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farblosen Blutkörperchen im Gewebe entweder gar keine oder sehr wenige caryokinetische Figuren sichtar wurden.

Die Arbeit von Lomer (5) enthält als Kern inen bemerkenswerthen Fall von angeborner partieller Leberatrophie, um welchen er dann eine übersichtliche ais der Literatur entnommene Auswahl ähnlicher Fälle gruppirt hat. Seine eigene Beobachtung betrifft tine todtfaule Frucht, welche etwa im 6. oder 7. Monat abgestorben ist, der Ductus cysticus und ein Theil der Lebergänge ist obliterirt, der dazu gehörige Abschnitt in extremer Atrophie, interstitieller Wucherung And Narbenbildung. Der Vater des Kindes war syphiitsch.

Die Arbeit von R. Maier (6) erörtert die verschiedenen Formen, in welcher angeborne Verengerungen des Pylorus vorkommen, sowohl vom klinischen Standpunkte aus als auch auf der Grundlage einer eingehenden Darlegung der normalen Structur und Faserung dieses Ostiums und kommt zu dem Schlusse, dass bei rein anatomischer Betrachtung die Grenzen schwer festzustellen sind, von denen man unterscheiden kann. was normal und was pathologisch st. M. unterscheidet unter den wirklich pathologischen Fällen solche ring- oder schlitzförmigen angebornen Stenosen, bei denen der Muskelring von gewöhnlicher Dicke ist und solche, bei welchen er eine circuläre der trichterförmige Hypertrophie erlitten hat. Die Muskelhypertrophie ist ebenfalls angeboren, sie kommt schon in ganz jungen Jahren vor und ist ausschliessach auf die Pylorusmündung beschränkt. Sie kann bei sonst normalen, ja selbst atrophischen Magenwänden vorkommen. Sehr häufig besteht neben der angebornen Pylorusenge eine gleichfalls angeborne oder doch sehr frühzeitig erworbene Fixirung des Pylorus durch ein besonders kurzes oder straffes Lig gastro-duodenale und gastro-hepaticum.

Kamocki, O istotném znaczeniu gruczołów Bermanna. (Ueber die eigentliche Bedeutung der Bermannschen Drüsen.) Prof. Hoyer'sche Jubel Denkschrift. 1685.

Die sogen. Bermann'schen Drüsen, d. i. die Partien der (Unterkiefer - Speicheldrüse) Glandula submaxillaris, bei dem Menschen, dem Hunde, der Katze, dem Kaninchen, dem Meerschweinchen, und der Fledermaus, welche nicht die gewöhnliche Structur der Submaxillaris aufweisen, sondern aus einem Röhrensystem, das von einem compacten Bindegewebe umgeben ist, testehen und deren Röhrchen eben von einem plattet Cylinderepithel ausgekleidet, mit den Ausführungsagen der Drüse zusammenhängen Ihat der Verf. auch in der Thränendrüse eines Kindes, in der Untereferspeicheldrüse — in der Parotis des Hundes, des Kaninchens, und sogar in Harder's Drüse des Meerschweinchens beobachtet. Er hat sich dabei überzeugt, dass das die Drüsenröhrchen ausfüllende Secret so fest den Wänden adhärirt, indem sie ganz davon angefüllt sind, dass die Injections masse auf keine Weise in dieselben eingetrieben werden kann. Indem der Verf. die bermann'schen Drüsen in den Speicheldrüsen gefunden ba, deren Ausführungsgänge mit Gerinnseln von gelb Feber Farbe, oder sogar mit Speichelsteinen verstopft waren, fiel er auf den Gedanken, dass die Unwegsamkeit der Ausführungsgänge, welche regressive Metamor

phosen in einer gewissen Drüsen partie hervorruft, die eben dem betreffenden Ausführungsgange entspricht, die Ursache der Entwickelung der Bermann'schen Drüsen sein dürfte, sowohl in den Speicheldrüsen, als auch in der Thränendrüse, und dass diese Gebilde als ein Zeichen und eine Folge der regressiven Veränderungen zu betrachten wären. Die entsprechenden, zahlreichen Experimente, welche auf einer Unterbindung der Warthon'schen und Stenon'schen Gänge beruhten, und an Kaninchen vom Verf. angestellt wurden, bestätigten vollständig diese Annahme, indem immer nach einem Zeitraum von etwa einem Monat, die betreffende Drüse, unter dem Einflusse der durch die Atresie der Ausführungsgänge verursachten, regressiven Metamorphose, eine gänzlich der sog. Bermann's Drüse entsprechende Microstructur aufwies. In den Drüsen, welche in kürzerer Zeit nach der Unterbindung der Ausführungsgänge untersucht wurden, fanden die Veränderungen in der Erweiterung der Speichelgänge und im veränderten Epithel dieser Gänge ihren Ausdruck.

