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t, Schriftsteller und academischer Lehrer vom f. einer gerechten Würdigung unterzogen werden; verdankt man auch die Gründung der ersten k für Geschlechtsleiden in Paris. Pignot vergt dann die weiteren Schicksale der Anstalt bis 1. als Ricord zum Arzt derselben ernannt wurde, 1 giebt im Anhang folgende Beilagen: 1) Arrêt arlement de Paris sur les malades de la grosse (1496), 2) Le Parlement attribue aux indis vérolés une somme de 60 livres, 3) Remonare de l'evêque de Paris (zu Gunsten der Kran1. 4) Ordonnance du Prévôt de Paris; 5) Procès al d'une visite des salles de l'Hotel-Dieu. Avis Seirurgiens délégués; nom des malades du mal Narles (1507), 6) Ordonnance du Lieutnant de e sur la prostitution à Paris (1778), 7) Edit de dition de l'hôpital des vénériens, 8. Verzeichnis Aerzte. Chirurgen und Verwalter des Hôpital du iv. Jahre IV. bis 1885. 9) Krankenstatistik s Hospitals von 1792-1880, 10) Verzeichniss Arbeiten Ricord's, 11) Extrait du rapport prépar le Dr. Bourneville au conseil municipal aris 1880 sur l'hôpital du Midi. Diese ActenLe. welche zum Theil dem Nationalarchiv enten sind, dienten vielfach als Belege für die vorthe Arbeit Pignot's. welche als eine werthvolle erung der Geschichte der Syphilis erscheint.

Frankel, B, Geschichte der Berliner medici.n Gesellschaft während der ersten 25 Jahre ihres hens. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 22. S. 716 Deutsche med. Wochenschr. Bd. 11. S. 765.

III. Die Medicin im Alterthum.

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Winkler, H., Uraltaische Völker und Sprachen. .. 1884. S. 480 Ss. (Nur ein kleiner Theil des sist anthropologischen Inhalts, der weitaus re linguistischer Natur.) - 2) Sayce, A. H., ent Babylonian work on medicine. Zeitschrift schriftforschung. II. S. 2, 3. Leipzig. 3) helot, Les papyrus alchymiques de l'Egypte. sc.ent. Paris. T. 35. No. 3. 4) Bolton, Papyrus Ebers, the earliest medical work. New1884. 8. 5) Der Papyrus Ebers. Monatsschr. *. deutscher Zahnkünstler. Jahrg. 5. No. 7. zoernig, Die alten Völker Oberitaliens, Italibrer u. s. w Wien. 308 Ss. 7) Denkmäler assischen Alterthums zur Erläuterung des Lebens mechen und Römer, bearb. von Baumeister München. — 8) Blümner, H., Technologie und pologie der Gewerbe und Künste bei den Griechen Imern. 3. Bd. Leipzig 1884. 343 Ss. - 9) ner, Ceber die Stellung des ärztlichen Standes terthum. Deutsches Arch. f. Gesch. d. Med. H. 2. - 10) Dupouy, Les femmes- médecins antiquité. Médecin. Paris. XI. No. 15. berthelot, Les manuscrits alchymiques grecs. Ment. Paris. T. 35. No. 6. 12) Eschwei1.. Ueber den Namen und das Wesen des griechischen ttes. Progr. des Gymnas. zu Brühl. - 13) MerA. C., Aesculapia as revealed by inscriptions. is M. J. p. 355. 14) Derselbe, The treatf patients in the temples of Aesculapius. Bost. S J. T. 112. p. 304. - 15) Gill, S., A er of medical archaeology; the ring in medical

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16) Göll, H., Heilige Curorte im Alterthum. Ausland. Jahrg. 58. No. 10.

Der Verf. liefert eine unterhaltende Schilderung des Lebens und Treibens in den Asklepie en und beschreibt die durch die Ausgrabungen der archäologischen Gesellschaft zu Athen seit 1881 blosgelegten Trümmerreste des Heiligthums von Epidaurus. Bei dieser Gelegenheit wurden von 6 Steinpfeilern, welche noch Pausanias sah, zwei aufgefunden; einer derselben ist freilich nur in Bruchstücken vorhanden, der andere aber, welcher als Baustein zu einem mittelalterlichen Gebäude verwendet worden war, vollständig erhalten. Er soll aus dem 3. Jahrh. v. Chr. stammen und ist mit Krankengeschichten beschrieben, von denen der Verf. einige hier mittheilt.

