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tonitis, wo andere Laxantien unwirksam blieben oder nicht ertragen wurden, vorzügliches. Mit Extractum Hydrastis Canadensis zu 20-30 Tr. nach der Mahlzeit erzielte M. in einem Falle von Magenschmerzen mit sehr hartnäckiger Constipation nach erfolgloser Anwendung vieler anderer Mittel dauernde Heilung. Ausserdem hat er Extractum Gossypii zu 2-3 Kaffeelöffel täglich bei climacterischer Metrorrhagie in 2 Fällen. wo Mutterkorn erfolglos blieb, mit brillantem Effect verordnet. Extractum Grindeliae wirkte in einem Falle von Asthma palliativ, jedoch nicht heilend. Piscidia erythrina gab zu einem Theelöffel voll des Fl. Extract günstige Resultate bei Insomnie in Folge nervöser Erregung, bei hartnäckiger Gastralgie und in einem Falle von Tic doloureux, wo es die Morphineinspritzungen unnöthig machte.

Zur Herstellung antiseptischer Lösungen von Atropin, Cocaïn und Eserin empfiehlt Abbott (44) Aqua camphorae, wodurch ebenso lange wie durch Thylmolzusatz (1:840) und weit besser als durch Phenol (1:500) Pilzbildung verhütet wird; auch bleiben Atropin- und Eserinlösungen, in welchen letzteren sich übrigens Subeserin bildet. 1-2 Jahre activ, während Lösungen mit Thymol ihre Wirkung auf die Pupille verlieren.

[Rasmussen, A. F., Om Koffeinet og Adonis vernalis. Hospitalstid. 3 R. 3. Bd. No. 49-50. p. 1262.

Rasmussen hat das Coffeinum natro-benzoicum gegen Herzkrankheiten versucht. Er hat einen besonderen Nutzen bei Aorteninsufficienz mit Albuminurie gesehen, wo Digitalis ja nur wenig wirkt. Bei Fettdegeneration des Herzens hat er nur wenig Wirkung davon verspürt. Adonis vernalis (moscoril) hat er häufig bei Herzkrankheiten versucht, aber hier steht es nach seinen Erfahrungen weit hinter der Digitalis zurück. Das Mittel ist als Infus 5 g auf 180 g, esslöffelweise zweistündlich angewandt worden. Buntzen (Kopenhagen).]

[Israel, Kliniske Erfaringer og Jagttagelser for Kommunehospitalets 2. Afdeling. Ugeskrift for Laegev. 4 R. XI. B. p. 289.

Verf. berichtet über die Wirkung verschiedener Arzneimittel und Behandlungsmethoden, die im Communespital Kopenhagens versucht wurden. Paraldehyd in Dosen von 3-6 g verschaffte in vielen Fällen ruhigen Schlaf, verursachte aber in zwei Fällen maniakalische Attaquen, die viele Stunden anhielten.

Gegen Keuchhusten wurde (nach Warfwinge) ere 2 proc. Lösung von Alaun gegeben, in vielen Faller mit evidentem Erfolg, eine Minorität der Fälle wares jedoch gegen das Mittel ganz refractär; gegen de heftigen Hustenattaquen und das Erbrechen bei Keurb husten war eine 2 procentige Lösung von Chlora hydrat von grossem Nutzen.

Gegen Icterus catarrhalis wurden mit Erfolg dvon Peiper empfohlenen Mastdarmeingiessungen von lauem Wasser angewendet. Antipyrin wurde bei typhoidem Fieber, Pneumonie und Phthisis pulm num versucht. Die Resultate stimmen mit denen anderer Autoren überein; nur bei typhoidem Fieber schien das Befinden der Patienten sich bei der Wärmeverringerung zu bessern. Von unangenehmen Nebenwirkungen werden erwähnt: Schweiss, Ekel, Erbrechen, Exanthem ver morbillösem oder scarlatinösem Character (in '; d. Fälle) und Collabiren der Kranken. Es sind ausserdem 1 mal Convulsionen und 1 mal Hämatemese be Gebrauch des Antipyrins beobachtet; doch ist es constatirt, dass diese Complicationen dem Gebrauche des Arzneimittels zuzuschreiben seien. Gegen das bas tische Fieber bei Phthisis empfiehlt Verf. besonders Bettruhe.