V. Kopff (Krakau).]

e. Urogenitalorgane.

1) Arthaud, Etude sur le testicule sénile. Thèse Paris. 23 juillet. (Die senile Atrophie des Hodens, welche nach A. schon mit dem 50. Jahre beginnt, soll wesentlich beruhen auf einer interstitiellen Orchitis, welche dann erst den Schwund der Epithelien in den Samenkanälchen, die Schlängelung der Kanäle im Nebenhoden herbeiführt. Das Umgekehrte ist wohl das Natürlichere.) 2) Beselin, Cholesteatomartige De squamation im Nierenbecken bei primärer Tuberculose derselben Niere. Virchow's Archiv. Bd. 99. S. 289. (Es handelt sich bei einer tuberculös-entzündeten Schleimhaut um eine epidermisartige Umwandlung des Epithels, gesteigerte Bildung von Zellen, Vermehrung der übereinanderliegenden Schichten, Abspaltung und Verhornung der obersten Zellen und deren Abstossung in Form von kleinen perlmutterartig glänzenden Fetzen. Diese sammelten sich nebst Cholestearin krystallen und Eiter, sowie den aus den ulcerirten Kelchen stammenden necrotischen Gewebstheilen im Becken an und wurden von Zeit zu Zeit unter heftigen Nierencoliken durch den Ureter ausgestossen. Das Wesen des ganzen Processes in der Nierenbeckenwandung muss demnach als desquamative Entzündung aufgefasst werden.) 3) Dagonet, Beiträge zur pathologischen Anatomie der Nebennieren des Menschen. Prager Ztschr. f. Hlkd. 1. (D. beobachtete accessorische Nebennieren im Lig. latum einer Frau, sowie bei einem 21 Tage alten Knaben am Plexus spermt. und am rechten Nebenhoden. Seine Angaben über den Modus der Ab sprengung von Nebennierengewebe sind nur hypothetisch; am Schlusse beschreibt er ein Präparat, [vom Jahre 1860] welches Ganglienzellen und glatte Muskelfasern, aber keine Nerven in einem Nebennierentumor aufwies.) 4) M'Dowall, Case of Cystic degeneration of the kidney. Edinb. Med. Journ. April. p. 919. (Vielleicht auf Trauma durch Ueberfahren zurückzuführende Atrophie einer Niere, die schliesslich nur aus 2 grossen, durch eine Parenchymschicht verbundenen Cysten besteht.) 5) Durlach, E., Ueber Entstehung der Cystenniere. Diss. Bonn. 6) Langhaus, Th., Ueber die entzündlichen Veränderungen der Glomeruli und die acute Nephritis. Virchow's Arch. Bd. 99. S. 193. (Die entzündlichen Veränderungen der Glomeruli, Abstossung ihrer Epithelien, Wucherung, Abstossung des Kapselepithels, hyaline Quellung etc. werden mit so eingehender Special discussion der histologischen Verhältnisse beschrieben, die Bedeutung dieser Processe für die Lehre der Nephritis mit so vielen Abweichungen von den Auffassungen andrer Pathologen dargestellt, dass Ref. sich ausser Stande sieht, einen auch nur einigermaassen hinreichenden Auszug hier

wiederzugeben. Man wird in der 57 Seiten langen überaus eingehenden Arbeit ausser den anatomischen Detailfragen auch die klinischen Gesichtspunkte berücksichtigt finden.) 7) Monod, Ch. et Arthaud, Pathogénie et structure des petits kystes de l'épididyme. Arch. de phys. norm. et path. No. 3.

Auf Grund zahlreicher Untersuchungen an Hoden und Nebenhoden alter Leute haben Monod und Arthaud (7) eruirt, dass die kleinen Cystchen, welche man bei alten Leuten im Nebenhoden und besonders häufig im Kopfe desselben findet, nicht etwa aus embryonalen Ueberbleibseln des Wolff'schen Körpers stammen, sondern einfache Retentionscysten sind, analog den so häufigen Cysten der Niere. Sie entstehen nur im höheren Alter, wo das pericanaliculäre Bindegewebe des Hodens gleichzeitig mit der Atrophie des gesammten Organes sclerosirt wird und zur Obliteration der Nebenhodencanälchen führt. Irgend eine klinische Bedeutung haben diese Cysten nicht.

[1) Przewóski, O pojawianiu się w moczu kawałków zmartwiałej tkanki nerkowéj. (Ueber das Vorkommen von necrotischen Nierengewebestücken in dem Harne.) Hoyer'sche Jubelschrift. 2) Elsenberg, Zmiany anatomiczne w nerkach przy zatruciu rtęcią. (Die anatomischen Veränderungen der Nieren bei Quecksilbervergiftung.) Ebendas.