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17) Pivion, E., Etude sur le régime de Pythagore. Le végétarisme et ses avantages. Paris. 8. 215 pp. 18) Richter, W., Das Traumleben der homerischen Griechen Europa. No. 28.

19) Kühlewein, H., Der Text des Hippocratischen Buches über die Kopfwunden und der Mediceus B. Hermes. Bd. 20. H. 2.

Die älteste Handschrift der Hippokratischen Abhandlung über die Verletzungen des Kopfes ist der Mediceus 74,7 aus dem 11. Jahrh. Sie ist mit 8 andern Hippocratischen Schriften anatomischen und chirurgischen Inhalts vereinigt (Sammlung des Niketas) und mit colorirten Zeichnungen, welche schwierige Operationen darstellen, ausgestattet. Der Codex, in dem sie sich befindet, wurde von Laskaris aus Constantinopel nach Florenz gebracht. Sie diente den beiden Pariser Handschriften dieser Abhandlung als Vorlage, ist aber nicht vollständig, sondern reicht nur bis Cap. 16. Littré benutzte bei seiner Ausgabe eine bis zu Ende des Buches reichende Collation, welche Foësius hinterlassen hat. Kühlewein hat den Littré'schen Text nochmals mit der Handschrift und den Varianten des Foësius verglichen und macht auf Grund dessen eine grosse Anzahl von Berichtigungen, Ergänzungen und Verbesserungsvorschlägen.

20) Demosthenes Gregoras, Kritische Bemerkungen über das Leben und die Lehren des Hippocrates. Inaug. Diss. Erlangen. 8. 27 Ss. 21) Schneider, Quaestionum Hippocratearum specimen. Diss. inaug. Bonn. 8. 31 Ss. (Verf. versucht auf Grund des Gebrauchs einiger Partikeln die Frage der Aechtheit mehrerer Hippokratischer Schriften zu lösen.) — 22) Susemihl, Kritische Studien zu den zoologischen Schriften des Aristoteles. Rhein. Mus. f. Philol. N. F. Bd. 40. H. 4. (Erörterungen über den Werth der verschiedenen Handschriften und ihr gegenseitiges Verhältniss.)

23) Corlieu, A., Les médecins grecs depuis la mort de Galien jusqu'à la chute de l'empire d'Orient. Paris. 8.

Der Verf. giebt zunächst eine Uebersicht über die medicinischen Kenntnisse, welche die Aerzte bei Galen's Tode auf den einzelnen Gebieten der Heilkunde besassen, bespricht dabei ausführlicher die Anschauungen, die sich in Betreff des Wesens und der Behandlung der verschiedenen Krankheiten geltend machten, und schildert dann die Entwickelung der

Heilkunde während der darauffolgenden byzantinischen Periode. Er zählt die hervorragenden Aerzte und medicinischen Autoren jener Zeit auf, theilt dasjenige mit, was über ihre Lebensschicksale bekannt ist, und liefert eine sorgfältige Analyse des Inhalts ihrer Schriften, wobei er es nicht unterlässt, darauf hinzuweisen, inwiefern Jeder derselben zum Fortschritte oder zur Verbreitung der Wissenschaft beigetragen hat. Im Anhang folgen zwei Abhandlungen, die eigentlich nicht hierher gehören. Die eine handelt über die Pest von Athen und wurde schon in der Revue scientifique (22. März 1884) veröffentlicht; der Verf. erklärt die Krankheit sehr richtig als eine Epidemie des Kriegs-Typhus. Die zweite Abhandlung ist eine Etude médicale sur la retraite des Dix-Mille unter Xenophon und enthält eine Menge werthvoller Bemerkungen über die Organisation des Militär-Medicinalwesens bei den Griechen; sie erschien ebenfalls bereits früher (s. Jahresber. 1879).