Phosphor hat Verf. bei Anwendung gegen Ra chitis keine positiven Resultate gegeben. F. Levison (Kopenhagen.

[Nussbaum, Poszukiwania nad oddziaływaniem niektórych trucizn na trzustkę. (Untersuchungen über die Wirkung gewisser Gifte auf die Pancreasdrise, Prof. Hoyer'sche Jubeldenkschrift.

Der Ref. hat eine Reihe von Experimenten an Katze durchgeführt, welche den Einfluss der verschiedenen Gifte auf die Pancreassaftabsonderung betraf (Ueber die Versuchsanordnung vergl. das Origina

Durch Pilocarpin wird die Secretion andauerni, obwohl nicht bedeutend, angeregt; die Minimaldosa welche dies zur Folge hat, beträgt 0,01 g: eine Step rung der Gabe bis zu 0,04 vermehrt die Absonderung eine grössere Gabe bleibt ohne jeden Einfluss. Da Muscarin wirkt ganz ähnlich; schon 0,01 g erre den secretorischen Process, die Zugabe von 0,02 w noch, fernere Quantitäten des eingespritzten Muscarir blieben ohne Erfolg. Die Injection von 0,01-0,02 : von Eserin (Physostigmin) ruft meistens eine rap Depression der Flüssigkeitssäule in der Canule hervor d erst später steigt dieselbe langsam wieder empor, at mit oftmaligen alternirenden Oscillationen im Sraund Steigen. Diese Erscheinung glaubt der Verf. die Contraction der Gefässe, welche die Drüsenläppe umspinnen, zurückführen zu dürfen. Das Atrepr übt im Gegensatz zur bekannten Einwirkung auf Beschränkung der Secretion in den Speichel-, Thräser und Schweissdrüsen auf die secretorische Pancreas function gar keinen Einfluss aus. v. Kopff (Krakau

Electrotherapie

bearbeitet von

Prof. Dr. M. BERNHARDT in Berlin.

I. Allgemeines. Physiologisches. Methoden.

1) Ziemssen H. v, Die Electricität in der Medicin. 4. Aufl. 2. Hälfte. Diagnostisch-therapeut. Theil. gr. 8. Berlin. 2) Erb, W., Historisches von der Entartungsreaction. (Zur Berichtigung.) Berl. klin. Wochenschr. No. 47. 3) v. Ziemssen, Historisches von der Entartungsreaction. Entgegnung auf Prof. Erb's gleichnamigen Artikel in No. 47. Ebendas. No. 52.

4) Tripier, A., Electrologie médicale précis thérapeut. et instrument. Av. de nombre fig. 3 éd. 8. Paris. 5) Beard and Rockwell, Practical Treatise on the Medical and Surgical Uses of Electricity. 4. ed. Illustr. 8. New-York. 6) Pierson, R. H., Compendium der Electrotherapie. 4. Aufl. Mit 25 Holzschn. 8. Leipzig. 7) Boudet, Electricité médicale, études électrophysiologiques et cliniques. 1. fasc. Av. fig. 8. Paris. 8) Clemens, Th., Ueber die Heilwirkungen der Electricität und Anwendung in verschiedenen Krankheiten. Neue (Titel-) Ausg. gr. 8. Mit 10 Taf. Frankfurt a M. 9) Fechner, Wilh., Die Anwendung der Electricität in der Medicin bei Nervenleiden, Gehirn- und Rückenmarks-Krankheiten. 2. Aufl. gr. 8. Berlin. 10) Grange, E., Des accidents prod. par l'électricité. Av. 1 pl. col. 8 Paris. 11) Blackwood, W., Review of medical and surgical electricity. Philad. Med. Times. 31. Oct. (Referat.) — 12) Derselbe, Report on recent progress in medical and surgical electricity. Ibid. No. 455. 13) Ott, L., Some practical suggestions in electro-diagnosis and treatment. Ibid. No. 467. (Bekanntes.) 14) Mann, J. D., On the action of electricity on the human heart. Medic. Chronic. p. 1. ff. 15) Ranney, A. L., Practical suggestions respecting the varieties of electric currents and the uses of electricity in medicine. New-York. 147. pp. -16) Ladame, Notice historique sur l'électrothérapie à son origine. L'électricité médicale à Genève au 18 siècle. Revue méd. de la Suisse romande. (Sehr interesante. an historischen Details reiche, sich zum Auszug leider nicht eignende, lesenswerthe Arbeit.) · 17) Benedikt, M., Ueber den Werth der Stromesrichtung in der Electrotherapie. Wien. med. Presse. S 6. ff. 18) Bochefontaine, Propagation des courants faradiques dans toute l'étendue de l'organisme chez les vertébrés supérieurs dont un point limité du corps est soumis à la faradisation. France méd. p. 541. ff. 19) Onimus, Aperçu général de l'action des courants électriques sur la circulation. Bulletin général de thèrap. p. 544. ff. 20) Steavenson, W. S., Electricity and its manner of working in the treatment of disease. London. 36 pp. 21) Ranney, A. L., Lectures ou electricity in medi