Przewóski (1) hat necrotisches Nierengewebe im Harn beobachtet 1. bei Degeneratio amyloides renum (3 mal nach dem Tode). In minder vorgeschrittenen Fällen waren die Nierenpapillenstücke durch eine Demarcationslinie von dem übrigen Pyramidentheile abgetrennt, mit welchem sie noch in Verbindung standen, hie und da war schon der Pyramidenmangel zu beobachten. Die Ursache dieser gangränösen Erscheinung war in diesen Fällen eine sehr starke Degeneration der Gefässwandung und die dadurch unterbrochene Blutzufuhr. Die geringzellige Infiltration war dagegen in der Grenzlinie und am Grunde der Abscesse nur wenig auffällig; 2 bei Pyelonephritis calculosa hat der Verf. eine locale Gangrän der Nierendrüsen einmal am Cadaver und 2 mal an Lebenden studirt. Was den ersterwähnten Fall betrifft, so wurde in den Nieren ein localisirter interstitieller Entzündungsprocess vorgefunden, welcher in Form von Zügen gegen die Peripherie abwärts sich erstreckte und ausserdem eine fast vollständige Pyramidenzerstörung beobachtet, von denen nur die Grundstücke übrigblieben. Eine jede der Pyramiden stellte einen beträchtlichen concaven, ulcerösen Abscess dar, dessen Ränder in die merklich veränderten Beckenwandungen übergingen; der Grund, mit Eiter bedeckt, war uneben und zeigte Erhabenheiten, von denen manche fest angewachsen waren, andere leichter sich lösten und durch einen Wasserstrahl abgespült werden konnten. In den 2 übrigen Fällen hat der Verf. wiederum in dem Harn hirsekorngrosse Nierengewebestücke vorgefunden; diese Stückmassen bestanden aus Bindegewebe, zwischen dem noch die geraden Nierencanälchen bemerkbar waren; 3. bei der Phthisis renalis (einmal am Cadaver). In einer Niere wurde vom Verf. neben zahlreichen Granulationen und einem käseartigen Herde, der sogar die Nierencapsel perforirt hatte, auch der Papillenmangel bemerkt. An jeder Pyramide war an der Spitze ein Abscess vorhanden, der in manchen sogar bis in die Subst. corticalis und Nierencapsel reichte, was die Perforation zur Folge hatte. In der Pelvis renalis wurde eine erbsengrosse Masse gefunden, die sich als ein necrotisches Nierengewebestück erwies.

Die von Elsenberg (2) berichtete Nieren unter

suchung eines mit Quecksilber vergifteten Menschen und die Experimental-Beobachtungen an Thieres haben erwiesen, dass die in den Nieren unter Einwekung dieses Stoffes hervorgebrachten Störungen in der Nierendrüsen von doppelter Art sein können. Zuerst die vom Entzündungsprocesse herrührenden Verände rungen, die in der Trübung und zuweilen auch in der Wucherung des Epithels in den gewundenen Canalcher ihren Ausdruck finden, zugleich auch mit einer nicht besonders auffallenden interstitiellen Infiltration ver bunden sind. Diese Veränderungen sind nicht constant, kommen relativ nur selten vor und treten nar sehr schwach auf. Das characteristische Kennzeicher der Veränderung beruht auf der Ansammlung von Kalksalzen im Lumen der Canälchen, hauptsächlich in dem der geraden Nierencanäle. Dieser Ansammlungsprocess der Kalksalze ist auf die Decalcination der Knochen zurückzuführen und eigentlich durchaus nich: für das in Rede stehende Nierenleiden entscheiderd Er entsteht nur nach starken Dosen, welche einen rapiden letalen Ausgang nach sich ziehen. Gering Hg-Quantitäten sind ohne Einfluss auf den letzterwäh:ten nephritischen Process. v. Kopff (Krakau).]

f. Knochen.

1) Kundmüller, J., Zwei Fälle von Trichter. brust. D. Arch. f. klin. Med. Bd. 36. S. 543. (Bed: Fälle betreffen männliche Individuen von 11 resp. 19 Jahren mit Trichterbrust. Bei dem einen scheint Erblichkeit vorzuliegen. Die Ursachen der Entstehung der Difformität werden an den eigenen Fällen und unter Heranziehung der Literatur eingehend erörtert. K schliesst sich meist an Ebstein's Interpretationen an.) — 2) Miessner, G., Zur Pathogenese der Kochencysten. Diss. Erlangen.