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24) Scheele, Lud., De Sorano Ephesio medico etymologo. Strassburg. Inaug -Diss. 8. 40 Ss. 25) Bröcker, L. O., Die Methoden Galen's in der literarischen Kritik. Rhein. Mus. f. Philol. N. F. Bd. 40. H. 3. (Dieser Artikel beschäftigt sich mit den kritischen Methoden, welche Galen anwandte, um die Aechtheit der Hippokratischen Schriften festzustellen.) 26) Laboulbène, Celse et la médecine à Rome. Union méd. Paris. No. 29. 27) Aly, Fr., Zur Quellenkritik des älteren Plinius. Progr. d. Pädag. zu Magdeburg. - 28) Héron de Villefosse et Thédenat, Inscriptions romaines de Fréjus. 196 pp. avec 1 pl. et 15 figures. Paris. 8. 29) Terquem, A., La science romaine à l'époque d'Auguste. Etude historique d'après Vitruve. Paris. 8. 30) Laboulbène, La médecine à Rome. Rev. scient. Paris. T. 34. p. 739–746. —31) Dupouy, Médecine et moeurs de l'ancienne Rome d'après les poètes latins. Paris. 8. 432 pp. (Der Verf. hat hier alle auf die Aerzte, die Medicin und die sanitären Verhältnisse bezüglichen Stellen aus Ovid, Horaz, Catull, Tibull, Properz, Virgil, Lucan, Lucrez, Lucilius, Persius, Juvenal, Martial, dem Tragiker Seneca, aus Plautus und Publius Syrus zusammengetragen und dieselben in geschmackvoller Weise erklärt. Sein Buch bildet eine ebenso belehrende als unterhaltende Lecture und wird die Mussestunden des Arztes in angenehmer Weise ausfüllen.)

32) Briau, H, L'introduction de la médecine dans le Latium et à Rome. Rev. archaeol. Juin. 33) Audibert, Funérailles et sépultures de la Rome païenne. Paris. 8. 236 pp.

34) Pöhlmann, R., Die Uebervölkernng der antiken Grossstädte. Gekrönte Preisschrift der fürstl. Jablonovsky'schen Ges. zu Leipzig. 1884.

Der Verf. erörtert im IV. Abschnitt dieser sich auf tiefe Gelehrsamkeit und gründliche Quellenkenntniss stützenden Abhandlung die sanitären Fragen und die öffentliche Gesundheitspflege in den grossen Städten des Alterthums. Er fasst dabei vorzugsweise die Zustände Roms ins Auge; doch werden auch andere Grossstädte, wie Alexandria, Antiochia, Smyrna und Byzanz zum Vergleich herangezogen. Er weist zunächst darauf hin, welchen Werth man auf die Reinigung der Strassen legte. Schon im Stadtrecht Caesar's wurde dem Hauseigenthümer die Verpflichtung auferlegt, für die Reinlichkeit und In

gew

standhaltung der an sein Grundstück angrezz öffentlichen Wege zu sorgen; war er darin säum wurden die nothwendigen Arbeiten auf seine b vom Aedilen angeordnet, und selbst die Mieth Hauses durften dieselben veranlassen. Es har sich hauptsächlich darum, die Ansammlung von sermassen zu verhüten und das schadhaft Pflaster der Trottoirs wieder auszubessern, w die ursprüngliche Herstellung des letzteren, sou Pflasterung der Strassen auf öffentliche Kosten ge Ferner musste, wie aus späteren Erläuterunge vorgeht, der Unrath beseitigt und die Gosse g werden. Der Strassenreinigung diente auch d treffliche Canalisation, welche vermittelst eines nell angelegten Schwemmsystems die Wegfübra Abfuhrstoffen und Abfällen aller Art ermöglich zahlreichen öffentlichen Latrinen und ein gross der Aborte der Privathäuser standen dam: Röhren in Verbindung, so dass die Excrem die Canäle gelangen konnten, durch welche einer raschströmenden Wassermenge in den T tragen wurden; daneben mag sich vielleicht au und dort das Abfuhrsystem aus früherer Zeit haben. Dass die fortgeschwemmten Abfa. zur Berieselung der in der Nähe Roms liegend der benutzt wurden, ist sicher. Der Verf. auf einige Mängel der erwähnten Canalisats tungen ein; so musste das Entweichen durch die Schachte und die Einmündung in den Fluss innerhalb der Stadt manche ges schädliche Folgen haben. Das Schwemmsyst nur ermöglicht durch die überreichliche Wass gung, durch welche Rom alle modernen G übertraf. Die Menge des von aussen za Wassers war so gross, dass nicht nur Hur öffentlichen Bädern, von Brunnen und Fontai gespeist, sondern dass auch die öffentlichen die gewerblichen Anlagen und die Privathan versehen werden konnten. Röhrenleitunge das fliessende Wasser überallhin, wo man es Während auf diesem Gebiet Grosses geleist genügte das Bestattungswesen und die Ba kaum den bescheidensten Anforderungen. D gung der armen Leute in grossen Massengr die primitive Art der Feuerbestattung. w eine unvollkommene Verbrennung der L bewirkte, hatten sicherlich grosse Nachthe körperliche Befinden und die Gesundheit Nähe wohnenden Menschen im Gefolge; vo rücksichtigung der hygienischen Bedingung Anlage von Strassen, öffentlichen Bauten häusern war kaum die Rede, obgleich Vitr darauf hinzielende Beobachtung gemacht un den Nutzen von Gartenanlagen und fre innerhalb der Städte hingewiesen hat.