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cine. New-York. Med. Journ. I. p. 625 ff. II. p. 29 ff. 22) Tipton, A. W., A revised and enlarged edition of Clark's new system of electrical medication. Chicago. 23) Eriswold, G., Electricity as a stimulant in respiratory and cardiac failure. New-York. Med. Journ. p. 380 ff. 24) Vicentini, G., Sui progressi e sulie applicazioni dell' elettricità negli ultimi tempi. Spallanzani. p. 1. 25) Engelskjön, C., Die ungleichartige therapeutische Wirkungsweise der beiden electrischen Stromesarten und die electrodiagnostische Gesichtsfelduntersuchung. Arch. f. Psych. etc. Bd. XVI. S. 1. 26) Derselbe, Die electrotherapeutische Gesichtsfeldprobe. Eine Erwiderang. Arch. f. Psych. etc. Bd. XVI. S. 831. 27) Konrád, E. und J. Wagner, Ueber den Werth der Engelskjön'schen electrodiagnostischen Gesichtsfelduntersuchung. Ebendas. XVI. S. 101. - 28) Erhardt, W., Ueber den Einfluss electrischer Ströme auf das Gesichtsfeld und seinen Weth in therapeutisch diagnostischer Beziehung. Inaug - Dissert. München. 29) Bardet, G., Recherches sur l'électrolyse et le transfert des médicaments à travers l'organisme par le courant électrique. Bullet. génér. de thér. No. 9. 30) Onimus, Aperçu général de l'action des courants électriques dans les affections cérébrales. Union méd. No. 177. (Zur Bekämpfung intracranieller Congestionen setze man den positiven Pol an die Stirn, den negativen an den Nacken. So werden auch cerebrale Hämorrhagien behandelt: man kann 10 bis 15 Tage nach dem apoplectiformen Anfall beginnen (?). 31) Müller, C. E., Ueber einige Principienfragen in der Electrotherapie. Neurol. Centralbl. 9 u. 10. (Im Wesentlichen eine nochmalige Betonung der in des Verf.'s Buch [vgl. Jahresber. 1884. I. S. 416] niedergelegten Grundsätze der electrischen Behandlung mit schwachen Strömen, kurzer Stromdauer, häufigen Sitzungen und hauptsächlich der Berücksichtigung der absoluten Stromdichte.) 32) Benedikt, M., Zwei therapeutische Briefe an Herrn Prof. Dr. R. Lewandowski. Wiener med. Bl. No. 35 ff. — 33) Gärtner, G., Ueber eine neue Methode der electrodignostischen Untersuchung. Wiener med. Jahrb. S. 389. Sep.Abdr. 34) Wolff, J., Ueber eine neue Methode physicalischer Diagnostik für Krankheiten der Brust- und Bauchhöhle. Deutsche med. Wochenschr. No. 37 ff. 35) Laufenberg, P. J., Ueber die Einwirkung des faradischen Pinsels auf die electrocutane Sensibilität. Inaug.- Dissert. Bonn. 36) Englaender, A., Untersuchungen über den Einfluss des faradischen Pinsels auf die Sensibilität der Haut. Dasselbe. 37) Lehr, G., Die hydroelectrischen Bäder, ihre physiologische und therapeutische Wirkung. Wiesbaden. 38) Eulenburg, A., Ueber electrische Bäder. Deutsche Med. Zeitung. No. 44. 39) Stein, S. T, Ueber die