Miessner (2) beschreibt einen Fall von ausgedehnter Cyste des Femur, welche nach der Ampatation des Oberschenkels nach mehrmaliger Fractur gefunden wurde.

Die Cyste war entstanden durch Verschmelzung mehrerer an einander gelegener kleinerer Cysten, enthielt reichliche klar gelbliche Flüssigkeit, in der Umgebung fanden sich zahlreiche kleine bläuliche Knorpelinseln. Verf. ist der Ansicht, dass es sich hier um eine knorplige Umwandlung des Knochens (Recartilaginescenz) handelt, von welcher eine chondromatöse Wucherung ausgegangen sei, welche den soliden Primärzustand der Cyste gebildet habe. Diese Wucherung habe sich verflüssigt und dadurch sei die Cyste entstanden. Gleichzeitig vorhandene sarcomatöse May sen fasst Verf. als Wucherungen des Markes au welche ebenfalls durch Verflüssigung zur Bildung der Cyste beigetragen haben.

g. Muskeln.

1) Beneke, Rud., Zur Lehre der hyalinen (wachsartigen) Degeneration der glatten Muskelfasern. Virchows Arch. Bd. 99. S. 71. (Vergl. das Referat üter Allgem. pathol. Anatomie.)

h. Nerven.

1) Babinski, J., Recherches sur l'anatomie pathol. de la sclérose en plaques et études comparatives des diverses variétés de scléroses de la moëlle. Arch. de physiol. norm. et pathol. No. 2. 2) Binswanger. O., Ueber einen Fall von Porencephalie. Virchows Arch. Bd. 102. S. 13. (Angeborene Atrophie und Läbmung der rechten oberen Extremität, Gehstörung auf dem rechten Bein, Epilepsie. Der Kranke stirbt etwa

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das 40. Lebensjahr im Irrenhause. Bei der Section adet sich eine umfängliche Narbe der Stirn-, Centraled Inselwindung) — 3) Duplaix, J. B., Contribun à l'étude de la sclérose. Arch. 4) White, ale, On the pathological histology of the Semilunar d superior cervical sympathetic ganglia. Med. chir. ransact. Vol. 68. p. 221. (Der Verf., dem die Preishrift von Eulenburg u. Guttmann über die Palogie des Sympathicus unbekannt geblieben zu sein -heint, beschreibt die bekannten Veränderungen der trophie, Pigmentirung, Oedem, interstitieller Zellenhäufung bei Leukämie ohne neue Resultate.)

5)

i mén, E. A., Contribution expérimentale à la Paologie et à l'Anatomie pathologique de la moëlle pière. Helsingfors. (Eine 110 lange, mit mehreren arbigen Tafeln ausgestattete Monographie, in welcher he Veränderungen des Rückenmarks nach halbseitiger Durchschneidung von den Anfängen bis zur vollenleten Degeneration dargestellt sind. Die Versuche nd an Hunden angestellt worden, und liefern einen erthvollen Beitrag zur Kenntniss der Nervenbahnen es Rückenmarks.) 6) Kramer, Aug.. Ueber das Tarkommen von Körnchenzellen im Gehirn Neugerener. Diss. Berlin. 30. Juli. (Statistik über 100 Neugeborene, deren Gehirne auf das Vorhandensein n Körnchenzellen untersucht wurden, mit dem Ergebniss, dass verstreute Körnchenzellen regelmässig, wirklich pathologische Mengen nur in ca. 23 pCt. der alle zu finden seien. Ob zur Unterscheidung wirklich verfetteter Zellen mit den im Gehirn Neugeborener regelmässig vorkommenden Mastzellen eine Reaction angewandt wurde, ist nicht angegeben.) 7) Krauss, A. En Fall von Syringomyelie. Virchows Arch. Bd. 01 S. 304. (Eine 50 jährige Frau bot klinisch das bild einer Spinalerkrankung dar; es wurde ein Tumor vermuthet, der seinen Sitz im Bereich der rechten Pyramidenbahn oder central haben sollte. Bei der Section fand sich Höhlenbildung des Centralkanals n der Olive bis zum 6. Dorsalnerven, der Spalt ist papillenartiger Unebenheit der Innenfläche; seine Entstehung erkannte K. in Erweichung geschwulstartig ewucherten Neurogliagewebes; am 2. Dorsalnerven and sich ein kleines solides Gliom.) 8) Pitres, A. et L. Vaillard, Altérations des nerfs périphériques Hans deux cas de maux perforants plantaires et dans quelques autres formes de lésions trophiques des pieds. Arch. de Physiol. norm. et pathol. 3 Série V. p. 208. Das Mal perforant du pied wird in der Abhandlung TCL P. und V. dargestellt als Theilerscheinung einer Neuritis, die oft weit im N. tibialis und N. peroneus binaufreicht, zuweilen sich auf den Ischiadicus forttzt und mit anderen trophischen Störungen wie z. Ichthyosis complicirt sein kann.) 9) Rumpf, Th, Beiträge zur pathologischen Anatomie des centralen Nervensystems. Arch. f. Psychiatr. XVI. 2. Heft. -10) Schultze, Weiterer Beitrag zur Lehre von der centralen Gliose des Rückenmarkes mit Syringoapelle. Virchow's Arch. Bd. 102. S. 435. (Die 3 Fälle, welche mitgetheilt werden, bieten klinisch und anatomisch viele bemerkenswerthe Einzelheiten; es sei hier nur erwähnt, dass im ersten Falle Syringomyelie bestand, welche analog den früheren Beobachtungen von S. die inzwischen mehrfach Bestätigungen erfahren haben, aus centraler Gliose hervorgegangen war.) — 1) Vanlair, C., Nouvelles recherches expérimentales Sur la régénération des nerfs. Extr. des Arch. de Biol. -12) Vincenzi, Livio, Su alcune Alterazioni istoogiche del Sistema nervoso centrale.