IV. Die Medicin des Mittelalters (Israel Araber).

1) Bretschneider, E., Essays on the of the Chinese with western countries in

es. London. 2) Guenau de Mussy, Etude sur giène de Moïse et des anciens israelites. Union

Paris. No. 3, 5, 8. (Verf. betrachtet den Einss, welchen die Mosaische Gesetzgebung auf die körlebe und geistige Entwickelung des jüdischen Volsausgeübt hat.)

3 Bergel, J., Die Medicin der Talmudisten nebst m Anhang: Die Anthropologie der alten Hebräer. ipzig u. Berlin. 8.

Wer einen Theil der Geschichte der Medicin schriftlerisch bearbeiten will, muss vorher dieselbe in en Entwickelungsphasen kennen gelernt, besonders gfältig aber jene Periode studirt haben, zu welcher r Gegenstand seiner Untersuchungen Beziehungen t. Die für das Studium der literarischen Quellen ethwendigen sprachlichen Kenntnisse allein befähigen och nicht zum Historiker der Medicin; denn sie verhaffen nur die Möglichkeit, die in der Literatur edergelegten Thatsachen aufzufinden, lehren aber neswegs die Kunst, die letzteren richtig zu deuten d in die passende Beleuchtung zu versetzen. Daran Ette der Verf. vorliegenden Buches denken sollen, beor er dasselbe veröffentlichte. Er hat darin allerings eine Menge werthvoller Mittheilungen über die eilkünstler, welche im Talmud genannt werden, tre Lebensverhältnisse und ihr medicinisches Wissen emacht; er hat ferner eine übersichtliche Zusammentellung der physiologischen Theorien, der hygieischen Vorschriften, der chirurgischen Fertigkeiten, er einzelnen Krankheiten und der verschiedenen Bearlungsmethoden gegeben, von denen im Talmud e Rede ist. Trotzdem gelingt es ihm nicht, ein lares und befriedigendes Bild der talmudischen edicin zu zeichnen, weil er es unterlässt, die Beiehungen derselben zu der Heilkunde der Griechen nd Römer zu verfolgen. Wo er aber einen Versuch azu macht, scheint er sich weniger an die gegebenen istorischen Thatsachen, als an subjective Speculajonen zu halten. So verhält es sich mit seiner Erärung des Pneuma der Griechen und der von ihm genommenen Verschiedenartigkeit ihrer Auffassung esselben von derjenigen der Talmudisten (S. 11); schliesst daraus, dass sich die talmudische Medicin rat hängig von griechischem Einfluss entwickelt habe, rährend er sowohl an dieser Stelle als auch an aneren (z. B. S. 12) hinreichende Beweise für ihre Fegenseitigen Beziehungen liefert. In hohem Grade sterend wirken auch die Nachlässigkeiten des Stils ird die zahlreichen Druckfehler, von denen manche o oft wiederholt werden, dass sie gar nicht mehr als be entschuldigt werden können. So heisst es z. B. A-thiologie. Embrio, Kronik, Korifäen, Antroginen stat Androgynen), dietätisch, Alex. v. Humboldt

. a. m.

4 Müller, Aug., Ueber Text und Sprachgebrauch ver Ibn Abi Useibias Geschichte der Aerzte. Sitzungsber d. k. B. Acad. d. Wiss. zu München. 1884. H. 5. (Der Verf. characterisirt das Verhältniss der verschiederen Handschriften, macht auf einzelne sprachliche, besonders grammatikalische Eigenschaften Abi Useibias su'merksam und giebt für eine Anzahl von Bezeichnungen die erforderlichen Erklärungen.)