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Wenn ein Autor wie v. Ziemssen (1), welcher als einer der ersten unter denen genannt werden muss, die in Deutschland die wissenschaftliche Electrodiagnostik und Electrotherapie begründeten, nach längerer Pause die zweite Hälfte seiner schon vor Jahren publicirten, allbekannten Studien veröffentlicht, so muss Jeder, der sich für diesen Zweig unserer Wissenschaft interessirt, dies mit Dank aufnehmen hat doch der Verfasser, wie er es allzu bescheiden in der Vorrede ausdrückt, während seiner nun dreissigjährigen Beschäftigung mit diesem Zweige der Medicin Manches gesehen und untersucht, was der Electricitätslehre vielleicht förderlich und den Collegen von Nutzen sein könnte". So liegt denn auch der Meinung des Ref. nach der Schwerpunkt der Arbeit nicht sowohl in dem ersten Abschnitt der von der Electrodiagnostik handelt, obwohl auch hier der Verf. (ich erinnere nur an das durch v. Ziemsmen's Anregung von Edelmann geschaffene Einheitsgalvanometer) unter sorgfältiger Berücksichtigung der von anderen Autoren gefundenen Thatsachen eigene werthvolle Beobachtungen mittheilt. Wichtiger erscheint es, dass ein Forscher, wie v. Z. es mit aller Entschiedenheit ausspricht, dass die heutige Electrotherapie nach wie vor noch auf durchaus empirischer Grundlage beruht, dass er offen sein Misstrauen gegen die zahlreichen Heilungen von Nervenkrankheiten, besonders centralen Erkrankungen, ausspricht und den Fortschritt unserer Zeit in der wissenschaftlichen Methode des Studiums der Phänomene und in der Ausbildung dieser Methoden zur Untersuchung und zur Beobachtung der Erfolge bei Anwendung des electrischen Stromes am Krankenbette sucht.

In diesem Sinne ist der zweite Theil des Buches, die Electrotherapie, durchweg geschrieben: jede der in neuerer Zeit bekannt gegebenen Behandlungsmethoden ist sachgemäss und mit massvoller und unparteiischer Kritik besprochen, das Unsichere als Solches gekennzeichnet und gerade dadurch eine Fülle belebender Anregung für weitere Studien gegeben. Ref. muss es sich versagen, auf Einzelheiten einzugehen; nur erlaubt er sich, obgleich im Allgemeinen ganz auf dem Standpunkte des Verf.'s stehend, zu bemerken, dass nach seinen Erfahrungen bei rebellischen und schweren Krampfformen in einzelnen Nervengebieten (N. facialis, Ramus ext. n. accessorii) auch die Nervendehnung höchstens als ein temporär wirksames Mittel angesehen werden kann, welches leider definitive Heilungen (ohne Lähmungen) meist so wenig, wie eine noch so sorgfältig ausgeübte electrotherapeutische Behandlung im Gefolge hat.

Nach Engelskjön (vergl. Jahresber. 1884. I.

S. 417) hat man in einer Prüfung der Einwirkung electrischer Massnahmen auf das Gesichtsfeld eine sichere Methode, für jeden speciellen Fal im Voraus die Wahl der Stromesart zu bestimmen. Die positive, d. h. die in der Behandlung erfolgreic Stromesart steigert nach ihm das Sehvermögen und erweitert das (vielleicht vorher eingeschränkte) Ge sichtsfeld. Untersuchungen an Kranken und an sit selbst erwiesen indess Konrad und Wagner (27. dass der electrische Strom an derartigen Erweiterun gen oder Veränderungen des Gesichtsfeldes überbau keinen Antheil hat: auch ohne Anwendung irgend eines Stromes, nur bei nach einigen Minuten wiederholten Messungen, lassen sich solche Veränderunge nachweisen und beruhen sie fast sicher auf der grösse ren oder geringeren Oeffnung der Lidspalte. Di solches also normaler Weise zu verschiedenen Zeiter vorkommt, da auch ohne jede directe Oblongataelect sirung (Engelskjön) durch periphere Reizung E irgend einer Stromesart Aehnliches erzielt wird, s ist klar, dass der sogenannten electrodiagnostiser Gesichtsfelduntersuchung zur Wahl der anzuwenden den Stromesart bei centralen Neurosen so viel we gar keinen Werth beizumessen ist".