-

Vincenzi (11) beschreibt die Veränderungen, welche sich an dem Gewebe des Gehirns abspielen, Wenn durch Tumoren oder andere Ursachen Gefässe comprimirt werden und dic Circulation herabgesetzt eder ganz aufgehoben wird. An der Neuroglia fin

det sich Anfüllung der Gefässscheiden mit weissen und rothen Blutkörperchen, Aufnahme rother Blutkörperchen in die Neurogliazellen, Umwandlung in Pigment. An den Ganglien fand V. besonders Verkalkung, seltener Sclerose, welche häufiger in der Neuroglia vorkommt, dann Pigmentatrophie. In der Peripherie von Neubildungen beobachtete V. eigenthümliche glänzende, anscheinend eingekapselte Körper, die er aus chemisch umgewandelter Nervensubstanz hervorgehen lässt. Zum Schluss folgt eine Beobachtung von Ganglienzellen in einem Fibrom der Pia mater.

Nach allgemeiner Angabe der bei der Untersuchung angewendeten Methode und speciell des Effectes, den die Weigert'sche Färbungsmethode auf normales Rückenmark macht, bespricht Babinski (1) seine durch Abbildungen erläuterten Präparate. Es wird eine Reihe von Querschnitten aus verschiedenen Höhen demonstrirt, ebenso Längsschnitte. Es ergiebt sich, dass das Fehlen secundärer Degenerationen an den nervösen Zellen und Axencylindern bei disseminirter Sclerose als die Regel zu betrachten ist, von welcher nur selten Ausnahmen vorkommen. Der Vergleich der beiden Gruppen von Beobachtungen zeigt, dass die disseminirte Sclerose mit dem Waller'schen Gesetze thatsächlich nicht im Widerstreit steht. Im Weiteren folgen Untersuchungen zum Zweck der Bestimmung der Art, wie die Markscheiden schwinden, und Beschreibung von Präparaten. Eine mechanische Ursache hat der Schwund der Markscheiden nicht, er resultirt hauptsächlich aus einer Activität der Zellen der Neuroglia und von Wanderzellen. Die Entstehung durch Druck u. dergl. des Bindegewebes, die mechanische, lässt unklar erscheinen, warum die Axencylinder so lange intact bleiben. Nach der vom Verf. gegebenen Erklärung ist das Mark eine gleichsam träge Substanz, unfähig, der zerstörenden Thätigkeit der lymphatischen Zellen zu widerstehen. Die Axencylinder haben ihre Verbindung mit den nervösen Zellen bewahrt, sie haben eine Lebensfähigkeit, die sie in Stand setzt, den Kampf mit genannten Zellen aufzunehmen. Bei langer Dauer des Processes erliegt eine Anzahl von ihnen ebenfalls: Am Ende des I. Abschnittes erwähnt B. die Verdickung der Gefässwände in sclerotischen Plaques, die Vermehrung der Kerne ihrer Wand, Verengung des Lumens. Ueber die Ursache werde noch gestritten. Die meisten Autoren seien geneigt, die Affection als Folge einer von den Gefässen ausgehenden entzündlichen Erkrankung anzusehen. Im zweiten Abschnitt führt Verf. zunächst an, dass nach Vulpian die systematischen und die diffusen Myelitis formen unterschieden werden. Macroscopisch sei dies allgemein anerkannt. Die pathologische Histologie erfordere die Unterscheidung zweier Gruppen unter den systematischen Sclerosen: die primären (z. B. Ataxie locomotrice) und die secundären. Die erste Klasse sei von den Autoren, die lediglich von histologischen Gesichtspunkten ausgingen, den diffusen Sclerosen genähert worden. B. stellt dann als getrennt zu betrachten hin: 1) primäre, systematische Sclerose, 2) secundäre systematische Sclerose und