logus

5) Ahrens, K., Zur Geschichte des sogen. PhysioProgr des Gymnas. zu Plön. 23 Ss. 4. Der Verf. unterscheidet folgende Gruppen der Physiologus - Bearbeitungen. Der Urform am nächsten stehen der griechische Phys. A. bei Pitra, die aethiopische Uebersetzung und eine Berner Handschrift des latein. Phys. (Bern 318). in entfernterem Verwandtschaftsverhältniss die armenische Uebersetzung bei Pitra, die aethiopische Uebersetzung und eine andere Berner Handschrift des lateinischen Phys., während sich über den sogenannten Epiphanius ad phys., den Syr. Tychsen und den latein. Phys. zu Göttweih kein sicheres Urtheil fällen lässt, weil sie theilweise sehr verstümmelt sind. Die Urform des Physiologus glaubt der Verf. in dem Buch der Naturgegenstände zu erkennen; dessen syrische Uebersetzung er nach einem Manuscript (Ms. syr. No. 9) des India office herauszugeben beabsichtigt. Er entwickelt ausführlich die Gründe, welche ihn zu dieser Annahme veranlassen und versucht dann, die Quellen des Werkes festzustellen. Dabei gelangt er zu dem Ergebniss, dass es sich hauptsächlich auf naturgeschichtliche Schriften und Reisebeschreibungen, wie sie im 1. und 2. Jahrh. n. Chr. im Umlauf waren, stützt, ausserdem aber manche ägyptisch-mythologische und alttestamentarisch-jüdische Elemente enthält und durch die christlich-allegorische Auslegung die spätere Form des sogen. Physiologus erhielt.

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6) Mann, M. F., Der Physiologus des Philipp von Thaün und seine Quellen. Anglia, Zeitschr. für engl. Philologie. Bd. 7. H. 3.

Philipp v. Thaün, der älteste normannische Dichter Englands, entstammt einer Familie, die mit Wilhelm, dem Eroberer, nach England gekommen war, und lebte im Beginn des 12. Jahrh. Er ist der Verfasser des Bestiaire, welches sich als ein anglonormannischer Physiologus darstellt. Die Entstehung dieses Werkes fällt in die Zeit von 1121 bis 1135. Es existiren davon 2 Handschriften; die eine befindet sich im British Museum zu London, die andere in der K. Bibliothek zu Kopenhagen. Die Londoner ist älter und vollständiger als die andere, aber gleichwohl noch lückenhaft. Mann zeigt dann, auf welchen Quellen das Werk beruht und welchen Handschriften des lateinischen Physiologus es nahe steht.

7) Corradi, Alf., Biblioteca di un medico Marchigiano del secolo XIV. Annali univ. di medic. Vol. 272. Milano. (Das Verzeichniss der 46 Bücher, aus denen die Bibliothek des Maestro Ugolino di Nuzio di S. Vittoria bestand. Es wurde nach dessen Tode i. Jahre 1408 angelegt und befindet sich in einem Codex von S. Vittoria.) - 8) Hingst, Mittelalterliche Sanitätsverhältnisse Freibergs und darauf bezügliche obrigkeitliche Massnahmen. Mitth. d. Freib. Alterthumsvereins. Heft 21.

9) Ploss, H., Die Sanitätsverhältnisse einer kleinen deutschen Stadt im Mittelalter. Deutsches Arch. für Gesch. d. Med. VIII. H. 4.

Dieser Artikel hebt nach den Mittheilungen des Freiberger Alterthumsvereins verschiedene Thatsachen aus der älteren Sanitätsgeschichte der

Hauptstadt des sächsischen Erzgebirges hervor. Es werden die Stadtärzte Ulrich Rülin und Franz Bormann, welche dort zu Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrh. angestellt waren, genannt und der Absperrungsmassregeln gedacht, welche bei der Pestepidemie von 1506 angewendet wurden. Eine Apotheke existirte in Freiberg schon um 1294. Die Hebammen standen ebenso wie die Krankenwärterinnen und Leichenfrauen unter behördlicher Controle. Die ersteren wurden vom Rath der Stadt angestellt und seit 1535 besoldet; die letzteren glicher den BeguiDie Prostitution war insofern geregelt, als die weiblichen Personen, die sich derselben widmeten, in einem Hause zusammen wohnten und unter Aufsicht standen; dieses Frauenhaus“ wurde 1412 zum ersten Male erwähnt, aber 1537 unter dem Einfluss der Reformation wieder geschlossen.

nen.

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1) Jones, Wharton, Remarks on the circulation of the blood. Historical notice of the discovery, that the veins of the bats wing, which are furnished with valves, are endowed with heart-like rythmical contractility, whereby the blood is assisted onward in its Lancet. 24. Jan. London. course to the heart. Descoberta, A., Da circulação da sangue. med. Lisb. 1884. p. 191. 201.

3) Tollin, H., Michael Servet in Charlieu. sches Arch. f. Gesch. d. Med. VIII. H. 1.

2)

Corr.