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Applicirte Erhardt (28) nach Engelskjor Vorgang den galvanischen Strom in der Stäri von 1.5 M. A. am Halse (Anode oberhalb des Kelkopfes, Kathode oben am Hinterhaupt), so erzielte e dadurch nach Stromdauer von 5 Minuten bei Gesur den und einem jungen Neurastheniker eine n mässige Erweiterung des Gesichtsfeldes auf be den Augen: der faradische Strom war weniger wirlsam. Ruhte die Anode auf einem Auge selbst Kathode im Nacken), so erweiterte sich das Gesichtsfe nur des behandelten Auges etwas nach allen Rhtungen hin; die Kathodenbehandlung erwies sich Bezug auf etwaige Gesichtsfelderweiterung noct weniger wirksam (nur die unangenehmen Nebenerscheinungen, Brennen, Blitzen, traten ausgeprägter hervor); der faradische, direct auf das Auge ap cirte Strom zeigte sich ganz unwirksam. We tere Untersuchungen ergaben, dass die unter Einwirk electrischer Ströme entstandene Sehfelderweiterung dem Einflusse der Pupillen weite nicht zugeschrieb werden konnte; ob indessen der durch die Electricitat factisch öfter erzielten Gesichtsfeldbeeinflussung ere solche Bedeutung in diagnostischer und therapeu tischer Beziehung beizumessen sei, wie dies Tvd Engelskjön urgirt wird, scheint dem Verf. bisher noch keineswegs festgestellt.

Entgegen der günstigen Resultaten Brondel's in Bezug auf die electrolytische Durchleitung retschiedener Substanzen durch lebendes thierisches Gewebe kommt Bardet (29) nach einer Reihe serg fältig angestellter Versuche zu folgenden Resultater: Die Electrolyse kommt nur innerhalb eines einbe lichen chemischen Mediums zu Stande. Losungen von verschiedener (chemischer) Natur stellen, se st wenn sie sich in unmittelbarem Contact mit einander befinden, solche einheitlichen Lösungen nicht vor.

Schützt man sich vor Irrthümern, wie sie die natürich vor sich gehenden Diffusionsvorgänge mit sich bringen, so bestehen die beiden Pole aus den in Contact befindlichen beiden differenten Flüssigkeitsschichten und verhalten sich diese Dinge ebenso, auch wenn die verschiedenen Lösungen durch permeable Septa getrennt sind. Die Electrolyse nun kommt auch

bei

Glasgefässe für heterogene in Contact stehende Flüssigkeiten nicht zu Stande. Insofern nun die organischen Gewebe als verschiedene, heterogene Lösungen, welche vermöge durchgängiger Zwischenwande mit einander in continuirlicher Berührung stehen, betrachtet werden können, so ist schliesslich festzuhalten, dass eine Electrolyse im obigen Sinne durch die organischen Gewebe hindurch unmöglich ist. Anwendung der Influenzelectricität Ohrenkranken, Funkenüberführen oder Einwirkung les electrischen Windes bei nicht isolirten Kranken zeigte sich Benedikt (32) wenig wirksam. Eine therapeutische Differenz der beiden Spannungsarten" ergab sich nicht; Verf. wandte vorwiegend negative Spannung an. Wirksam für Schwerhörige erwies sich der mittels Ohrtrichters applicirte Funke bei nahe aneinander stehenden Entladungskugeln; Sausen Fessert sich erst allmälig. Die electrische Kopfdouche am isolirten" Patienten angewendet, ist für die Beseitigung der cephalischen Symptome bei Ohrenkrarken sehr wirksam.