3) diffuse Sclerose. Die Gesichpunkte der Betrachtung seien: Sind in diesen verschiedenen Fällen die zu Sclerose führenden Processe ähnlich oder nicht? und wenn Sclerose vorhanden, zeigt sie Unterschiede je nach dem Ursprung oder zeigt sie immer dieselben Eigenschaften. Es wird dann in dieser angegebenen Weise die diffuse secundäre systematische und primäre systematische Sclerose durchgenommen. Das Resultat der ganzen Arbeit giebt Verf. etwa so an: Dem Waller'schen Gesetze widerspricht der gewöhnliche Befund bei disseminirter Sclerose nicht; die Markscheidenzerstörung bei disseminirter Sclerose ist nicht auf mechanischem Wege entstanden. Die Natur der Degeneration der Nervenfasern, analog der bei Durchschneidung eines Nerven am centralen Theile beobachteten, das Bestehenbleiben einer grossen Zahl von Axencylindern, die Intensität der Gefässveränderungen, fast völliges Schwinden des Markes inmitten der sclerotischen Inseln, geben zusammen histologisch das Wesen diffuser Sclerose. Systematische secundäre Sclerose ist gekennzeichnet durch die Faserdegeneration analog der am peripherischen Ende des durchschnittenen Nerven, Abwesenheit entblösster Axencylinder, geringe Gefässerkrankungen; im Herde bleiben zahlreiche markhaltige Fasern bestehen. Vom histologischen Gesichtspunkte aus nähert sich endlich die tabetische Sclerose mehr der disseminirten als der secundären wegen der Möglichkeit der Ausdauer entblösster Axencylinder, der Intensität der Gefässerkrankungen, des zuweilen gänzlichen Schwindens des Markes in den sclerotischen Bündeln.

Nachdem Duplaix (3) die verschiedenen Ansichten über Entstehung der Sclerosen (interstitiellen Entzündungen) besprochen und die Trennung in 3 Gruppen, nämlich in von den Blutgefässen, Lymphgefässen oder den Drüsengängen selbst ausgehende als massgebend bezeichnet, führt er eigene Beobachtungen an. Sie führen ihn zu dem Resultate, dass das Gefässsystem vorwiegend Ausgangspunkt der Sclerose sei. Stets fand er Endoperiarteritis und nicht allein Endarteritis als Anfang der Erkrankung. Speciell in der Niere und im Rückenmark wurde der letzgenannte negative Befund notirt. Im II. Abschnitt wendet sich Verf. der Besprechung der interstitiellen Nephritis zu, insbesondere der nach Bleiintoxication, für welche seine Untersuchungen das Resultat ergeben, dass in gleicher Weise und gleichzeitig durch Wirkung des Gifts auf die Epithelien in der Umgebung der Harncanäle und in den Arterien die Erkrankung beginnt. Auch für die senile Niere schliesst D. alleinigen Ausgang der Bindegewebswucherung von Erkrankung der Epithelien aus; die Hauptrolle weist er den Arterien zu. Schliesslich wird die Frage erörtert, ob mit Recht chron. Entzündung und die Sclercsen synonym gebraucht würden. Verf. hält dies nicht für zutreffend für alle Fälle. Die Beobachtungen von D. hatten es mit Kranken zu thun, bei welchen, theils von aussen, theils aus dem Körper stammende reizende Agentien im Blute waren. Zuerst wirken solche auf die

Gefässwand als das nächste. Dieser Umstand bewirk eine Ernährungsstörung im Gewebe: den entz.rg lichen Bindegewebsbildungen ist also eine auf Err rungsstörung beruhende Art der Sclerose an die Se zu stellen. Die Erkrankung der Gefässe ist na ihrem Character nach keine Entzündung, sie haral auf demselben Einfluss mangelhafter Ernährung wi im Gewebe.

Rumpf (9) veröffentlicht 1. einen Fall, b welchem nach syphilitischer Infection mangelhafter Kur nach einem Jahre rechtsset Hemiplegie auftrat, zu welcher sich nach sa: Monaten langsam fortschreitende spastische Lah des linken Beines. Lähmung der Blase, des M. darms und Decubitus hinzugesellten, worauf Exitus letalis erfolgte.

