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die Streitfrage erörtern, oder überhaupt Etwas darüber sas gen will.

:,,Es kann uns allen nicht unbekannt geblieben sehn, wie tief der erste Borwurf im Herzen der Native-Americans eingewurzelt und noch durch die Thatsache vergrößert wird, daß die Mehrzahl der Katholiken in der Union aus Emigranten und deren Kindern besteht. Daher hält der nicht-katholische Amerikaner den Katholicismus für anti-amerikanisch und die Katholiken für Frembe, die herüber kommen und unter ihnen eine frembe Nationalität gründen. Bei vielen Nativen ist der Katholicismus einfach nur die Religion der Irländer; so daß katholisch werden bei ihnen einerlei ist mit irländisch werden. Dies ist eine Wahrheit, die nur zu gewiß und die Ursache mancher› Nachtheile, namentlich ein Hinderniß ist, weshalb Biele, durch nationale Vorurtheile geblendet, sich zur Annahme der katholischen Religion nicht entschließen können. Darum bleibt es für Jeden in unserer Lage räthlich, an den Tag zu legen, wie sehr er den Amerikanismus schäßt und zu erhalten trachtet....

„Katholicismus und Nationalität sind in Irland Eins geworden durch die langjährigen Kämpfe zwischen dem katholischen Irland und dem protestantischen England, so daß sich beide im Herzen der Irländer identificirten, indem der Glaube das Gefühl der Nationalität hob, und die Nationalität dem Glauben behülflich ward, es zu einer Ehrensache zu machen, den Glauben der Väter zu bewahren und sich vor Abfall zu hüten. Solche Gesinnungen weiß man hier im Lande nicht zu schätzen (oder wenigstens nicht zu beurtheilen). Daher bestärken wir die Amerikaner um so mehr in ihren Vorurtheilen gegen die katholische Religion, jemehr wir die irländische Nationalität zur Schau tragen und mit dem Katholicismus iden tificiren.

,,In Bezug auf unsere nicht-katholischen Landsleute wünschen wir weiter nichts, daß sie unsere Religion frei von jeder Verschmelzung mit irgend einer Nationalität den Ihrigen darstellen, so wie sie ist. Ohne aber hiermit sagen zu wollen, daß

solche, die sich zur katholischen Religion bekennen, Amerikaner von Geburt seyn sollen. Weit entfernt das zu behaupten, mag der Katholik immerhin ein Irländer, Franzose, Italiener, Spanier, Belgier, Holländer oder ein Deutscher seyn, gegen diese Fremdlinge hat das amerikanische Volk keine Vorurtheile als solche Individuen; darum wollen wir nur andeuten, man müsse die Religion frei und unabhängig von aller Nationalität und erhaben über dieselbe als eine für alle Nationen der Erde bestimmte Religion darstellen, wie dieses die katholischen Missionaire thun, welche, ohne Vorurtheil zu provociren, ihr gutwillige Aufnahme bei fremden Völkern zu verschaffen wissen.“

Soweit Herr Dr. Brownson, der recht gut begreift, was die amerikanischen Vorurtheile und der Haß der Know-Nothings gegen die Fremden, insbesondere aber gegen die Katholiken zu bedeuten haben. Hiermit aber nicht zufrieden, wollen wir die Ansichten eines amerikanischen Staatsmannes, des ehrenwerthen Henry A. Wise, über die Know-Nothings, die ihm die Stelle eines Gouverneur's von Virginien einbrachte, hier folgen lassen.

XXIX. Ansichten eines Staatsmannes Henry A. Wife Esq. über resp. gegen die Know-Nothings.

Only unweit Onancock in Virginien,

Werther Herr!

den 18. Sept. 1854.

Ich werde Ihnen über die in metnem Schreiben vom 2. September angedeuteten Ansichten nun die Gründe dazu so voll= ständig mittheilen, als meine Muße es eben gestatten wird.

Damals erklärte ich und hielt dafür: Der gegenwärtige Zustand in diesem Lande, seh so beschaffen, daß er die Bildung irgend einer geheimen politischen Gesellschaft durch das Volk nicht rechtfertige.

Die Gefeße der Vereinigten Staaten, die Gefeße des Bundes

wie seiner einzelnen Glieder, enthalten und garantiren die Freiheiten unseres Volkes. Dasselbe ist frei in jeder Beziehung; frei in dem Sinne der Magna-Charta und darüber hinaus; frei durch die größern Vorrechte des amerikanischen Freibriefes, der dasselbe souverain und seinen Willen zur Quelle von Constitutionen und Gefeßen macht.

Wenn der Erzbischof zum König Johann sagen durfte:

Ja, jeder Britte, wie sein Geist, sei frei;
Er selbst geschüßt, sein Eigenthum gewahrt;
Sein Haus so heilig wie des Himmels Tempel;
Bewacht sen ungeseh'n die off'ne Thür,
Bewacht das Reich und der Geseze Geist;
Des Bürgers Schicksal ordne strenges Recht;
Es gelte seine Stimm', wie Aller Stimm',
Wann's ganze Volk sich die Vertreter wählt;
Nicht unsichtbare Hand sein Urtheil schreib';
Kein Dämon komm' in mitternächt'ger Stund',
Entweih' sein Lager, oder schlepp' ihn fort
In der Verzweiflung Haus. Vor aller Welt
Werd' kund des Kerkers finst're Heimlichkeit,
Gefang'ner Aechzen dringe ungehemmt
Zum Ohr des Volks. Bewahre unversehrt
Den heil'gen Schild, des ganzen Landes Schirm
Des Eilands gottgesandten Schuß und Hort

Für Brittensöhn'

das Urtheil ihrer Gleichen;

Auf solchem festen Grund

Freiheit des Geist's,
Freiheit des lauten Worts, Freiheit der Schrift,
Für immer wechselnd, doch für immer sicher
Ruht Großbritanniens Heil!"