Verf. glaubt die electro

statische Douche von wesentlichem Einfluss auf die Etracranielle Circulation und weist ihr für die Bebandlung der Psychosen und der Epilepsie eine grosse Rolle zu. Ebenso wurde auch in einem Falle von Masticationskrampf und Tic douloureux durch den electrostatischen Wind ein guter Erfolg erzielt. Verf. schliesst mit den Worten: die Influenzmaschine ist ein nothwendiges Requisit der Therapie: sie leistet Manches, was auf andere Weise nicht zu erzielen ist.

Der zweite Brief enthält die Erfahrungen des Verf.'s übeer die Magnetotherapie, die er bei Spinalirritation, bei Rachialgie, allgemeinen neuralgischen Zuständen, hysterischen Krampfformen und Hemianästhesien für angezeigt und nützlich erklärt. Gärtner (33) betont, dass bei der gebräuchlichen Art der Stromstärkenmessung früher in sofern dauernd Fehler gemacht worden seien, als bei der Notirung derjenigen Stromstärke, bei der zuerst eine Zuckung (z. B. Ka Sz) auftritt, schon immer eine geIraume Zeit (oft eine Minute) verflossen war und somit der Widerstand (speciel! der Haut) eine nicht unerhebliche Veränderung erlitten hatte. Bei Galvanoetern mit guter Dämpfung (Edelmann) wird dieser Tebelstand zwar verringert, aber nicht ganz beseitigt, weshalb G. eine neue von diesen Fehlern freie Methode empfiehlt.

Zunächst hält es Vf. für nöthig, sich selbst fixirende und nicht von Menschenhand gehaltene Electroden zu verwenden; er verwerthet (die Construction der von G. empfohlenen Electroden s. im Orig.) für die indifferente Electrode eine Platte von 4 qcm Durchmesser, während die differente genau 1 qem Durchmesser

hat; von Batterien ist jede beliebige zu gebrauchen, zur feineren Abstufung dient ein in die Hauptleitung eingeschalteter Stöpselrheostat. Als Schlüssel, den Strom zu schliessen und kurze Zeit darauf selbstthätig zu öffnen, verwendet G. eine sich an die Construction des Ludwig'schen Pendels anlehnende (im Orig. genauer beschriebene) Vorrichtung, als Bussole dient eine Wiedemann'sche (eigentlich für thermoelectrische Messungen bestimmte) Spiegelbussole von 1000 Windungen; das Fernrohr steht in einer Enfernung von 2 Metern. 1 Milliampère entsprach bei der Vorrichrichtung G.'s einem Ausschlag von 1 cm der Scala. Zur Bestimmung der Zuckungsformel eines Nerven wird derselbe mit der kleinen Electrode armirt, die indifferente ruht am Vorderarm.

Bei langsam wachsenden Stromintensitäten werden nun in Intervallen von 30 Secunden mit Hilfe des Pendels Schliessungen ausgeführt, bis Zuckung eintritt. Ka Sz und ASz, Ka STe und die Unterscheidung von ASz und AOz gelang sehr gut, besonders am N. medianus, während an anderen Nerven AOz nur selten gelang: nach G. bestehen eben bei verschiedenen Nerven eines und den gleichnamigen verschiedener Menschen bisher nicht beachtete Differenzen in Bezug auf die zur Erzeugung einer AOz nöthige Stromes da u er. Bei der kurzen Zeit der Stromschlussdauer (Secunde) kann man practisch die Widerstände als unverändert betrachten, die Intensität lässt sich mit grosser Genauigkeit bestimmen, die Erregbarkeit der Nerven selbst wird bei der Untersuchung kaum oder gar nicht modificirt, die Untersuchung ist schmerzlos und dauert gegen früher nur kurze Zeit. Eine Untersuchung, ob Ermüdung der Muskeln ihre Erregbarkeit vom Nerven aus verändert, ergab positive Resultate.

