von den Psychiatikern aufgestellte Symptomencomplex ist als primäre Psychose nur anzunehmen, wenn Heredität uud angeborener Schwachsinn oder erworbener Schwachsinn constatirt werden kann. Sie ist also nur denkbar bei intellectuellem Defect. Damit fällt die Beurtheilung aller in

Folge dieser Psychose begangenen Vergehen unter die für Geistesgestörte gültigen Vorschriften des deutschen Strafgesetzbuches. Das Militärstrafgesetzbuch hat für Geistesstörungen keine besonderen Bestimmungen!, der militärgerichtliche Standpunkt wird sich dieser Psychose gegenüber also von dem civilgerichtlichen nicht unterscheiden. Schwarze.

Eines Urtheils über die Zurechnungsfähigkeit derartiger Kranker bezügl. ev. Bestrafung soll sich der Militärarzt enthalten. Der moralisch Schwachsinnige soll jedoch als gemeingefährlich entmündigt werden und am besten in eigens für derartige Kranke einzurichtende oder in Irrenanstalten untergebracht werden. Kr. hat übrigens unter sehr zahlreich beobachteten militärischen Strafgefangenen, die wegen Desertion, thatsächlicher Angriffe gegen Vorgesetzte etc. verurtheilt waren, niemals Leute gesehen, die er als mit Moral insanity behaftete hätte ansehen können.

2. Infectionskrankheiten.

In England betrug die Zahl der Todesfälle an Schwindsucht (7) in der Armee pro 1882 zwei pro mille der Kopfstärke gegen 2,33 in der Zeit vorher. Die United Service Gazette findet dies hoch, da in der Bevölkerung nur 1,84 auf 1000 starben. Der Berichterstatter tadelt mit Recht diese Parallele, da man nur die männliche Bevölkerung mit der Armee vergleichen könne. An Schwindsucht starben aber von den 20-45 Jahr alten Männern 3,68, von den 35 bis 45 Jahr alten sogar 4,12 p. M.

Nach Marvaud erkrankten in dem Zeitraum 1875-1879 in der französischen Armee (9) 4273 Mann an den Pocken, von denen 363

8,5 pCt. der Erkrankten starben. In der deutschen Armee erkrankten von 1873-1879 incl. 158 Soldaten an den Pocken, von denen keiner der Seuche erlag.

Zemanek (10) geht von den preussischen Impfresultaten und Pockenfällen aus. Nach dem statistischen San.- Berichte wurde in der preussischen Armee in den letzten 7 Jahren mit stets grösseren Erfolge geimpft und kam in den letzten 7 Jahren kein Todesfall von Pocken vor. Diesen Thatsachen stellt Z. für die österr. Armee folgende Zahlen gegenüber: vaccinirt revaccinirt erkrankmit ten an

mit Erfolg:

Erfolg:

Pocken:

[blocks in formation]

starben an Pocken:

65 50 Zunahme d. Blattern.

Z. verlangt Ausdehnung der Impfungen und zwar mit animaler Lymphe und erläutert dann die Reissner'sche Conservirungsmethode und citirt zahlreiche gute, mit animaler Lymphe erzielte Erfolge. Schliesslich fordert Z. eine Aenderung der Reglements, welches heute nur die Revaccination der nicht mit deutlichen Impfnarben versehenen Rekruten erfordert.

In der italienischen Armee wurden 1879 geimpft (10a): 58,460 Mann mit animaler, mit humanisirter Lymphe 61,322, zusammen also 120,380 Mann. Für 1880 stellen sich diese Zahlen: 23,389

mit animaler, 19,531 mit humanisirter Lymphe ge impft, zusammen also 103,993 Mann. Mit sicherem Erfolg wurden geimpft von 1000 Geimpften 1879: 408 Mann, 1880: 430 Mann, mit zweifelhaftem Eri 162 bezw. 158 Mann ohne Erfolg 1879: 430 Maz 1880: 412 Mann.

Colin (11) berichtet, dass die Choleraepi. mie in der Pariser Garnison vom 6.-29. X. 1884 gedauert und 123 Fälle mit 17 Todesfällen fasst hat. Ausserdem war ein sporadischer Fall Juli vorgekommen und einer folgte, nachdem die Krank heit schon mehrere Wochen erloschen schien. Sie t gann in räumlich weit auseinanderliegenden Kaserzu gleicher Zeit und trat im Ganzen bei 28 verschisdenen Tuppentheilen in 40 Kasernen auf, wetne sämmtlich im Innern der Stadt gelegen waren. ICivilbevölkerung war verhältnissmässig weniger von Krankheit betroffen wie die Garnison. Uebertrag von einer Person auf die andere war im Allgem | sehr selten, so wurde z. B. in den Krankenhäusern se nur ein Fall von directer Ansteckung beobach Nicht kasernirte Mannschaften und Unverheirathe wurden häufiger von der Krankheit befallen.

Die prophylactischen Massregeln, welche schor Juni getroffen worden waren, hatten in ausgedehnter Beurlaubungen, Herabsetzung der Dienststunden, da tetischen und Desinfectionsmassregeln bestander Auch war eine bessere Trinkwasserversorgung füres Kasernen in die Wege geleitet worden. Bei Ausbr der Epidemie traten dazu die Verabfolgung von w nen Leibbinden und Verabfolgung von gekochten Wasser als Getränk. Besondere Choleralazarethe w den nicht errichtet, sondern es war in den sämmtli Militärlazarethen der Stadt für die Erkrankten ein > sonderer Pavillon reservirt. Für einen möglichst ka zen und raschen Transport der Erkrankten mitt Wagen, welche 2 mal nach jedem Transport desinfor wurden, war Sorge getragen worden. Die Desinfecti der inficirten Quartiere geschah mit schweflige Säure. Schwarze.

Gioelli knüpft seine im Marinelazareth von S zia gemachten Studien über die Cholera an i von einigen, besonders Strauss, geäusserten Zwe?über den Werth des Koch'schen Bacillus als diag stisches Merkmal, da derselbe nicht immer gefunde werde. G. untersuchte 4 Fälle im Marinelazareth. im städtischen Lazareth, 2 in der Privatpraxis. D Untersuchungen wurden wiederholt gemacht und jede mal möglichst bald nach dem Eintritt der Krankendie Behandlung. In dem ersten leichteren Falle f er keine Kommabacillen, wohl aber im 2. und 4. F bei letzterem freilich nur bei der ersten Untersuchun und dann nicht wieder. Culturen ergaben, dass e sich in jenen Fällen wirklich um Kommabacillen ta delte. In den beiden in der Privatpraxis behandelt. Fällen fand er beide Male, einmal reichliche, eir auch nur bei der ersten Untersuchung und dann nicht w← der Kommabacillen. In den 3 Fällen im städtischer zareth endlich waren einmal keine, zweimal aber Komma bacillen vorhanden. Untersuchte G. dagegen Fa chronischen oder frischen Darmkatarrhs, so fand er nie Kommabacillen, während er in den 9 Cholera

« SebelumnyaLanjutkan »