Deut

Dieser Aufsatz behandelt den Aufenthalt M. Servet's in Charlieu bei Lyon, wo derselbe von 1538 bis 1540 die ärztliche Praxis ausübte und sich mit einer jungen Dame aus vornehmer Familie verlobte, dieses Verhältniss später aber wieder löste, weil er sich für zeugungsunfähig hielt, indem er von der einen Seite geschnitten, von der anderen Seite gebrochen sei". Der Brodneid eines ärztlichen Collegen und die sich daraus ergebenden Streitigkeiten veranlassten ihn, Charlieu zu verlassen und nach Lyon zu übersiedeln. Ob Servet übrigens jemals an einer Universität den Grad eines Doctors der Medicin erworben hat, vermochte der Verf. nicht nachzuweisen.

4) Derselbe, St. Vertunien Delavau. Virchow's Arch. Bd. 101. H. 1. (Mich. Servet hat nach J. J. Scaligers Angabe 50 Briefe an Vertunien de la Vau gerichtet, welche sich später im Besitz des Sohnes des Letzteren befanden. Derselbe war Arzt in Poitiers und mit Scaliger befreundet. Diese Briefe konnten bisher nirgends aufgefunden werden. T. glaubt jedoch, dass sie noch irgendwo vorhanden sein dürften, und stellt, um die diesbezüglichen Forschungen zu leichtern, hier Alles zusammen, was über die beiden de la Vau bekannt ist.) 5) Scalzi, T., La seconda rivendicazione del Cesalpino. Gaz. med. di Roma. T.

er

11. p. 457. 6) Dastre, A., A propos des étale de M. Turner sur Harvey. Progrès med. Paris. 28. 1 p. 467. 7) Storch, C., Haben die Thierarzte de Kreislauf des Blutes vor Harvey gekannt? Oester Monatsschr. f. Thierheilkunde red. v. Koch. Jahrg No. 3. 4. (Der Verf. citirt die hierher gehörigen Steaus Ruini's Anatomie des Pferdes nach Uffenbach Deutscher Uebersetzung und zeigt daran, dass B.. den Blutkreislauf nicht kannte.)

8) Tollin, H., Andreas Vesal. Biolog. Centra herausg. v. J. Rosenthal. Bd. 5. No. 8. 9. 11. 12. 13. 14. 15.

Der Verf. unterwirft die auf Vesal bezüglier Nachrichten einer kritischen Prüfung. Vesal's V.: fahren führten den Familiennamen Witing und letter in Wesel; aber schon seit Urgrossvater verliess diese Stadt (1429) und nannte sich seitdem de Wess Er war Leibarzt des Kaisers Maximilian und zuz Rector der Universtät Löwen. Sein Sohn trat eb-a falls als medicinischer Schriftsteller auf. Dessen St: der Vater des Andreas Vesal, leitete die kaiserl. H apotheke in Brüssel. Der damalige Leibarzt Kaisers Carl V., Dr. Nicolas Florenas, stützte den Andreas während seiner Studien mit Ba und That. Der Verf. widerlegt dann die Annals dass Vesal der arabischen Sprache mächtig gewese sei. Auch glaubt er nicht, dass derselbe in Monpellier studirt habe und später an irgend welcher f schule zum Doctor promovirt worden sei. Hierauf erör tert er das Verhältniss Vesal's zu seinen Lehrern in Pars bes. zu Günther von Andernach und Jac. Sivas und seine Beziehungen zu Realdo Colombo. salted Nachfolger im Lehramt zu Padua, welches Vesal von 1537-1543 bekleidete, wie Tollin nachwest Im Folgenden werden die Schriften Vesal's besproch und die Thatsache nochmals hervorgehoben, dass 1Undurchdringlichkeit der Scheidewand des Herzen schon von Servet gelehrt wurde, bevor Vesa. dieser Entdeckung hervortrat. Der Verf. geht ha dieser Gelegenheit auf die Berührungspunkte, wel Beide in ihrem Leben hatten, näher ein; doch läss sich zu einem Schluss verleiten, der uns ungere t fertigt erscheint, wenn er S. 479 behauptet. da Vesal in seiner Chirurgia magna seine Ansicht at die Undurchdringlichkeit der Herzscheidewand wil rufen habe. Die vorliegende Arbeit beruht auf grunt lichem Studium der Quellen.