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(Bei aller Anerkennung des Bestrebens, die bisherigen Untersuchungsmethoden von den ihnen anhaftenden Unvollkommenheiten zu befreien, muss Ref. doch die grossen Schwierigkeiten für den Arzt betonen, sich die von G. empfohlenen Nebenapparate zu halten und. aufzustellen. Dies kann wohl nur in gut ausgestatteten klinischen Laboratorien möglich sein. Wenn G. weiter betont, dass er bedeutend geringere Zahlen für KaSz und ASz bei Gesunden gefunden, als bisher angenommen, so ist in Bezug hierauf nur auf die von Ref., von Eulenburg und Andern bekannt gegebenen Werthe zu verweisen, die, obgleich nach anderen Methoden erhalten, sich doch den Gärtner'schen sehr nähern bezw. ihnen gleich sind. Ref.)

Wolff (34) untersuchte, ob und unter welchen Bedingungen der ausserwesentliche Widerstand im Schliessungs bogen einer galvanischen Kette durch besondere Verhältnisse z. B. Ansammlung grösserer Flüssigkeitsmengen im Brust- oder Bauchraum modificirt würde und fand bei beträchtlicherem Exsudat z. B. in der Brusthöhle den Galvanometerausschlag in der That (bei sagittal, durch beide BrustSeiten durchgeleitetem Strom) grösser als auf der gesunden. Er hält sich nach seinen Untersuchungen (welche bei Pleuritis, Ascites, bei Lungeninfiltrationen, Gelenksexsudationen, bei einseitigen Hirnläsionen angestellt sind) für berechtigt, eine neue Methode physicalischer Untersuchung von Krankheiten der Brust

und Bauchhöhle, aufzustellen. Ref. glaubt nicht, dass durch des Verf.'s Versuche diese Frage abgegeschlossen ist. Abgesehen von dem Einwand, dass der Widerstand der Haut (Epidermis) offenbar ein so grosser ist, dass nach seiner Ueberwindung die von den Geweben in der Tiefe gelieferten Widerstände in ihren durch etwaige pathologische Veränderungen gebenen Differenzen kaum erheblich in Betracht kommen, hat W. insofern mit unzulänglichen Mitteln gearbeitet, als ihm ein für derartige feinere Untersuchungen offenbar nicht ausreichendes Galvanometer zur Verfügung stand, auch auf die Zeit der Durchströmung der zu vergleichenden Seiten nicht Rücksicht genommen ist. So sind denn auch die Resultate keine gleichmässigen und einige Male sich widersprechend. Eine Fortsetzung der Versuche bezw. Controle derselben ist jedenfalls nothwendig, ehe ein abschliessendes Urtheil abgegeben werden kann.

Nach faradischer Pinselung der Haut fand Laufenberg (35) bei schwachen Strömen die electrocutane Empfindung vermehrt: doch war dies 24 Stunden später nicht mehr nachweisbar. Wechselnd waren die Resultate bei mittelstarken Strömen; deutlich herabgesetzt war die electrocutane Sensibilität und die electrocutane Schmerzempfindlichkeit nach starken Strömen. Nach 24 Stunden fand sich aber beträchtliche Steigerung. Häufiger wiederholte Behandlung führt zu länger andauernden Steigerungen. Nach an Gesunden angestellten Untersuchungen kommt Engländer (36) zu folgenden Resultaten: Applicirt man den faradischen Strom mit einer Schwammelectrode auf die Haut, so tritt nach dem Aufhören mit der Reizung eine bald zu einer Steigerung führende Herabsetzung der Sensibilität der Haut ein. Aber schon nach wenigen Minuten war die Empfindlichkeit zur Norm zurückgekehrt: eine Dauerwirkung trat nicht ein. Bei Application des Pinsels dagegen trat zwar eine längere und nur langsam zu einer Steigerung übergehende Herabsetzung der Sensibilität ein, aber die Steigerung war noch nach 24 Stunden und bei mehrmaliger Anwendung noch nach mehreren Tagen vorhanden, ja sogar vermehrt. Rumpf's Erfahrungen bei Kranken werden somit bestätigt durch die Untersuchungsergebnisse bei Gesunden.