Die Section ergab: einen apoplectischen H im linken Corpus striatum, graue Degenera: des rechten und linken Rückenmarkseitenstra ges, Degeneration der Goll'schen Stränge, Neph partialis. Ferner ergab die Untersuchung des F der Oliven- und Pyramidenkreuzung einseitige de.. rative Veränderungen, welche als Anfang der Deges tion des linken Rückenmarkseitenstranges at sind. Die genaue Untersuchung der Getasse Rückenmarkes ergab ferner eine allgemeine Arter und Phlebitis mit theilweiser Thromber dung, welche Verf. indess nicht absolut als tischer Natur ansieht. Diese letztere Frage gis. vielmehr bis dahin in suspenso lassen zu müss wir durch die Gegenwart eines sicheren sports Pilzes eine sichere Diagnose auf Lues zu ste Stande sein werden.

Ein 2. Fall betrifft eine Atrophie der Certi windungen nach spinaler Kinderlähe in Betreff deren Einzelheiten auf das Original wiesen werden muss. - 3. Theilt R. zur Path. des Kleinhirns den Befund bei einer achtw lichen Katze mit, welche intra vitam bei aller. dirten Bewegungen starkes Hin und Herschwi Hinpurzeln und stetiges Hinfallen bei allen ot veränderungen zeigte. Jegliche Parese, Paralyse rung seitens des Seh- und Hörapparates fehiter Section ergab eine allgemeine hochgradige A des Kleinhirns, während das Grosshirn intact w

Die 235 Seiten starke Abhandlung von Vanla berichtet über eine grosse Reihe von Durchsch dungen des Ischiadicusbei Hunden, welche vollständige Durchtrennungen, theils halbe I schneidungen, mit und ohne Röhrennaht und Resectionen grösserer Stücke aus dem Nervers. umfassen. Das obere Stück beginnt die Regere mit einer Zellen wucherung, welche 1-2 cm *a der Verletzung beginnt, es bildet sich alsda traumatisches Neurom aus, die markhaltigen t entwickeln sich centripetal; das peripherisere verhält sich passiv, seine Fasern degeneriren das Referat über eine frühere. Abhandlung 2 Inhalts desselben Vf.'s Jahresb. 1882. II. Th.

i. Haut.

1) Paulicki, Pneumatose des Hodensacke Bauchdecken und der Haut beider Oberschenk gehend von einem typhösen Darmgeschwür. [ f. klin. Med. Bd. 36. S. 194. (Fäulnissem;. - 2) Reclus, P., Molluscums fibreux et syph

e la région ano-rectale. Arch. génér. de méd. No. e Septembre. 3) Touton, K., Ueber das Xanthom, sbesondere dessen Histologie und Histogenese. erteljahrsschr. f. Dermat. u. Syph.

Reclus (2) macht darauf aufmerksam, dass es ine Art von Geschwülsten der Analgegend iett, welche den syphilitischen Excrescenzen dieser Gegend sehr ähnlich sind und für gewöhnlich mit lenselben zusammengeworfen werden, während sie in Wirklichkeit durchaus durchaus nicht syphilitischer Natur sind. Von 4 derartigen Fällen, welche Verf. eobachtet hat, beschreibt er den einen genauer.

Es handelte sich um einen Marinearzt, welcher an nem Orificium ani eine grosse Anzahl verschiedenartig gestalteter Excrescenzen darbot, welche erbsenress und darüber, theils gestielt, theils ungestielt, battförmig, zerklüftet und theilweise glatt und abeplattet sich präsentirten. Der Eingang ins Rectum war mit knospenartigen Tumoren angefüllt, zwei gestielte Polypen befinden sich im Eingang der RectalEhle. Eine Sclerose oder Narbenbildung ist nicht zu instatiren, vielmehr fühlen sich die Tumoren wie die Umgebung völlig weich an.

Die Krankengeschichte des Pat. datirte vom Jahre 1870 her, wo der Pat. zum ersten Male mit heftigen Schmerzen bei der Defäcation erkrankte, welche auf einer Fissur des Orificium beruhten. Dieselbe heilte, recidivirte jedoch in den folgenden Jahren mehrmals, theweise unter den Erscheinungen einer heftigen Entründung des Rectum. In Jahre 1878 bildeten sich zuerst Keine Tumoren, welche im Jahre 1880 Eigrösse erlangten nd exstirpirt wurden. Im Jahre 1884 acquirirte Pat. zum ersten Male eine veritable Lues, während die Tomoren bereits 6 Jahre vorher aufgetreten waren. Verf. schliesst deshalb eine syphilitische Natur dieser Tumoren aus und führt dieselben auf eine lange andauernde locale Reizung zurück. Die neuerdings exstirpirten Tumoren ergaben in der That microscopisch keinerlei Anhaltspunkte für Syphilis, vielmehr präsentirten sich dieselben als Molluscum fibrosum, identisch der in der Haut vorkommenden gleichnamigen Geschwulst.