A

9) Ferguson, J., Bibliographia Paracelsica examination of Dr. Fr. Mooks Theophrastus Paratelse. Glasgow. II Theil. 8°. 54 pp. 10) Le Paum.er. Ambroise Paré d'après de nouveaux documents dér verts aux archives et des papiers de famille ave portrait inédit. Paris. (Die vollständigste und grind lichste Darstellung des Lebens und Wirkens, der la milienverhältnisse und wissenschaftlichen Leistunge des grossen Chirurgen. Das Werk, welches eine F neuen Materials bringt, wird der Aufmerksamkeit Leser dringend empfohlen.) 11) Liétard, G. I curieux petit livre; Bartholin annoté par Riolan. Ga hebd. de med. et chir. Paris. No. 3. (L. besitzt e Exemplar von C. Bartholini institutiones anatomis [Lugd. Bat. 1645], welches mit handschriftlichen B merkungen Riolan's versehen ist.)

12) Plenkers, Wilh., S. J. Der Däne Ne

cense n.

Ein Lebensbild nach den Zeugnissen der it- und Nachwelt entworfen. Mit dem Portrait elsens (als Bischof). Freiburg i. B. 1884. 8°. 206 u. in d. Maria-Laacher Stimmen. VII. H. 25. 26.

Für den Historiker der Medicin. bes. denjenigen, elcher sich vorzugsweise mit der Geschichte der natomie und Physiologie beschäftigt, dürfte es kaum in anziehenderes und lohnenderes Thema geben, als e Darstellung der wissenschaftlichen Verdienste teno's. Leider hat derselbe von dieser Seite bisher icht die gebührende Beachtung gefunden. Dagegen at sich ein Theologe, ein Mitglied der Gesellschaft esu. dieser Aufgabe unterzogen und dieselbe von einem Standpunkt aus mit nicht geringem Geschick lost. Plenkers hat dazu nicht nur sämmtliche, chon bekannte Vorarbeiten, die sich mit Steno beassen. berangezogen und mit ebenso grossem Fleiss Is kritischem Verständniss benutzt, sondern auch e:schiedene handschriftliche Mittheilungen, welche isher der Oeffentlichkeit entzogen waren, sowie die noch handene Correspondenz und einige noch nicht edirte hriften desselben verwerthet. Dadurch ist es ihm elungen, ein Lebensbild Steno's zu schaffen, welches on den bisherigen Darstellungen vielfach abweicht and über manche Perioden ein neues Licht verbreitet. Weshalb der Verf. anstatt des Namens Steno, der sich in der Literatur eingebügert hat und gewiss auch fernerhin erhalten wird, den ungebräuchlichen dänischen Namen Stensen gewählt hat, ist uns nicht Mar geworden. Er beginnt mit der Besprechung der früheren biographischen Bearbeitungen, welche Steno erfahren hat, und giebt bei dieser Gelegenheit AufSchluss über sein verwandtschaftliches Verhältniss zu Winslow, welcher die erste Lebensbeschreibung des selben lieferte, die noch im Jahre 1722 vorhanden war, seitdem aber leider verloren gegangen ist.

Nikolaus Steno wurde am 10/20. Januar 1638 tu Kopenhagen als der Sohn des angesehenen und #chihabenden Goldschmieds Steen Pedersen geboren; sene Mutter hiess Anna Nilsdatter. Er hatte noch Firen um 22 Jahre älteren Bruder, der später Prediger Warde und eine Schwester. Sein Vater starb schon 44. St. genoss eine vortreffliche Erziehung und beg 1656 die Universität seiner Vaterstadt, um sich er Heilkunde zu widmen. Unter den Lehrern derselben ragte der Anatom Thomas Bartholinus hervr, an den sich St. näher anschloss. Als die Schwe1658 59 Kopenhagen belagerten, nahm St. mit deren Studenten an der Vertheidigung der Wälle Theil. Im J. 1659 verliess er seine Heimath und begab sich zur Fortsetzung seiner Studien nach AmsterJam. Er wohnte dort in dem Hause des Arztes Gerh. Blasius und beschäftigte sich hauptsächlich mit anatomischen Untersuchungen. Dabei machte er an dem Köpfe eines Schafes und bald darauf an demjenigen hes Hundes die Entdeckung des Ductus Stenonianus, die seinen Namen in der Anatomie verewigt hat. Dieses Ereigniss verwickelte ihn in einen langwierigen Streit mit Blasius, welcher ihm das Verdienst der Entcekung bestritt und es sich selbst anmasste, obwohl er, selbst als dieser ihm den Verlauf des Ductus gezeigt hatte, denselben nicht richtig zu beschreiben vermochte. St. benahm sich den niedrigen Intriguen und Anfeindungen seines Gegners gegenüber im Bewusstsein seines guten Rechts überaus würdig und maasswell; eifrig setzte er seine anatomischen Forschungen