Wenn solche Worte der Erzbischof zu König Johann sprechen durfte, so dürfen wir behaupten, daß unsere amerikanischen Freibriefe diese Sagungen mehr als bestätiget haben, und daß unser Volk denselben eine eben so freie, so vollkommene und so sou= veraine Zustimmung" gegeben hat, als dies jemals von Johann den Bischöfen und Baronen „auf Runnimede, dem Felde der Freiheit" geschah, und worüber man gesungen:

"

Britannien's Söhne kommt zum Feld,

Wo Helden, Patrioten einst gewallt,

Und betet an bei jedem eurer Schritte!"

Wenn in diesem Lande zu dieser Zeit Jemand etwas denkt, so darf er es laut denken, er darf es aussprechen; denn sein Geist ist frei, seine Person ist geschüßt, sein Eigenthum ist ges sichert, sein Haus ist seine Festung, der Geist der Geseße ist die Schußwache seines Leibes und seines Hauses; das Schicksal eines Jeden ist das Schicksal Aller, gemessen nach derselben allemeinen Regel des Rechtes: seine Stimme wird gehört und gefühlt in der allgemeinen Stimme freier Männer; sein Verhör geschieht in offenem Gerichte, im Angesicht der Zeugen und der Ankläger; sein Gefängniß hat keine Geheimnisse und er empfängt das Urtheil von Leuten seines Gleichen; und es gibt Nichts, das er zu fürchten brauchte, so lange er die Rechte seiner Mitbürger achtet.

Will er die Wahrheit verbreiten? - Der Wahrheit steht es frei den Irrthum zu bekämpfen. Will er Irrthum verbreiten? selbst der Frrthum darf frei umhergehen und sein Unheil stiften; er darf sogar die Nacht noch finsterer machen, wofern der Wahrheit gestattet wird, wenn auch noch so langsam, mit ihrer Fackel zu folgen, um die angerichtete Zerstörung zu beleuchten! Warum denn sollte irgend ein Theil des Volkes wünschen, fich in die Heimlichkeit zurückzuziehen und durch geheime Mittel einen politischen Gedanken, ein Wort oder eine That verstohlener Weise auszubreiten? Warum will man sich, mit Ausschluß Anderer, zusammenschaaren, um Etwas, das Alle nicht wissen dürfen, zu einem politischen Zwecke in's Werk zu seßen? Wenn es etwas Gutes ist, warum macht man das Gute nicht bekannt? Warum denkt, spricht, schreibt, verwirft man dasselbe nicht offen und laut? Oder ist es etwas Böses, das die Finsterniß mehr liebt als das Licht? Wenn keine Nothwendigkeit vorhanden ist, um eine geheime Gesellschaft für politische Zwecke zu rechtfertigen, was sonst kann dieselbe rechtfertigen? Ein Caucus mag im Geheim fißen, um sich über die allgemeine Politik einer großer öffent lichen Partei zu berathen, das mag nothwendig oder zweckmäßig seyn; aber selbst dies ist tadelnswerth, wenn es zuweit getrieben wird.

Allein hier wird jezt eine große ursprüngliche, nationale Orga= nisation vorgeschlagen; die ihren Anfang nahm wo? Niemand weiß es. zu welchem Zwecke? Niemand weiß es. Wie organisirt? Niemand weiß es. Von wem regiert? Niemand weiß es. Durch welche Probeschwüre? Mit welchen Beschränkungen und Bedingungen? Das weiß Niemand Niemand! Wir wissen nichts weiter, als daß Personen von ausländischer Geburt und von katholischem Glauben geächtet sind, und das find auch alle Andere, welche die genannten Klassen nicht bei der Wahl ächten. Das ist gewiß gegen den Geist der Magna

Charta!

Der Zustand unserer einheimischen Freiheit ist der Art, daß fich daraus keine. Nothwendigkeit für eine solche geheime Orga= nisation, vielmehr deren Widerspruch mit der wahren Grundlage der amerikanischen Rechte ergibt. Außerdem widerlegt noch die verhältnißmäßige Stärke unserer einheimischen und protestantischen Bevölkerung den Vorwand einer solchen Nothwendigkeit weit mehr. Die Statistik der Einwanderung ergibt, daß vom Jahre 1820 bis zum 1. Januar 1853 einschließlich, also in 32 Jahren 3,204,848 Ausländer in den Vereinigten Staaten ankamen, in einem Durchschnitts-Verhältniß von 100,151 jähr lich; daß die Anzahl der gegenwärtig in den Vereinigten Staaten befindlichen, im Ausland geborenen Personen 2,210,839 beträgt; daß die Zahl der eingeborenen weißen Personen sich auf 17,737,578 beläuft, und die Personen, deren Geburtsland,,unbekannt" ist, auf 39,154. (Frage nebenbei: Was wollen die „Nichtswisser“ mit solchen Unbekannten" anfangen?)

Die Zahl der Eingeborenen zu den im Ausland geborenen Personen verhält sich in den Verein. Staaten wie 8 zu 1, zu dem find die Meisten der Leßtern naturalisirt, eingebürgert. In Virginien beträgt die Gesammtzahl der eingeborenen Weißen 813,891, der außer dem Staate und in den Verein. Staaten geborenen 57,502 was die Gesammtzahl der Eingeborenen auf 871,393 bringt und die Zahl der in fremden Ländern geborenen Personen beläuft sich dann nur auf 22,953. Dem= nach verhält sich in Virginien die Zahl der Eingeborenen zu

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