Verf. vindicirt diesen Geschwülsten eine ungunstige Prognose wegen des schnellen Wachsthums und der damit verbundenen mechanischen Störangen. Sind die Tumoren noch klein und gestielt, so soll man sie mit elastischer Ligatur abschnüren, sind sie grösser und aufsitzend, so ist die Rectotomie dExstirpation indicirt.

An der Hand von 8 Fällen von Xanthoma giebt Touton (3) eine für die Geringfügigkeit der Erkrankung fast zu detaillirte Beschreibung der histologischen und histogenetischen Verhältnisse dieser kleinen Tumoren, welche Verf. als aus neugebildeten Bindegewebs resp. Endothelzellen bestehende Geschwülste mit massenhafter Fetteinlagerung in dieselben ansieht. Die Entstehung dieser Geschwülste vermuthet Verf. nach der Cohnheim'schen Theorie aus versprengten embryonalen Keimen, welche von Anfang an eine besondere Tendenz zur Verfettung zeigen. Die Arbeit, welche mit Zeichnungen geschmückt ist, enthält ausserdem eine sehr genaue Zusammenstellung der einschlägigen Literatur.

k. Brustdrüse.

1) Capezzuoli, S., Sul Galattocele. Lo Speriment. Luglio. p. 63. (Polemik gegen Marta, der cystische Tumoren der Brustdrüse als Milchcysten, „Galattocelen“ beschrieben hat; in 4 untersuchten gleichartigen Cysten konnte C. die wesentlichen Bestandtheile der Milch, namentlich Milchzucker nicht nachweisen.) 2) Ferguson, J. B., On a mode of Cyst formation in the Mammary gland. St. Bartholom. - Hosp. rep. XX. p. 253. - 3) Wagner, A., Ein Fall von Gynäcomastie (dextri lateris). Virchow's Archiv. Bd. 101. S. 385. (Starke Entwickelung der rechten Brust ohne Milchsecretion bei einem jungen Manne durch Druck des Seiles eines Ziehwagens entstanden.)

1. Schilddrüse.

1) White, Hale, Further Communication on the function of the recurrent laryngeal nerve with regard to the thyroid body. The Brit. Med. Journ. Nov. 28. (Bestätigung seiner Annahme von der trophischen Function des N. laryngeus recurrens für die Gland. thyreoidea durch 2 Fälle.) 2) Derselbe, On Atrophy of the thyroid body, following pressure on the recurrent laryngeal nerve. Ibid. Aug. 22. (Zwei Fälle aus dem Museum von Guy's Hospital, in welchen extreme Atrophie der Schilddrüse bestand bei gleichzeitiger Atrophie des Nervus recurrens laryngis; Verf. hält diesen für den trophischen Nerv der Drüse, ist jedoch durch das Antivivisectionsgesetz an einer Erforschung der Frage gehindert.)

B. Teratologie und Fötalkrankheiten.

I. Allgemeines. Doppelbildungen.

1) Charpentier, Rapport sur un envoi de pièces anatomiques, fait par Mlle. Baudin, sage-femme à Vannes. Ein Zahn von einem Neugeborenen und eine früh zeitig abgestorbene, aber bis zum Ende der Schwangerschaft im Uterus verbliebene Frucht.) — 2) Dareste, Sur un cas de Cébocephalie avec complication d'anencéphalie chez un poutaln. Compt. rend. Tome 101. No 2.3) Deakin, Sh., Case of posterior Dichotomy. Brit. med. Journ. Dec. (Beschreibung eines e Bombay ausgestellten Doppelmonstrums, eines 12 jährigen männlichen Hindu, an dessen Schwertfortsatz ein kopfloser Parasit sass, der im Wachsthum sehr

zurückgeblieben, anscheinend ohne sonderliche Beschwerden getragen wurde. Er zeigte 4 Extremitäten, rudimentäre weibliche Genitalien; aus der Urethra entleerte sich Urin. Die Beschreibung eines ähnlichen Falles findet sich von Simpson im Brit. med. Journ. 1869. March.) 4) Knox, Maurice, Two cases of hernia of the lungs into the neck. The Lancet. March 21. (2 Fälle von supraclavicular hervorgetretenen Lungenhernien, deren einer zur Section gekommen ist.) 5) v. Kölliker, Zwei Fälle von Doppelmissbildung beim Menschen. Sitzungsber. der phys. med. Ges. Würzb. No. 2. (Xiphopagus und Dicephalus tetrabrachius, tripus.) 6) Martin-Saint-Ange, J. G., Iconographie pathologigue de l'oeuf humain fécondé. Avec

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