fort, als deren Resultat seine Abhandlungen über die Thränendrüsen, die Gefässe der Nase u. a. m. erschienen. Wahrscheinlich fällt in diese Zeit auch seine Doctor-Promotion, die vielleicht in Leyden unter van Horne's Vorsitz erfolgte. Der Verf. giebt darüber allerdings keine Mittheilungen, sondern glaubt im Gegentheil, dass St. erst später an irgend einer Universität Süd-Frankreich's graduirt habe. I. J. 1664 kehrte er nach Kopenhagen zurück, wo er seine Beobachtungen über Drüsen und Muskeln veröffentlichte. Dieselben erregten grosses Aufsehen, weil er darin die Lehre von der muskulösen Natur des Herzens, welche den durch den Aristotelismus beeinflussten Anschauungen jener Zeit widersprach, mit Entschieden. heit vertheidigte. Der Tod seiner Mutter und das Scheitern seiner Hoffnung, eine Professur in Kopenhagen zu erhalten, drückten sein Gemüth darnieder und veranlassten ihn, diese Stadt noch in demselben Jahre wieder zu verlassen. Er reiste nach Paris, wo er vor einem Kreise auserwählter Personen Sectionen Vornahm und anatomische Vorträge hielt. In einem derselben besprach er das Gehirn und machte bekanntlich den Vorschlag, den Verlauf der Nerven in die Substanz des Gehirns hinein zu verfolgen; ausserdem berichtigte er einige Irrthümer des Anatomen Willis und gab Aufklärungen über den Bau und die Lage der Zirbeldrüse, welche durch Cartesius eine unverdiente Bedeutung erhalten hatte. Grössere Reisen führten ihn dann durch Frankreich nach Italien, wo er in Rom und Florenz längeren Aufenthalt nahm. 1. J. 1666 ernannte ihn der Grossherzog Ferdinand II. von Toskana zu seinem Leibarzt; zu gleicher Zeit erhielt er eine Anstellung am Hospital zu St. Maria nuova in Florenz. Das Leben am Hofe der für Kunst und Wissenschaft empfänglichen Mediceer gab seinem Geiste neue und mannigfache Anregung. Während er sein berühmtes Werk über die Muskeln herausgab, in welchem dieselben zum ersten Male vom Standpunkt der Mechanik aus betrachtet wurden, begann er, durch einige praehistorische Funde dazu veranlasst, der Geologie seine Aufmerksamkeit zuzuwenden. In diese Zeit fällt ein Ereigniss, welches seinem Leben eine ganz andere Richtung geben sollte; sein Uebertritt zum Katholicismus. Welche Gründe ihn zu diesem Entschluss getrieben haben, ist das Geheimniss seiner Brust geblieben. Es scheint, dass sein durch eine streng-religiöse Erziehung erzeugter Gottesglaube durch die Sektirerei des Protestantismus angewidert wurde und in der machtvollen Autorität der katholischen Kirche Schutz suchte gegen die bangen Zweifel, welche ihn quälten; von aussen wirkten dabei eine fromme Kloster-Nonne, die Gemahlin des Gesandten von Lucca in Florenz und die Jesuiten auf ihn ein. Jedenfalls steht fest, dass er nicht durch Ehrgeiz, Habsucht oder andere unlautere Motive zn diesem Schritt veranlasst wurde, sondern allein durch seine religiöse Ueberzeugung, welche bei ihm eine heilige Sache des Gewissens Die nächste Folge seines Glaubenswechsels war, dass er in sein Vaterland zurückberufen wurde; aber seine Rückkehr verzögerte sich aus verschiedenen Ursachen bis 1672. Inzwischen unternahm er Reisen nach Oesterreich, Frankreich und Holland, kehrte dann wieder nach Florenz zurück und vollendete eine geologische Schrift, welche von den Fachmännern als eine bahnbrechende bezeichnet wird, die ihrer Zeit um ein Jahrhundert vorausgeeilt war. Auf Betreiben des Ministers P. Griffenfeld erhielt er endlich die längstersehnte Professur der Anatomie in Kopenhagen; aber schon nach zwei Jahren legte er dieseibe nieder und verliess sein Vaterland für immer. Die kleinlichen Widerwärtigkeiten seiner Stellung, der Mangel an Studien- Material in Verbindungen mit den Anfeindungen, welche er wegen seiner Religion in dem protestantischen Lande erdulden musste, vor Allem aber die Sehnsucht nach Italien, nach Florenz, wo man ihn

war.

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