Die Arbeit Lehr's (37) besteht aus einem physiologischen und einem therapeutischen Theil. Die ersten Versuche galten dem genaueren (von L. bestätigten) Nachweis, dass der menschliche Körper im Bade von Stromschleifen getroffen wird, und dass die Stromstärke in umgekehrter Proportion der Entfernung von den Polplatten abnimmt. Auch die ausserhalb des Wassers befindlichen Köpertheile (speciell die Sinnesorgane) werden von Stromschleifen getroffen und durch sie erregt, wie dies Verf. an sich selbst nachgewiesen. Während die Versuche L.'s über die electrolytische und cataphorische Wirkung der electrischen Bäder zur Zeit noch ohne positive Resultate geblieben sind, gelang es ihm, zu zeigen, dass im faradischen Bade von 10 Minuten Dauer und einer mittleren Stromstärke sowohl die faradische, als auch

die galvanische Erregbarkeit erhöht wird, während diese Resultat beim galvanischen Bade unsicher ist und sehr schnell ein Stadium eintritt, welches sich (besonders : deutlich bei längerer Dauer des Bades) durch Herabsetzung der motorischen Erregbarkeit kern macht.

Die faradocutane Sensibilität wird im faradiseteBade zunächst erhöht, bald aber und zwar bedeute 2 vermindert, während das galvanische bald die farai cutane Sensibilität sofort herabsetzt (nur bei ein Versuchspersonen fand sich im Ka-Bade Erhöhung, a A-Bade Herabsetzung der faradocutanen Sensi... tät). Wie auf die faradocutane Sensibilität wirkt as faradische Bad auch auf den Raumsinn. während galvanischen Bade die von der Ka beeinflussten Ite in Bezug auf den Raumsinn eine Erhöhung, de e der A beeinflussten Regionen eine Abnahme erede Sowohl im faradischen wie im galvanischen d laren Bade wird die Pulsfrequenz vermindert, si kehrt sie zur Norm zurück; bei starkem und lange e wirkendem Strom steigt die Pulsfrequenz schon w rend des Bades wieder an. In beiden Bädern wiri :4 Pulswelle kleiner, die Arterie gespannter und härte Bei hohen Stromstärken tritt Unregelmässigkeit Pulses ein. Die Respiration wird im dipolaren, a dischen und galvanischen Bade vermindert und ver tieft, im monopolaren Bade sind diese Wirkungen se: viel weniger ausgesprochen. Das monopolare Bad set. die Körpertemperatur herab, das dipolare hat kat Einwirkung auf dieselbe: in Bezug auf die Bee flussung des Stickstoffumsatzes im Körper in Brig auf die Einzelheiten vgl. das Orig.) übetreffen die polaren electrischen Badeformen die monopolaren. Unzweifelhaft günstig wirkten die Bäder auf die Vis dauung, regten den Appetit an, beförderten die Darz bewegungen und erfrischten (besonders die faradise: Bäder) die Psyche. Das Schlafbedürfniss wurde ge steigert.

Der Behandlung mit electrischen Badela wurden Neurasthenische (mit gutem Erfolg) ar Basedowii (mit Erfolg) Leidende unterworfen. 9. Migränekranke. Zittern, spastische Zustände weds gebessert, desgleichen Chorea, Hysterie, und Hy chondrie, während Neuralgien und organische Br und Rückenmarksleiden keine günstige Beeinfluss. £ erfuhren. Gicht und Rheumatismus wurden mit kr folg behandelt, Schwächezustände bei Morphirisa. (Entziehungscur), Muskelrheumatismus und sogar thritis deformans gebessert. Contraindication geg den Gebrauch electrischer Bäder geben nur hochgra dige Herzfehler ab: eine 3-5 wöchentliche Cur 20 bis 30 Bäder) genügt für die Mehrzahl der Fälle; t die ersten Bäder gebraucht man nur schwac Ströme und für kurze Zeit; die Temperatur des Bade wassers sei 32-35° C. (vielleicht bei rheumat s Krankheiten etwas höher), die Dauer des Einzelta!1-2 Stunde. Bevorzugt werden vom Verf. die he polaren Badeformen, da meistens faradische Bäder Anwendung kommen; bei Morb. Basedowii. Chora Tremor, wähle man das monopolare galvanische Ba

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